Jan Lucas - Cyrus Doyle und der herzlose Tod - Erster Tag

Begonnen von Tara, 11. Mai 2017, 21:45:37

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Tara

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Jan Lucas - Cyrus Doyle und der herzlose Tod - Erster Tag
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Sometimes you just need to lay on the couch and read for a couple of years.

With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? Oscar Wilde

Annette B.

Hallo ihr Lieben, Hallo Jan  :winken:

Dann mache ich mal den Anfang, denn der erste Abschnitt bestand ja nur aus drei Kapiteln.
Diese drei Kapitel ließen sich auch sehr einfach und flott inhalieren. Toll !!! :bang:

Zunächst muss ich sagen, dass mir das Cover sehr gut gefällt und richtig Klasse finde ich, dass wir gleich am Anfang mit zwei Karten von Guernsey verwöhnt werden.
So kann man die Wege, die Cyrus mit seinem Sportwagen fährt, sehr schön auf der Karte nachschauen.

Cyrus scheint mit gemischten Gefühlen in seine Heimat zurück zu kehren. Zum einen, weil er den Vergleich mit seinem Vater als nervig empfindet und zum anderen, weil er sich natürlich nach so vielen Jahren auch seiner Vergangenheit stellen muss.

Das fängt schon gut an, als er seiner Jugendliebe am Fundort der zweiten Leiche gegenüber steht.  :->

Die Art und Weise, wie die Kommissare umgebracht wurden, ist schon sehr mystisch. Da drängt sich mir der Verdacht eines heidnischen Rituals auf.

Ist man eigentlich sofort tot, wenn man einen Pfeil im Hals hat?  :kopfkratz:
Dieser Gedanke ging mir direkt durch den Kopf, denn das wäre ja furchtbar, wenn man dann noch nicht direkt im Abseits ist und seinem Mörder in die Augen schauen muss.  :wah:

Guernsey ist offenbar eine Insel mit einer sehr eindrucksvollen und wechselhaften Geschichte. Da sind alte Festungen und auch wir Deutschen haben im zweiten Weltkrieg dort unsere Spuren hinterlassen.
Jan hat dazu auch schon eine ausführliche Erklärung in dem Abschnitt "Fragen an den Autor" gepostet.  Heißen Dank dafür, besonders da dabei stand, dass wir uns diese ganzen Zahlen und Fakten nicht unbedingt alle merken müssen.

Mein Eindruck von Cyrus ist der, dass er ein besonnener und ruhiger Mensch ist.
Die Zeit in London scheint für Cyrus eine gute Lehrzeit gewesen zu sein, denn er fühlt sich jetzt seiner neuen Herausforderung, in seiner Heimat, gewachsen.

Sein Vater hat wirklich ein gesegnetes Alter erreicht, da kann ich verstehen, dass er nun einiges durcheinander bringt. Hoffentlich hat der Vater noch einige klare Momente die er mit Cyrus teilen kann. Es wäre schön, wenn Cyrus noch ein wenig von der Berufserfahrung seines Vaters profitieren könnte. Denn dieser Mörder ist schon eine seltsame - und offenbar auch sehr grausame - Type!

Nun bin ich mal gespannt, wie sich die Aufklärung dieses kniffligen Falls gestaltet.  :detektiv:
Liebe Grüße Annette

Kathrin

Hallo zusammen, vor allem hallo Jan!

dank des ersten kurzen Abschnitts kann ich hier auch schon posten, aber auch dank des sehr flutschigen Erzählstils. Das kann man echt gut weglesen, wenn man die Zeit dazu hat.

Zitat von: Annette B. in 15. Mai 2017, 17:20:41
Zunächst muss ich sagen, dass mir das Cover sehr gut gefällt und richtig Klasse finde ich, dass wir gleich am Anfang mit zwei Karten von Guernsey verwöhnt werden.
So kann man die Wege, die Cyrus mit seinem Sportwagen fährt, sehr schön auf der Karte nachschauen.
Ich kann noch nicht mal sagen, dass mir das Cover so unglaublich gut gefällt, aber es ist mir aufgefallen (als Steffi es schon für die April-LR vorgeschlagen hatte) und der Inhalt hat mich auch angesprochen. Ich war zwar noch nicht auf Guernsey, aber meine Mama erzählt oft von ihrem Urlaub dort ... vor ca. 30 Jahren. Außerdem mag ich diese ganzen kleinen Inseln (wobei ich da hauptsächlich die schottischen kenne) echt gern. Dass es in dem Buch gleich zwei Karten gibt, finde ich auch klasse. Bin auch ständig am schauen, wo sie Cyrus gerade befindet.

Was mir sofort aufgefallen ist (und da weiß ich noch nicht wie ich es finden soll), ist dass Jan eigentlich immer von "Doyle" spricht. Und so gut wie nie (wenn überhaupt) von "Cyrus". Ist wahrscheinlich pure Absicht, aber für mich ist er jetzt schon mehr "Cyrus" als "Doyle", ich ertappe mich sogar dabei, dass ich beim Lesen "Doyle" direkt durch "Cyrus" ersetze.

Zitat von: Annette B. in 15. Mai 2017, 17:20:41
Cyrus scheint mit gemischten Gefühlen in seine Heimat zurück zu kehren. Zum einen, weil er den Vergleich mit seinem Vater als nervig empfindet und zum anderen, weil er sich natürlich nach so vielen Jahren auch seiner Vergangenheit stellen muss.

Das fängt schon gut an, als er seiner Jugendliebe am Fundort der zweiten Leiche gegenüber steht.  :->
Das habe ich gar nicht so empfunden. Weder dass er "gemischte Gefühle" hat, noch dass er den Vergleich zu seinem Vater als nervig empfindet, okay, das vielleicht schon eher. Wie dem auch sei, ich finde es klasse, dass er nach Hause zurückgegangen ist und die Weltstadt London gegen die kleine Insel eingetauscht hat. Ich  kann das verstehen und nachvollziehen, ich würde auch nicht zwingend aus meinem Heimatstädtchen wegziehen. Außerdem geht es seinem Vater nicht gut. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er da lange überlegen musste.

