Die Teufelshure - Martina Andre`

Begonnen von Annette B., 09. Dezember 2009, 21:12:26

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Annette B.

[isbn]335200773X[/isbn]

Kurzbeschreibung (lt. Amazon de.)
Schottland 1647. Der Highlander John Cameron hat Krieg und Pest überlebt, als er auf Madlen MacDonald trifft, von der es heißt, sie sei die Mätresse eines zwielichtigen Lords und mit dem Teufel im Bunde. Nach einer gemeinsamen Liebesnacht wird John wegen falscher Anschuldigungen ihres Gönners zum Tode verurteilt. Im Verlies erfährt er, dass der Lord Häftlinge kauft, um an Ihnen Experimente durchzuführen. Edinburgh 2009. Die Biologin Lilian versucht, den Erinnerungscode in menschlichen Genen zu entschlüsseln. Bei einem Selbstversuch sieht sie einen Mann in altertümlicher Kleidung. Auf der Suche nach den Hintergründen dieses Mysteriums, gerät sie in ein Herrenhaus und steht plötzlich vor John Cameron, dem Mann aus ihrer Vision. Welches Geheimnis hütet der Schotte? Und warum behauptet er, sie sei in großer Gefahr? Mystery pur - Martina André erzählt von einer geheimen Bruderschaft und dem gefährlichen Versuch, den Tod zu überwinden.


Meine Meinung:

Glaube – Liebe - Tod und Teufel das ist die Mischung aus der die meisten guten Krimis, Thriller, historische oder mystische Romane bestehen.
Bei diesem neuen Werk von Martina Andre` habe ich absolut keine Ahnung, in welches dieser Genres das Buch nun einzuordnen ist. Es hat von allem etwas.
Nicht jedem Autor gelingt es, eine Handlung mit der oben genannten Mischung, auch so spannend zu schreiben, dass der Leser beim Lesen manches mal die Luft anhält und das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann!

Martina Andre` hat dieses Kunststück mit einer temporeichen Handlung und flüssigen Schreibweise zu Stande gebracht.

Zunächst entführt die Autorin ihre Leser ins 17 Jh. nach Schottland, um in diesem Handlungstrang eine spannende und wundervolle Liebesgeschichte zu erzählen, die jedoch durch böse Mächte auf tragische Weise beendet wird.
Die Charakter der Protagonisten sind dabei so facettenreich und lebendig, dass man schnell mit den Hauptdarstellern lebt und leidet. Vom urigen, aber liebenswerten Iren mit einer bewundernswerten Bauernschläue, bis hin zum arroganten und rücksichtslosen Adeligen, sind alle Facetten der guten und schlechten menschlichen Charaktereigenschaften bei den Protagonisten vorhanden.
Als weiblicher Leser weiß man am Ende wirklich nicht, welcher dieser tollen Helden einem am Besten gefällt. Die Auswahl ist einfach zu groß.
Mit genau diesen tollen Helden kommt man dann im zweiten Handlungstrang, im Jahre 2009 an!
Hier wird es dann richtig rasant!
Die Hauptdarstellerin Lilian hat mit ihrem kleinen Bruder sein Drogenproblem gelöst! Das glaubt sie jedenfalls, als sie von ihm eine Schamanendroge aus dem tiefsten Urwald zugeschickt bekommt zur Analyse.
Nach einem abenteuerlichen Selbstversuch mit der Droge, überschlagen sich in Lilians Leben die unerklärlichen Ereignisse.
Was zum Geier ist das für eine Droge und warum kann Lilian nichts genaues zum Tod ihrer Mutter und Tante erfahren???
Nun ja und dann ist da noch das geheimnisvolle Bild, eines verdammt gut aussehenden Highlanders, welches sie im Drogenrausch beim Selbstversuch gesehen hat .....

Dies ist der Punkt an dem ich jedem Leser nur empfehlen kann, dieses Buch zu kaufen und die Lösung selbst zu lesen. Ohne Hilfe der Autorin ist dieses Rätsel nicht zu lösen.

Martina Andre` löst dieses Rätsel zum einen auf mystisch-spiritueller und zum anderen auch auf wissenschaftlicher Basis.
Dabei wird das Buch niemals langweilig oder zäh. Im Gegenteil, es gibt auch immer wieder Momente zum Träumen. Die kurzen Beschreibungen der schottischen Landschaft, sind mit sehr bildhaften Worten von der Autorin eingefügt worden und steigern das Fernweh.
Die Dialoge sind lebendig und wo es passt auch Humorvoll.
Die Handlung ist sehr abwechslungsreich und mit vielen unerwarteten Wendungen ausgestattet! Das Ende des Buches ist beim besten Willen nicht vorhersehbar.

