[12 Jh. England] Bruder Cadfael-Der Rosenmord von Ellis Peters

Begonnen von Annette B., 04. März 2010, 22:45:57

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Annette B.


[isbn]3453131657[/isbn]

Einen Klappentext zu diesem Buch gibt es bei Amazon nicht mehr, daher werde ich hier kurz erklären worum es geht.

Eine Tuchhändler-Witwe hat ihr Haus der Abtei von Shrewsbury überlassen und verlangt als Pachtzins nur jedes Jahr eine Rose aus dem Garten des Hauses. Diese Rose soll ihr am Gedenktag der Heiligen Winnifred übergeben werden. Der junge Mönch der die Rose schon seit 3 Jahren überbracht hat, hat sich jedoch unsterblich in die Witwe verliebt.
Und dann passiert auch noch ein Mord in genau diesem Garten in dem die Rose blüht!
An dieser Stelle kommt nun unser Tatortkommissar in der Kutte, Bruder Cadfael ins Spiel und natürlich nimmt er diese Herausforderung, den Mörder zu finden, gerne an.


Meine Meinung:

Dieses Buch beginnt mit vielen Frühlingsgefühlen und natürlich auch mit einem kurzen Überblick über die politische Lage im Jahre 1142 in England.

Da Bruder Cadfael immer noch keinen neuen Gehilfen hat im Kräutergarten, denkt er während der Gartenarbeit an die Gehilfen zurück, die er in der Vergangenheit ausgebildet hat.
Dieser Anfang hat mir besonders gut gefallen da ich schon den einen oder anderen Gehilfen total vergessen hatte. Bruder Cadfael lässt die einzelnen Gehilfen, mit ihren kleinen Stärken und Schwächen, vor dem inneren Auge des Lesers Revue passieren. Das wirkt auf der einen Seite etwas melancholisch, aber auf der anderen Seite betrachtet Bruder Cadfael die Vergangenheit mit seinen Gehilfen auch mit einem feinen Humor.
Dieser Einstieg in die Handlung ist somit sehr leicht und man ist als Leser schnell mitten im Geschehen.

Als dann der Mord passiert und natürlich das Kloster auch an der Aufklärung sehr interessiert ist, da ist Bruder Cadfael wieder total in seinem Element.
Die Ereignisse sind wieder sehr vielseitig gestaltet und natürlich entdeckt Bruder Cadfael auch noch zwei einsame Herzen die unbedingt gerettet werden müssen.
Wie immer legt Ellis Peters eine Fährte zum möglichen Täter, aber dieses mal bin ihr nicht auf den Leim gegangen.
Die Autorin schafft es in diesem Buch wieder sehr schön die mittelalterliche Atmosphäre aufzubauen. Ich bin so richtig in diesem Buch versunken, da auch der flüssige Schreibstil beim Lesen sehr entspannend wirkte.
Das Buch ist wirklich spannend und die vielen verschiedenen Charakter, die Ellis Peters hier sehr facettenreich und mit schöner Tiefe geschaffen hat, haben mir sehr gut gefallen.
Was mich bei diesem Buch am Ende etwas verblüfft hat, war die Tatsache, dass Bruder Cadfael für diesen Täter kaum Mitleid oder Verständnis empfindet.
In diesem Buch beendet Cadfael seine Ermittlungen zusammen mit Hugh Beringar und überlässt es auch Hugh den Täter zu überführen.
Dieses Ende der Handlung hat mir ausnehmend gut gefallen, denn es war einfach zu viel was der Täter auf dem Kerbholz hatte. Heute würde der Staatsanwalt sagen, der Täter hat zu viele logische Konsequenzen aus seiner Tat billigend in Kauf genommen und den Schaden nicht rechtzeitig begrenzt.
Alles in allem ist dieses Buch wieder ein sehr schöner historischer Krimi gewesen, der mir einige schöne Lesestunden beschert hat.

[note1]
Liebe Grüße Annette

Grisel

Bei dem Buch fand ich vor allem interessant, daß das Liebespärchen mal etwas älter und reifer war und keine blutjungen Leute mehr. Und sympathisch waren sie auch wieder sehr, alle beide.

Annette B.

ZitatBei dem Buch fand ich vor allem interessant, daß das Liebespärchen mal etwas älter und reifer war und keine blutjungen Leute mehr. Und sympathisch waren sie auch wieder sehr, alle beide.

Geanu das meinte ich mit facettenreiche Charakter, aber auch der Täter war sehr schön beschrieben.
Aber wie ich schon in der Rezi geschrieben habe, war ich wirklich von den Socken als Cadfael am Ende gnadenlos den Täter Hugh überlässt. DAS war wirklich mal was Neues. :flirt:

Im Moment "inhaliere ich" das Buch Bruder Cadfael und der geheimnisvolle Erimit. Ich habe gestern angefangen und bin heute schon auf Seite 175 ! Das ist bei meiner üblichen Lesegeschwindigkeit schon Rekordverdächtig! Ich frage mich nur gerade, warum noch keiner in dem Kloster auf die Idee gekommen ist, diesen gräßlichen Bruder Jerome im Mühlteich zu versenken.  :meckern:
Dieser Pharisäer ist ja echt eine Landplage und nervt offenbar sogar Abt Radulfus. :rollen:
Liebe Grüße Annette