Riebe, Brigitte: Marlenes Geheimnis

Verlag: Diana
erschienen:
2017
Seiten:
432
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3453292057

Klappentext:

Marlene hat die Vertreibung aus der Heimat nach dem Krieg längst hinter sich gelassen. Vor mehr als siebzig Jahren begann sie mit ihrer Mutter Eva am Bodensee ein neues Leben. Eine florierende Schnapsbrennerei, die die Früchte der Region verarbeitet, ist ihr ganzer Stolz. Erst als ihre Nichte Nane kurz nach Evas Beerdigung die Aufzeichnungen der Großmutter liest, bricht die Vergangenheit ohne Vorwarnung herein. Und ein lang gehütetes Geheimnis kommt zutage …

Rezension:

„Marlenes Geheimnis“ beginnt damit, das Christiane Auberlin, genannt Nane, in ihre Heimat fährt. Ihre Großmutter, Eva, ist gestorben. Das Erbe, welches Nane erhält, ist wohl etwas speziell zu nennen. Es sind die Aufzeichnungen einer Frau, die viel zu erzählen hat. Die Großmutter hat eine Vertreibung aus ihrer Heimat hinter sich. Mit Macht bricht die Vergangenheit ihrer Großmutter und auch ihrer Tante Marlene und ihrer eigenen Mutter über das junge Mädchen herein.

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Riebe, Brigitte: Die schöne Philippine Welserin

Verlag: Gmeiner
erschienen:
2013
Seiten:
337
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3839213517

Klappentext:

Die Bürgerstochter und der Kaisersohn eine verbotene Liebe, die im 16. Jahrhundert alle Standesgrenzen sprengt und am Hof der Habsburger Skandal über Skandal heraufbeschwört. Philippine Welser und Ferdinand II. verlieben sich, heiraten heimlich und bekommen vier Kinder. Doch je stärker ihre Verbindung wird, desto größer werden auch die Widerstände. Schließlich erkrankt Philippine an einem unheilbaren Leiden. Man munkelt, sie sei vergiftet worden.

Rezension:

„Die schöne Philippine Welserin“ ist ein historischer Roman über eine reale Frau aus der Mitte des 16 Jahrhunderts. Sie lebte ihr Leben nicht unbedingt  so, wie es einer Frau damals zustand. Sie hatte das große Glück ihre Liebe leben zu dürfen und musste dafür allerdings auch ihren Preis zahlen. Den ihre große Liebe war Ferdinand II von Österreich, ein Kaisersohn und sie nur eine einfache Kaufmannstochter aus Augsburg. Eine Beziehung die nicht nur nicht standesgemäß war, sondern überhaupt nicht ging und viele Gegner hatte. Von diesem Leben und dieser Liebe handelt die Geschichte die Brigitte Riebe hier erzählt.

Ihr Erzählstil ist dabei leicht und flüssig zu lesen. Zwischendurch wechseln allerdings die Perspektiven und so sind einige Kapitel aus der Sicht von Philippine geschrieben und der Leser kann sozusagen ihre Tagebucheintragungen lesen. Mir hat das gut gefallen. Ich hatte dadurch schnell das Gefühl Philippine nahe zu sein. Ihr Schicksal hat mich sehr berührt. Vor allem da es aus heutiger Sicht eher düster und traurig war. Die gute Recherchearbeit die die Autorin im Vorfeld geleistet hat ist deutlich zu spüren.

So ganz nebenbei erfährt man als Leser wie sich das Leben damals in Königshäuser und Kaufmannsfamilien abgespielt hat. Sehr interessant fand ich vor allem die vielen Heilpflanzen die beschrieben wurden und die sich als roter Faden durch die ganze Geschichte ziehen. Den Philippine Welser war dafür bekannt einen großen Kräutergarten zu besitzen und mit ihren Heilpflanzen auch den Menschen aus dem Volk zu helfen. Allerdings wird dieses Buch als Kriminalgeschichte betitelt, was ich nicht so ganz nachvollziehen konnte. Zwar ist zwischen durch von Gift die Rede und Philippine fühlte sich wohl auch bedroht aber es gibt hier weder Täter noch jemanden der ermitteln würde. Für mich ist es daher ein historischer Roman mit realen Hintergrund und einer großen Liebe.

Cover/Gestaltung:
Auf dem Cover ist ein Gemälde der wahren Philippine Welser abgebildet, was mir persönlich sehr gut gefällt. Irgendwie bekommt das Buch dadurch einen authentischen Charakter. Dann sind vor jedem Kapitel Heilpflanzenzeichnungen zu sehen und es gibt Erklärungen wogegen oder wofür die einzelnen Pflanzen helfen. Ich fand das sehr interessant und die Zeichnungen gelungen. Am Ende gibt es noch ein ausführliches Nachwort der Autorin. Hier erklärt sie dem Leser kurz, was Wahrheit und was Fiktion ist. Ich fand auch das Interessant.

Mein Fazit:
„Die schöne Philippine Welserin“ ist ein glaubwürdiger historischer Roman über eine starke Frau des 16 Jahrhunderts. Leider ist er ein bisschen zu kurz. Ein paar Seiten mehr hätten der Geschichte vielleicht gut getan. Die Geschichte selbst hat mich in den Bann gezogen und das Buch war schnell gelesen. Es hat Spaß gemacht ihr Leben zu verfolgen, ich hatte einige interessante Lesestunden und kann es jedem empfehlen, der wie ich gern historische Romane liest die vor allem einen realen Hintergrund haben.

Note: 2

Riebe, Brigitte: Die Pforten der Nacht

Verlag:Diana
erschienen: 2008
Seiten:
512
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3453352319

Klappentext:

Im mittelalterlichen Köln des Jahres 1338 schwören sich drei Kinder an der Schwelle zum Erwachsenwerden ewige Blutsfreundschaft. Das Leben hat jedoch für die Halbwaise Anna, Tochter des Färbermeisters Windeck, den jungen Juden Esra sowie ihren Freund Johannes, Sprößling einer reichen und angesehenen Kaufmannsfamilie, noch einige Überraschungen parat.

Johannes soll gegen seinen Willen zu einer befreundeten Familie nach Italien, um die Feinheiten des Fernhandels zu erlernen. Anna will nicht mehr in der Schankstube der Stiefmutter stehen und Esra begehrt gegen seinen jüdischen Glauben auf.

Rezension:

Wie man dem Klappentext schon entnehmen kann geht es in diesem Buch um dreiJugendliche aus ganz unterschiedlichen Gesellschaftsschichten.  Besonders brisant ist dabei auch der Unterschied zwischen Juden und Christen, da die Handlung im 14 Jh. in Köln angesiedelt ist.

Der Anfang des Buches (Prolog) ist recht flott geschrieben und zieht den Leser direkt in seinen Bann. Doch dann kommt erst einmal eine ausführlichere Beschreibung der Lebensbedingungen von Anna, Johannes und Esra. Der Leser lernt die Eltern und Geschwister der Jugendlichen kennen und bekommt auch eine ausführliche Beschreibung des Färber Handwerks und des Kaufmann Berufes im 14 Jh. mitgeliefert. Die Bilder die Frau Riebe mit ihren Beschreibungen beim Leser hervorruft sind sehr lebendig. Man riecht förmlich den Unrat in den Straßen von Köln und hat das Ungeziefer in den Fachwerkhäusern sehr deutlich vor dem inneren Auge.

Sehr viel Wert hat die Autorin auf die Beschreibung der Charaktere ihrer Protagonisten gelegt. Johannes der Kaufmannssohn, der lieber ins Kloster gehen möchte, als nach Italien in die die Ausbildung zum Kaufmann. Esra der Sohn eines Rabbiners, der mit seinem Schicksal hadert und lieber gar kein Jude sein möchte. Auch wenn   Esra gerne zu seinem Gott betete, so spürt er auch sehr deutlich die Verachtung und den Hass, den die Christen den Juden entgegen bringen- Und dann Anna Windeck die dritte im Bunde. Sie ist ein sehr selbstbewusstes und kluges Wesen und beide Jungens  lieben sie. An diesem Punkt hatte ich schon den Verdacht das die Handlung in einer klassischen Dreieck-Beziehung ausartet, aber die Autorin hatte dann doch bessere Ideen für den Lebensweg ihrer Protagonisten.

Das Buch ist nun nicht so spannend geschrieben das man es kaum aus der Hand legen könnte, im Gegenteil, manches mal musste ich das Buch sogar aus der Hand legen. Frau Riebe hat versucht den religiösen Fanatismus damals, durch ausführliche philosophische Dialoge und Gedankengänge der Protagonisten, dem Leser nahe zu bringen. Das ist auch am Anfang ganz in Ordnung, aber immer wenn es mal spannend wurde im Buch, hat Frau Riebe wieder ein längeres Kapitel eingeschoben in dem es um den Glauben an Gott geht. Irgendwann wurde mir dieses „raus reißen“ aus der Spannung dann doch zu viel und ich habe dann das Buch beiseite gelegt und musste mich dann fast wieder zwingen, es weiter zu lesen.

Einzig das Schicksal von Anna, die meiner Meinung nach, mit beiden Beinen fest im Leben stand, hat mich gefesselt und daher habe ich auch immer wieder weiter gelesen. Was ich auch schmerzlich vermisst habe, ist der Humor, oder auch mal einige „hellere bzw. freundlichere“ Szenen. Das ganze Buch wirkt leider sehr düster und furchtbar depressiv. Es gab bestimmt auch im 14 Jh. Feste und Feiertage die fröhlich von den Menschen mit Tanz und Musik begangen wurde. Als Bocca der Gaukler in dem Buch auftaucht, hatte ich mich schon gefreut das es nun mal etwas heiteres geben würde, aber da hatte ich mich leider zu früh gefreut.

Der Schreibstil dieser Autorin ist sehr angenehm und leicht verständlich. Die Geschichten die Frau Riebe hier in diesem Buch erzählt sind durchaus realistisch und sehr interessant. Der historische Hintergrund ist wirklich sehr gut recherchiert und erklärt, da gibt es nichts zu meckern. Es hat wirklich Spaß gemacht sich die damaligen Lebensbedingungen vorzustellen, aber wie gesagt, man wird immer wieder aus dieser wunderbaren Atmosphäre, die die Autorin mit ihren schönen Beschreibungen aufbaut, herausgerissen. Das war ein Punkt der mich doch etwas genervt hat, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass dieses Buch wirklich einige wunderbare Geschichten aus dem 14 Jh. erzählt.

Der Roman wird durch ein kleines Personenregister und ein ausführliches Nachwort der Autorin sehr schön  abgeschlossen. Ich denke, wenn die Passagen über Glaube, Tod und Teufel nicht so dominant gewesen wären, dann hätte ich dieses Buch als ein super spannendes historisches Werk mit sehr lebendigen Protagonisten bezeichnet.

Note: 2-

Brandaktuelle Verlagsnews für den Winter 2010 #1

Die Verlagsgruppe Randomhouse hat seit einiger Zeit einen etwas anderen Veröffentlichungsrhythmus als andere Verlage. Für den Hardcoverbereich bieten sie nicht nur ein Frühjahrs- und Herbstprogramm an, sondern auch ein Winter- und Sommerprogramm. Die Verlage Diana und Penhaligon haben bereits ihr Winterprogramm veröffentlicht und Heyne geht sogar gleich mit einem neuen Imprint, dem All-Age Verlag „Heyne fliegt“ ins Rennen.

Kate Morton: Die fernen Stunden
Diana Verlag – erscheint im Dezember 2010

Barbara Erskine: Die Tochter des Königs
Diana Verlag – erscheint im Januar 2011

Brigitte Riebe: Die Braut von Assisi
Diana Verlag – erscheint im Februar 2011

Lara Morgan: Der Verrat der Drachen
Penhaligon Verlag – erscheint im November 2010

Nancy Holder/Debbie Viguié: Witch – Hexenkuss
Penhaligon Verlag – erscheint im November 2010

Nancy Holder/Debbie Viguié: Witch – Hexentochter
Penhaligon Verlag – erscheint im Januar 2011

Royce Buckingham: Garstige Gnome
Penhaligon Verlag – erscheint im November 2010

John Grisham: Theo Boone und der unsichtbare Zeuge
Heyne fliegt Verlag –  erscheint im November 2010

Annette Curtis Klause: Blood and Chocolat
Heyne fliegt Verlag – erscheint im November 2010

Christoph Marzi: Grimm
Heyne fliegt Verlag- erscheint im November 2010

Caragh O’Brien: Die Stadt der verschwundenen Kinder
Heyne fliegt Verlag – erscheint im Januar 2011

Oliver Dierssen: Fausto
Heyne fliegt Verlag – erscheint im Januar 2011

Weitere Infos zu den Romanen könnt Ihr direkt in den Vorschauen der betreffenden Verlage auf randomhouse.de nachlesen.