Das mit seiner Jugendliebe Pat gibt mir allerdings jetzt schon zu denken. Vor allem weil es da ja auch noch Inspektor Allisette und die Nachbarin Sharon gibt. Ich finde die flirten alle drei mit ihm bzw. darauf könnte es vielleicht hinauslaufen, wenn wir weiter sind im Buch. Er scheint ein ziemlicher Womanizer zu sein. Ich persönlich habe ja jetzt schon mein Herz an Inspektor Allisette verschenkt. Das ist ne coole Socke, nimmt auch kein Blatt vor den Mund und hat einen frechen Charme :->

Zitat von: Annette B. in 15. Mai 2017, 17:20:41
Ist man eigentlich sofort tot, wenn man einen Pfeil im Hals hat?  :kopfkratz:
Dieser Gedanke ging mir direkt durch den Kopf, denn das wäre ja furchtbar, wenn man dann noch nicht direkt im Abseits ist und seinem Mörder in die Augen schauen muss.  :wah:
Ich glaube es stand irgendwo in dem Abschnitt, als sie beim zweiten Opfer bzw. dem Fundort sind, dass nicht der Pfeilschuss tödilch war, sondern letztlich erst das Herausschneiden des Herzens. Beim dem Pfeilschuss kommt es sicherlich drauf an, ob die Halsschlagader getroffen wurde.

Zitat von: Annette B. in 15. Mai 2017, 17:20:41
Guernsey ist offenbar eine Insel mit einer sehr eindrucksvollen und wechselhaften Geschichte. Da sind alte Festungen und auch wir Deutschen haben im zweiten Weltkrieg dort unsere Spuren hinterlassen.
Wie gesagt, ich mag den Inselflair auch total. Ein Krimi auf Mallorca würde mich jetzt vielleicht nicht so reizen, da bin ich eher bei der etwas raueren Schönheit der Hebriden oder eben auch der Kanalinseln. Werde am Wochenende mal bei meiner Mama Guernsey-Bilder anschauen.

Zitat von: Annette B. in 15. Mai 2017, 17:20:41
Sein Vater hat wirklich ein gesegnetes Alter erreicht, da kann ich verstehen, dass er nun einiges durcheinander bringt. Hoffentlich hat der Vater noch einige klare Momente die er mit Cyrus teilen kann. Es wäre schön, wenn Cyrus noch ein wenig von der Berufserfahrung seines Vaters profitieren könnte. Denn dieser Mörder ist schon eine seltsame - und offenbar auch sehr grausame - Type!
Ja, klar, mit 94 kann man schon mal etwas in die Vergangenheit abtauchen oder Menschen verwechseln. Allerdings wurde schon sehr deutlich gesagt, dass der Vater mit dem Tod seiner zweiten Frau von 1,5 Jahren extrem abgebaut hat. Und das ist auch verständlich. Er hat das ja alles schon mal mitgemacht, wie es scheint. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind seine erste Frau und die drei Kinder vor vielen, vielen Jahren ums Leben gekommen und erst danach hat er Cyrus Mutter geheiratet.
Dass Cy noch viel von der Berufserfahrung seines Vaters profiltieren wird, glaube ich nicht - auch wenn ich dem Vater durchaus noch helle Momente zutraue und es sicherlich auch hilfreich für Cy ist, die Außenseiter-Sicht zu dem Fall zu sehen. Das hilft ja allgemein immer ganz gut, nicht nur bei Kriminalfällen. Aber eigentlich hat es Cy für mich nicht mehr nötig, sich da viel von seinem Vater abzuschauen. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist er so Mitte der 60er Jahre geboren, also inzwischen auch um die 50 und hat viele Jahre in London gearbeitet. So schnell macht ihm auf Guernsey wahrscheinlich niemand etwas vor. Das zeigt sich auch sehr gut, wie er Pat gegen Ingram verteidigt und sich da nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Er macht ganz schnell klar, wer hier das Sagen hat...abgesehen von seinem Boss natürlich :->

Zum Fall selbst will ich noch nicht viel sagen, ich bin auch schon mittem in zweiten Abschnitt und will da hier noch nicht weiter drauf eingehen. Spannend ist es auf jeden Fall!

Lg
Kathrin
Rock the Night!

Jan Lucas

#3
Liebe Annette, liebe Kathrin!

Zunächst freut es mich natürlich, dass es beim Lesen so "geflutscht" hat!  :->

Mir selbst gefällt das Cover auch. Ich darf das sagen, denn ich hatte nichts damit zu tun. Es wurde vom Verlag ausgesucht. Aber es gibt die wilde Romantik der Buchten im Süden und Osten Guernseys doch sehr gut wieder. Fast noch mehr gefällt mit das Cover zum zweiten Band, das den kleinen Leuchtturm vor St. Peter Port/Castle Cornet zeigt. Es hat so ein nostalgisches Flair, das gut zu Doyles Kindheitserinnerungen passt. Überhaupt freut mich sehr, dass beide Covermotive tatsächlich Guernsey zeigen und nicht irgendeine beliebige Küste (bei Buchcovern durchaus keine Selbstverständlichkeit). Kathrin, deine Bemerkung, das Cover sei dir "aufgefallen" ist durchaus von Bedeutung. Denn letztlich ist es ja genau das, was - jetzt mal verkaufstechnisch gesprochen - ein Cover erreichen soll. Nur wenn es zwischen den vielen, vielen anderen Covern auffällt und der Leser bei dem entsprechenden Buch verweilt, hat das Buch auch eine Chance, gekauft zu werden. Da gibt es zwischen Autor ("das passt aber nicht zu meiner Geschichte") und Verlag ("grüne Bücher verkaufen sich immer besser als gelbe") schon manchmal Dissenzen - im konkreten Fall zum Glück nicht. Ich bin, wie schon angemerkt, mehr als zufrieden mit den Cyrus-Doyle-Covern.

