S. K. Tremayne: Eisige Schwestern (Psycho-Thriller)

Begonnen von Kathrin, 14. April 2017, 09:45:30

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Kathrin

[isbn]3426520141[/isbn] Autor: S. K. Tremayne
Verlag: Knaur Taschenbuch
ISBN: 3426520141
Seiten: 396
Ausgabe: Taschenbuch
Preis: 9,99 Euro

Inhalt:
Ein Jahr nachdem die sechsjährige Lydia durch einen tragischen Unfall ums Leben kam, sind ihre Eltern Sarah und Angus psychisch am Ende. Um neu anzufangen, ziehen sie zusammen mit Lydias Zwillingsschwester Kirstie auf eine atemberaubend schöne Privatinsel der schottischen Hebriden. Doch auch hier finden sie keine Ruhe. Kirstie behauptet steif und fest, sie sei in Wirklichkeit Lydia und die Eltern hätten den falschen Zwilling beerdigt. Bald hüllen Winternebel die Insel ein, Angus ist beruflich oft abwesend, und bei Sarah schleicht sich das unheimliche Gefühl ein, etwas stimme nicht. Zunehmend fragt sie sich, welches ihrer Mädchen lebt. Als ein heftiger Sturm aufzieht, sind Sarah und Kirstie komplett isoliert und den Geistern der Vergangenheit ausgeliefert.

Meine Meinung:
,,Eisige Schwestern" ist ein Psychothriller aus der Feder von S. K. Tremayne und schildert die Geschichte von Sarah und Angus Moorcroft und ihrer Tochter Kirstie, die vor gut einem Jahr ihre zweite Tochter, Lydia, Kirsties Zwillingsschwester durch einen tragischen Unfall verloren haben. Das Buch hat mich von der ersten Minute an gepackt und auch tief bewegt und lässt mich auch Stunden, nachdem ich es beendet habe nicht aus seinen Klauen, so dass ich jetzt wo die Gedanken noch frisch sind, versuche diese zu einer Rezension zu ordnen.

Der Thriller ist ein sehr spannendes, packendes aber auch tiefgründiges Buch das zum Nachdenken anregt, das aber auch an die Nieren geht und ich bin mir nicht sicher, ob das was für Eltern mit (kleinen) Kindern ist. Zumindest meine Schwester und auch eine Kollegin wissen ganz genau, dass sie diese Geschichte NICHT lesen können. Es hält in meinen Augen das was es verspricht. Es ist ein Thriller, wenn auch ein unblutiger. Hier spielt sich der Thrill tatsächlich im Gemüt und in den Gedanken der Figuren ab. Das ist es wahrscheinlich auch, was mich so lange über das Buch nachdenken lässt.

Das Buch ist sprachlich aber auch vom Plot her sehr gut und geschickt aufgebaut. Von der ersten Seite an, spürt man an Leser ganz deutlich die tiefe, tiefe Trauer der Familie, gerade bei Sarah, der Mutter der Zwillinge. Ich hatte sofort großes Mitgefühl, habe mit ihnen getrauert, hatte einen permanenten dicken Kloß im Hals. Die Geschichte wird zwar sowohl aus Sarahs als auch aus Angus' Sicht erzählt, aber Sarahs Sicht dominiert, weshalb ich erstmal nicht so einen Bezug zu Angus aufbauen konnte, was sich aber später ändert. Vor allem aber trifft mich die Einsamkeit und Verlorenheit der kleinen Kristie. Das ist für mich kaum zu ertragen. Die arme kleine Maus. Das treibt mir die hartnäckigsten Tränen in die Augen.

