Bartz, Dennis: Flankengott

Verlag: Blanvalet
erschienen:
2011
Seiten:
384
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3764504064

Klappentext:

Paul und Tina sind seit sieben Jahren ein Paar. Und so verliebt wie am ersten Tag. Sie sind schnell zusammengezogen und haben seitdem etwas ganz Besonderes geschaffen: Paulina. Wie Brangelina, nur nicht so erfolgreich. Nun, wie geht es weiter? Als immer mehr Freunde Eltern werden, wächst in Tina der Wunsch nach einem Kind. Für Paul kommt das allerdings total überraschend – und viel zu früh! Als Tina während des Sex leidenschaftlich fordert: »Mach mir ein Kind, Paul!«, bekommt er es mit der Angst zu tun. Doch bald wird ihm eins klar: Seine Entscheidung für oder gegen Nachwuchs ist auch eine Entscheidung für oder gegen Tina …

Rezension:

Wer mich ein wenig näher kennt, der weiß Steffi und Fußball, das sind zwei Dinge, die gehören zusammen wie Butter und Brot. Von daher war ich fast ein wenig traurig, als ich den dicken Aufdruck „Kein Fußballroman“ auf dem Cover von „Flankengott“ erblickte. Gott sei Dank, ist Dennis Bartz‘ Debüt dann eben doch ein bisschen ein Fußballroman. Wenig genug, damit es jedem gefallen kann (auch fußballdesinteressierten Frauen und  – soll es ja auch geben – Männern), aber doch genügend, um sich wiederzuerkennen, wenn Werder Fan Paul sich in die Höhle des Löwen wagt und bei den gegnerischen Fans im Stadion Platz nimmt, um überhaupt reinzukommen. Hier sei erwähnt, als BVB Fan macht es in der Schalke Kurve nich sooo viel Spaß! ;-)

Aber kehren wir zum Buch zurück. Warum ich es jedem empfehle, der etwas übrig hat für amüsante und lockere Unterhaltung ist Paul selbst. Ein liebenswerter Chaot mit flotter Zunge, den Frau einfach liebhaben muss. Einer der weiß, was Freundschaft bedeutet, mit dem man Pferde stehlen kann und der nichts und niemanden jemals im Stich lassen würde. Aber trotz allem eben ein Mann, der für ein Stelldichein mit seiner Liebsten auch die ihm aufgetragenen Hausarbeit erledigt (oder es zumindest versucht), für ein Bier oder ein Playstation-Match mit den Kumpels alles liegen lässt und auch ansonsten so manches Klischee eines potenten jungen Mannes erfüllt.

Nun ist „Klischee“ für einen Roman eigentlich ein schlechtes Wort, aber seien wir doch mal ehrlich. Es gibt einfach Klischees in Bezug auf Männer und auch Frauen, die meistens stimmen und Bartz verkauft dies einfach so charmant und liebenswert, dass man manchmal glaubt die eigene Beziehung zu betrachten.

Etwas zwiegespalten bin ich allerdings bei Tina, die mir über weite Strecken des Romans nicht richtig sympathisch war. Ihr Kinderwunsch in allen Ehren und natürlich musste sich da sowohl Paul, als auch sie selbst zu einer Entscheidung durchringen, aber auch in anderen Dingen ist Tina eine ganz schöne Meckerliese. Aber vielleicht liegt es auch nur daran, dass man Paul bereits nach wenigen Seiten zum persönlichen Teddybär erkoren hat und es nicht haben kann, wenn ihm jemand von der Seite anraunzt. Ansonsten scheint Tina ein töfftes Mädchen zu sein, wie sonst könnte sie Paul sonst so vergöttern. 

Letztlich lebt „Flankengott“ aber von seiner lebendigen Sprache und einem unglaublichen Wortwitz. Manchmal führt dies zu kleinen Schmunzlern, zwischendurch aber auch zu wahren Lachsalven, wenn Paul mal wieder in ein besonders großes Fettnäpfchen tritt.

Am Ende habe ich das Buch mit Bedauern zugeklappt und hoffe schon bald auf ein weiteres Buch von Dennis Bartz. Gern auch wieder mit Paul.

Note: 2

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