"Doyle" - da wären wir auch gleich bei dem Familiennamen, den Kathrin gedanklich durch "Cyrus" ersetzt. Es freut mich, dass deine Identifikation mit ihm so groß ist. Wenn sie wächst, wird vielleicht noch das vertrauliche "Cy" draus. Für mich war es keine Frage, ihn "Doyle" zu nennen. "Cy" benutze ich nur, wenn ich in die Perspektive ihm vertrauter Personen (wie Pat) wechsle. Einen konkreten Grund für das "Doyle" kann ich nicht einmal nennen. Vielleicht wollte ich zumindest eine gewisse Distanz zu meiner Figur wahren, der ich schon so viele meiner Eigenschaften, Ansichten und Vorlieben verliehen habe. Vielleicht ist es aber auch nur die literarische Tradition. Wie heißt es in den Romanen meiner großen Kollegen? Ian Fleming schreibt "Bond" und nicht "James". Bei George Simenon steht "Maigret" und nicht "Jules". Colin Dexter schreibt auch nur von "Morse", aber das ist jetzt vielleicht ein schräges Beispiel, da dessen vom Helden ungeliebter Vorname erst am Ende der Romanserie enthüllt wird. Ich werde also bei "Doyle" bleiben, finde es aber, wie schon gesagt, sehr schön, wenn die Figur so gut ankommt, dass sie gedanklich zu "Cyrus" oder gar "Cy" wird.

Noch einmal zurück zur Ausstattung des Buches. Auch ich bin sehr erfreut, dass der Aufbau Verlag meiner Anregung, den Roman mit zwei Karten auszustatten (einmal ein Überblick über die gesamte Insel und einmal ein Ausschnitt der Hauptstadt St. Peter Port), gefolgt ist. Ich selbst mag es als Leser auch, wenn ich den literarischen Figuren auf ihren Wegen folgen kann. Erst dieser Tage habe ich mir eine historische Romantrilogie eigens in einer alten Ausgabe aus den 1970er Jahren zugelegt, weil ich wusste, dass dort Landkarten enthalten sind.

Es stimmt: Doyle hat Guernsey ursprünglich verlassen, um den ständigen Vergleichen mit seinem Vater, der Polizeilegende Leonard Doyle, zu entgehen. Aber ich denke, nach 22 Jahren bei der Londoner Metropolitan Police hat er sich hinreichend emanzipiert. Doch auch, wenn Doyle nicht lange zu überlegen brauchte, ist es doch eine große Aufgabe, der er sich privat stellt. Jeder, der einmal einen pflegebedürftigen Angehörigen hatte - oder derzeit hat -, weiß das. Im zwiten Roman gibt es dann auch einen Punkt, an dem Doyle gegen den inneren Schweinehund, der ihn stimmungsmäßig runterziehen will, ankämpfen muss.

Tja, der "Inspector Holburn" entpuppt sich als Frau! Es freut mich, dass dir die kleine Enthüllungsszene gefallen hat, Annette. Ich hatte damit auch viel Spaß beim Schreiben. Und Constable Allisette ist, da gebe ich Kathrin vollkommen recht, 'ne coole Socke. Eine sehr schöne Beschreibung ihrer Persönlichkeit in zwei Worten, Kathrin. Das hätte mir nicht besser einfallen können! Wem er seine Zuneigung schließlich schenkt, da möchte ich jetzt nicht spoilern.
:schmacht:

Und jetzt wird's blutig! Also der Tod tritt bei den Opfern erst beim Herausschneiden des Herzens ein. Das wird im Roman an einer Stelle auch von Dr. Nowlan medizinisch erklärt: ,,Multiples Organversagen, hervorgerufen durch den Schock bei der Entfernung des Herzens." Der Rückseitentext des Buches liest sich da leicht missverständlich, aber diese Texte müssen immer sehr knapp gehalten sein.

Was Kathrin darüber sagt, dass sich Doyle nicht die Butter vom Brot nehmen lässt, freut mich. Verwiesen sei hier auf den diesbezüglichen Gedankenaustausch zwischen Annette und mir im Abschnitt "Fragen an den Autor".

Doyles familiärer Hintergrund und damit auch die Geschichte der ersten Frau seines Vaters kommt im Verlauf des Romans noch deutlicher heraus. Daher sage ich an dieser Stelle nicht mehr dazu.

Kathrin und Annette, ich wünsche euch beiden weiterhin eine hoffentlich (ent-)spannende Lektüre und Dir, Kathrin, viel Spaß beim Guernsey-Bilder schauen bei deiner Mama. Ich bin schon gespannt, wie sie dir gefallen.
Jan Lucas

Annette B.

#4
Zitat von: KathrinIch kann noch nicht mal sagen, dass mir das Cover so unglaublich gut gefällt, aber es ist mir aufgefallen (als Steffi es schon für die April-LR vorgeschlagen hatte) und der Inhalt hat mich auch angesprochen.

Das war mir bei den Vorschlägen für April wohl durchgegangen. Allerdings hatte ich mir auch für April eine LR-Auszeit genommen.
Mir gefällt das Cover einfach deshalb so gut, weil es diese raue Küstenlandschaft mit den steilen Felsen zeigt, die ich sehr mag. Das hat so etwas von Uralter und ungebändigter Natur.

