Carroll, Lewis: Alice im Wunderland

Band 1 Alice im Wunderland

Originaltitel: Alice’s Adventures in Wonderland
Verlag:
Dressler
erschienen:
1990
Seiten:
142
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3791535137
Übersetzung:
Barbara Teutsch

Klappentext:

Im Wunderland passieren Sachen, die eigentlich ganz unmöglich sind – Wunder eben, und an die muss Alice sich erst einmal gewöhnen. Aber schon nach einer Weile findet sie es sogar ganz praktisch, dass sie wächst und schrumpft wie eine Ziehharmonika. Doch was ist zum Beispiel mit der Grinskatze, die plötzlich oben am Himmel erscheint und sich dann nach und nach wieder in Luft auflöst, bis nur noch ihr Grinsen zu sehen ist?

Rezension:

„Alice im Wunderland“ habe ich irgendwann mit 13 oder 14 Jahren gelesen, aber so wirklich daran erinnern kann ich mich nicht mehr. Was allerdings eher damit zu tun hat, dass das mit dem „13 Jahre alt sein“ leider Gottes schon ganz schön lange her ist. In der Zwischenzeit habe ich natürlich etliche Male die Disney Zeichentrickverfilmung gesehen und auch Tim Burtons Adaption mit Johnny Depp als Hutmacher zu genüge bewundert.

Da momentan mit „Dark Wonderland“ eine düstere Version der Alice Geschichte bei cbj erscheint, habe ich mir letzte Woche überlegt, doch einfach noch mal das Original zu lesen und ich bin ehrlich gesagt nicht wenig erstaunt, wie unfassbar frech dieses Kinderbuch ist.

Ich selbst habe drei verschiedene Übersetzungen im Bücherregal stehen und ich weiß, es gibt noch etliche weitere, aber ich griff zu meiner alten Dressler Kinderklassiker Version und bin einfach nur hin und weg von der pfiffigen Übersetzung von Barbara Teutsch, die nach 25 Jahren immer noch genauso frisch daher kommt und sicherlich auch die heutige Generation erreichen wird.

Alice ist naseweiß, verdreht und mit einer blühenden Fantasie gesegnet, die sie dankenswerterweise mit uns teilt. Ihre Abenteuer im Wunderland sind herrlichster Nonsens und besonders die Dialoge sind teilweise dermaßen köstlich, dass ich andauernd mit dem Buch durch die Gegend gelaufen bin, um einem hilflosen Menschen einen besonders schrägen Satz vorzulesen.

Insgesamt ist „Alice im Wunderland“ einfach ein grandioser Kinderklassiker, mit dem man auch als Erwachsener (auch beim Vorlesen) jede Menge Spaß haben kann.

Note: 1

Conrad, Joseph: Herz der Finsternis

Originaltitel: Heart of Darkness
Verlag: dtv
erschienen:
2005
Seiten:
128
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3423133384
Übersetzung:
Sophie Zeitz

Klappentext:

Die Geschichte von Kapitän Marlow, der sich auf die Suche nach dem rätselhaften Elfenbeinhändler Kurtz ins dunkle Afrika aufmacht, spielt sich vorwiegend in der „schweigenden Wildnis“ ab. Erst als Marlow Kurtz zum ersten Mal zu Gesicht bekommt, durchbricht ein schriller Schrei die Lautlosigkeit. Zunächst nur „ein Wort“ in den Erzählungen der Eingeborenen, stellt sich der dämonische Redner nun „als eine Stimme dar“. Und als Kurtz mit dem flüsternden Ausruf „Das Grauen! Das Grauen!“ sein Leben schließlich aushaucht, wird die Wahrheit dieser Einschätzung offenbar: „Er war kaum mehr gewesen als eine Stimme“.

Rezension:

Es ist sehr schwer das Buch zu beschreiben, aber ich habe selten eine Geschichte gelesen, die mich so nachdenklich zurück gelassen hat. Das Buch wurde vom Autor 1899 geschrieben und es thematisiert die Zeit der Kolonialisierung. Wie die Weißen mit den Schwarzen umgegangen sind und wie sie den Kontinent ausgebeutet haben. Auch wenn einem das Buch politisch nicht korrekt vorkommt, so war Conrad seiner Zeit damals weit voraus. Das erkennt man an Sätzen wie „Dieser Schwarze ist mehr wert als so mancher Weiße“.

Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben. Ein unbekannter Erzähler reist mit Marlow auf einem Schiff und dieser Marlow erzählt seine Geschichte. Er beschreibt die Erlebnisse seiner ersten Reise nach Afrika ebenfalls in der Ich-Form. Man muss sehr genau lesen und aufpassen, denn viele wichtige Dinge versteckt der Autor in scheinbar unwichtigen Nebensätzen. Das Büchlein hat zwar nur 125 Seiten, dennoch habe ich mehere Tage gebraucht es zu lesen, da ich nach spätestens 30 Seiten eine Pause brauchte um das Gelesene zu verarbeiten.

Eines ist definitiv klar: Das war sicher nicht mein letzter Conrad.

Note: 2+