Claudia Weiss - Rattenfängerin

Begonnen von nirak, 10. April 2016, 18:39:39

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

nirak

[isbn]9783426514856[/isbn]

Eine spannende Suche nach verlorenen Kindern

Ruth Wrangel lebt im Jahre 1713 mit ihrer Familie in Hamburg. Es ist eine dunkle Zeit. Die Pest ist ausgebrochen und bringt Hunger und Tod mit. Auch herrscht immer noch Krieg, und als wenn das alles noch nicht genug wäre, verschwinden auf geheimnisvolle Weise immer wieder Kinder.

Diese Geschichte spielt im Umfeld Hamburgs und Altonas im 18. Jahrhundert und verspricht eigentlich ein spannendes Lesevergnügen. Leider lesen sich die ersten 150 Seiten ziemlich holprig und wirken so, als hätten sie mit der eigentlichen Geschichte nicht viel zu tun. Mir kam es jedenfalls so vor. Auch ist dies nicht die erste Geschichte um das Paar Heinrich und Ruth Wrangel. Immer wieder gibt es kleine Hinweise auf vorangegangene Abenteuer. Diese haben zwar mit dem vorliegenden Fall nichts zu tun, und so kann man Rattenfängerin auch einzeln lesen, aber vermutlich versteht man die Protagonisten besser, wenn man die Vorgänger kennt. Nach etwa der Hälfte des Romans hat es mich dann aber doch noch gepackt. Die Suche nach den vermissten Kindern wird spannend erzählt. Auch ist lange nicht klar wer den nun hinter dieser Sache steckt, obwohl es genügend Hinweise gibt. Diese Hinweise hat die Autorin geschickt verpackt und lösen sich zum Ende hin auf.

Zusätzlich zu diesem Fall, gibt es interessante Einblicke in das Leben dieser Zeit. Vor allem damit wie mit der Pest umgegangen wurde und was gerade die Stadtführung alles unternommen hat, um eine Panik zu verhindern. Die politischen Gegebenheiten hat Weiss wunderbar mit um ihre fiktiven Protagonisten gesponnen. So ist ein durchaus glaubhaftes Bild dieser Zeit entstanden.

Ein umfangreiches Nachwort klärt nicht nur Fiktion und Wahrheit, sondern erklärt noch einige geschichtliche Details. Interessant zu lesen. Auch wenn mir der Erzählstil am Anfang zu nüchtern war und ich Probleme hatte in die Geschichte hineinzukommen, hat es mich am Ende doch überzeugt und gut unterhalten. Ich werde auf jeden Fall die beiden Vorgänger ,,Schandweib" und ,,Scharlatan" auch noch lesen.

[note2-]