Die Herrin von Llyn - Jane Watt

Begonnen von Lannie, 22. März 2007, 16:39:13

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Lannie

Auch wenn es Zeitreise ist, habe ich es hier einsortiert, da man den Zeitreiseaspekt getrost hätte weglassen können.

Verlag: rororo
ISBN: 3-499-23560-9
Seiten: 476
Ausgabe: Taschenbuch
ET: 04.2004
Preis: € 8,90

[isbn]3499235609[/isbn]


Inhaltsangabe

Die fünfundzwanzigjährige Nell besucht nach langer Zeit ihr Heimatdorf in Wales. Sie trauert um den Tod ihrer Mutter, kann es sich aber nicht nehmen lassen, mit ihrem Verlobten Grant die alte Burgruine auf Llyn zu besuchen, in der sie glückliche Kindertage verbracht hat. Als sie dort herumstreift, bemerkt sie einen geheimnisvollen Mann in mittelalterlicher Kleidung. Doch kein anderer kann diesen Mann sehen. Als sie einen Tag später nach einem Sturz vom Pferd aufwacht, sieht sie diesen Mann wieder, doch die Umstände haben sich geändert: Es ist 1198 und er ist ihr Ehemann. Nell beginnt zu ahnen, dass sie ein neues Zuhause gefunden hat: Ihr wahres Zuhause ...

Meine Meinung

,,Die Herrin von Llyn" ist ein äußerst kurzweiliger Roman, den ich in zwei Tagen wirklich verschlungen habe, allerdings war ich nicht so richtig zufrieden, als ich das Buch beendet hatte. Jane Watt beginnt sehr stark, packend und vielversprechend, verpasst es aber leider, dies bis zum Ende fortzusetzen und endgültig zu überzeugen.

Bedauerlicherweise reißt sie oftmals kleine Ereignisse nur an, ohne sie zu Ende zu führen, und ließ mich als Leser oft unbefriedigt und neugierig zurück. Auch  ihre eingebauten historischen Ereignisse benutzt sie eigentlich nur als groben Rahmen für ihre Handlung, ohne sie dem Leser wirklich näher zu bringen. Hier ein Satz, dort ein Wort zu den brisanten politischen Ereignissen, das war's. Somit bleiben die geschichtlichen Hintergründe leider viel zu vage und nebulös, als dass ich - als Laie auf diesem Gebiet - jetzt wirklich schlauer wäre. Schade, das hätte man sicherlich viel besser machen können.

Um in ihrem groben Rahmen zu bleiben, bedient sich Jane Watt sehr vieler kleiner Zeitsprünge, die ein zusammenhängendes Erzählen einfach nicht mehr ermöglichen. Das hat mich sehr gestört und hat dem Roman wirklich geschadet. Es wäre sicherlich besser gewesen, sich größerer Zeitsprünge von z.B.  5 Jahren. zu bedienen, um dann längere Zeit am Stück erzählen zu können, als ständig ein Jahr mit einer halben Seite abzutun. Vielleicht hätte Jane Watt damit das Flair des durchaus gelungenen Anfangs erhalten können.

Zwischendurch rüttelt die Autorin den Leser mit äußerst dramatischen Ereignissen wieder wach, die mich zutiefst erschüttert und Emotionen in mir wach gerufen haben, die ich nicht oft in diesem Maße bei einem Roman erlebe. Dieses Transportieren von Emotionen rechne ich Jane Watt sehr hoch an und ist auch ein Grund dafür, warum das Buch noch so gut abschneidet.

Aber auch ihre Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Sie haben sehr viel Farbe und haben mich allesamt sehr fasziniert und mir klar vor Augen gestanden. Auch entwickeln sie sich im Laufe der Handlung und wirken dadurch doch recht realistisch, auch wenn so manche Handlung nicht unbedingt nachvollziehbar ist.

Solange man nicht erwartet, mit diesem Roman historische Ereignisse ein wenig näher gebracht zu bekommen, wird man mit diesem Buch ein wunderbar kurzweiliges Wochenende verbringen können, aber bitte Taschentücher bereit legen.