Wer sich gerne mal mit einem spannendem und fantasievollen  Buch vom Alltag ablenken möchte, der findet mit diesem Buch genau den richtigen Lesestoff.
Die neue Aufteilung der Story hat mich zunächst etwas verwirrt, denn Martina Andre` macht in diesem Buch nicht wie bisher ,,Zeitsprünge" zwischen Gegenwart und Vergangenheit, sondern erzählt die Geschichte in Form von zwei in sich abgeschlossenen Büchern, die zu einem dicken Buch zusammen gebunden wurden.
Die Handlung in diesem Buch hätte auch keine ständigen Zeitsprünge zugelassen.
Direkt auf der ersten Seite ist eine schöne alte Karte von Schottland ins Buch gedruckt worden. Das hat mir wirklich gut gefallen.
Dieses Buch ist mein Tipp für lange Winterabende oder langweilige Wochenenden.
Ich hoffe sehr, dass ich bald wieder etwas neues, gerne mit mystischem Touch und wundervollen Love-Story, von dieser Autorin lesen darf.

[note1] mit *
Liebe Grüße Annette

Reiner

Ich habe gerade das Hörbuch auf meinem MP3-Player und bin sehr angetan davon. - Eigentlich war das aber zu erwarten, weil das nicht mein erstes Hörbuch von der Autorin ist.
"Das Rätsel der Templer" hat mir womöglich noch besser gefallen, weil dort der "Zeitreise-effekt" deutlicher hervortrat.

Ich unterteile meine Bewertungen der Hörbücher immer in "perfektes Kopfkino" und "verschwendete Zeit".
"Die Teufelhure" gehört eindeutig zu ersterer Kategorie!



Annette B.

Hallo Reiner,

ja die HB zu Martinas Büchern sind echt gut gemacht bei Radioropa.
Ich muss dir recht geben, das Rätsel der Templer war wirklich noch einen Tacken besser als die Teufelshure. Und richtig gut fand ich das Buch Schamanenfeuer. Da war die Revulution in Russland und die Gegenwart auch noch mit ein wenig Fiktion und Hokuspokus gemischt. Nach den Templern ist Schamanenfeuer mein zweiter großer Favorit. :flirt:
Liebe Grüße
Annette
Liebe Grüße Annette

nirak

[isbn]978-3746627267[/isbn]

Das Rätsel der Unsterblichkeit Schottland 1647: Der Highlander John Cameron verliebt sich in Madlen, die Mätresse einer zwielichtigen Lords. Fast vierhundert Jahre später forscht die Biologin Lilian Stahl über menschliche Gene. In einer Vision begegnet ihr der Highlander. Wenig später steht sie ihm leibhaftig gegenüber. Welches Geheimnis hegt der Schotte – und warum schwebt er angeblich in tödlicher Gefahr? Mystery pur – Martina André erzählt von einer geheimen Bruderschaft und dem gefährlichen Versuch, den Tod zu überwinden.

Rezension

,,Die Teufelshure" ist bereits mein drittes Buch welches ich von Martina André gelesen habe. Ihre Bücher sind so unterschiedlich geschrieben, dass man sie nur schwer miteinander vergleichen kann. Jedes war auf seine Weise faszinierend, fesselnd und nur schwer aus der Hand zu legen.

,,Die Teufelshure" ist in zwei Teile gegliedert. Es fängt an im Jahre 1647/48 und erzählt die Geschichte von John Cameron und Madlen MacDonald. Er ist ein Highlander durch und durch und sie stammt aus Glencoe. Sie verlieben sich in einander und kämpfen dann miteinander gegen das Böse. Sie haben allerhand Hindernisse zu überwinden und drohen Gefahr zu laufen ihre unsterbliche Seele zu verlieren.

Der anschließende zweite Teil setzt an im Jahre 2009 in Edinburgh. Hier begegnet die Biologin Lilian von Stahl John Cameron in einer Vision und wenige Zeit später trifft sie ihn real. Lilian experimentiert mit einer seltenen Droge ohne zu ahnen auf was für ein Spiel sie sich eingelassen hat. Schnell wird klar, dass sie mit John irgendetwas verbindet.

