Fallwickl, Mareike: Dunkelgrün fast schwarz

Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt
erschienen:
2018
Seiten:
480
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3627002482

Klappentext:

Raffael, der Selbstbewusste mit dem entwaffnenden Lächeln, und Moritz, der Bumerang in Raffaels Hand: Seit ihrer ersten Begegnung als Kinder sind sie unzertrennlich, Raffael geht voran, Moritz folgt. Moritz und seine Mutter Marie sind Zugezogene in dem einsamen Bergdorf, über die Freundschaft der beiden sollte Marie sich eigentlich freuen. Doch sie erkennt das Zerstörerische, das hinter Raffaels stahlblauen Augen lauert. Als Moritz eines Tages aufgeregt von der Neuen in der Schule berichtet, passiert es: Johanna weitet das Band zwischen Moritz und Raffael zu einem fatalen Dreieck, dessen scharfe Kanten keinen unverwundet lassen. Sechzehn Jahre später hat die Vergangenheit die drei plötzlich wieder im Griff, und alles, was so lange ungesagt war, bricht sich Bahn – mit unberechenbarer Wucht. Mareike Fallwickl erzählt von Schatten und Licht, Verzweiflung und Sehnsucht, Verrat und Vergebung. Ihr packendes Debüt bringt alle Facetten der Freundschaft zum Leuchten, die Leidenschaft, die Sanftheit – und die Liebe, in ihrer heilsamen, aber auch funkelnd grausamen Pracht.

Rezension:

Manchmal gibt es so Bücher, die fühlen sich so an, als wären sie nur für mich geschrieben. Manchmal gibt es so Bücher, die schlägt man auf und liest ein paar Zeilen und ist noch nicht mal am Ende der ersten Seite angelegt und man weiß, dieses Buch werde ich lieben. So ging es mir mit „Dunkelgrün fast schwarz“ von Mareike Fallwickl. Ich glaube, ich habe Mareike nach der ersten Seite auf Instagram einen Heiratsantrag gemacht. ;-)

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Hunt, Laird: Die Zweige der Esche

Originaltitel: Neverhome
Verlag:
btb
erschienen:
2017
Seiten:
 288
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3442754887
Übersetzung:
Kathrin Razum

Klappentext:

Sie nennt sich selbst Ash, doch das ist nicht ihr wahrer Name. Eigentlich ist sie Constance, die treusorgende Ehefrau eines Farmers in Indiana. Aber sie ist die bessere Schützin und die mutigere von beiden. Also schneidet sie sich die Haare ab und verbirgt ihre weiblichen Formen unter der Uniform der Nordsaaten, um für die Freiheit zu kämpfen. Doch was treibt sie wirklich in den Krieg?

Warum verlässt sie ihren Ehemann, um den Terror des Krieges in seiner ganzen Grausamkeit zu erleben? Und wird es ihr gelingen, jemals wieder zur heimischen Farm zurückzukehren?

Rezension:

Kriegsromane kommen meist ohne weibliches Personal aus. Besonders bei historischen Romanen halten die Damen höchstens als daheim gelassene Ehefrauen oder wenn es hochkommt als Lazarettschwestern her. Das ist ja auch durchaus realistisch, erklärt aber auch, wieso „Die Zweige der Esche“ so anders ist, als die zugegeben wenigen Kriegsromane, die ich bisher gelesen habe.

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Lunde, Maja: Die Geschichte der Bienen

Originaltitel: Bienes historie
Verlag:
btb
erschienen:
2017
Seiten:
512
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3442756847
Übersetzung:
Ursel Allenstein

Klappentext:

England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William kann seit Wochen das Bett nicht verlassen. Als Forscher sieht er sich gescheitert, sein Mentor Rahm hat sich abgewendet, und das Geschäft liegt brach. Doch dann kommt er auf eine Idee, die alles verändern könnte – die Idee für einen völlig neuartigen Bienenstock.

Ohio, USA im Jahr 2007: Der Imker George arbeitet hart für seinen Traum. Der Hof soll größer werden, sein Sohn Tom eines Tages übernehmen. Tom aber träumt vom Journalismus. Bis eines Tages das Unglaubliche geschieht: Die Bienen verschwinden.

