Kate Morton - Die verlorenen Spuren

Begonnen von jaqui, 17. Juli 2017, 08:39:57

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jaqui

Die verlorenen Spuren [isbn]3453357310[/isbn] ist das erste Buch der Autorin Kate Morton dass ich gelesen habe, aber sicher nicht mein letztes.

Inhalt: Während einer Familienfeier 1961 am Flussufer beobachtet die junge Laurel, wie ein Fremder das Grundstück betritt und ihre Mutter aufsucht. Kurz darauf ist der idyllische Frieden des Ortes jäh zerstört, denn ihre Mutter tötet den Mann. Erst fünfzig Jahre später gesteht sich Laurel beim Anblick eines alten Fotos ein, dass sie damals Zeugin eines Verbrechens wurde.

Meine Meinung: Beim Lesen hatte ich mehrere Theorien warum Dolly den Mann ermordet hat. Immer wieder kamen neue Erkenntnisse hinzu, aber die Ahnung blieb. Im Grunde ist die Auflösung wirklich simpel und zeichnet sich auch im Laufe des Lesens ab. Aber ich hatte so viel Spaß beim Lesen, dass das überhaupt nichts zur Sache tut.

Das letzte Kapitel allerdings ließ mich den Atem anhalten und ich ziehe meinen Hut vor der Autorin. Denn damit habe ich mit keiner Sekunde gerechnet.

Mir bleibt daher trotz einiger Längen nur eine Bewertung über:
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Bücherhexe

England, Suffolk, Sommer 1961: Ein Ereignis trübt die Geburtstagsfeier der Familie Nicolson. Die sechzehnjährige Laurel beobachtet, wie ihre Mutter Dorothy anscheinend einen Fremden vor ihrem Haus mit einem Messer attackiert. Mit der Zeit verblasst das Ganze allerdings in Laurels Erinnerung.
2011: Laurels Mutter ist schwer krank und hat nicht mehr lange zu leben. Die Kinder kommen nach Hause und als Laurel ein Foto findet, das ihre Mutter als junge Frau während des zweiten Weltkriegs zeigt, kommt alles wieder hoch und ihr wird klar, dass sie nichts über das Leben ihrer Mutter weiß, bevor sie selbst geboren wurde. Wer war Dorothy, bevor sie heiratete und Kinder bekam? Und wer war der Mann damals vor ihrem Haus? Kannte er ihre Mutter von früher? Nach und nach erinnert sich Laurel an immer mehr und stellt Nachforschungen an und mit der Zeit kommt ein Puzzlestück zum anderen. Aber sie hat auch Angst. Wird sie ihre Mutter immer noch so lieben, wenn sie erfährt, was damals kurz vor Ende des Krieges in London passiert ist?

Nach "Die fernen Stunden" und "Der verborgene Garten" war dies mein drittes Buch von Kate Morton. Und es hat mir auch wieder sehr gut gefallen, auch wenn es zwischendurch ein paar Längen hat und anfangs ein bisschen schwer in Gang kommt. Die Autorin nimmt sich Zeit, alles in Ruhe zu erzählen, aber nach und nach nimmt die Spannung zu. Und der Schluss ist dann noch mal ein echtes Highlight. Wobei ich aber sagen muss, dass ich es genau so vermutet habe. Trotzdem wirkt die Geschichte noch nach.
Kate Morton schreibt gewohnt anschaulich und bildhaft, das zerbombte London wird beim Lesen lebendig.

Zu den Charakteren muss ich sagen, dass ich besonders Laurel, Vivien und Jimmy mochte. Deswegen hat mir wahrscheinlich auch die Entwicklung des Ganzen gut gefallen. Und ich konnte gut nachvollziehen, dass Laurel etwas über die Vergangenheit ihrer Mutter wissen wollte, denn auch für mich als Tochter ist das interessant. Schließlich haben meine Eltern nicht erst mit meiner Geburt angefangen zu existieren, sie hatten auch vorher schon ein Leben.

Für Fans von Familiengeschichten ist "Die verlorenen Spuren" auf jeden Fall zu empfehlen.

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Was ich rette geht zu Grund, was ich segne muss verderben.
Nur mein Gift macht dich gesund. Um zu leben musst du sterben.
(Musical: Tanz der Vampire)