N I E wieder!!!!

Begonnen von Xandi, 02. Mai 2008, 20:59:31

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wingfoot

Homo Faber fand ich persönlich schrecklich, aber nichtsdestotrotz ein gutes Buch. Stiller und Andorra (und war da nicht mindestens noch ein Stück??) dagegen hab ich in guter Erinnerung. Irgendwas hat mich aber neulich schwer an Homo Faber erinnert und ich hab beschlossen, dass ich ihn mal wieder lesen muss.
Liest gerade:
Christian Zaczyk- Was uns auf die Palme bringt. Aggression im Alltag
Oscar Wilde- The Picture of Dorian Gray


"Schweigsam und unschuldig breiten sich die Bücher im ganzen Haus aus und es gelingt mir nicht, sie aufzuhalten." - Carlos M. Dominguez

Hans

Vor einigen Jahren gab's in einem Bücherforum, keine Ahnung welches, auch mal 'ne Diskussion deswegen, so dass ich beschlossen habe, mein Exemplar auch mal wieder aus der Lagerkiste heraus zu holen. Nun, das hab ich dann auch mal gemacht, seit dem steht es hier irgendwo im Regal und wartet darauf, noch mal gelesen zu werden... :hau:
Ach ja, und weil mir aus dem Deutschunterricht dann auch noch in Erinnerung war, das der Schimmelreiter ein (oder sogar DAS) klassische Beispiel für einen Erzählrahmen ist, wo die eigentliche Geschichte in einer zweiten eingebettet ist, hab ich mir auch mal ein Reclam-Exemplar davon zugelegt. Das SUBt hier jetzt auch seit dem herum.  :wah:  :->

:winken:
Hans
Man muß nicht alles wissen, aber man sollte wissen, wo es steht.
Zum Beispiel hier: Infoportal Deutschland & Globalisierung oder Nachdenkseiten

Christiane

Der Schimmelreiter - das war auch eine wirklich spannende und gern gelesene Schullektüre für mich!
Aber leider gab es auch die, die mir das Lesen eher verleidet haben. Übelstes Beispiel: Die schwarze Spinne von Jeremias Gotthelf. Damals hab ich nächtelang Alpträume gehabt  :wah:.
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Kathrin

Ich fand alles schrecklich was wir in der SChule lesen musste. Und apropos Glennkill...das war total genial!!! Und den Nachfolge-Roman mochte ich auch extrem gerne!

LG
Kathrin
Rock the Night!

Christiane

Echt? Das ist ja verheerend! Weißt Du noch ein paar Beispiele? Oder lag es weniger an den Büchern als an der Art des Umgangs damit, dass Dir die Schullektüren alle keinen Spaß gemacht haben?

Den zweiten Band zu Glennkill fand ich auch ganz nett, aber an den ersten kam das Buch nicht ran.
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

DG7NCA

....für mich war die Frau des Zeitreisenden ein absoluter Kracher, ich habs schon dreimal gelesen und brauch jedesmal wieder eine Packung Kleenex........

Carola
Liebe Grüße    
DG7NCA/Carola


Jedes neue Buch
ist wie eine Reise
in ein neues Land!

Christiane

Diese Zeitreisende-Geschichte reizt mich kein Stück. Irgendwie kommt mir die gesamte Story einfach nur wirr vor. Und die Idee, dass die Dame einfach nur im hier und jetzt ausharrt bis ihr Liebster aus irgendeiner Zeit und von irgendeinem Abenteuer wieder angeschwirrt kommt - nicht sehr erbaulich, muss ich sagen ;-). (mag aber ja alles nur ein Vorurteil sein  :zwinker: :->)
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

wingfoot

Ich fand aber auch die meisten Schullektüren furchtbar. An Götz von Berlichingen und Maria Stuart erinner ich mich noch.  :umfall: Einzig Faust und Jugend ohne Gott hab ich in wirklich guter Erinnerung. -- Bei mir lag die Abneigung glaub ich einfach daran, dass ich überhaupt was lesen MUSSTE. Ich hab ja damals auch die ganzen tollen Bücher, die mir meine Mutter empfohlen hat, nicht gelesen, weil sie sie mir mit den begeisterten Worten: "Das ist so gut, das MUSST du lesen!!" angepriesen hat... Jugendlicher Trotz halt. Immerhin hat der mich auch dazu gebracht, im Englisch-LK heimlich unter der Bank Shakespeare zu lesen, statt den hundertdritten Times-Artikel, der auf der Bank lag.  :zwinker: -- Hm. Vielleicht sollte man mal ein Pilotprojekt starten, wo Deutschlehrer ihren Schülern verbieten, die Klassiker zu lesen.  :->
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Christiane