Es gibt so viele Dinge in der Geschichte, über die ich nachdenke, vor allem über Dinge, die die Eltern tun oder auch nicht tun und, worüber ich mich fürchterlich aufrege. Am liebsten würde ich in das Buch krabbeln und Sarah und Angus durchschütteln und sie anschreien. Sie machen so viele Fehler, was aber vielleicht auch zum Teil verständlich ist, ihr Schicksal ist extrem schlimm. Neben ihrer eigenen Trauer haben sie vor allem noch ein lebendes Kind, das seinen engsten Vertrauten verloren hat und zutiefst verzweifelt, verängstigt und einsam ist. Angus und Sarah sind angesichts der Trauer ihrer Tochter komplett überfordert und vollkommen hilflos. Und das ist mein größtes Problem mit den Eltern. Sie trauern, haben Beziehungsprobleme, sind hilflos ihrer trauernden Tochter gegenüber, aber sie holen sich keine oder zu wenig professionelle Hilfe, zumindest ist das mein Eindruck. Die Hilfe die gegen Ende des Buches erwähnt wird, ist in meinen Augen auch zudem noch fragwürdig (gemeint ist der Brief des Hausarztes an Angus, auf dessen Inhalt ich hier aber wegen Spoilergefahr nicht eingehen kann) Hinzu kommt, das Sarah und Angus noch nie wirklich gut mit einander reden konnten. Gerade Sarah scheint nie gelernt zu haben, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen und dadurch dass sie nicht reden, Sarah immer wieder sagt, es sei nichts, kommt es zu Missverständnissen und Misstrauen. 

Der Fehler, den Angus macht, als seine Tochter ihm wenige Monate nach dem Unfall erzählt, was sich an dem schrecklichen Abend ereignet hat,  ist noch ein Stück weit verzeihlich, aber auch hier wäre es besser gewesen, das Gehörte mit professioneller Hilfe zu verarbeiten. Sarahs psychologischen Unternehmungen, um ihrer Tochter zu helfen, sind zwar auch verständlich, denn welche Mutter kann es schon ertragen, ihr Kind so leiden zu sehen, aber trotzdem rege ich mich über darüber mehr auf. Auch diese Fehler wären nicht passiert, wenn sie die Hilfe des Kinderpsychologen Kellaway in Anspruch genommen hätte, anstatt selbst zu recherchieren und zu agieren.

Ganz zufrieden bin ich mit dem Schluss nicht. Ich kann damit leben, dass der ein oder andere Punkt nicht ganz geklärt wird und ein Geheimnis der Familienmitglieder bleibt, aber zwei Fragen treiben mich echt um und die werden leider echt nur kurz angerissen und dann ziemlich stiefmütterlich behandelt oder eigentlich gar nicht. Und das ärgert mich ein bissl.

Doch trotz der ganzen Aufreger den Figuren gegenüber, hat das Buch mir extrem fesselnde Lesestunden bereitet und tiefe Spuren hinterlassen. Ich denke ich werde das ziemlich lange im Gedächtnis haben, gerade weil mich das Schicksal der Familie so bewegt hat und weil es mich so zum Nachdenken angeregt hat. Ich bin gespannt, ob sich noch weitere Leser zu dem Buch hier einfinden. Würde mich über Gespräche hierüber echt freuen. Aber man sollte schon ein Stück weit wissen, worauf man sich einlässt. Es ist bestimmt nicht für jedermanns Gemüt gemacht.

Bewertung:
[note2+]
Rock the Night!

Kathrin

Achtung, was ich hier schreibe solltet Ihr nur lesen, wenn ihr das Buch auch gelesen habt, hier spoilere ich. Das sind dir Fragen die mich umtreiben. Vielleicht ergibt sich hier ja bei Gelegenheit eine Diskussion zu den Dingen, wenn noch jemand außer mir das Buch gelesen hat.

