Körner, Franz-Josef: Der Domreiter

ungekürzte Lesung
Sprecher
: Wolfgang Grindemann
Verlag:
Radioropa Hörbuchverlag
erschienen:
2008
Ausgabe:
MP3 / CD (1)
Laufzeit:
744 Minuten
ISBN:
386667869X

Klappentext:

Hölzerne Gerüste lehnten und hingen an den hellen Sandsteinmauern und die halb fertigen Türme des Ostchors ragten stumpf in den Himmel, der sich im Westen rot färbte. Von der Größe des Bauwerks überwältigt und getrieben von der Neugierde, lenkte der Reiter das Pferd über den Platz direkt auf den hohen geschwungenen Haupteingang des Doms zu. Er gewahrte kaum die Menschen, die sich unterhalb des Ostchors versammelt hatten und nun alle verwundert den fremden Reiter mit den dunklen Augen und den eigenartigen, kunstvoll geflochtenen schwarzen Haaren anstarrten. Ohne nach rechts oder links zu blicken, ritt er auf dem Rücken seines Pferdes wahrhaftig in den Dom hinein.«

Als der ungarische Fürst Vajk um 1000 n. Chr. nach Bamberg reitet, findet er in Gisela, der Schwester Herzog Heinrichs von Bayern, die Liebe seines Lebens. Doch ihr Glück währt nur kurz: Als Vajk in Verdacht gerät, Heinrich nach dem Leben zu trachten, scheint sein Schicksal besiegelt.

Rezension:

Die Kurzbeschreibung zum Inhalt des Buches fand ich sehr spannend und interessant.  Am Anfang liest Herr Grindemann recht ruhig und angenehm. Leider ändert sich das als die Protagonisten ins Spiel kommen. Von da an versucht Herr Grindemann seine Stimme so anzupassen, dass es oftmals wirklich sehr unangenehm wird den Dialogen  zu lauschen.

Die Beschreibungen der Handlung liest Herr Grindemann in einem angenehmen Tempo vor und er sagt auch jedes neue Kapitel an oder macht kurze Pausen, wenn ein neuer Absatz beginnt. Das habe ich als sehr angenehm empfunden.  Allerdings haben dann die übertriebenen Betonungen, mit denen Zorn, Angst oder Verzweiflung zum Ausdruck gebracht werden sollten, diesen guten Eindruck zerstört. Stellenweise musste ich meinen Ohren eine Erholungspause gönnen, besonders wenn der Dombaumeister längere Gespräche in der Handlung führte. Dieser Dombaumeister wurde von Herrn Grindemann mit einer sehr hohen und lauten Stimme gesprochen, das tat dann nur noch weh in den Ohren.

Schade, denn die Handlung habe ich als sehr fesselnd und spannend empfunden. Auch wenn mich diese große Liebesgeschichte, die im Klappentext erwähnt wird, nicht so ganz überzeugt hat. Da hätte ich mir mehr Tiefe und auch Dialoge zwischen den Liebenden gewünscht. Obwohl, wenn ich daran denke wie Herr Grindemann die Aussprache und Stimme des ungarischen Fürsten gelesen hat….! Nein danke, dann möchte ich doch lieber keine weiteren Dialoge hören.

Was mir an diesem Buch und der Handlung besonders gut gefallen hat, war die Beschreibung des harten und kargen Lebens der Bauern. Hier hat der Autor, Herr Körner, wirklich ein sehr lebendiges Bild gezeichnet. Er beschreibt die Not und auch die Unterdrückung der Menschen mit sehr bildhaften und eindrucksvollen Worten. Die politischen Verhältnisse in Deutschland lässt der Autor immer wieder in die Handlung einfließen, so das man recht schnell versteht, welch katastrophales Machtvakuum nach dem Tod von Otto III entstanden war.

Der Autor hat hier wirklich eine abwechslungsreiche Handlung geschrieben und es sind mir auch während des Zuhörens keine zähen oder langweiligen Passagen begegnet. Im Gegenteil, wenn ich jetzt noch einmal nach Bamberg komme, werde ich mit Sicherheit in den Dom gehen und mir den „Bamberger Reiter“ anschauen. Nun kenne ich auch seine Geschichte.

Note: 3

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