Patterson, James: Die 4. Frau

Band 4 Women’s Murder Club

Originaltitel: The 4th July
Verlag:
Limes
erschienen:
2006
Seiten:
384
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3809024988
Übersetzung:
Andreas Jäger

Klappentext:

Eine Routinekontrolle entwickelt sich für Detective Lindsay Boxer zum Fiasko. Nach einer Autojagd durch San Francisco schießt sie in Notwehr auf zwei Jugendliche: Ein Mädchen stirbt, ihr Bruder ist für den Rest seines Lebens an den Rollstuhl gefesselt, und Lindsay sieht sich einem Prozess gegenüber, der ihre Existenz bedroht.

Für die Dauer des Verfahrens zieht sie sich zu ihrer Schwester nach Half Moon Bay zurück. Kaum angekommen, geschehen dort mehrere Morde nach einem Muster, das Lindsay schon einmal begegnet ist – in einem Fall, den sie bis heute nicht lösen konnte: Die Opfer wurden mit durchtrennter Kehle und blutigen Striemen auf dem Gesäß aufgefunden.

Während die örtliche Polizei im Dunkeln tappt, stößt Lindsay mit Hilfe ihres Geliebten Joe Molinari und ihrer Freundinnen Cindy und Claire auf Hinweise, die sie selbst in höchste Gefahr bringen. Schon bald kämpft sie an zwei Fronten: Hier der Prozess mit unsicherem Ausgang, dort ein mörderisches Trio, das sich zum Rächer misshandelter Kinder ernannt hat…


Rezension:

Mit Pattersons Lindsay Boxer Serie kann immer ein spannendes Wochenende verbringen. Länger „halten“ die Bücher meist nicht, weil es der Autor mit seinen kurzen Kapiteln dem Leser unmöglich macht, das Buch zwischendurch weg zu legen. Und so hastet man auch bei „Die 4. Frau“ erneut durch ultrakurze Kapitel, aber leider durch eine diesmal nur mäßig spannende Handlung.

Lindsay aus ihrer gewohnten Umgebung heraus zu reißen, funktioniert für mich einfach nicht. Lindsays Gerichtsverhandlung ist zwar spannend, aber sie nimmt zu großen Raum ein. Der Rest und somit auch der eigentliche Kriminalfall sind  nur im diesen Termin herum arrangiert. Der Mordfall ist leider nicht besonders fesselnd und so lebt der vierte Roman der Serie  nur von seiner sympathischen Hauptfigur. Lindsay ist bereits vom ersten Band an, ein Mitgrund, warum diese Serie so lesenswert ist. Auch in „Die 4. Frau“ fühlt man mit ihr mit. Sie muss sich damit auseinandersetzen, vielleicht ihre ganze Karriere und ihr ganzes bisheriges Leben zu verlieren und Patterson gelingt es hier sehr gut, Lindsays Gefühle darzustellen. Auch ihre schwierige Beziehung zu Joe Molinari, den sie nur alle paar Wochen einmal für ein paar verstohlene Stunden sehen kann, wird erneut thematisiert. Die Szenen zwischen den Beiden zeigen sehr einfühlsam, was diese Beziehung für Lindsay bedeutet.

Obwohl der Leser hier also schon emotional eingebunden wird, fehlt einfach die Spannung. Zum ersten Mal hat mich Patterson auch am Ende des Romans nicht überrumpelt. Die Auflösung war zwar schlüssig, im Vergleich zu den anderen Romanen aber recht einfallslos und uninspiriert.

Note: 3

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