Die Fragen die mich umtreiben sind folgende:
Warum hat Sarah ihre Medikamente abgesetzt? Hat Angus sie ihr weggenommen? Wenn ja warum? Und war es gut, Sarah ihre Erinnerungslücken an dem Abend zu lassen? War es richtig, dass sie ihren erneuten Ehebruch ,,vergessen" hat? Dass ihre Töchter das mitbekommen haben? War es gut, dass Angus oder auch Sarahs Mutter dazu schweigen, denn sie wussten denke ich mehr darüber. Angus scheint zumindest über einen Teil von Sarahs Schuld Bescheid zu wissen. Warum reden sie nicht? Warum kehren sie so viel unter den Teppich. Überhaupt, sie reden viel zu wenig. Sie hätten von Anfang an mehr reden müssen. Nach der Geburt der Zwillinge scheint Sarah schon etwas depressiv gewesen zu sein? Sucht Hilfe im Sex, außerehelichem Sex, weil sie bei Angus nicht findet, was sie sucht. Aber wenn sie nicht redet, wie soll er wissen, was sie braucht und sucht? Natürlich kann Sex nicht die Antwort auf all ihre Fragen und Probleme sein, zumal ich das Gefühl habe, dass die Beziehung der Beiden hauptsächlich auf der sexuellen Anziehung beruht. Aber wenn sie da von Anfang an offener gewesen wäre, wären vielleicht viele kleine Dinge nicht passiert. Genauso hätte aber auch Angus Sarah sagen müssen, dass sie Lydia Kirstie spürbar vorzieht und dass Kirstie darunter leidet. Auch darüber wird nicht geredet. Ich bin auch nicht immer gut darin, meine Gefühle auszudrücken, weil ich konfliktscheu bin. Aber als Außenstehende sehe ich hier, bzw. denke ich hier, dass Reden für die Beziehung zwischen Angus und Sarah hilfreich hätte sein können und das vielleicht viele Missverständnisse oder Fehler hätten verhindert werden können.
Rock the Night!

Inge78

Hallo Kathrin

Ich muss zugeben dass ich nach Deiner Rezi eher abgeneigter bin das Buch zu lesen  :rotwerd:
Zu viel Drama und Tränendrüse mag ich nämlich nicht so  :kopfkratz:
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Christiane

#3
ACHTUNG: Auch dieser Text wird Spoiler enthalten!

Hallo Kathrin,

ich hab das Buch inzwischen auch gelesen. Nach Deinen warnenden Worten habe ich dabei allerdings schon darauf geachtet, innerlich den nötigen Abstand zu wahren. Denn wie Du richtig schreibst ist der Plot gerade für Eltern schwer erträglich. Vielleicht dadurch bedingt hat mich das Buch, haben mich die Charaktere nicht so mitgenommen. Ich hab das alles mit Interesse gelesen, aber ein Pageturner war das Buch für mich überhaupt nicht. Viele Entscheidungen von Angus und Sarah waren für mich kaum nachvollziehbar.
Einzelheiten wie Deine Frage nach den Medikamenten von Sarah haben mich kaum umgetrieben. Ich habe mich beim Lesen vor allem immer wieder gefragt, ob und wie eine Familie in so eine Situation kommen kann. Und wie dann die Erwachsenen reagieren und damit umgehen sollten. Dabei stand für mich immer Kirstie im Mittelpunkt, denn egal wie es den Erwachsenen geht, sie haben dafür zu sorgen, dass ihr so weit möglich jedes weitere Leid erspart bleibt und dass sie den Verlust bestmöglich überstehen kann.