Zitat von: KathrinWas mir sofort aufgefallen ist (und da weiß ich noch nicht wie ich es finden soll), ist dass Jan eigentlich immer von "Doyle" spricht. Und so gut wie nie (wenn überhaupt) von "Cyrus". Ist wahrscheinlich pure Absicht, aber für mich ist er jetzt schon mehr "Cyrus" als "Doyle", ich ertappe mich sogar dabei, dass ich beim Lesen "Doyle" direkt durch "Cyrus" ersetze.

Du das ist mir gar nicht so bewusst aufgefallen, nur das Doyle dann später in den Dialogen mit Cy angesprochen wurde, dass fand ich gut, denn es machte auch deutlich das er nach wie vor, von den "alten Bekannten", als Freund akzeptiert wird.

Oft baut sich ja eine gewisse Distanz zwischen Schulfreunden auf, besonders wenn einer lange weg war und Karriere gemacht hat. Dies zeigt sich dann meistens darin, dass man auf einmal mit seinem kompletten Vornamen angesprochen wird.  :rollen:

Zitat von: KathrinIch persönlich habe ja jetzt schon mein Herz an Inspektor Allisette verschenkt. Das ist ne coole Socke, nimmt auch kein Blatt vor den Mund und hat einen frechen Charme

Stimmt, da habe ich besonders schmunzeln müssen, als sie Cys Sportwagen von der Fähre zum Haus seines Vaters bringen sollte. Cy hat sich so typisch Männlich verhalten in seiner Angst um den Tamora.
Aber Allisette hat wunderbar reagiert.  :-)

Zitat von: KathrinDas habe ich gar nicht so empfunden. Weder dass er "gemischte Gefühle" hat, noch dass er den Vergleich zu seinem Vater als nervig empfindet, okay, das vielleicht schon eher. Wie dem auch sei, ich finde es klasse, dass er nach Hause zurückgegangen ist und die Weltstadt London gegen die kleine Insel eingetauscht hat. Ich  kann das verstehen und nachvollziehen, ich würde auch nicht zwingend aus meinem Heimatstädtchen wegziehen. Außerdem geht es seinem Vater nicht gut. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er da lange überlegen musste.

Ich hätte sicher auch nicht lange überlegt, aber andersherum lässt er in London auch eine Frau zurück - Carol, mit der er offenbar eine lange Beziehung hatte. Ich glaube, eine feste Beziehung streift man auch nicht einfach so ab wie eine verdreckte Socke.
Ich zumindest hätte da sicher etwas dran zu knabbern, wenn ich in Cys Situation wäre.
Auch wenn er seinen neuen Chef schon gut kennt. so muss er sich doch in ein neues Team einbringen und die Leute alle genauer kennen lernen.
Es beginnt für ihn ein neuer Lebens-Abschnitt.


Zitat von: KathrinAber eigentlich hat es Cy für mich nicht mehr nötig, sich da viel von seinem Vater abzuschauen. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist er so Mitte der 60er Jahre geboren, also inzwischen auch um die 50 und hat viele Jahre in London gearbeitet. So schnell macht ihm auf Guernsey wahrscheinlich niemand etwas vor.

Da wirst du sicher Recht haben. Dennoch denke ich das der Vater die Inselbewohner noch besser kennt und vielleicht den einen oder anderen Tipp im Ärmel hat.
Cy hat über 20 Jahre kaum Kontakt zu den Bewohnern gehabt, die Menschen verändern sich.


Zitat von: JanTja, der "Inspector Holburn" entpuppt sich als Frau! Es freut mich, dass dir die kleine Enthüllungsszene gefallen hat, Annette. Ich hatte damit auch viel Spaß beim Schreiben. Und Constable Allisette ist, da gebe ich Kathrin vollkommen recht, 'ne coole Socke. Eine sehr schöne Beschreibung ihrer Persönlichkeit in zwei Worten, Kathrin. Das hätte mir nicht besser einfallen können! Wem er seine Zuneigung schließlich schenkt, da möchte ich jetzt nicht spoilern.

Die Szene war Klasse und man merkt direkt hier am Anfang, dass Cy ein begehrter Typ ist. Das kann noch spannend werden.  :-)

Zitat von: JanUnd jetzt wird's blutig! Also der Tod tritt bei den Opfern erst beim Herausschneiden des Herzens ein. Das wird im Roman an einer Stelle auch von Dr. Nowlan medizinisch erklärt: ,,Multiples Organversagen, hervorgerufen durch den Schock bei der Entfernung des Herzens."

Die Opfer sind also tatsächlich noch bei vollem Bewusstsein wenn ihnen das Herz herausgeschnitten wird!!! Boah wie Grausam!  :umfall:
Das ist dann wirklich so etwas ähnliches wie ein " heidnisches Menschenopfer", wie es in den alten Legenden oft beschrieben wird.

Zitat von: JanDoyles familiärer Hintergrund und damit auch die Geschichte der ersten Frau seines Vaters kommt im Verlauf des Romans noch deutlicher heraus. Daher sage ich an dieser Stelle nicht mehr dazu.

OK, da bin ich auch gespannt, was mit der ersten Frau und den Halbgeschwistern passiert ist.
Ich werde dann mal weiter  :lesen:
Liebe Grüße Annette

Jan Lucas

Zitat von: Annette B.
ZitatDas ist dann wirklich so etwas ähnliches wie ein " heidnisches Menschenopfer", wie es in den alten Legenden oft beschrieben wird.

Du hast eine gute "Schnüfflernase", Annette, wie du beim Weiterlesen bald feststellen wirst - Respekt!
:detektiv:
Jan Lucas

Annette B.

Zitat von: Jan Lucas in 17. Mai 2017, 10:30:33
Zitat von: Annette B.
ZitatDas ist dann wirklich so etwas ähnliches wie ein " heidnisches Menschenopfer", wie es in den alten Legenden oft beschrieben wird.

Du hast eine gute "Schnüfflernase", Annette, wie du beim Weiterlesen bald feststellen wirst - Respekt!
:detektiv:

Nein Jan, da bin ich sehr schlecht beim rätseln, wenn es darum geht, in einem Krimi die "heiße Spur" zu finden.  :rollen:
Aber ich habe im letzten Winter einen Bericht im Fernsehen gesehen, über verschiedene Rituale und Bräuche, die zum Teil auch heute noch bei verschiedenen Stämmen oder Ureinwohnern bestand haben.
Du, dabei ist mir beim zuschauen ganz anders geworden  :wah: und genauso habe ich beim Lesen jetzt geschaudert. Besonders mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass der Pfeil womöglich nicht das Opfer sofort tötet.
In diesem Punkt bin ich etwas "zart besaitet", obwohl du (heißen Dank dafür) auf grausame Beschreibungen verzichtest hast.
Daher kam mein Verdacht zu diesen heidnischen Bräuchen.
Liebe Grüße Annette

Jan Lucas

Zitat von: Annette B.
Zitat
Du, dabei ist mir beim zuschauen ganz anders geworden  :wah: und genauso habe ich beim Lesen jetzt geschaudert. Besonders mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass der Pfeil womöglich nicht das Opfer sofort tötet.
In diesem Punkt bin ich etwas "zart besaitet", obwohl du (heißen Dank dafür) auf grausame Beschreibungen verzichtest hast.
Daher kam mein Verdacht zu diesen heidnischen Bräuchen.

Ich habe die Beschreibungen der Opfer ganz bewusst nicht so blutig gehalten, weil ich mich von dem Trend der seitenlangen Schilderungen von Qualen und Verletzungen, der heutzutage herrscht, absetzen wollte. "Cyrus Doyle und der herzlose Tod" ist ein klassischer Ermittlerkrimi, kein Blut-und-Gedärm-Thriller.
Jan Lucas

Tara

Dann will ich auch mal! Ich fand es auch richtig flutschig zu lesen, wie Kathrin schon sagte.

ZitatIch habe die Beschreibungen der Opfer ganz bewusst nicht so blutig gehalten, weil ich mich von dem Trend der seitenlangen Schilderungen von Qualen und Verletzungen, der heutzutage herrscht, absetzen wollte. "Cyrus Doyle und der herzlose Tod" ist ein klassischer Ermittlerkrimi, kein Blut-und-Gedärm-Thriller.
Das finde ich gut! Ich mag diese leisen, britischen Ermittlertypen - sowie Hercule Poirot (auch wenn er eigentlich Belgier ist) oder Inspector Barnaby.

ZitatDas ist dann wirklich so etwas ähnliches wie ein " heidnisches Menschenopfer", wie es in den alten Legenden oft beschrieben wird
Daran habe ich auch gedacht!

ZitatWas mir sofort aufgefallen ist (und da weiß ich noch nicht wie ich es finden soll), ist dass Jan eigentlich immer von "Doyle" spricht. Und so gut wie nie (wenn überhaupt) von "Cyrus". Ist wahrscheinlich pure Absicht, aber für mich ist er jetzt schon mehr "Cyrus" als "Doyle", ich ertappe mich sogar dabei, dass ich beim Lesen "Doyle" direkt durch "Cyrus" ersetze.
Also ich finde das eher ganz normal. Das war bei uns schon in der Grundschule schon so, dass die Jungs eher mit Nachnamen angesprochen wurden als mit Vornamen.

ZitatDoyles familiärer Hintergrund und damit auch die Geschichte der ersten Frau seines Vaters kommt im Verlauf des Romans noch deutlicher heraus. Daher sage ich an dieser Stelle nicht mehr dazu.
Das ganze finde ich auch sehr mysteriös! Ich bin natürlich auch gespannt, ob das eine Bedeutung in der ganzen Geschichte hat  :detektiv:

ZitatWem er seine Zuneigung schließlich schenkt, da möchte ich jetzt nicht spoilern.
Da bin ich schon gespannt! Und habe auch gleich schon eine feste Vermutung!

ZitatNoch einmal zurück zur Ausstattung des Buches. Auch ich bin sehr erfreut, dass der Aufbau Verlag meiner Anregung, den Roman mit zwei Karten auszustatten (einmal ein Überblick über die gesamte Insel und einmal ein Ausschnitt der Hauptstadt St. Peter Port), gefolgt ist. Ich selbst mag es als Leser auch, wenn ich den literarischen Figuren auf ihren Wegen folgen kann. Erst dieser Tage habe ich mir eine historische Romantrilogie eigens in einer alten Ausgabe aus den 1970er Jahren zugelegt, weil ich wusste, dass dort Landkarten enthalten sind.
Ich bin auch ganz begeistert von den Karten, ich habe beim lesen schon immer einen Finger vorne eingemerkt :)

Eine Frage noch - Warum war Cyrus die ganzen 22 Jahre nicht einmal zu Besuch bei seinem Vater?
Sometimes you just need to lay on the couch and read for a couple of years.

With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? Oscar Wilde

Jan Lucas

Hallo Tara!

Es freut mich natürlich, dass es auch für dich eine "flutschige Lektüre" ist. Das sollte man vielleicht auf die Romane schreiben: "Hier flutscht es richtig!"
:zwinker:

ZitatDa bin ich schon gespannt! Und habe auch gleich schon eine feste Vermutung!
Und was bzw. wen vermutest du? (Ich bin neugierig.)

