Marillier, Juliet: Die Priesterin der Insel

Band 1 „Die hellen Inseln“

Originaltitel: Wolfskin
Verlag:
Knaur
erschienen:
2003
Seiten:
720
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3426628147
Übersetzung:
Regina Winter

Klappentext:

Weit vor der Küste Schottlands liegen die Orkney-Inseln. Seit langer Zeit lebt dort ein friedliches Volk im Einklang mit der Natur – bis eines Tages Segel am Horizont auftauchen. Zu den Wikingern, die an der Küste landen, gehören auch der Krieger Eyvind und der machthungrige Somerled. Beide ahnen noch nicht, wie das Leben auf den Orkneys sie verändern wird – und welche Rolle dabei Nessa spielt, die Priesterin der Insel…

Rezension:

Nachdem ich begeistert ihre Trilogie um Sevenwaters gelesen hatte, wollte ich unbedingt das neue Buch von ihr haben. Nun bin ich ein wenig zwiespältig, was dieses Buch angeht.

Ich finde, es kommt keinesfalls an eines der drei anderen heran. Marillier gelingt es nicht, die gleiche faszinierende Atmosphäre zu schaffen. Ihre Charaktere bekommen keinen richtig nachvollziehbaren Stil. Schnell merkt man auf was es am Ende hinausläuft. Der Anfang und Stücke des Mittelteils ziehen sich unheimlich in die Länge, so dass ich versucht war, mächtig Seiten zu überspringen. Erst nachdem die Norweger auf den neuen Inseln gelandet sind, merkt man etwas von der Anziehungskraft der Trilogie, aber auch hier wird der Inhalt immer wieder in die Länge gezogen. Von den 650 Seiten hätte man meiner Meinung nach auf 250 verzichten können. Der einzige Charakter der mir ans Herz gewachsen war, ist Nessa. Sie ist menschlich, sie versucht das Beste aus ihrem Leben und ihren Möglichkeiten zu machen.

Somerled ist von Anfang an der Unsympath und Eyvind wird meiner Meinung nach zu trottelig und treudoof dargestellt. Er vollzieht am Ende des Mittelteils eine Wandlung – wegen mir hätte die schon auf den ersten 100 Seiten von statten gehen können. Ich fand es schwierig immer wieder zu lesen, wie er an Somerled glaubt und habe mich innerlich immer gefragt, was muss den noch passieren, damit er die Augen aufmacht.

Meine Empfehlung, wer das gleiche wie die Trilogie erwartet, wird enttäuscht, wer ihre anderen Bücher noch nicht kennt, wird wahrscheinlich nicht enttäuscht sein. Kann man lesen, aber man verpasst nichts, wenn man es sich nicht kauft. Juliet Marillier gelingt es nicht, die Faszination und die Spannung der Sevenwatersbücher aufzubauen. Sehr schade, denn man merkt ihr Talent immer wieder, zum Beispiel als die Inselwelt und deren alte Mysterien beschreibt.

Note: 3

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