Das zweite Königreich - Rebecca Gablé

Begonnen von Tecil, 15. April 2007, 10:33:45

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Tecil

Hallo Ihr Lieben,
hier meine kleine Rezie...


[isbn]3404148088 [/isbn]

Preis: EUR 9,95

Kurzbeschreibung
England 1064: Ein Piratenüberfall setzt der unbeschwerten Kindheit des jungen Cædmon of Helmsby ein jähes Ende – ein Pfeil verletzt ihn so schwer, dass er zum Krüppel wird. Sein Vater schiebt ihn ab und schickt ihn in die normannische Heimat seiner Mutter. Zwei Jahre später kehrt Cædmon mit Herzog William und dessen Eroberungsheer zurück. Nach der Schlacht von Hastings und Williams Krönung gerät Cædmon in eine Schlüsselposition, die er niemals wollte: Er wird zum Mittler zwischen Eroberern und Besiegten. In dieser Rolle schafft er sich erbitterte Feinde, doch er hat das Ohr des despotischen, oft grausamen Königs. Bis zu dem Tag, an dem William erfährt, wer die normannische Dame ist, die Cædmon liebt ...

Über den Autor
Rebecca Gablé, Jahrgang 1964, studierte nach mehrjähriger Berufstätigkeit Anglistik und Germanistik mit Schwerpunkt Mediävistik in Düsseldorf. Sie wirkte an einem Projekt zur Erforschung anglonormannischer Manuskripte mit. Diese Forschungsergebnisse flossen in ihre weitere literarische Arbeit mit ein. Heute arbeitet sie als freie Autorin und Literaturübersetzerin. Ihr erster Roman Jagdfieber wurde 1996 für den Glauser-Krimipreis nominiert. Neben der Literatur gilt ihr Interesse der (mittelalterlichen) Geschichte, dem Theater und vor allem der Musik in fast jeder Erscheinungsform. Sie spielt Klavier, Gitarre und Cello und singt seit vielen Jahren in einer Rockband.

1) Cover
Ansprechend historisch gestaltet, sagt aber nicht wirklich was aus.

2) Einstieg
Wie für Gablé üblich mitten ins Geschehen und damit sehr fesselnd.  :detektiv:

3) Lesefluss / Sprache
Ausschweifend wie man es gewohnt ist, aber einfach von der Gestaltung.
Die Gespräche sind immer sehr natürlich, an der Sprache erkennt man fast immer die Charaktere. Der Fluss wird nicht durch unsinnigen Satzbauzauber gestört.  :doof:

4) Geschichte / Gestaltung
Ist für mich eine der besten von Gablé, sie erzählt das Leben von Caedmon so nachvollziehbar das man denkt man wäre dabei.
Der geschichtliche Hintergrund war einfach fesselnd für mich, ich liebe diese Zeitepoche. Sie versteht es viele kleine Geschichten zu einer  großen zu verweben!  anbet:

5) Figuren
Caedmon ist sehr sympathisch, das Leben spielt ihm hart mit, aber er packt es immer an.
Erik lässt das Feindbild anders aussehen als man will – sie sind halt nicht nur blutüberströmte, dumme, rohe, große Kerle und sorgt so für einige Denkumbrüche bei Caedmon und seinem Volk.
Oswald ist herrlich sympathisch, weil kein engstirniger Mönch und lässt den Aspekt des Christentums in den Roman fließen.
Wie immer bei Gablé nur ein Bruchteil der Charaktere, denn alle sind herrliche kleine Bindeglieder auf dem Weg zum großen Werk.
Sie Leben!  :fechten:

6) Das Wort zum Sonntag
Dieses war mein erster Gablé und hat damit einen besonderen Stellenwert.  :->
Vor Caedmon kannte ich nur wenige Menschen die in meinem Geist weiter Leben als bis zur letzten Seite des Buches.
Ich denke das stellt hervorragend dar wie ein Autor leben und schreiben sollte – mit all seinen Charakteren als Ratgeber die einem über die Schulter schauen, Störer die die Story einfach so spielen wie sie wollen und nicht wie der Autor es Wünscht, als Ständige Begleiter durchs Leben
– Ach, könnt ich nur so schreiben :tempo: anbet:

[note1]