ZitatEine Frage noch - Warum war Cyrus die ganzen 22 Jahre nicht einmal zu Besuch bei seinem Vater?
Da hast du etwas falsch verstanden bzw. überlesen, z.B. Seite 10 mitte und Seite 40 oben. Doyle war immer wieder auf Guernsey, um Urlaub zu machen und seine Eltern zu besuchen und dann auch bei der Beerdigung seiner Mutter.
Jan Lucas

Kathrin

Hallo zusammen,

Zitat von: Jan Lucas in 16. Mai 2017, 12:03:37
Kathrin, deine Bemerkung, das Cover sei dir "aufgefallen" ist durchaus von Bedeutung. Denn letztlich ist es ja genau das, was - jetzt mal verkaufstechnisch gesprochen - ein Cover erreichen soll. Nur wenn es zwischen den vielen, vielen anderen Covern auffällt und der Leser bei dem entsprechenden Buch verweilt, hat das Buch auch eine Chance, gekauft zu werden. Da gibt es zwischen Autor ("das passt aber nicht zu meiner Geschichte") und Verlag ("grüne Bücher verkaufen sich immer besser als gelbe") schon manchmal Dissenzen - im konkreten Fall zum Glück nicht. Ich bin, wie schon angemerkt, mehr als zufrieden mit den Cyrus-Doyle-Covern.
Was mir dabei besonders durch den Kopf geht, ist, dass es eigentlich nicht die Art von Cover ist, bei denen ich sofort zugreife und wissen will, worum es geht. Ganz klar, das Cover passt zu dem Buch. Aber eigentlich mag ich andere Cover für Krimis lieber (z.B. die Cover von den Inge-Löhnig-Krimis). Ich habe bei diesem Coverbild (ohne den Klappentext gelesen zu haben) direkt an Schottland oder Irland gedacht, deshalb habe ich mir den Klappentext durchgelesen um dann sagen zu können, dass mich das Buch auch inhaltlich interessiert.
Und es freut mich wirklich, dass Du mit den Cover glücklich bist, Jan und dass es wirklich auch zu einem Guernsey-Krimi passt!

Zitat von: Jan Lucas in 16. Mai 2017, 12:03:37
"Doyle" - da wären wir auch gleich bei dem Familiennamen, den Kathrin gedanklich durch "Cyrus" ersetzt. Es freut mich, dass deine Identifikation mit ihm so groß ist. Wenn sie wächst, wird vielleicht noch das vertrauliche "Cy" draus. Für mich war es keine Frage, ihn "Doyle" zu nennen. "Cy" benutze ich nur, wenn ich in die Perspektive ihm vertrauter Personen (wie Pat) wechsle. Einen konkreten Grund für das "Doyle" kann ich nicht einmal nennen. Vielleicht wollte ich zumindest eine gewisse Distanz zu meiner Figur wahren, der ich schon so viele meiner Eigenschaften, Ansichten und Vorlieben verliehen habe.
Das mit der Distanz hab ich mir ein Stück weit gdacht, auch wenn es vielleicht eher unbewusst von Dir so gedacht war. Ich bin grad echt am Überlegen, wie das bei anderen Krimiautoren ist, die ich öfter lese. Ob da auch so oft nur der Nachname steht. Ich könnte es jetzt wirklich nicht sagen, vor allem wo Du ja schon einige Beispiele genannt hast und damit eine gute Tradition weiterführst. Mir ist es einfach nur aufgefallen.

Zitat von: Jan Lucas in 16. Mai 2017, 12:03:37
Noch einmal zurück zur Ausstattung des Buches. Auch ich bin sehr erfreut, dass der Aufbau Verlag meiner Anregung, den Roman mit zwei Karten auszustatten (einmal ein Überblick über die gesamte Insel und einmal ein Ausschnitt der Hauptstadt St. Peter Port), gefolgt ist. Ich selbst mag es als Leser auch, wenn ich den literarischen Figuren auf ihren Wegen folgen kann. Erst dieser Tage habe ich mir eine historische Romantrilogie eigens in einer alten Ausgabe aus den 1970er Jahren zugelegt, weil ich wusste, dass dort Landkarten enthalten sind.
Ich bin ja nicht neugierig  :teufel: aber darf man fragen, welche Trilogie das war? Ich lese ja auch gerne hist. Romane :flirt:

Zitat von: Jan Lucas in 16. Mai 2017, 12:03:37
Es stimmt: Doyle hat Guernsey ursprünglich verlassen, um den ständigen Vergleichen mit seinem Vater, der Polizeilegende Leonard Doyle, zu entgehen. Aber ich denke, nach 22 Jahren bei der Londoner Metropolitan Police hat er sich hinreichend emanzipiert. Doch auch, wenn Doyle nicht lange zu überlegen brauchte, ist es doch eine große Aufgabe, der er sich privat stellt. Jeder, der einmal einen pflegebedürftigen Angehörigen hatte - oder derzeit hat -, weiß das. Im zwiten Roman gibt es dann auch einen Punkt, an dem Doyle gegen den inneren Schweinehund, der ihn stimmungsmäßig runterziehen will, ankämpfen muss.
Dass das eine große Aufgabe ist, sehe ich ganz genau so. Vielleicht mag ich ihn gerade deshalb so sehr, weil er das eben tut. Ihm scheint Familie sehr wichtig zu sein und solche Menschen sind mir immer sympathisch. Ich bin aber auch sehr behütet und harmonisch aufgewachsen und das Verhältnis zwischen den Geschwistern und meiner Mama und auch zu weiteren Verwandtschaft ist toll. Wenn ich da Geschichten höre, wie es in Familien auch Zoff bis hin zum jahrelangen Schweigen geben kann, dann macht mich das immer ganz fertig. das ist etwas, was ich NIEMALS will! Nicht in der Familie. Klar, sind wir nicht immer alle einer Meinung, aber bösen Streit kennen wir nicht und will bei uns auch keiner haben!

Zitat von: Jan Lucas in 16. Mai 2017, 12:03:37
Doyles familiärer Hintergrund und damit auch die Geschichte der ersten Frau seines Vaters kommt im Verlauf des Romans noch deutlicher heraus. Daher sage ich an dieser Stelle nicht mehr dazu.
Alles klar, habe ich auch nicht erwartet, da ich mir sicher war, dass wir da noch mehr zu erfahren werden.