Bei uns gab es auch etliche ungeliebte Lektüren. Aber eben auch die, die mir gefallen haben. Und der  Faust gehörte auch dazu. Doof fand ich z.B. die Regentrude (so was langweiliges!), das Fräulein von Scudéry (musste mein Sohn sich jetzt gerade mit rumplagen) oder (in Englisch) Our Town. Oft hat mich auch gestört, dass ein eigentlich interessanter Text so über Gebühr auseinandergepflückt und zerredet wurde.
Daheim dagegen hab ich gelesen was das Zeug hielt. Meine Bücher, die aus der Dorfbibliothek und alles mögliche aus den reich bestückten Regalen meiner Eltern oder meiner älteren Schwester.
Genau so ist es jetzt auch mit unsern Kindern. Ich bin total froh, dass es Bibliotheken gibt - die zwei würden uns sonst arm lesen  :wah:. Und kürzlich musste ich mit meiner Tochter mal drüber reden, dass sie aus unseren Regalen nur nach Absprache was nehmen darf - ich finde, da steht das ein oder andere, dass man mit 10 noch nicht unbedingt lesen muss :wah:. Also: definitiv lesewütig und bisher auch durch keine Schullektüre abgeschreckt   :funkey:.
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Ray Bradbury (1920 - 2012)

Kathrin

Zitat von: Christiane in 20. August 2013, 08:07:08
Echt? Das ist ja verheerend! Weißt Du noch ein paar Beispiele? Oder lag es weniger an den Büchern als an der Art des Umgangs damit, dass Dir die Schullektüren alle keinen Spaß gemacht haben?
Also ich kann mich noch an den doofen Woyzeck erinnern und an Homo Faber. Fand ich ganz schlimm. Dann gabs da noch Die Judenbuche und Andorra und selbst den Faust fand ich nur bedingt gut, wobei das noch das beste war.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich "Die Farm der Tiere", "1984" und "Die Nashörner" dann doch nicht so schlimm fand. Die hatten wir jeweils im Englisch- bzw. Franz-LK gelesen. Was aber z.B. nicht ging war "Death of a Salesman" und Saint-Ex's kleinen Prinzen hat unser Franzlehrer überinterpretiert, der hat dem Buch seinen ganzen Charme und Zauber genommen.

Bei mir war es auch hauptsächlich das "lesen müssen", was mich gestört hat. Ich komme allerdings auch heute nicht mit den Klassikern zurecht. Es gibt genügend klassischen Lesestoff, der mich vom Inhalt her reizen könnte, aber der Stil bricht mir immer wieder das Genick, dass ich doch nicht zuende lese.

LG
Kathrin
Rock the Night!

wingfoot

Iih, Woyzeck- ja, der war auch ganz schlimm.  :wah:

Death of a Salesman steht in meinem alten Zimmer rum- das heißt wohl, das wir es auch gelesen haben. Aber spannenderweise kann ich mich echt an keine einzige Englisch-Lektüre erinnern.  :gruebel:

Find ich jedenfalls toll, dass deine Kids auch schon solche Leseratten sind, Christiane. Manchmal "vererbt" sich das ja nicht, da kenn ich ganz unglückliche Eltern, die's einfach nicht schaffen, ihre Kinder an's Buch zu bringen. Vielleicht versuchen sie es zu arg. Meine Mutter hat mich ja auch nie von der Fantasy loseisen können, das musst ich für mich selber entdecken, dass es auch noch was anderes gibt.  :zwinker:  Bei meinen Nachhilfeschülern hab ich mit "Lies doch mal" bisher auch immer auf Granit gebissen und die Schule bringt da glaub ich auch nicht wirklich was, eher eben sogar weitere Abschreckung.
Liest gerade:
Christian Zaczyk- Was uns auf die Palme bringt. Aggression im Alltag
Oscar Wilde- The Picture of Dorian Gray


"Schweigsam und unschuldig breiten sich die Bücher im ganzen Haus aus und es gelingt mir nicht, sie aufzuhalten." - Carlos M. Dominguez

Christiane

Hab gerade nochmal das Regal mit meinen alten Lektüren durchgeschaut - eigentlich echt eine Menge was ich mochte: Nathan der Weise, Pygmalion, und Jane Eyre zum Beispiel. Dagegen waren Minna von Barnhelm und Kleider machen Leute eher langweilig.