Meine Bewertung

Note: 3

[note3]
Liebe Grüße
Lannie aka Cait

The Viewfinder

Steffi

Hach Lannie - das mit den Rezis machst Du suuuper schön! Alleine diese ganzen Angaben so schick rechts neben dem Cover!  :liebe:

Den Watt habe ich übrigens verdrängt. Ich fand den damals saublöd.  :rotwerd: Aber ihren zweiten Roman habe ich trotzdem auf dem SUB!  :doof:

Liebe Grüße,
Steffi
Ich lese gerade:
Steve Cavanah: Zu wenig Zeit zum Sterben
Taylor Jenkins Reid: Daisy Jones and the Six
Heidi Furre: Macht
        als nächstes auf dem SUB
Lea Stein: Altes Leid
Faith Jones: Ungehorsam


Lannie

Danke, Steffi...  :rotwerd:
"Die Waliserin" hab ich auch aufm SuB, obwohl ich gar nicht weiß, ob ich unbedingt noch etwas von Jane Watt lesen muss. Du siehst, Du bist nicht als einzige  :doof:
"Die Herrin von Llyn" hat auch nur so gut abgeschnitten, weil ich das Buch echt inhaliert und viel geheult habe.  :->

:schmusen:
LG
Lannie
Liebe Grüße
Lannie aka Cait

The Viewfinder

Steffi

Kicher....kannst Du Dich noch daran erinnern, das früher in den TB mal Werbung drin war? Ich glaube Bastei Luebbe hatte das öfter. Ist aber echt schon 10-20 Jahre her. Bei Watt würde Tempo echt ne neue Zielgruppe finden!  :flirt:
Ich lese gerade:
Steve Cavanah: Zu wenig Zeit zum Sterben
Taylor Jenkins Reid: Daisy Jones and the Six
Heidi Furre: Macht
        als nächstes auf dem SUB
Lea Stein: Altes Leid
Faith Jones: Ungehorsam


Lannie

 :-) Stimmt, so ganz dunkel kann ich mich daran erinnern...  :totlach:
Liebe Grüße
Lannie aka Cait

The Viewfinder

sabrina

Hallo,

mir hat die "Herrin von Llyn" damals sehr gut gefallen. Ich fand die Beschreibungen des Alltagslebens auf der Burg sehr gelungen. Es beschäftigt sich auch mit einem Thema das noch nicht so totgelutscht ist. Und die von euch ja bereits angesprochene Taschentuchszene war wirklich so traurig und hat mich sehr mitgenommen. Ich will dazu nur sagen: "Sie weiß was passieren wird und darf es nicht sagen" :heul:
Alleine dafür war die Zeitreise einfach sehr wichtig.
Warum so vielen das Buch nicht gefällt, kann ich gar nicht verstehen, aber Geschmäcker sind halt verschieden.

Meine Bewertung:
[note2]

Wuschl*

Huhu!

Ich hab das Buch letztes Jahr gelesen und war absolut entsetzt.

Mein Entsetzen lag aber nicht nur am Schreibstil (den ich sowas von schlecht gefunden hab), sondern auch an der Art, wie die Autorin an das Thema herangegangen ist.
Diese Seelenwanderungen find ich schon mal ein bisserl schwer nachvollziehbar, gerade auf so wenigen Seiten - dann aber da auch noch so viele Jahre darin unterzubringen, das machte auf mich streckenweise einen sehr unausgearbeiteten Eindruck, so als ob hier und da noch ein Stück fehlt und die Autorin keine Lust mehr hatte sich weiter mit ihrem Script zu beschäftigen.

Endgültig vergällt hat mich das Schicksal des jüngsten Sohnes, da hat sich mir der Magen umgedreht.
Derartige Grausamkeiten mögen wohl stattgefunden haben, ich bin aber weiß Gott nicht wild darauf, das zu meiner Unterhaltung zu lesen.
Für mich spricht das für einen Autoren, der nicht in der Lage ist Emotionen zu transportieren und deswegen auf solch starken Tobak zurückgreifen muß.

Ich hab das Buch schnellstnmöglich wieder bei Ebay vertickt, und war dann heilfroh, daß ich es aus meinem Bücherschrank hatte.
Meine Bewertung? [note5] (und zwar deswegen, weil es mich auf eine Epoche aufmerksam gemacht hat, der ich bis dato an sich noch gar keine Beachtung geschenkt hatte)

Liebe Grüße, Wuschl
uro nun luceo