Hex-Thomas Olde Heuvelt

Begonnen von mowala, 24. März 2018, 13:05:52

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mowala

[isbn]978-3453319066[/isbn]

Kurzbeschreibung
Black Spring ist ein beschauliches Städtchen im idyllischen Hudson Valley. Hier gibt es Wälder, hier gibt es Natur - und hier gibt es Katherine, eine dreihundert Jahre alte Hexe, die den Bewohnern von Black Spring gelegentlich einen kleinen Schrecken einjagt. Dass niemand je von Katherine erfahren darf, das ist dem Stadtrat von Black Spring schon lange klar, deshalb gelten hier strenge Regeln: kein Internet, kein Besuch von außerhalb oder Katherines Fluch wird sie alle treffen. Als die Teenager des Ortes jedoch eines Tages genug von den ständigen Einschränkungen haben und ein Video der Hexe posten, bricht in Black Spring im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los

Meine Meinung

Zu Anfang des Buches erschein die dorfeigenen Hexe noch recht harmlos und ihr Erscheinen bringt recht witzige Elemente mit, wie die Dorfbewohner versuchen, Kathrine vor Ortsfremden zu verbergen.
Zunehmend erntwickelt sich abver doch ein richtiger Horroroman., der manchmal sehr gruselig wird.
Der Autor versteht es, die Szenen plastisch zu schildern und den Leser in die Geschehnisse hinein zu ziehen,
Neben der gruseligen Story, die war bei einem Horrorroman ja fast zu erwarten :->, fand ich viel beängstigender, was aus einer Gemeinschaft werden kann, wenn sie sich bedroht fühlt und meint einen oder mehrere Schuldige gefunden zu haben. Oder auch, was einzelne bereit sind zu tun, um das oder denjenigen zu bekommen, an dem sein Herz hängt - ohne Rücksicht auf alles und jeden.
Die modernen Menschen verwandeln sich zunehmend in Abbilder der Bewohner im 17.Jahrhundert

Viel mehr ins Detail gehen möchte ich an dieser Stelle nicht, falls jemand das Buch gerade liest oder noch lesen möchte, will ich nichts verraten.

Gegen Ende wird es auf jeden Fall noch mal sehr schaurig und teilweise etwas in die Länge gezogen.

Ich kann jedoch sagen - Hex ist ein Horrorroman, der diesen Namen zu Recht trägt.

Da ich aber zeitweise ein leichtes Empfinden von Länge hatte:

[note2-]




Das Leben ist zu kurz für später

Inge78

Ich schleiche ums Buch herum ... schon länger
Aber das mit den "Längen", das lässt es wohl wieder etwas weiter nach hinten rutschen
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Inge78

Ich habe mich bei diesem Horror Roman wunderbar gegruselt.
Die Geschichte beginnt recht harmlos, die Dorfhexe scheint eher skurriel als wirklich gefährlich zu sein, sorgt für den einen oder anderen Gruselmoment aber auch für den einen oder anderen Schmunzler bei mir.
So nach und nach kippt aber die Stimmung. Wobei ich da total spannend fand, was die Sage um die Dorfhexe mit den Bewohner macht. Aus modernen aufgeklärten Amerikanern werden mittelalterliche Schwarzseher, die Lynchjustiz gutheißen und auch vor Gewalt nicht zurückschrecken.
Ich kann die Jugendlichen im Ort total gut verstehen, sie wollen Freiheit, Moderne, wollen richtig leben, wollen raus. Lehnen sich auf, zu Recht auch. Was daraus entsteht, ist absolut erschreckend. Ich konnte zuerst nur den Kopf schütteln. Doch es wurde noch schlimmer. War das Buch für mich erst eher ein gesellschaftskritischer Roman,der sich mit einer kleinen Gruppe von Menschen in einer Extremsituation beschäftigt, so wurde es im zweiten Teil ein Horroschocker. Da spielt mir meine doch sehr bildliche Vorstellungskraft doch Streiche, war einiges doch wirklich sehr bildhaft dargestellt und das Kopfkino bescherte mir Übelkeit. Ich habe teilweise wirklich Gänsehaut bekommen und musste das Buch abends weglegen, es wurde zu früh dunkel :wah:
Leider hatte das Buch tatsächlich ein paar Längen und das Ende war mir zu übertrieben dramatisch. Wobei ich die Art des Endes ziemlich gut fand, also dieses halboffene, bei der man zwar Antworten bekommt, aber gleichzeitig noch 1000 Fragen hat.
Der Autor ist Niederländer und wie man im Nachwort erfährt, wurde das Buch erst nur in den Niederlanden veröffentlicht und hatte ein anderes Setting und auch ein anderes Ende. Erst als "Hex" ein Erfolg wurde und in an andere Länder verkauft wurde, änderte sich das Setting hin zu einem amerikanischen Kleinstädtchen. Und der Autor hat die Chance lt eigener Aussage genutzt, ein anderes Ende zu schreiben, O-Ton: Hex 2.0. Vielleicht hätte mir ein weniger "amerikanisches Hollywood Ende" besser gefallen
Das ist aber "jammern auf höchstem Niveau", denn der Horror des Romans hat auch 2 Wochen nach Beendigung des Buches meinen Kopf noch nicht verlassen

Für alle, die sich gerne gruseln und auch nichts gegen "Splatter-Momente" haben

[note2]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Esmeralda

 :wah:
Ich bin nach Deiner Rezi hin und her gerissen, Inge.  :kopfkratz:
Einerseits grusel ich mich beim Lesen mal ganz gerne (wie z.B. bei "Der Kinderflüsterer") andererseits mag ich "Splatter" so gar nicht und habe ein wenig Sorge, dass mich das Buch dann auch "verfolgen" könnte.
Und dann hast Du es ja auch noch so gut bewertet .... ohman ... Du machst mich echt neugierig!!!  :dong:
Life is too short to read bad books. 

Inge78

Es ist schon sehr "splatterig" , finde ich
Kein Psycho Grusel, sondern wirklich eher Horror
Das muss man mögen
Wobei ich gerade auch diesen "gesellschaftskritischen" Teil wirklich gut fand, was macht so eine Extremsituation aus Menschen
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf