Die Träume des Jonathan Jabbok - Ralf Isau

Begonnen von Büchermaus_Steffi, 27. März 2007, 21:16:35

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Büchermaus_Steffi


Der 13-jährige Jonathan Jabbok ist an den Rollstuhl gefesselt. Nur in seinen Träumen geht er auf  Wanderschaft. Dort ist er der springlebendige Yonathan, der eines Tages den geheimnisvollen Stab Haschevet findet. Nur wenn dieser Stab vor den Mächten des Bösen bewahrt und in den fernen Garten der Weisheit gebracht werden kann, wird der siebte Richter von Neschan mit ihm zur Rettung der Welt antreten können. Weil kein anderer als Yonathan den Stab berühren kann, ohne sofort zu Asche zu zerfallen, muss er die weite und gefahrvolle Reise selbst antreten. Der schottische Knabe Jonathan Jabbok taucht immer tiefer in die Welt seiner Träume ein, bis er sich fragt, welches die wirkliche Welt für ihn ist: jene, die ihn nur im Rollstuhl kennt oder die andere, wo alles von ihm abhängt ...

Der erste Teil der Neschan-Trilogie zieht den Leser sofort in seinen Bann! Es ist zwar als Jugendbuch vorgeschlagen, doch auch jungegebliebene Erwachsene werden fasziniert sein von diesem Buch! Ich lese dieses Buch immer wieder gerne und verschlinge es regelrecht!

Meine Bewertung:
[note1]
Note 1  :-B

Die weiteren Bände der Neschan-Trilogie:
Das Lied der Befreiung Neschans
Das Geheimnis des siebten Richters


Kathrin

Hier meine Meinung zu dem Buch:

Die Träume des Jonathan Jabbok" ist mein erster Roman von Ralf Isau gewesen und zu Beginn war ich auch erst mal  total begeistert. Eine tolle Aufmachung, ich mag das Cover, die Widmung, mir gefallen die Illustrationen. Außerdem gibt es hinten im Buch eine Karte und einen "Glossar" über die wichtigsten Orte, Namen und Figuren. So etwas mag ich  und dann ist der Prolog auch noch eine Prophezeihung und in einer märchenhaften Sprache gehalten und das alles wo ich zudem Prophezeihungen doch so liebe!!! Nur leider hatte ich dann auch schon mit der Prophezeihung mein erstes Problem mit dem Buch, ich hatte nämlich direkt den Eindruck, dass die Prophezeihung etwas kurz und nicht ausführlich genug geraten ist, wobei im weiteren Verlauf schon deutlich wird, warum der Autor sich hier etwas knapp gehalten hat. 

Das Buch ist in zwei Erzählstränge aufgeteilt. Zum einen lernen wir Jonathan Jabbok kennen, einen gelähmten Jungen aus Schottland und dann – als zweiten Erzählstrang seine Träume über die Wunderwelt Neschan, in der Yonathan die Hauptrolle spielt. Von Anfang an hat mich die Geschichte um Jonathan Jabbok mehr interessiert und gefesselt. Vermutlich lag es daran, dass der Traumjunge Yonathan für mich zu perfekt, zu schlau und zu clever war. Ich hatte hier fortwährend einen Teenager-Wickie (der Wickinger) vor Augen und es hat eigentlich nur noch gefehlt, dass er bei der Lösung der vielen Probleme und Schwierigkeiten, auf die er stößt, irgendwann seine Nase reibt und ,,Ich hab's" ruft. Bei dem kleinen Wickie war das ja noch süß, aber sorry, bei Yonathan hat mich diese Perfektion dann doch irgendwann sehr genervt. Die Geschichte um Yonathan hat mich zwischenzeitlich so sehr genervt,  dass ich mir Namen und Orte nicht merken konnte und teilweise total unaufmerksam gelesen habe. Wirklich viel hängen geblieben in meinem Gedächtnis ist jedenfalls nicht. Die ein oder andere Idee oder Figur fand ich zwar gut und interessant, aber letztlich nicht ausgereift und auserzählt genug. Vieles geht mir auch einfach zu schnell und zu glatt und auch zu vorhersehbar und zu offensichtlich. Vermutlich kommt hier einfach deutlich durch, dass dieses Buch eher für Kinder und Jugendliche geschrieben worden und dadurch weniger ausführlich ist. Wobei es in meinen Augen wirklich tolle Bücher für Kinder und Jugendliche gibt, die ich auch als Erwachsene liebe, weil sie mich einfach faszinieren und total in ihre Welt ziehen. Die Geschichte, die in Neschan spielt wirkt auf mich leider auch ein wenig zusammengeschustert, zusammengeschustert in dem Sinne, weil ich mich an so viele andere Bücher/ Filme erinnert fühle, wobei das vermutlich unbeabsichtigt vom Autor ist, zumal das Buch ja bereits 1995 geschrieben wurde. Es gibt genügend bekannte Fantasy-Elemente in dem Buch, dann die Anspielung mit Yehwoh und Melech-Arez auf Gott und Teufel, dann fühl ich mich zwischenzeitlich (vermutlich vom Autor unbeabsichtigt) an die Brüder Löwenherz erinnert und so könnte ich noch das ein oder andere Beispiel im Laufe des Buches nennen. Das finde ich ein wenig schade, zumal ich das von anderen Autoren (die es diese Verbindungen jedoch absichtlich in ihre Werke eingebaut haben) schon besser gelesen habe. Dennoch hatte auch die Neschanwelt um Yonathan ihre schönen Szenen, die mich fast gepackt hätten, zwischenzeitlich war ich wirklich auch begeistert, nur leider flacht die Geschichte und das Buch dann wieder für mich ab.

Spannend fand ich hingegen die Geschichte in Schottland rund um Jonathan Jabbok sowie die Verbindung der beiden Jungen Jonathan und Yonathan. Da wurde das Buch für kurze Zeit sogar ein wenig magisch für mich. Ich habe mich auch über das Geplänkel zwischen Jonathans Großvater und seinem Diener Alfred gefreut. Endlich auch mal eine lustige Episode, denn alles in allem kamen mir die Wohlfühlmomente und der Humor zu kurz.

Alles in allme ist es mir einfach ZU SEHR ein Kinder-/ Jugendbuch, ich hatte kaum Gänsehaut, ich hatte so gut wie nie das Umhau-Staun-Gefühl, das man bei kleinen Kindern beobachten kann, wenn sie einen Weihnachtsbaum sehen, ich fühle mich einfach nicht verzaubert und es zieht mich nix nach Neschan und den weiteren Bänden der Trilogie hin. Lediglich Jonathans Zukunft würde mich interessieren, aber auch wieder nicht so sehr, dass ich mit mit Yonathan weiterquälen werde.

Bewertung:
[note3-]

lg
kathrin
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