Der historische Teil ist sehr gut recherchiert und liebvoll gestaltet worden. Bei jeder Zeile spürt man deutlich die Liebe der Autorin zu Schottland und ihre Verbundenheit mit dem Land. Die Charaktere wie John Cameron sind gut ausgearbeitet. Sie  haben ihre Ecken und Kanten und positive Charaktere haben hier nicht nur gute Eigenschaften sondern auch hin und wieder einen schlechten Charakterzug so das man sie zwischendurch doch mal schütteln möchte.
Fr. André hat Schottland  auf eine Weise beschrieben die Lust macht sofort dort Urlaub zu machen und auf den Spuren von John zu wandern.

Der zweite Teil der im modernen Edinburgh beginnt und dann den Leser auch wieder quer durchs Land führt ist ziemlich tempo geladen geschrieben und lässt kaum Zeit zum Luftholen soviel geschieht in nur wenigen Tagen und  Stunden. Und so wird es kaum verwundern, habe ich ,,Die Teufelshure" in nur wenigen Tagen ausgelesen. Am Ende war ich traurig das es schon vorbei war. Sind mir die Protagonisten wie John und Madlen sowie Lilian und einige andere doch sehr an mein Leseherz gewachsen. Der Erzählstil von Martin André lässt sich einfach gut lesen und die Seiten fliegen nur so dahin.

Mein Fazit: ,,Die Teufelshure" ist ein hervorragend ausgearbeiteter historischer Roman und gleichzeitig ein fesselnder Mysterythriller mit einem guten Schuss Fantasy, der alles hat was einen guten Roman ausmacht. Es gibt jede Menge Action, einiges an geschichtlichem Wissen, ausreichend Bösewichte und eine Liebesgeschichte die ans Herz geht. Ich hatte einfach nur tolle Lesestunden und würde es nach mir gehen darf es auch sehr gern noch einen zweiten Teil geben.

Bewertung: [note1]

Esmeralda

Rezension

Die Teufelshure von Martina André ist ein gekonnte Mischung aus Historie und Mystery gepaart mit Spannung, Action und Romantik, der seinen Leser kaum zur Ruhe kommen läßt.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Wobei entgegen der allgemein üblichen Vorgehensweise die Autorin nicht permanent zwischen den Zeiten springt, sondern die erste Hälfte im Jahr 1647/1648 spielt und die zweite Hälfte in der Gegenwart. Mir hat dieser Stil sehr gut gefallen, da ich mich nicht dauernd umstellen musste, sondern erst die Vergangenheit aufmerksam verfolgen und dann in der Gegenwart genauso spannend weiter unterhalten werden konnte.

Schottland 1647/1648:
Während einer Hinrichtung trifft John Cameron auf Madlen MacDonald. Auf unheimliche und mysteriöse Art ist diese allerdings mit Lord Chester Cunningham verbunden. Ihm wiederum sagt man nach, dass er mit dem Teufel im Bunde sei und benutze sie um mit dem Teufel in Kontakt zu treten.
Obwohl Madlen als Teufelshure verschrien ist, spürt John sofort eine tiefe Zuneigung zu ihr. Nach einer leidenschaftlichen Nacht plant John die gemeinsame Flucht nach Frankreich, doch Cunninghams Männer durchkreuzen seine Pläne. John wird des Landesverrats beschuldigt und gerät dadurch noch mehr in Cunninghams Fänge, der an ihm und seinen Freunden eine gnadenlose Prozedur unterzieht.

Schottland 2009
Die junge Lilian arbeitet als Molekularbiologin und testet mittels einem Selbstversuch einen Stoff aus Pflanzenextrakten. Ihre Analyse ergibt, dass die Möglichkeit besteht, Erinnerungen von Vorfahren mittels eines biochemischen Prozesses aus den eigenen Genen zu extrahieren und über Visionen ins Bewusstsein zu transferieren. Dies hat teuflische Folgen.

Unverkennbare Charaktere - wobei besonders John Cameron, der mutige Dough Weir, aber auch der wirklich dämonische Bruder Mercurius herausragen - machen das Lesen ebenso zu einem Genuss, wie die innige und alle Zeiten überstehende Liebe zwischen John und seiner Madlen.

Ich habe mit den Charakteren gelitten und mich mit ihnen gefreut und sowohl die Haupt- als auch die Nebenfiguren waren liebevoll beschrieben.

Der Schreibstil von Martina André hat mir wieder sehr gut gefallen. Er ist sehr flüssig und zielgerichtet führt sie die Erzählung von einem Höhepunkt zum anderen, ohne dabei zu seicht oder übertrieben zu wirken.
Wie auch alle anderen Buch-Cover von Martina André finde ich auch dieses Cover sehr gelungen.

Fazit:
Wieder einmal hat Martina André es geschafft, mich total in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Absolut empfehlenswert!

Meine Bewertung: [note1] mit ** Sternchen
Life is too short to read bad books.