Kirk, Shannon: Ihr tötet mich nicht

Originaltitel: Method 15/33
Verlag:
Goldmann
erschienen:
2016
Seiten:
352
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3442484332
Übersetzung:
Verena Kilchling

Klappentext:

Sie ist 16 Jahre alt und im 7. Monat schwanger, als sie auf dem Heimweg von der Highschool überwältigt und in einen Lieferwagen gezerrt wird. Doch die Entführer machen Fehler – Fehler, die ihr vermeintlich hilfloses Opfer kühl kalkulierend registriert. Und der größte Fehler war, sich dieses Opfer auszusuchen. Denn das Mädchen in ihrer Gewalt verfügt über einen messerscharfen Verstand und die einzigartige Fähigkeit, seine Emotionen vollständig zu kontrollieren. Sie weiß, dass es den Kidnappern um ihr Baby geht, und sie selbst nach der Geburt wertlos für sie ist. Also fasst sie einen Plan: Ihr werdet mich nicht töten, ihr werdet mein Kind nicht bekommen – und ich werde mich rächen …

Rezension:

Wer auf der Suche ist nach einem geradlinigen Thriller mit einem ätzenden Bösewicht, einem hilflosen Opfer, überarbeiteten Polizeibeamten und ein paar niedlichen Wendungen ist, der ist aber hier mal absolut ganz falsch.

Aus zwei Erzählperspektiven erzählt Shannon Kirk einen außergewöhnlichen Thriller, der vor allen Dingen mit einer einzigartigen Protagonistin überzeugt. Die entführte schwangere Lisa ist nämlich keineswegs nur ein Opfer. Sie ist vielmehr eine überaus intelligente junge Frau, die vom ersten Moment an einen Plan für ihr Überleben hat. Manchmal mag das anfangs etwas fremd wirken, weil sich eine hochschwangere Frau in so einer Ausnahmesituation so kühl und überlegt verhalten kann, aber genau das macht Lisa aus.

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Ihre Gefühle kann sie nach Belieben ausschalten, während sie gleichzeitig unglaublich geplant und analytisch vorgeht, um ihren Peiniger auszutricksen. Glücklicherweise erklärt die Autorin aber auch in Rückblenden Lisas Gabe, so dass sie auch für uns Normalsterbliche halbwegs verständlich ist. Es ist wirklich extrem spannend, wie Lisa ihr Netz spinnt, obwohl sie doch eigentlich diejenige ist, der man das Baby wegnehmen will.

Mit Special Agent Liu gibt es noch eine zweite Perspektive in diesem Buch. Er ist der Ermittler, der alles daran setzt, Lisa zu finden. Im Vergleich sind diese Abschnitte aber deutlich kürzer gehalten, geben dem Roman aber trotzdem eine weitere spannende Note, da auch Liu dem Täter immer näher kommt.

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„Ihr tötet mich nicht“ zieht seine Spannung aus der ungewöhnlichen, ja fast schon selbst psychopathischen Protagonistin. Richtig identifzieren kann man sich mit ihr nicht, aber sie ist unglaublich faszinierend. Aber auch inhaltlich überrascht die Autorin ab der Mitte des Buches mit zahlreichen Wendungen, auf die sich sowohl Lisa, als auch der Leser einstellen müssen.

Im Thriller-Allerlei ist Shannon Kirks definitiv mal etwas anderes. Vielleicht wird nicht jeder mit diesem Buch glücklich. Ich habe das Katz- und Maus Spiel jedoch sehr genossen.

Note: 2+

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