Schlüssel 17 - Marc Raabe

Begonnen von mowala, 17. Februar 2018, 13:08:56

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

mowala

[isbn]978-3548289137[/isbn]

Kurztext

In der Kuppel des Berliner Doms hängt eine grausam zugerichtete Tote mit schwarzen Flügeln: Es ist die prominente Dompfarrerin Dr. Brigitte Riss. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel. In den Griff ist die Zahl 17 geritzt. Tom Babylon vom LKA will diesen Fall um jeden Preis. Denn mit diesem Schlüssel verschwand vor vielen Jahren seine kleine Schwester Viola. Doch Tom bekommt eine unliebsame Partnerin für die Ermittlungen. Die Psychologin Sita Johanns fragt sich schon bald, wer in diesem Fall mehr zu verbergen hat: Tom oder der Mörder, der sie beide erbarmungslos vor sich hertreibt.

Der erste Fall für Tom Babylon!




Meine Meinung

Mit seinem Fall, der Ermordung der Dompfarrerin, wird Kommisar Tom Babylon durch ein Fundstück am Tatort direkt in seine Kindheit zurück geschubst.
Es handelt sich um einen Schlüssel mit der eingeritzten Zahl 17. Genauso einen fanden die Kinder damals an einer Wasserleiche, die sie beim Schwimmen fanden.
Dieser Schlüssel verschwand  zusammen mit Toms kleiner Schwester, die seitdem verzweifelt sucht.
Ist dieser Fall ein Weg zu ihr?
Ihm zur Seite gestellt wird die Psychlogin Sina Johanns, die offenbar auch ein traumatisches Ereigmis in ihrer Verganenheit mit sich herumträgt, was immer mal wieder angekratzt wird aber nicht näher erläutert.

Raabes Schreibstil ist fesseld und mitreißend.
Die Erzählperspektiven wechseln, das belebt die Geschichte sehr.
Seine Charaktere sind interessant angelegt und ihre persönlichen Geschichten bieten allemal Raum für eine Fortsetzung, das wiederum mag man oder auch nicht. Ich persönlich hab es gerne, besonders in Krimis, wenn ich die Protagonisten richtig kennenlerne und somit ihr Verhalten in der gesamten Story besser verstehen kann.
Gerne hätte ich mehr über Sita erfahren, die mir fast sympatischer ist als Tom.
Der bietet etwas zu sehr das Bild des Ermittlers mit Beziehungs- und Drogenproblem, Hang zur Subordination trotz allem bemüht einen guten Job zu machen.

Die Auflösung des Falles war mir fast ein wenig zu kompliziert und konstruiert, deshalb gebe ich nicht die volle Punktzahl.

Noch kurz zum Cover: Die Aufmachung der Feder mit der Zahl 17 macht neugierig, weil es auch einfach ein schönes Bild ist, und wieso ist da eine Feder wenn es doch Schlüssel 17 heißt.
Klärt sich aber im Laufe des Romans auf.



[note2]
Das Leben ist zu kurz für später

Annette B.

Das ist eine schöne Rezi Moni. Vielen Dank  :schmusen:

ZitatIch persönlich hab es gerne, besonders in Krimis, wenn ich die Protagonisten richtig kennenlerne und somit ihr Verhalten in der gesamten Story besser verstehen kann.

Da haben wir etwas gemeinsam. Auch ich habe es sehr gerne, wenn ich die Entwicklung der Hauptdarsteller etwas genauer kennen lerne. Besonders in Krimis machen die Ermittler ja auch verschiedene private, wie berufliche Veränderungen durch. Dieses vertieft dann auch immer wieder die Sichtweise und die Charakter der Hauptdarsteller.

Liebe Grüße Annette

claudi-1963

[isbn]9783548289137[/isbn]

"Die Gegenwart ist schwer zu ertragen für jene, die viel Vergangenes mit sich herumschleppen." (Ernst Ferstl)
Berlin 1998: An einem schönen Sommertag trifft sich an einer stillgelegten Eisenbahnbrücke, eine Clique aus 5 Freunden. Als einer der Freunde von dort in den Teltowkanal springt, entdeckt er am Grunde des Wassers einen Toten. Kurz darauf tauchen sie noch einmal, um nachzusehen und entdecken bei dem Toten einen silbernen Schlüssel mit grauer Kappe in der die 17 eingeritzt ist. Doch als sie am nächsten Tag zu Polizei gehen und diese nach sieht, fehlt von dem Toten jede Spur.
Berlin 2017: In der Kuppe vom Berliner Dom findet man die grausam zugerichtete Leiche der Dompfarrerin Dr. Brigitte Riss und kurz darauf einen weiteren Toten. Tom Babylon vom MK 7 wird zum Tatort gerufen, bei der er die tote Frau wiedererkennt. Als er ihren Leichnam herablässt, entdeckt er den Schlüssel mit der Zahl 17 um ihren Hals. Genau so ein Schlüssel wie jener, den er damals im Teltowkanal bei dem Toten gefunden hatte und mit dem seine Schwester Viola (Vi) vor knapp 20 Jahren verschwunden ist. Tom Babylon möchte diesen Fall um jeden Preis, den der könnte eine neue Spur zu Vi sein, die es schon seit Jahren sucht. Als Partnerin bekommt er die Psychologin Sita Johanns zu Seite, die recht schnell merkt, das Tom ihr irgendwas verschweigt. Als die Freunde seiner ehemaligen Clique weitere Schlüssel erhalten, vermutet Tom das der Tod von Brigitte Riss mit dem Erlebnis von damals zusammenhängt.

Meine Meinung:
Dies ist nach "Heimweh" das zweite Buch, das ich von dem Autor gelesen habe. Doch entgegen dem letzten hat mich dieser Thriller von Anfang an gepackt. Schon das schöne Cover mit den erhobenen Buchstaben und der Feder in Silber, gefällt mir gut. Der Schreibstil ist sehr gut und geht mit verschiedenen Handlungssträngen einher. Die Charaktere waren mir sehr sympathisch, alle voran Tom Babylon und Psychologin Sina Johanns. Wobei man Tom Babylon näher kennenlernt wie die Psychologin Johanns, bei der am Ende noch einige Fragen offen blieben und hoffentlich in den weiteren Folgen beantwortet werden. Der Plot aus Gegenwart und Vergangenheit, hat mich sehr fasziniert und gefesselt, so das ich das Buch nicht mehr weglegen konnte. Es geht in diesem Thriller auch um die Vergangenheit der damaligen DDR und den Machenschaften der Stasi. Genau deshalb haben mich die Rückblenden in das Jahr 1998 sehr fasziniert, auch wen manche Dinge inzwischen bekannt sind. Trotzdem das Buch mit über 500 Seiten recht umfangreich ist, hatte ich nie den Eindruck der Langeweile, im Gegenteil der Roman ist spannend von Anfang bis Ende. Da am Schluss des Buches der Fall nicht ganz gelöst ist, wird Toms Suche nach seiner Schwester sicher in den Folgebänden weiter gehen. Ich jedenfalls fiebere schon dem nächsten Band von Tom Babylon entgegen, kann dieses Buch nur wärmstens weiterempfehlen und gebe die Note 1.

[note1]   :applaus1: :respekt3: