Weigand, Sabine: Die Markgräfin

gekürzte Lesung
Sprecher:
Philipp Schepmann
Verlag: Bastei Lübbe
erschienen:
2004
Ausgabe:
CD (6)
Laufzeit:
450 Minuten
ISBN:
378573039X

Klappentext:

Schon mit zehn Jahren wird die Markgräfin Barbara verheiratet. Rasch verwitwet und als Erbin großer Reichtümer, wird sie zum Unterpfand weiterer Heiratspläne ihrer ehrgeizigen Brüder. Als 15jährige heiratet sie den König von Böhmen. Als sie endlich ihr eigenes Leben führen will, sperren die Brüder sie ein. Ihre Spur verliert sich 1542.

Die Plassenburg in Franken heute: Der Kastellan Haubold macht einen rätselhaften Fund. Ein kostbares Kästchen aus dem 16. Jahrhundert, darin die Knöchelchen eines Kindes. Haubold’s Forschungsdrang lässt ihm keine Ruhe. Er muss herausfinden, was sich hinter diesem Fund verbirgt. Seine Nachforschungen enthüllen eine ungeheure Geschichte von Macht und Verrat, von einer mutigen Frau und ihrer großen Liebe, die nicht sein durfte. Er entdeckt Barbara, die Markgräfin.

Rezension:

Das Hörbuch liegt in der gekürzten Romanfassung vor, was der Geschichte jedoch nicht schadet. Der Sprecher, Philipp Schepmann, der jahrelang als Radio und Fernsesprecher gearbeitet hat, liest den Roman sehr eindrucksvoll vor. Er gibt den Personen im Roman durch seine Betonung beim Lesen und durch Verändern seiner eigenen Stimme, einen unverwechselbaren Charakter.

Am Anfang und am Ende des Hörbuches gibt es eine  musikalische Untermalung, die eine wunderbare Stimmung in die Geschichte zaubert. Auch ein Liebeslied wird im Hörbuch durch Philipp Schepmann kurz gesungen. Trauer und Freude bringt Schepmann geschickt mit seiner Stimme in die Geschichte ein. Er sagt jedes neue Kapitel an und so ist es leicht der Geschichte zu folgen. Der Roman selbst ist sehr spannend und gut aufgebaut. Man merkt, dass die Autorin ihr Handwerk versteht und genau recherchiert hat.

Alles in allem ist dieses Hörbuch ein gelungenes Werk, was mit Sicherheit an dem guten Zusammenspiel von Autorin und Sprecher liegt.  Ich kann dieses Hörbuch nur wärmstens empfehlen, auch wenn es ein etwas teureres Hörbuch ist.

Note: 1

Weigand, Sabine: Die Markgräfin

Verlag: Fischer
erschienen:
2005
Seiten:
480
Ausgabe: Broschiert
ISBN: 3596159350

Klappentext:

Mit zehn ist sie verheiratet. Mit zwölf Witwe. Mit fünfzehn heiratet sie den König von Böhmen. So steht es in den Chroniken. Als sie endlich ihr eigenes Leben führen will, sperren ihre Brüder sie ein. Ihre Spur verliert sich 1542. Bis in unseren Tagen ein geheimnisvoller Fund die Geschichte der Markgräfin Barbara von Ansbach enthüllt. Ein bewegendes Historienepos, eine spannende Detektivgeschichte, mitreißend beschwört Sabine Weigand Deutschland im Umbruch von Mittelalter zur Neuzeit herauf. Barbara von Ansbach hat es wirklich gegeben. Folgen Sie der Spur. Entdecken Sie das Geheimnis der Markgräfin.

Rezension:

Eine Rezension fällt mir diesmal komischerweise sehr schwer und das obwohl mir das Buch eigentlich gefallen hat. Als erstes muss ich sagen, dass ich es Sabine Weigand zu Gute halte, dass sie sich wirklich viel Mühe mit der Recherche gemacht hat. Das sieht man schon allein an den zahlreichen Briefen, die im Buch eingearbeitet sind und einen Einblick in die Zeit geben. Wer es allerdings nicht so mit seitenweisen Briefen hat, wird hier keine Freude haben.

Weigand schreibt am Ende des Buches, dass es die Markgräfin Barbara tatsächlich gab, dass sie aber einige Figuren verändert hat – aus dramaturgischen Gründen. Das kann ich noch verstehen. Was ich allerdings im Nachhinein nicht so gut finde ist die Versetzung in der Zeit um einige Jahrzehnte. Eigentlich sollte es nichts ausmachen, aber da sträubt sich in mir die Historikerin. Wenn man unbedingt eine Geschichte über eine historische Person schreiben will, dann sollte man sie nicht in der Zeit versetzen, nur um eine spannendere Kulisse zu haben.

Gut fand ich dagegen die Abwechslung zwischen historischer Geschichte und Gegenwart. Das hat das Buch aufgelockert. Anfangs fand ich die Geschichte in der Gegenwart sehr nervig, aber nach und nach hat sie an Spannung zugenommen. Was ich mit der Zeit aber ziemlich negativ fand war, dass die Autorin Ereignisse immer vorweg genommen hat. In der Gegenwart-Erzählung erfährt der Leser viele Details, die in der historischen Ebene noch gar nicht passiert sind. So ist das Buch zwar interessant zu lesen, aber manche Dinge hätte ich gerne erst später erfahren, nämlich dann wenn sie passieren und nicht schon rund 100 Seiten früher.

Aber nichts destotrotz fand ich das Buch sehr gut. Vor allem die Markgräfin und ihre Dienerinnen sind mir im Laufe der Zeit sehr ans Herz gewachsen. Ich hatte einige nette Lesestunden und auch dass es zwei Liebesgeschichten gab, hat das Buch sympathisch gemacht.

Note: 3