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Krimi => Rezensionen => Thema gestartet von: Inge78 in 14. Mai 2019, 13:42:07

Titel: Christof Weigold - Der Mann, der nicht mitspielt
Beitrag von: Inge78 in 14. Mai 2019, 13:42:07
Zitat»In jeder Hinsicht ganz großes Kino zum Lesen« WDR 2 Krimitipp.
Hollywood in den Roaring Twenties – die Zeit der Stummfilme und der Prohibition, ein wahres Sündenbabel. Rätselhafte Todesfälle erschüttern die Stadt und bedrohen die noch junge Filmindustrie. Mittendrin: ein deutscher Privatdetektiv.Hardy Engel, ein gescheiterter Schauspieler, wird von der schönen Pepper Murphy beauftragt, das stadtbekannte Starlet Virginia Rappe zu finden. Kurz darauf stirbt Virginia unter mysteriösen Umständen, nachdem sie eine Party des beliebten Komikers Roscoe »Fatty« Arbuckle besucht hat. Dieser wird beschuldigt, sie brutal vergewaltigt und tödlich verletzt zu haben. Angefacht von den Boulevardzeitungen entwickelt sich der Fall zu einem Skandal, der ganz Hollywood in den Abgrund zu ziehen droht. Hardy Engel ermittelt in rivalisierenden Filmstudios und in der Kolonie der Deutschen rund um Universal-Gründer Carl Laemmle. Als er schließlich die Wahrheit herausfindet, die allzu viele Leute vertuschen wollen, ist nicht nur sein Leben in Gefahr.

Hardy Engel, Schauspieler ohne Anstellung, verdient sich sein Geld als privater Ermittler. Aus einer Suchanzeige wird eine Mordermittlung die ihn in die höchsten Kreise Hollywoods führt

Der Autor Christof Weigold habt sich einen realen Kriminalfall aus den 20er Jahren vorgenommen und rund um die Ermittlungen eine fiktive Handlung aufgebaut. Dabei sind die Grenzen schwimmend, es kommen viele Personen im Buch vor, die es im realen Leben gegeben hat, denen werden aber Worten und Taten in den Mund gelegt. Das Ganze ist spannend, wenn man dann, so wie ich jetzt, im Nachhinein bei Wikipeadia nachliest und feststellt, was tatsächlich real ist. Dies sollte man aber auf keinen Fall vor der Lektüre machen, denn dann spoilert man sich selbst. Habe ich auch nicht getan, das hatte ich in einer Rezi schon gelesen.
Ich kenne mich im Hollywood der 20er Jahre nicht aus, und kenne auch die Personen nicht. Klar, Buster Keaton, der mal "durch Bild läuft" oder Charlie Chaplin. Aber von Fatty Arbuckle, oder Carl Laemmle habe ich persönlich noch nie etwas gehört. Aber das macht es für mich spannend. Ich finde die Zeit spannend, ich finde den "Sündenpfuhl" Hollywood sehr spannend, die Stummfilmzeit, die Ekzesse. Das ist interessant und spannend. Mir war auch nicht klar, wie viele Deutsche am Aufbau von Hollywood beteiligt waren.
Der Autor ist auch Drehbuchautor, was man an seiner Detailtreue merkt, die mir manchmal etwas viel war. Er beschreibt auch Nebensächlichkeiten sehr genau, was für mich einige Längen ins Buch gebracht hat. Aber natürlich macht das die 20er Jahre auch sehr lebendig. Aber wenn er beschreibt wie eine Zeitung gesetzt wird , war ich versucht, quer zu lesen. Aber das war nun auch nicht möglich, weil der Fall so große Wellen geschlagen hat und so viele Menschen in Intrigen verstrickt sind, dass man die gesamten 617 Seiten aufmerksam lesen muss um der Handlung zu folgen.
Mich hat der Sog auf jeden Fall gepackt, ich lese jetzt in einer Leserunde direkt den zweiten Fall des (fiktiven) Ermittlers Hardy Engel. Auch dort geht es wieder um einen realen Kriminalfall. Ich bin gespannt

[note2-]
Titel: Re: Christof Weigold - Der Mann, der nicht mitspielt
Beitrag von: nala11 in 14. Mai 2019, 15:13:09
Hört sich gut an ...
Da bleibe ich dran und packe das auf meine Wunschliste.