Zitat von: Annette B. in 16. Mai 2017, 21:39:44
Oft baut sich ja eine gewisse Distanz zwischen Schulfreunden auf, besonders wenn einer lange weg war und Karriere gemacht hat. Dies zeigt sich dann meistens darin, dass man auf einmal mit seinem kompletten Vornamen angesprochen wird.  :rollen:
Das ist auch wieder etwas, was ich so nicht kenne. Die Distanz hab ich nur bei den Schulkollegen, wo auch früher schon eher eine Distanz war. Bei denen, mit denen ich schon immer viel Kontakt hatte, ist es auch heute noch (23 Jahre nach dem Abi) wie es immer war, auch wenn wir uns 5-10 Jahre nicht gesehen haben.

Zitat von: Jan Lucas in 16. Mai 2017, 12:03:37
Ich hätte sicher auch nicht lange überlegt, aber andersherum lässt er in London auch eine Frau zurück - Carol, mit der er offenbar eine lange Beziehung hatte. Ich glaube, eine feste Beziehung streift man auch nicht einfach so ab wie eine verdreckte Socke.
Ich zumindest hätte da sicher etwas dran zu knabbern, wenn ich in Cys Situation wäre.
Zu Carol möchte ich mich an dieser Stelle nicht äußern, ich bin inzwischen deutlich weiter und habe schon eine eigene Meinung zu ihr, da kommen wir bestimmt später noch drauf zu sprechen.

Zitat von: Jan Lucas in 16. Mai 2017, 12:03:37
Da wirst du sicher Recht haben. Dennoch denke ich das der Vater die Inselbewohner noch besser kennt und vielleicht den einen oder anderen Tipp im Ärmel hat.
Cy hat über 20 Jahre kaum Kontakt zu den Bewohnern gehabt, die Menschen verändern sich.
Hm, ja, Menschen verändern sich, aber der Grundcharakter eines Menschen bleibt eigentlich doch eher immer erhalten. Mein alter Chef hat früher immer bemängelt, dass ich so emotional sei und mich da doch bitte ändern sollte, zumindest ein Stück weit ruhiger werden sollte. Aber ich kann da einfach nicht aus meiner Haut. Man wird mir immer anmerken, ob es mir gut oder schlecht geht. Wenn ich mich über etwas aufrege, rege ich mich richtig drüber auf, wenn ich mich über etwas freue, dann muss ich das aber auch die ganze Welt wissen lassen. Ich bin nun mal so. Sicherlich kann ich mich inzwischen mit Ü40 etwas besser im Job beherrschen, aber diesen Grundcharakter werde ich immer haben. Das ist bei anderen Menschen denke ich auch so. Zumindest ist das meine Erfahrung.

Zitat von: Jan Lucas in 16. Mai 2017, 12:03:37
Die Szene war Klasse und man merkt direkt hier am Anfang, dass Cy ein begehrter Typ ist. Das kann noch spannend werden.  :-)
Für mich sollte es nur nicht zu viel Platz im Roman einnehmen.

Zitat von: Jan Lucas in 17. Mai 2017, 16:28:48
Ich habe die Beschreibungen der Opfer ganz bewusst nicht so blutig gehalten, weil ich mich von dem Trend der seitenlangen Schilderungen von Qualen und Verletzungen, der heutzutage herrscht, absetzen wollte. "Cyrus Doyle und der herzlose Tod" ist ein klassischer Ermittlerkrimi, kein Blut-und-Gedärm-Thriller.
Ich lese zwar auch gerne mal eine Metzel-Thriller, aber das muss auch nicht immer sein. Du hast Dich bewusst für Deine Art der Schilderungen entschieden und die gefällt mir richtig gut. An Hercule Poirot hab ich übrigens auch gedacht, Tara  :knuddel:

Zitat von: Tara in 17. Mai 2017, 22:26:54
Also ich finde das eher ganz normal. Das war bei uns schon in der Grundschule schon so, dass die Jungs eher mit Nachnamen angesprochen wurden als mit Vornamen.
Bei uns war das nicht so. Das kam erst später so im Teenie-Alter auf, dass aus den leicht veränderten Nachnamen Spitznamen wurden. Ich war z.B. teilweise die Henriette.

LG
Kathrin
Rock the Night!

Jan Lucas

Hi Kathrin!

ZitatAber eigentlich mag ich andere Cover für Krimis lieber (z.B. die Cover von den Inge-Löhnig-Krimis). Ich habe bei diesem Coverbild (ohne den Klappentext gelesen zu haben) direkt an Schottland oder Irland gedacht, deshalb habe ich mir den Klappentext durchgelesen um dann sagen zu können, dass mich das Buch auch inhaltlich interessiert.
Aber du hast es eben doch in die Hand genommen und dir den Klappentext durchgelesen, und sei es über die Schottland/Irland-Verbindung, was ja bei Guernsey auch nicht so fernliegend ist. Fazit: Das Cover hat "funktioniert". Was ja auch schön ist, sonst hätten wir jetzt keine gemeinsame Leserunde.
:fivel:

ZitatIch bin ja nicht neugierig  :teufel: aber darf man fragen, welche Trilogie das war? Ich lese ja auch gerne hist. Romane :flirt:
Eine Trilogie von A.E. Johann. Den (1996 verstorben) wird wahrscheinlich niemand mehr von euch kennen. Ein Reiseschriftsteller klassischer Prägung, der sowohl Reportagen als auch Romane geschrieben hat. In der Trilogie geht es um deutsche Auswanderer (eine Familiensaga über mehrere Generationen) in Nodamerika/Kanada zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Also, salopp gesagt, zur "Lederstrumpf-Zeit". Die liebe ich heiß und innig, seitdem ich als Kind "Die Lederstrumpf-Erzählungen" mit Hellmut Lange im ZDF gesehen. Ein großer Held meiner frühen Kindheit. Aber zu den Büchern, sie heißen:
- "Ans dunkle Ufer"
- "Wälder jenseits der Wälder"
- "Hinter den Bergen"
VORSICHT: Es existiert auch eine Ausgabe "Jenseits der Wälder" (also nur einmal Wälder), aber das ist die gesamte Trilogie in einem Band und damit stark zusammengekürzt.