Ich glaube, dass man die Leselust der Kinder nicht erzwingen kann. In unserer Familie gab es immer ganz viele Bücher, alle 'Großen' hatten ständig Bücher vor der Nase. Und tendenziell wollen kleine Kinder ja erstmal nachmachen was die Großen tun. Dann wurde ganz viel vorgelesen und Bilderbücher angeschaut - da gibt es sooo viele schöne! Und das hat sowohl bei meinen Geschwistern und mir als auch jetzt bei unsern Kids geklappt. Aber da gab es auch keine 'Pflichtlektüren' sondern eher mal die 'Tabus' aus den Regalen der Großen, die dann besonders spannend waren ;-).
Wenn ich das mal im Bekanntenkreis erlebe, dass Eltern so unglücklich sind weil die Kinder nicht lesen ist es öfter mal so, dass die Eltern doch sehr auf die Art der Lektüre schauen und weniger darauf einfach mal viel verschiedenes anzubieten (also 'unauffällig rumliegen zu lassen ;-)) . Pädagogisch wertvoll muss das nicht sein - hautsache die Kids finden überhaupt erstmal was, das sie gern lesen. Egal ob das (für den Anfang) comics oder der 'Kicker' ist. Mit etwas Glück empfiehlt im Interview ein Fußballer sein Lieblingsbuch oder schreibt seine Memoiren  :-).
Oder es zeigt sich, dass doch nie sooo viel Zeit für gemeinsames Bücher schauen oder vorlesen war. Oder dass die Eltern selbst auch garnicht so viel lesen. - Stimmt sicher so nicht immer, aber hab ich doch schon oft erlebt.
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Ray Bradbury (1920 - 2012)

Hans

Hi,

wenn ich das jetzt so sehe, was Ihr so alles in der Schule gelesen habt, dann fällt mir doch mal wieder ein gewaltiger Unterschied zwischen Haupt-/Realschule und Gymnasium auf. In der Hauptschule haben wir nämlich abgesehen von Kurzgeschichten bis maximal 100 Seiten aus dem "Jahrgangslesebuch" so gut wie nichts gelesen. Und auch das "Jahrgangslesebuch" blieb die meisste Zeit ungenutzt. Das könnte in meinem speziellen Fall zwar auch daran gelegen haben, das die Schule einen hohen Ausländeranteil hatte (~50%), von denen viele kein Interesse daran zu haben schienen, richtig Deutsch zu lernen und dem entsprechend dem Stoff nicht folgen konnten. Aber das ist auch nur ein Teil der Wahrheit, denn ich hab auch genug Erinnerungen an ausländichen Klassenkammeraden (m/w) die sowohl im deutschen als auch in ihrer Muttersprache (i.d.R. türkisch) zu Hause waren, und diverse deutsche, die hauptsächlich Fussball oder die neusten Videofilme im Kopf hatten.

Die klassischen Schullektüren kamen dann erst in der Oberstufe an der Kollegschule, wo dann Leute aus den umliegenden Haupt- und Realschulen mit Gymnasiasten zusammen trafen und miteinander klar kommen mussten. Und da wurden dann eben nur wenige Bücher gelesen. Die Lehrer trafen dabei die Auswahl aus eben jenen, die für die Jahrgangsstufen vorgesehen waren. Also etwa Homo Faber in der 11 oder Andorra in der 13.

Bei uns zu Hause wurde wenig gelesen. Die meissten Bücher (hauptsächlich Märchenbücher) standen eher ungenutzt im Schrank, oder es handelte sich um Lexika, die man immer wieder mal braucht. Dem entsprechend hab ich auch erst sehr spät angefangen, Bücher zu lesen. Und die Fantasy, die ich hauptsächlich lese, musste ich auch selbst entdecken. Das kam bei mir dadurch zustande, das ich in dem Computermagazin zum C64 (64'er) mit grösster Begeisterung die Berichte gelesen habe, wo jemand ein Fantasy-Adventure durchgespielt hatte.

:winken:
Hans
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Christiane

Das wär mal interessant zu erfahren wie das mit den Lektüren heute so ist in der Realschule plus. Hauptschule gibt es hier im Ländle ja per Definition nicht mehr  :rollen:.
Andorra in der find ich auch erstaunlich. Das haben wir entweder in der 10 oder 11 gelesen.

Mit so wenig Lesestoff daheim hattest Du es schon deutlich schwerer ans Buch zu kommen. Aber da siehst Du mal, dass es für den Anfang echt egal ist was man liest. Auch über eine PC-Zeitung kann man an Bücher geraten.  :zwinker:
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Kathrin

Zitat von: Christiane in 20. August 2013, 13:26:50
Hab gerade nochmal das Regal mit meinen alten Lektüren durchgeschaut - eigentlich echt eine Menge was ich mochte: Nathan der Weise, Pygmalion, und Jane Eyre zum Beispiel. Dagegen waren Minna von Barnhelm und Kleider machen Leute eher langweilig.
STimmt, Pygmalion haben wir ja auch gelesen und ja, das mochte ich auch! Vielleicht fällt mir bei fremdsprachlichen Büchern der "alte" Stil auch nicht so deutlich auf wie bei deutschen Büchern. Da tu ich mir ja schon oft schwer mit Büchern, die in den 80ern geschrieben wurden, weil die mir schon zu "altmodisch" geschrieben sind. :rotwerd:
Rock the Night!