China, im Jahr 2098: Die Arbeiterin Tao bestäubt von Hand Bäume, denn Bienen gibt es längst nicht mehr. Mehr als alles andere wünscht sie sich ein besseres Leben für ihren Sohn Wei-Wen. Als der jedoch einen mysteriösen Unfall hat, steht plötzlich alles auf dem Spiel: das Leben ihres Kindes und die Zukunft der Menschheit.

Rezension:

Wunderschön geschriebenes Buch. Nichtsdestotrotz nicht ganz einfach zu lesen. Die drei Zeitebenen machen es nicht gerade leicht einen Einstieg ins Buch zu finden. Die Geschichten sind völlig unterschiedlich und haben bis kurz vorm Ende keinerlei Bezug zueinander. Das einzig verbindende Element sind die Bienen. Auch blieben mir die Personen seltsam fern und fremd, auch wenn man sie durch recht emotionale Momente begleitet und Freud und Leid mit ihnen teilt.

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Becker, Martin: Marschmusik

Verlag: Luchterhand
erschienen:
2017
Seiten:
288
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3630875106

Klappentext:

In den frühen Sechzigern lernen sich die Eltern des jungen Mannes kennen: Sie ist Näherin, er ist Kohlenhauer. Viele Jahrzehnte später will der erwachsene Sohn endlich Licht ins Dunkel der eigenen Familiengeschichte bringen: Wie hat die Familie gelebt inmitten von Zechentürmen, Taubenschlägen und Schrebergärten? Und was ist eigentlich noch übrig vom bescheidenen Reihenhaus, das dem erwachsenen Sohn doch früher vorkam wie ein Palast? Wie lange wird seine Mutter noch rauchend im Sessel sitzen und sich an den verstorbenen Vater erinnern? Und was bleibt, wenn es das alles wirklich bald nicht mehr gibt?

Rezension:

Martin Beckers neuer Roman beschäftigt sich mit einem Stück deutscher Geschichte, die immer noch zugegen ist, aber langsam in Vergessenheit gerät. Ich selber bin ein Kind des Ruhrgebiets. Geboren in Dortmund, immer noch dort lebend und vermutlich, wird man mich hier auch – in einer hoffentlich ganz fernen Zukunft – verbuddeln. Obwohl in meiner Familie niemand unter Tage gearbeitet hat, kenne ich das Milieu und konnte mich daher besonders gut in Handlung und Figuren hinein versetzen.

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Schroeder, Bernd: Warten auf Goebbels

Verlag: Hanser
erschienen:
2017
Seiten:
240
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3446254528

Klappentext:

Anfang 1945, Berlin steht in Flammen. Doch die UFA dreht einen Film über den Tag, an dem der Führer mit seinem Volk den Sieg feiern wird. Ein Motorrad saust durch schöne Kulissen, der Vater zeigt seinem Sohn, wofür er in Russland gekämpft hat. Noch einmal wird den Deutschen Mut gemacht, Mut im letzten Augenblick. Während der 2. Weltkrieg auf sein Ende zu tobt, spielen berühmte Schauspielerinnen und ehrgeizige Statisten, schwule Stars und diktatorische Regisseure immer weiter. Und das Schlimmste: Goebbels spielt Goebbels. Das Warten beginnt. Bernd Schroeders verblüffender Roman bringt das Lächerliche und das Grauenvolle zusammen, er spiegelt die große Katastrophe in einem grotesken Endspiel.

Rezension:

„Warten auf Goebbels“ ist mein erstes Buch von Bernd Schroeder. Der Klappentext hat mich total neugierig gemacht und der Roman dann schier umgehauen. Die Geschichte wirkt wie ein Mix aus kurzen Biographien und Theaterstück, denn die gesamte Handlung spielt sich auf kleinstem Raum während Dreharbeiten in einer Scheune ab.

Alles wirkt dermaßen real, dass ich nach dem Lesen die Namen einiger Schauspieler gegoogelt habe. Tatsächlich sind aber alle Schauspieler fiktional (sieht man mal von Erwähnungen damaliger Stars ab, die aber nicht zur Darstellerriege gehören). Ich konnte es ehrlich gesagt kaum glauben, was vermutlich an den eingestreuten Biographien der Figuren und den Einschüben über Goebbels liegt. Goebbels Werdegang, Rede, Texte, etc. sind historisch belegt und so hält man eben auch alles andere für existent.

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