Buchrebellin Forum

Unterhaltung => Rezensionen => Thema gestartet von: Kathrin in 02. März 2021, 15:39:44

Titel: Victoria Holt: Das Schloss im Moor
Beitrag von: Kathrin in 02. März 2021, 15:39:44
Meine Meinung zu "Das Schloss im Moor" von Victoria Holt

Es ist (ich habe gerade nachgeschaut) gute 15 Jahre her, dass ich zuletzt ein Buch von Victoria Holt gelesen habe und über die Zeitspanne davor will ich gar nicht nachdenken, denn meine richtige Victoria Holt-Phase hatte ich als Teenie. Dass ich jetzt wieder mal ein Buch der Autorin zu Hand genommen habe, liegt zum einen an unserem Bücherbingo im Forum und zum anderen an der Tatsache, dass die Bücher von Victoria Holt in der Regel eher dünn sind, sich dadurch gut und schnell weglesen lassen.

Das war auch bei dem Roman ,,Das Schloss im Moor" der Fall, den sie 1962 veröffentlich hat. Es geht in dem Buch um die junge Catherine, die nach ihrem Zeit im Pensionat in Frankreich zurück in ihre Heimat nach England kommt. Da sie sich im Haus ihres Vaters noch nie wirklich wohl gefühlt hat, sieht sie in ihrer Ehe mit Gabriel Rockwell eine willkommene Gelegenheit, der düsteren Atmosphäre zu Hause zu entfliehen. Doch kurz nach der Heirat stirbt Gabriel unerwartet und Catherine fühlt sich verfolgt. Doch von wem? Vom Geist eines Mönches aus der nahegelegenen Klosterruine? Oder ist es jemand aus dem nahegelegenen Ort, der nicht nur den Tod Gabriels verschuldet hat, sondern nun auch ihr nach dem Leben trachtet?

Alles in allem war auch dieses Buch von Victoria Holt eine ganz nette Unterhaltung, aber ohne das Bingo hätte ich es sicherlich nicht gelesen. Es war auch keine Enttäuschung, denn ich habe das von Victoria Holt bekomme, was ich von ihr gewohnt bin. Wenn man so wie ich relativ viele Bücher von der Autorin gelesen hat, sind einige Dinge recht offensichtlich. Vor allem die Herren der Schöpfung sind in ihren Werken ziemliche Stereotypen. Kennste einen, kennste alle. Die Protagonisten übertreiben gerne, sind meist etwas over the top und leider neigen die Geschichten zu Kitsch und Klischee. Das mag zum einen der Zeit geschuldet sein, in der die Bücher geschrieben worden sind, aber auch dem Genre, in das man die Bücher heute wohl einsortieren würde: Romantic Suspense. Eine Mischung aus spannenden Momenten, Liebesgeschichte (die aber glücklicherweise nicht komplett im Vordergrund steht und auch nicht sonderlich aufdringlich ist) und Mystery vor hist. Hintergrund, auch wenn die Zeit, in der das Buch spielt (2. Hälfte des 19 Jahrhunderts, ohne dass es explizit erwähnt wurde) keine große Rolle spielt. Allerdings verleiht dieser Zeitraum dem Buch wohl etwas mehr Flair, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die Story auch 100 Jahre später wirklich funktioniert hätte. Vielleicht ist es sogar ein wenig mit Lucinda Riley und Co vergleichbar (nur etwas altbackener), denn es gibt auch immer wieder Familiengeheimnisse zu ergründen. Aber im Endeffekt ist das einfach nichts was ich lesen will. Es hat nicht wehgetan, es hätte aber auch nicht wirklich sein müssen.

Bewertung
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Titel: Re: Victoria Holt: Das Schloss im Moor
Beitrag von: Dante in 02. März 2021, 17:32:57
Zitat von: Kathrin in 02. März 2021, 15:39:44
Meine Meinung zu "Das Schloss im Moor" von Victoria Holt
Bewertung
[note3]

Ich kannte nur die Readers Digest-Version und die hat mich damals mit Anfang 20 total begeistert und mir tatsächlich besser gefallen als die "Vollversion".
Titel: Re: Victoria Holt: Das Schloss im Moor
Beitrag von: Kathrin in 03. März 2021, 08:34:23
Zitat von: Dante in 02. März 2021, 17:32:57
Ich kannte nur die Readers Digest-Version und die hat mich damals mit Anfang 20 total begeistert und mir tatsächlich besser gefallen als die "Vollversion".
Ich glaube, dass mir das Buch in der Zeit, in der ich voll im Victoria Holt Fieber war, auch besser gefallen hat/ hätte. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich es damals gelesen habe oder nicht. Und ja, ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine gekürzte Version (Readers Digest) vielleicht sogar heute auch besser bei mir funktioniert hätte, weil vermutlich die Dinge, die mich ein wenig genervt haben, weggefallen wären. Es war ja jetzt auch keine Vollkatastrophe, da hab ich dieses Jahr schon ganz andere Bücher gelesen bzw. abgebrochen.