Sarafin, Jean: Die Nachtmahr Traumtagebücher

Band 1 Nachtmahr Serie

Verlag:
Elysion Books
erschienen:
2011
Seiten:
288
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3942602148

Klappentext:

»Manchmal muss man zur Bösen werden, um das Richtige zu tun.« Liz, die seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante lebt, kommt endlich wieder auf eine normale Schule. Doch ausgerechnet Jonah, der sinnliche Grund für Liz´ langjährigen Aufenthalt in einem Internat für Schwererziehbare, macht mit ihrem Stiefbruder gemeinsame Sache und versucht ihr erneut etwas anzuhängen. Damit kommt Liz klar … aber wie soll sie mit dem unerwarteten Interesse des verführerischen Stufensprechers Elijah umgehen? Oder damit, dass einige Mädchen einfach nicht mehr aus dem Schlaf erwachen und das Erbstück ihrer Eltern der Grund dafür zu sein scheint? Ausgerechnet diese Taschenuhr erregt die Aufmerksamkeit des begehrten Stufensprecher Elijah. Von ihm umworben und von Jonah verfolgt, wird Liz schließlich mit dem Grauen konfrontiert, über das ihre Familie seit Jahrhunderten wacht.

Rezension:

Ich habe mich ohne allzu große Erwartungen auf dieses Buch eingelassen und wurde angenehm überrascht. Es ist nicht wirklich der xyz-te Twilight-Ableger. Liz ist ein patentes junges Mädchen, dass zwar auch in dunkle, unheimliche Häuser geht, aber eben genug Hirn hat, es nur mit gutem Grund zu tun und dabei vorsichtig zu sein. Dass sie trotz all ihres mehrfach erwähnten Kampfsporttrainings die erworbenen Fähigkeiten nie nutzt, wenn es drauf ankommt (sie will ja niemanden verletzen) verwirrt mich allerdings etwas. Aber Teenager müssen ja nicht unbedingt immer logisch denken, hab ich damals auch nicht. Was mich zu meinem Hauptproblem mit dem Buch führt: Es bleibt sehr, sehr lange ein Teen-Drama, in dem das Übernatürliche sich nur am Rand andeutet.

Liz‘ Probleme mit der Familie, mit ihrer eigenen Paranoia, dem Mobbing in der Schule und den Jungs nehmen sehr viel Raum ein und da bewegt sich die Handlung auch ein wenig im Zickzack und wiederholt sich. Muss sie wirklich drei Jungs widersprüchliche Gefühle entgegenbringen? Muss es nach der Versöhnung mit ihrem Stiefbruder dann wirklich doch wieder genauso kriseln wie vorher? Hinzu kommt ein Lektorat, das ich mir etwas rigoroser wünschen könnte. Da ist nicht nur (mindestens?) eine Inkonsequenz in der Story stehengeblieben (Liz hat etwas, was sie grade noch verschickt hatte und was dann auch wirklich später am Bestimmungsort des Briefes auftaucht plötzlich wieder in der Tasche) sondern viele kleine sprachliche Schwächen. „Ich bin wieder zu da!“, ruft Liz, wenn sie nach Hause kommt, nur/nun, der/den-Vertipper sind stehengeblieben und wo die (von mir zumindest angenommene) Nicht-Muttersprachlichkeit der Autorin zum Teil für schöne, originelle sprachliche Wendungen sorgt, kratzt manches auch als falsch an meinem Sprachgefühl. Der Spannung hat allerdings auch das keinen Abbruch getan – das „Warum ?“ hat mich als Leser die ganze Zeit genauso beschäftigt wie die Ich-Erzählerin und Protagonistin Liz. Und das Buch findet zwar einen Abschluss – mit viel gutem Willen könnte man es vielleicht sogar ein Happy End nennen? –  lässt aber auch noch genug Fragen offen, um neugierig zu machen auf den nächsten Band.

Fazit:

Wer eine paranormal angehauchte Teenager-Geschichte lesen möchte wird hier gut bedient- zumindest wenn er/sie sich nicht so über kleine Fehler aufregt, dass die Spannung flöten geht.

Note: 3+

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