ZitatWenn ich da Geschichten höre, wie es in Familien auch Zoff bis hin zum jahrelangen Schweigen geben kann, dann macht mich das immer ganz fertig. das ist etwas, was ich NIEMALS will! Nicht in der Familie. Klar, sind wir nicht immer alle einer Meinung, aber bösen Streit kennen wir nicht und will bei uns auch keiner haben!
Das ist super. Aber leider ziehen nicht in allen Familien alle an einem Strang. Es muss nur ein sturer Egoist darunter sein, und schon ist alles kaputt. Wünscht man niemand, kommt aber leider vor.
:hau:

Jan Lucas

Annette B.

Hallo Jan

ZitatEine Trilogie von A.E. Johann. Den (1996 verstorben) wird wahrscheinlich niemand mehr von euch kennen. Ein Reiseschriftsteller klassischer Prägung, der sowohl Reportagen als auch Romane geschrieben hat. In der Trilogie geht es um deutsche Auswanderer (eine Familiensaga über mehrere Generationen) in Nodamerika/Kanada zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Also, salopp gesagt, zur "Lederstrumpf-Zeit". Die liebe ich heiß und innig, seitdem ich als Kind "Die Lederstrumpf-Erzählungen" mit Hellmut Lange im ZDF gesehen. Ein großer Held meiner frühen Kindheit. Aber zu den Büchern, sie heißen:
- "Ans dunkle Ufer"
- "Wälder jenseits der Wälder"
- "Hinter den Bergen"
VORSICHT: Es existiert auch eine Ausgabe "Jenseits der Wälder" (also nur einmal Wälder), aber das ist die gesamte Trilogie in einem Band und damit stark zusammengekürzt.

Und ob ich diese Trilogie KENNE und natürlich auch A. E. Johann.
Dieser Autor konnte wunderbar schreiben und erzählen.  anbet:

Ich habe, glaube ich, in den siebziger Jahren alles verschlungen, was ich von A.E. Johann erwischen konnte. Unsere Leihbücherei war gut bestückt mit seinen Werken.

Die Rademacher-Trilogie (Im Strom -Das Ahornblatt und Aus dem Dornbusch) steht noch bei meiner Schwester im Regal, weil sie die Bücher so liebt.

Ich dagegen habe >Mit 20 Dollar in den Wilden Westen< und >Die Wildnis schweigt< sehr gemocht. Aber auch >Schneesturm<  -  >Weiße Sonne<  und >Steppenwind< waren für mich Favoriten.
Bei diesem Schriftsteller merkte man beim lesen, dass er jedes Fleckchen Erde, welches er beschrieb, auch mit eigenen Augen gesehen hat. Na ja und die beiden Weltkriege hat er auch erlebt.
Ach, eigentlich sind alle Bücher, die A.E. Johann geschrieben hat, wunderschön.

Ans dunkle Ufer beschreibt auch sehr eindrucksvoll die Zeit der Auswanderer und was sie alles erleiden mussten.
Ich wünsche dir viel Freude mit diesen Büchern.
Liebe Grüße Annette

Jan Lucas

Hallo Annette!

ZitatUnd ob ich diese Trilogie KENNE und natürlich auch A. E. Johann.
Dieser Autor konnte wunderbar schreiben und erzählen.  anbet:

Ich habe, glaube ich, in den siebziger Jahren alles verschlungen, was ich von A.E. Johann erwischen konnte. Unsere Leihbücherei war gut bestückt mit seinen Werken.
Das ist ja toll, eine Schwester im Geiste!!! Und ich dachte schon, ich wäre, was solche von mir heißgeliebte "alte Schinken" angeht, der letzte Mohikaner.
:bang:
Jan Lucas

Tara

Zitat von: Jan Lucas in 18. Mai 2017, 10:16:05
Hallo Tara!

Es freut mich natürlich, dass es auch für dich eine "flutschige Lektüre" ist. Das sollte man vielleicht auf die Romane schreiben: "Hier flutscht es richtig!"
:zwinker:

ZitatDa bin ich schon gespannt! Und habe auch gleich schon eine feste Vermutung!
Und was bzw. wen vermutest du? (Ich bin neugierig.)
Ich spoilere meine Antwort einfach mal, dann kanns nur lesen wer mag. Jetzt am Ende des dritten Tages bin ich immer noch dieser Meinung!
Spoiler
Für mich ist es eindeutig Pat, die ich ihm vergönne!
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Zitat von: Jan Lucas in 18. Mai 2017, 10:16:05
ZitatEine Frage noch - Warum war Cyrus die ganzen 22 Jahre nicht einmal zu Besuch bei seinem Vater?
Da hast du etwas falsch verstanden bzw. überlesen, z.B. Seite 10 mitte und Seite 40 oben. Doyle war immer wieder auf Guernsey, um Urlaub zu machen und seine Eltern zu besuchen und dann auch bei der Beerdigung seiner Mutter.
Ahja stimmt. Ich frage mich dann nur, weshalb er dann bei diesen Besuchen anscheinend keinen Kontakt zu anderen gehabt hat. Ich stelle mir Guernsey doch wie ein großes Dorf vor, da wundert es mich, dass er nicht gewusst hatte, dass Pat diesen Schläger geheiratet hatte, sie auch bei der Polizei arbeitet etc. ....
Sometimes you just need to lay on the couch and read for a couple of years.

With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? Oscar Wilde