Nele Neuhaus – Im Wald (8.Fall für Bodenstein und Sander (ehemals Kirchhoff))

Begonnen von Kathrin, 08. Juni 2020, 14:50:04

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Kathrin

Im Wald - von Nele Neuhaus
8. Fall für Oliver von Bodenstein und Pia Sander (ehemals Kirchhoff)

Taschenbuch: 560 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch
ISBN-10: 9783548289793

Meine Meinung:
Tja, wer hätte gedacht, dass ich tatsächlich noch einmal zu einem Taunuskrimi von Nele Neuhaus greifen würde? Ich, vor 6 – 7 Jahren, als ich ,,Schneewittchen muss sterben," den vierten Band der Reihe beendet hatte, sicherlich nicht. Und wenn ich ,,Im Wald" nicht 2017 zu Weihnachten bekommen hätte, hätte ich es auch sehr wahrscheinlich gelassen, da meine Erfahrungen mit Nele Neuhaus bis dahin nicht die besten waren. Dieser achte Fall klang dann aber in der Tat so spannend, dass ich irgendwie doch nicht widerstehen konnte.

In Ruppertshain im Taunus, dem Ort in dem Oliver von Bodenstein aufgewachsen ist, brennt in einem nahegelegenen Campingplatz am Waldrand ein Wohnwagen ab. Das Team um Pia Sander (ehemals Kirchhoff) und Oliver von Bodenstein ermitteln  zunächst wegen Brandstiftung. Als in den Überresten des Wohnwagens eine Leiche gefunden und wenig später eine sterbenskranke alte Frau in einem Pflegeheim erdrosselt wird, wird aus der Brandstiftung schnell eine Mordermittlung. Der Fall setzt Oliver von Bodenstein sehr zu, da er beide Opfer sein Leben lang kannte und auch Spuren in den Sommer 1972 führen, als Arthur, sein bester Freund aus Kindertagen spurlos verschwunden ist – ein Fall der nie gelöst wurde.

Dieser achte Fall vom K11 in Hofheim hat mir aus mehreren Gründen richtig gut gefallen. Auch wenn er verzwickt und aufgrund der großen Menge an Figuren mitunter etwas unübersichtlich ist, so ist er doch auch verflixt spannend und die richtig tolle Aufmachung des Buches mit zwei Land/ Ortskarten und einem Personenregister hilft, die Übersicht zu behalten. Auch das Cover finde ich großartig. Es gefällt mir von den Farben her an sich schon sehr gut, auch ohne den Inhalt zu kennen, aber je tiefer ich in den Fall eingestiegen bin,  desto besser und passender wurde es. Der Fall fühlt sich unglaublich nah an, denn Ruppertshain könnte auch in der Nähe meines Heimatortes liegen. Jeder kennt jeden, und jeder scheint etwas zu verbergen zu haben. Auf die Fragen der Ermittler schweigen die meisten Ruppertshainer hartnäckig. Zum ersten Mal kommen Pia und Oliver etwas näher an mich ran, werden mir sympathischer – auch wenn der Weg zum Olymp meiner Lieblingsermittler noch sehr weit ist. Man spürt, dass die beiden auf beruflicher Ebene eine echte Einheit, aber auch privat Freunde geworden sind und ich finde es inzwischen schade, dass ich diese Entwicklung nicht näher mitbekommen habe, da mir ja ein paar Zwischenbände fehlen.

Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben, denn für mich war es bislang klar der beste der drei Taunuskrimis, die ich von Nele Neuhaus gelesen habe. Vermutlich werde ich sogar die anderen Teile der Reihe noch lesen, denn irgendwie will ich die Andeutungen an andere Fälle verstehen und auch hautnah mitbekommen, was auf zwischenmenschlicher Ebene in Olivers und Pias Leben zwischen Band 4 und 8 passiert ist. Ich weiß noch nicht, wann ich mir die anderen Bücher schnappen werde, aber immerhin schließe ich ein Weiterlesen jetzt nicht mehr aus.

Bewertung:
[note2]
Rock the Night!