Suzanne Collins - Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele

Begonnen von Aurian, 11. Oktober 2010, 22:26:36

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Aurian

[isbn]978-3789132186[/isbn]

414 Seiten
Oetinger Verlag
OT: The Hunger Games

Erster Teil einer Trilogie:
1.   Tödliche Spiele
2.   Gefährliche Liebe
3.   Flammender Zorn (erscheint im Januar 2011)

Inhalt
Als Katniss erfährt, dass das Los auf ihre kleine Schwester Prim gefallen ist, zögert sie keinen Moment. Um Prim zu schützen, meldet sie sich an ihrer Stelle für die alljährlich stattfindenden Spiele von Panem - in dem sicheren Wissen, damit ihr eigenes Todesurteil unterschrieben zu haben. Denn von den 24 Kandidaten darf nur ein einziger überleben. Zusammen mit Peeta, einem Jungen aus ihrem Distrikt, wird Katniss in die Arena geschickt, um sich dem Kampf zu stellen. Beiden ist klar, dass sie sich früher oder später als Feinde gegenüberstehen werden.

Meine Eindrücke
Das Buch spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft, die uns in Technik und Wissenschaft zwar voraus ist, aber nicht so sehr, dass es einem fremd vorkommt.

Von Anfang an hat mich die Geschichte gefesselt. Zuerst lernt man Katniss und ihr Umfeld näher kennen und erfährt einiges über ihre Vergangenheit, wodurch ihr Verhalten besser verständlich wird. Doch sobald es zur Auslosung der Tribute kommt zieht die Spannung immer mehr an. Es ist schon interessant wie hier bekannte Begriffe für schlimme Dinge benutzt werden, vielleicht um sie weniger grausig erscheinen zu lassen. So werden die ausgelosten Jugendlichen ,,Tribute" genannt und das Losverfahren ,,Ernte". Es gibt noch mehr Beispiele, aber ich möchte nicht zu viel verraten.

Auf den ersten Blick ist ,,Tödliche Spiele" ein extrem spannender und oft auch grausiger Abenteuerroman für Jugendliche. Doch wenn man genauer hinschaut wird auch deutlich Gesellschaftskritik geübt, an den Veranstaltern der Spiele und den Zuschauern. Viele der angeprangerter Verhaltensweisen sind leider auch auf unsere Zeit übertragbar.

Die Grundidee ist zwar nicht neu, denn Spiele auf Leben und Tod gab es schon in anderen Büchern und Filmen, oder auch z.B. im alten Rom. Doch hier geht es um Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren, die unfreiwillig in einem Areal ausgesetzt werden und andere Jugendliche töten müssen, wenn sie überleben wollen. Doch das sind nicht ihre einzigsten Gegner.

Hinzu kommen viele überraschende Wendungen, die dazu geführt haben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte und Katniss atemlos bei ihrem Kampf ums Überleben begleitet habe.

Mich als Erwachsenen hat das Buch begeistert, auch wenn ich einiges brutal, grausam und menschenverachtend fand. Obwohl dies nie verherrlichend dargestellt wurde, kann ich doch nicht abschätzen, wie die Handlung auf einen jugendlichen Leser wirkt.

Die Handlung wird komplett von Katniss als Ich-Erzählerin geschildert. Das heißt man liest auch nur die Handlung an der sie beteiligt ist, oder von welcher ihr erzählt wird. Das fand ich etwas schade, denn ich hätte zwischendurch auch gerne erfahren, wie es z.B. ihrer Familie erging.

Fazit: Ein extrem spannendes und fesselndes Buch mit gesellschaftskritischen Tönen.

[note1]

LG, Aurian


Tikva

[isbn]3789132187[/isbn]

Meine Meinung:

In einer Zeit, in der es keine Länder und Staaten mehr gibt, sondern nur noch ein Regime "das Kapitol", lebt die sechzehnjährige Katniss. Dort wurde das Land in 12 Distrikte aufgeteilt. In den meisten dieser Distrikten herrscht Hungersnot und Armut. Als wäre das nicht schon schlimm genug, gibt es jedes Jahr die "Hungerspiele", bei dem aus allen 12 Gebieten zwei Tribute, ein Mädchen und ein Junge, gewählt werden, um in einer Arena gegeneinander zu kämpfen. Zum Schluss darf nur noch ein Kandidat übrig bleiben ...

Von Anfang an wurde mir klar, das dass Kapitol schrecklich grausam ist. Ein Regime, dass seine Bürger klein hält, hungern und sogar verhungern lässt und selbst das letzte an Kraft und Energie aus ihnen herauspresst. Das wurde von der Autorin sehr gut dargestellt.
Als Dank dafür müssen sie jedes Jahr ein fest "feiern" bei dem in jedem Bezirk zwei Kinder geopfert werden, die bei tödlichen Spielen ihr Leben verlieren. Und das Kapitol ergötzt sich auch noch daran!

Aus Katniss Sicht wurde mir ihr Dasein in Distrikt 12 geschildert, was sie schon alles durchmachen musste und was für ein schweres Leben sie und ihre Familie haben. Ich konnte von Anfang an eine Verbindung zu ihr herstellen.
Aber auch Peeta mochte ich von Beginn an, als dieser auf der Bildfläche erschien.
Nachdem ich von Katniss erfuhr, was Peeta früher einmal für sie getan hatte, mochte ich ihn noch mehr. Darum fand ich es traurig, dass sie ihm gegenüber immer so abweisend reagierte.
Denn Katniss schürte immer ihr Misstrauen auf Peeta, wenn dieser besonders freundlich und nett zu ihr war. Sie sah in ihm nur einen weiteren Konkurrenten, was ich sehr schade fand.
Aber als etwas, zumindest für mich sichtbar, zwischen Peeta und immer deutlicher wurde, und sie es partout nicht begriff vor lauter Selbstschutz, hätte ich sie am liebsten kräftig geschüttelt.