Aus dem, was man so nach und nach über die Beziehung von Angus und Sarah erfährt, entnehme auch ich, dass sie nicht gerade 'Helden der Kommunikation' sind. Das macht es natürlich besonders in Krisenzeiten schwierig und das finde ich absolut nachvollziehbar. Gute Kommunikation ist nun mal nicht jedem gegeben und dafür würde ich auch niemanden verurteilen oder erwarten, dass er/sie das 'einfach' ändert.
Für mich hat es den Anschein, dass Sarah aus einer heftigen Wochenbettdepression nicht wirklich herausgekommen ist. Da hätte sie viel mehr Unterstützung gebraucht, und zwar nicht nur von Angus. Die Belastung durch Zwillinge ist für beide Eltern riesig. Zudem hat man als Eltern ja immer das Gefühl, dass man einfach nur glücklich zu sein hat, dass es als lieblos gilt, ehrlich zu sagen, dass man an seine Belastungsgrenzen stößt und Kinder - zumal gleich zwei Säuglinge - einen unglaublich fordern. Die Seitensprünge sind da sicherlich das falsche Ventil, aber damit sind die beiden vermutlich in zahlreicher Gesellschaft. Auch die Tatsache, dass man seine Kinder nicht alle gleich stark oder auf die gleiche Art liebt, ist wohl eher normal als ungewöhnlich. Und so wie es hier ist, dass der eine Partner mit dem einen, der andere mit dem anderen Kind besser harmoniert, ist es ja eigentlich prima.
Aber hier enden dann auch die Dinge, die ich nachvollziehbar finde.

Wo waren die Großeltern, der Freundeskreis, als es für die Familie schwierig wurde? Da hatte ich das Gefühl, dass die vier in so einer Art Käseglocke lebten, ohne nennenswertes soziales Netzwerk, ohne jemanden, der mal nachhakt, der sich nicht abspeisen lässt wenn er das Gefühl hat, dass was schief läuft. Vor allem Sarahs Eltern sollten ihre Tochter doch kennen und merken, dass sie Hilfe gebraucht hätte schon lang ehe es zu dem Drama kam. Aber gut - immer wieder geschehen schreckliche Dinge weil man wegschaut, weil man Probleme gern verdrängt. Das ist wohl allzu menschlich.

Endgültig endet mein Verständnis aber nach dem Tod von Lydia. Ja, dass Sarah ihre Schuld komplett verdrängt finde ich nur allzu glaubhaft. Wie sonst könnte sie ihre Schuld ertragen?!
Aber wie können sie und Angus glauben, dass der Umzug auf eine komplett einsame Insel für das Kind gut sein kann? Sie so aus ihrer gewohnten Umgebung rauszerren, ihr die Einsamkeit der Insel zumuten, die durchaus erwartbaren Eingliederungsprobleme in so einer kleinen Gemeinschaft ... nein, das geht gar nicht!

Warum greifen nicht spätestens da die Großeltern ein? Warum bleiben sie in dem Unglückshaus wohnen? Wie ertragen sie das?

Auch die Reaktion der Lehrer in Kirsties neuer Schule ist völlig absurd. Sie können doch das Kind nicht einfach heimschicken, ausschließen, sich in keiner Weise weiter kümmern. Das ist nicht nachvollziehbar, es ist für mich total unglaubwürdig.

Am meisten hab ich mich aber über Angus aufgeregt. Wie kann er um die wahren Geschehnisse wissen und weiter mit Sarah zusammenleben, riskieren, dass sie mit Kirstie allein ist? Warum konfrontiert er sie nicht mit den Tatsachen? Sorgt dafür, dass sie nicht einfach nur Tabletten, sondern eine brauchbare Psychotherapie bekommt? Egal aus welchen Beweggründen es soweit gekommen ist, es ist ja wohl nicht zu bestreiten, dass es Sarah an Verantwortungsbewusstsein, Verantwortungsfähigkeit fehlt. Da muss er für sein Kind da sein, kann sich nicht so gehen lassen. Und schon gar nicht kann er sich mit dieser Frau in eine Situation begeben, in der es immer und stets ganz besondere Aufmerksamkeit zum Überleben braucht. Wie kann man mit einer Frau in so einer psychischen Verfassung so in die Isolation gehen? Die Renovierung eines solchen Hauses, das Leben in dieser Einsamkeit erfordern doch vor allem eine hohe Belastbarkeit, sowohl körperlich als auch psychisch. Vor allem muss man mit sich selbst und mit der kleinen Familie gut allein sein können.
Sarah war schon nach der Geburt ihrer Kinder psychisch instabil und ist es nun um so mehr. Angus trägt also das Gros der Verantwortung und er muss dafür sorgen, dass Sarah professionelle Hilfe bekommt. Und vor allem muss er dafür sorgen, dass Kirstie aufgefangen wird. Statt dessen kommt er auf die Schnapsidee, sie alle quasi in die Isolation zu schicken  :meckern:. Wie kann er dem Kind auch noch seine gewohnte Umgebung, seine Bezugspersonen, seine Großeltern nehmen? Tapetenwechsel mag ja eine gute Idee sein, aber doch bitte nicht so radikal und vor allem so isoliert!!

