Jenny-Mai Nuyen - Noir

Begonnen von Kathrin, 07. Februar 2017, 11:06:06

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Kathrin

[isbn]3499258587[/isbn]
Noir
Jenny-Mai Nuyen
Fantasy???
Seiten: 377
Verlag: Rowohlt
Preis: 9,99 Euro

Meine Meinung:
,,Noir" ist für mich der dritte Roman von Jenny-Mai Nuyen und hat mich im Gegensatz zu ,,Nijura – Das Erbe der Elfenkrone" und vor allem im Gegensatz zu ,,Nocturna" leider bitter enttäuscht. Und dabei ist die Idee des Buches – oder besser das was ich für die Idee des Buches hielt – eigentlich vielversprechend.

Nino verliert im Alter von fünf Jahren bei einem Verkehrsunfall seine Eltern. Er selbst überlebt nur knapp. Er wächst bei seiner Schwester Katjuscha auf, die sich sehr liebevoll um ihn kümmert. Mit 18 Jahren schneidet er sich die Pulsadern auf, nicht weil er sterben will, sondern weil er beweisen will, dass er DARAN nicht sterben wird. Schließlich weiß er, dass sein Leben mit 24 Jahren enden wird, wie er auch den Todeszeitpunkt und Grund eines jeden anderen Menschen voraussieht. Er ist sein ganzes kurzes Leben lang auf der Suche nach einem Ausweg, einer Möglichkeit, wie er dem Tod ein Schnippchen schlagen kann. Auf seiner Suche begegnet er dem mysteriösen Monsieur Samedi, einem Mentoren, der Seelen sammelt. Nino verliebt sich in eine von Monsieur Samedis Seelen, Noir.

Man könnte denken, dass sich nun aus diesem Plot eine spannender Fantasy-Roman entwickelt, vor allem wenn man andere Werke der Autorin kennt. Doch leider driftet das Buch schnell in einen Drogenrausch- und Geisterbeschwörungs-Roman ab. Und ein Buch über Drogenabhängige will ich einfach nicht lesen und habe ich auch nicht erwartet. Für mich ist auch bis zum Schluss nicht klar, was wirklich real ist, von dem, was Nino erlebt. Auch Noirs Geheimnis wird nicht wirklich gelüftet.

Die Figuren empfinde ich als schrecklich farblos. Die einzige, die mir eine kleines bisschen ans Herz wachsen konnte, ist Ninos Schwester.

Auch die Geschichte nimmt erst nach der Hälfte des Buches so richtig an Fahrt auf, für mich jedoch zu spät. Da ich hinter Noirs Geheimnis kommen und wissen wollte, ob Nino seinem Tod mit 24 Jahren entgehen kann, habe ich mich dazu durchgerungen, das Buch zu beenden. Die letzten 100 Seiten jedoch habe ich nur noch quergelesen.

Ich bin wirklich enttäuscht, wie sich die Geschichte entwickelt – oder besser wie sie sich NICHT entwickelt hat, denn die Autorin besticht auch in ,,Noir" durch ihre schöne, bilderreiche Sprache. Sie spricht auch Themen an, über die man sicherlich länger nachdenken und philosophieren kann, aber ,,Noir" ist einfach nicht das Buch, das ich erwartet habe und das Thema nicht meins. Schade!

Bewertung:
[note5+]
Rock the Night!