Wenn es um Nahrungsmittel und Essen ging, wurden diese immer sehr genau von Katniss beschrieben. Dadurch wurde mir ihr armes Dasein sehr gut vor Augen geführt. Auch das hatte die Autorin klasse gemacht!
Zwischendurch hatte Katniss oft kurze Tagträume, in denen sie sich an bestimmte Momente mit ihrem verstorbenen Vater, ihrem besten Freund Gale oder an Augenblicke erinnerte, bei denen es um ihren direkten Konkurrenten ging.

Wie die Spiele genau aussehen und was dort alles passierte und gemacht werden durfte, verrate ich natürlich nicht. Aber eines verrate ich doch: Die Zeit, in der sie gelernt hatte im Wald zu jagen, half ihr in der Arena ungemein.
Von ihrem starken Überlebenswillen war ich von Beginn an begeistert.
Katniss' versuch, jeden Tag aufs Neue, sich ohne Waffen Nahrung zu beschaffen, Wasser zu finden und dabei nicht den anderen Tributen über den Weg zu laufen, wurde sehr spannend geschildert.
Die raueren und eher blutigen Szenen wurden meiner Meinung nach gut beschrieben, um mir zu zeigen, dass es tödlich endet, aber wurden nicht brutal dargestellt.
Gerade die Phase, als Katniss in der Arena war, gab es immer wieder Momente, die starke Emotionen enthielten. Ich fieberte mit ihr, leidete mit und konnte meistens nur ungläubig den Kopf schütteln über ihren Instinkt und den Drang zu überleben.

An dem einfachen Schreibstil wurde mir sofort klar, dass es sich um ein Jugendbuch handeln muss. Doch durch das schriftliche Können der Autorin wurde auch ich mit Mitte zwanzig von dem Roman gefesselt.
Von Anfang an konnte ich das Buch nur sehr schwer aus der Hand legen und so hatte ich es ziemlich zügig durch.
Die Geschichte wurde in Ichform erzählt, sodass man zwar nur die Ereignisse aus Katniss Sicht erleben durfte, dafür aber auch an ihren Gedanken und Träumen teilhaben durfte.
Einen großen Minuspunkt gibt es allerdings für die Gegenwartsform des Romans. Mit dieser kam ich einfach nicht klar. Für das und ein recht unharmonisches Ende gibt es leider einen Stern Abzug.

Fazit:
Für mich eindeutig ein toller Abenteuerroman, der für jung und alt geeignet ist.
Ich vergebe fünf Sterne!


Die Tribute von Panem-Trilogie:
1. Tödliche Spiele
2. Gefährliche Liebe
3. Flammender Zorn (2011)

© Tikva aka haTikva - Nethas Schmökerkiste 12.11.2010
liebs grüßle
dine

jaqui

Ich lese dieses Buch auch gerade und habe jetzt mehr als die Hälfte hinter mir. Und ich bin echt fasziniert von dem Ganzen. Zu verdanken habe ich das meiner Schwester, die mir die Trilogie auf englisch geschenkt hat und das war eine echt super Idee.

Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Jugendbuch so fesseln kann.

Katrin

Susanne

Hallo Karin,


ich war damals auch überrascht, wie spannend und fesselnd sich diese Reihe gelesen hat. Zwar finde ich den ersten Band den Besten aber die Anderen lesen sich auch sehr gut.
Erschreckend fand ich nur die Vorstellung der Welt und die darin herrschende Form der Regierung in der dieses Buch spielt.

Liebe Grüße
Susanne

Hans

Hi Ihr,

da Ihr ja nicht die Einzigen seid, denen das Buch sehr gut gefiel, wurde es ja mittlerweile auch verfilmt. Den Film hab ich am Ostermontag im Fernsehen gesehen, und der beschäftigt mich immer noch, obwohl inzwischen bereits Donnerstag ist.  :wuschig:  :->
Ich weis zwar nicht, wie stark der Film von der Romanvorlage abweicht, aber gemäss Wikipedia sind es nicht allzuviele, da die Autorin ja auch am Drehbuch mitgearbeitet hat.

Die Gesellschaftskritik, von der Ihr hier schreibt, kam im Film meiner Meinung nach nicht so ganz rüber. Wohl aber dieser extreme Unterschied zwischen dem Kapitol und den Distrikten, wobei es den Distrikten 1 und 2 wohl noch besser gehen muss, als den anderen, wenn sich die Kinder aus diesen Distrikten freiwillig zu diesem Gemetzel melden. Ach ja, die Euphemismen, also sprachliche Beschönigungen unschöner Sachverhalte sind mir auch aufgefallen.

Da es ja auch schon einen Film vom zweiten Band gibt, und aus dem dritten Teil gleich zwei Filme gemacht werden sollen, bleibt abzuwarten, ob und wann die im Fernsehen kommen, und ob ich die dann auch sehen werde. Und ob ich die Bücher irgendwann doch noch lese, bin ich mir gerade nicht sicher, denn eigentlich hatte ich mal beschlossen, dass ich die nicht lesen muss, nachdem ich die Inhaltsangaben bei Tante Wiki gelesen hatte. Nun ja, mal sehen...

:winken:
Hans


Man muß nicht alles wissen, aber man sollte wissen, wo es steht.
Zum Beispiel hier: Infoportal Deutschland & Globalisierung oder Nachdenkseiten