Und dann auf der Insel: wie kann er diese psychisch kranke und erwiesenermaßen kranke Frau mit dem Kind allein lassen??? Spätestens hier endet bei mir jedes Verständnis.

Vöölig gruselig fand ich auch diese Pseudobeerdigung. Und bei so einem absurden Theater sollen all diese Menschen mitgemacht haben? Das fand ich total unglaubwürdig.

Eine kurze Bewertung für das Buch schreibe ich in ein neues Post, damit man es lesen kann ohne die Spoiler mitzubekommen :-).
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Christiane

So, und nun noch eine kurze und spoilerfreie Bewertung des Buches von mir:

Alles in allem bin ich nicht so ganz mit dem Charakteren des Buches warm geworden, was aber sicher zu einem guten Teil an meiner inneren, eher distanzierten, Haltung lag.

Trotzdem waren große Teile der Situation, in der die Protagonisten sich befanden, für mich nachvollziehbar. Ihr Umgang mit dem tragischen Unfall allerdings entzieht sich völlig meinem Verständnis und ich halte sie für eher wirklichkeitsfremd. Die Handlungsweise der Eltern und Großeltern, aber auch einiger Nebenfiguren war für mich irgendwann so wenig nachvollziehbar, dass ich das Geschehen eher  mit Verwunderung als mit Spannung weiter verfolgt habe. Der Thrill wollte sich nicht wirklich einstellen.

Bewertung: [note3]
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Inge78

So, ich habe das Buch nun auch gelesen und fand es echt ganz gut
Ich glaube, in die Diskussion steige ich nicht mehr mit ein, ihr seid dafür zu lange raus aus dem Buch



" Was du sagst, ist von vorne bis hinten richtig- der Tod von jemandem, den wir lieben, ist tausendmal schwerer zu ertragen als unser eigener, und ja, Liebe ist immer eine Form von Selbstmord; du vernichtest dich selbst, du lieferst dich aus; wenn du wirklich liebst, tötest du willentlich einen Teil deiner selbst."

Sarah und Angus ziehen auf eine kleine schottische Insel nachdem einer ihrer Zwillingstöchter gestorben ist. Doch plötzlich entstehen Zweifel, welcher Zwilling gestorben ist. Und wer war Schuld an dem schrecklichen Unglück?

Zwei unzuverlässige Erzähler, Sarah und Angus erzählen abwechselnd die Geschichte. Dabei sind Beide voller Hass aufeinander aber auch voller Schuldgefühle. Mittendrin Kirstie, eine traumatisierte 7-jährige, die ihre Schwester und jeden Halt verloren hat. Das Setting auf dieser sturmumtobten Insel ist grandios und unglaublich atmosphärisch. Ich fand es teilweise unwirklich und auch gruselig. Ein paar Längen muss man hin und wieder überbrücken aber gerade die Verwirrungen der Eltern und der leicht mystischen Effekt der Geschichte haben mich das Buch doch recht schnell durchlesen lassen. Atmosphärisch und psychologisch richtig düster, spannend und voller Dramatik. Ein toller Krimi der am Ende nicht alle Fragen beantwortet aber in sich schon rund ist.

[note2]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf