Verlagsvorschau März 2017

Der März nähert sich  mit großen Schritten. Von Frühling ist ja momentan irgendwie nichts zu spüren. In Dortmund hat es gestern Bindfäden geregnet und momentan stürmt es mal wieder. Mehr als auf dem Sofa einkuscheln und lesen bleibt da eigentlich nicht. Der März ist „leider“ buchtechnisch auch echt richtig heftig. Keine Ahnung, wann man das alles lesen soll, aber es klingen viele Bücher sooo toll. Wie gut, dass ich noch 100 Euro Weihnachtsgeld übrig habe, welches nächste Woche in der Mayerschen erstmal auf den Kopp gehauen wird.

Claire Fuller: Eine englische Ehe (Piper)

Eigentlich hatte sie andere Pläne. Ein selbstbestimmtes Leben, Reisen, vielleicht eine Karriere als Schriftstellerin. Doch als sich Ingrid in ihren Literaturprofessor Gil Coleman verliebt und von ihm schwanger wird, wirft sie für ihn all dies über Bord. Gil liebt seine junge Frau, und dennoch betrügt er sie, lässt sie viel zu oft mit den Kindern in dem kleinen Ort an der englischen Küste allein. In ihren schlaflosen Nächten beginnt sie, Gil heimlich Briefe zu schreiben. Statt ihm ihre innersten Gedanken anzuvertrauen, steckt sie ihre Briefe in die Bücher seiner Bibliothek und verschwindet schließlich auf rätselhafte Weise. Zwölf Jahre später glaubt Gil, seine Frau wieder gesehen zu haben – und ihre gemeinsame Tochter Flora, hin und her gerissen zwischen Hoffnung und Verzweiflung, beginnt nach Antworten zu suchen, ohne zu ahnen, dass sie nur die Bücher ihres Vaters aufschlagen müsste, um sie zu erhalten …

So ein wunderschönes Cover und der Klappentext ist ganz nach meinem Geschmack.

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Pala, Ivo: Schwarzer Horizont

Band 1 Dark World Saga

Verlag: Knaur
erschienen:
2016
Seiten:
400
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3426519151

Klappentext:

Seit dem Weltendonner herrscht überall ewige Nacht. Asche verdunkelt den Himmel, die Welt wird zunehmend eisiger. Äcker und Felder sind tot; nichts wächst mehr. Menschen verhungern auf den Straßen. Andere verschwinden spurlos auf mysteriöse Weise. Zwei Hochkulturen, Twyddyn und Milara, bekämpfen einander zu Land und See um die letzten Ressourcen und die Macht auf dem neu entdeckten, geheimnisvollen Kontinent Kutera. In einem Sturm aus Schlachten und Intrigen trotzen der Krieger Raymo, die Sklavin Lizia und der Mönch Ash ebenso der feindseligen Natur wie ihrem unbarmherzigen Schicksal.

Rezension:

Meine Fantasy-Lust hält ungebrochen an. Auch dank meines glücklichen Händchens in Sachen Auswahl des Lesestoffes. Ivo Pala, einigen sicher bekannt durch diverse Thriller, aber besonders durch die Fantasy-Jugendbuchserie „Elbenthal“, präsentiert mit „Schwarzer Horizont“ den ersten Band der Dark World Saga und der Reihenname ist definitiv Programm. Nein, der Auftakt ist nichts für Jugendliche und für zartbesaitete Erwachsene auch nicht.

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SUB-Geflüster #3

Ich hoffe, Ihr hattet alle schöne Weihnachten und habt vielleicht auch ein paar Bücher geschenkt bekommen. Meine Ausbeute ist (inklusive Geburtstag einen Tag nach Weihnachten) mit 9 Büchern gar nicht mal so übel. ;-)

Lasst Ihr Euch Bücher schenken und macht Ihr dann eine genaue Wunschliste oder lasst Ihr Euch überraschen?

Ich bin da ehrlich gesagt schon sehr präzise, weil bei mir erstens die Gefahr eines Doppelkaufs gegeben ist und ich auch niemand bin, der sich gerne die Bestsellerliste schenken lässt. Denn seien wir mal ganz ehrlich, diese Bücher werden an Weihnachten am meisten verschenkt. Aber ich brauche weder den neuen Dan Brown, noch die neuesten Bände von Jussi Adler Olsen oder Jo Nesbo, weil diese nicht so meine Baustelle sind.

Also schreibe ich jedes Jahr einen Wunschzettel für meine Familie. Der wird zwar natürlich nicht strikt befolgt und ich werde trotzdem mit Dingen überrascht, die ich gar nicht auf dem Schirm hatte, aber in Sachen Bücher wird sich dann glücklicherweise doch dran gehalten.

Dieses Jahr war es eine Mischung aus Fantasy, Young Adult und historischen Romanen und einem Sachbuch über „Frauen und Bücher“ von Stefan Bomann. „Die Rebellin von Shanghai“ von Tereza Vanek ist die Fortsetzung zu ihrem Buch „Das Geheimnis der Jaderinge“, welches ich gerade lese und von dem ich sehr angetan bin. Die Romane sind wie das ebenfalls geschenkt bekommende „Die Wikingersklavin“ von Sabine Wassermann aus dem Bookspot Verlag, der sich langsam aber sicher zu einem meiner Lieblingsverlage in Bezug auf historische Romane mausert. Tolle Cover, außergewöhnliche Geschichten abseits von wandernden Huren und Hebammen und auch eine sehr gute haptische Qualität (Einband, Papier).

Mit „Sternenstaub“ habe ich außerdem den Abschlussband der Young-Adult Trilogie von Kim Winter bekommen und werde diese dann am Stück lesen (Band 1 wäre dann allerdings ein Re-Read). Auf Sandra Worth und Nancy Bilyeau bin ich bei meinen Recherchen zu Romanen über englische Geschichte gestoßen. Ich habe ja durchaus eine Schwäche für die Tudorzeit, aber auch für die Rosenkriege. 

Und was lagen bei Euch für Bücher auf dem Gabentisch?

Pala, Ivo: Die Hüterin Midgards

Band 1 Elbenthal Reihe

Verlag:
Sauerländer
erschienen:
2012
Seiten:
384
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3411809221

Klappentext:

In der Nacht vor ihrem 17. Geburtstag gerät Svenjas Welt aus den Fugen. Sie wird von einem Wolf durch Dresden gejagt und schließlich von drei unheimlichen, seltsam anmutenden Gestalten in den Untergrund entführt. Was Svenja dort entdeckt, sprengt jede Vorstellungskraft: Mitten in Dresden, unter dem Fundament des Residenzschlosses, liegt die letzte Bastion der Lichtelben und das Tor zur Menschenwelt Burg Elbenthal. Ihre Bewohner leben in tödlicher Bedrohung, denn der Schwarze Prinz der Dunkelelben rückt unaufhaltsam näher. Svenja ist die letzte Hoffnung denn sie ist die Auserwählte, die Hüterin Midgards …

Rezension:

Ivo Palas erster Band einer Elbenthal Reihe ist ein außergewöhnlicher Fantasyroman. Neben dem vielversprechenden Klappentext hat mich auch das Cover überzeugt, welches in Wirklichkeit noch sehr viel schöner aussieht. Das Buch hat eine fast metallisch leuchtende Farbschicht und ist ein richtiger Eyecatcher im Bücherregal.

Aber genug der äußerlichen Schönheit, denn auf das Innere kommt es schließlich an und dort überzeugt Pala mit einer spannenden, wendungsreichen und temporeichen Handlung, die mich von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt hat.  Der Kontrast zwischen unserer modernen Welt und die der Elfen ist zwar spürbar, aber der Autor bemüht sicseinem Völkchen nicht allzu viele Fantasyklischees zu verpassen, weswegen das heutige Dresden und das mythische Midgard gemeinsam überraschend gut funktionieren.

Auch die Heldin weiß zu überzeugen. Svenya hat das Herz am rechten Platz und ist eine beherzte und erfrischend direkte Protagonistin. Sie ist genug Kind unserer Welt, um für jeden genug Identifikationspotential bieten zu können, aber gleichzeitig so interessiert und abenteuerlustig, das man es ihr durchaus zutraut ihre Bestimmung zu erfüllen. Ihre nicht ganz einfache Vergangenheit macht es dabei umso glaubwürdiger, dass sie sich schnell in ihrer neuen Umgebung und mit der neuen Aufgabe zurechtfindet.

Überhaupt ist Glaubwürdigkeit ein großer Pluspunkt in „Die Hüterin Midgards“. Palas Charaktere sind alles andere als eindimensional und machen teilweise eine erstaunliche Entwicklung durch und das obwohl die Handlung teilweise keine Luft zum Atmen lässt. Selbst zwischen Kampfgetümmel und Verfolgungsjagden vermag der Autor seinen Figuren Profiil zu verleihen. Mich haben sie jedenfalls das ein oder andere mal überrascht und einige Nebenfiguren entwickeln sich in eine Richtung, die anfangs nicht vorauszusehen.

Besonders betonen möchte ich noch die wirklich sehr schöne bildhafte Sprache des Autors, der ein besonderes Gespür für Atmosphäre besitzt. Er verknüpft geschickt alte Sagen und Mythen und lässt dabei eine fremde Welt vor dem inneren Auge lebendig werden. Bleibt nun zu hoffen, dass Ivo Pala dieses hohe Niveau auch in der Fortsetzung halten kann.

Vielen Dank an Bloggdeinbuch für das Rezensionsexemplar. Falls Ihr den Verlag unterstützen wollt, könnt ihr das Buch auch direkt bei Sauerländer bestellen.

Note: 1