Magie - Trudi Canavan

Begonnen von Kathrin, 29. Juni 2011, 11:09:48

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Kathrin

[isbn]978-3442375585[/isbn]   
MAgie
Trudi Canavan
Fantasy
Seiten: 400
Verlag: Blanvalet (Oktober 2010)
Preis: 10,99 Euro

Kurzbeschreibung:
Die Vorgeschichte von Sonea und "Die Gilde der Schwarzen Magier"

Tessia wächst als die Tochter eines Dorfheilers in Kyralia auf, und nichts wünscht sie sich sehnlicher, als selbst Heilerin zu werden. Doch dann entdeckt Lord Dakon in Tessia die seltene Gabe der Magie. Bei allem Stolz über ihre unerwartete Bestimmung erkennt Tessia jedoch schon bald, dass mit ihren magischen Kräften auch große Gefahren einhergehen. Denn Kyralia steht kurz vor einem Krieg mit dem Nachbarreich Sachaka – und Tessia muss schneller lernen, ihre Magie zu beherrschen, als jemals eine Novizin vor ihr ...

Meine Meinung:

,,Magie" ist ein weiterer Roman der australischen Autorin Trudi Canavan, der in der Fantasy-Welt der Magierin Sonea spielt, jedoch weit vor deren Zeit und somit Begebenheiten beleuchtet und die ein oder andere Frage aus der Trilogie um die Gilde der schwarzen Magier beantwortet.

,,Magie" erzählt uns die Geschichte der jungen Tessia, die ähnlich wie Sonea eher zufällig ihre magischen Fähigkeiten entdeckt. Die Gilde der schwarzen Magier gibt es zu Tessias Zeit noch nicht, weshalb zukünftige Magier als Meisterschüler zu einzelnen Magiermeistern in die Lehre geschickt werden. So auch Tessia, die zusammen mit Jayan Meisterschüler von Dakon aus Mandryn wird. Der Anfang des Buches ist vielversprechend und wie immer bei Trudi Canavan bin ich schnell in ihre Welt eingetaucht. Es ist schon fast wie ein ,,Nach-Hause-Kommen" für mich. Das Kopfkino funktioniert auch jetzt wieder extrem gut und dies auch bei vermeindlich unbedeutenderen Szenen. Schnell wird klar, dass Kyralia ein Krieg gegen Sachaka droht, auf welchen in den später spielenden Büchern immer wieder Bezug genommen wird.

Die Grundidee von Trudi Canavan – die Anfänge der Gilde und einen Teil der Geschichte der Länder zu erzählen – mag ich sehr. Die Entwicklung hin zur Gründung der Gilde oder auch die Entwicklung einzelner Figuren ist gut spürbar, allerdings für mich nicht spannend mitzuerleben, denn ich kenne ja das Ergebnis. Und ich denke hier liegt mein Hauptkritikpunkt bzw. wohl eher ein Tip für zukünftige Canavan-Leser: Lest ,,Magie" vor der Trilogie um die Gilde der Schwarzen Magier. Das Buch verliert in meinen Augen einfach seinen Reiz, wenn man die Ergebnisse schon kennt und weiß, in welche Richtung die Entwicklung geht. Außerdem interessieren mich die Kriegshandlungen nur bedingt, weshalb das Buch seine Ups and Downs hat und zeitweise extrem vor sich hinplätschert. Das mag man jedoch anders empfinden, wenn man neu in Canavans Welt eintaucht.

Bedingt durch die fehlender Spannung konnte ich mit Tessia als Hauptfigur leider relativ wenig anfangen. Sie ist mir zwar durchaus sympathisch und ich leide stellenweise auch mit ihr mit, aber die wirkliche Nähe baut sich zu ihr nicht auf. Da hatte ich zu einigen Randfiguren eine deutlich enge Bindung als zu ihr. Einige Punkte in ihrem Handlungsstrang (ihre Ausbildung zur Magierin, die Entwicklung des Heilens durch Magie, sowie die einzelnen Kriegshandlungen) gingen mir zu schnell.Teilweise war es auch etwas schwammig, unglaubwürdig bzw. sogar etwas unrealistisch dargestellt, was mein eher schwächeres Bild über diesen Roman noch bestärkt hat.

Doch glücklicherweise gibt es da noch Stara, die sich im Laufe der Zeit zu einer weiteren Hauptfigur des Romans entwickelt, die allerdings deutlich später in Erscheinung tritt. Stara ist die Tochter eines konservativen Sachakaners, die jedoch etliche Jahre zusammen mit ihrer Mutter im fortschrittlichen Elyne gelebt hat. Bei ihrer Rückkehr nach Sachaka merkt sie schnell, dass sie mit der sachakanischen Tradition und Lebenseinstellung nicht viel am Hut hat. Dass sie außerdem magische Kräfte hat und diese von einer anderen Meisterschülerin im Geheimen ausbilden ließ, macht sie doppelt interessant. Erst spät wird wirklich klar, was es mit diesem Handlungsstrang um Stara (und ihre Dienerin Vora, die mein erklärter Liebling dieses Romans ist) auf sich hat. Eine wirklich spannende Figur, die viel Potential birgt und mich mit dem Buch versöhnt hat.

Den Epilog wie eigentlich das ganze Ende war etwas dahin geschludert und auch lieblos. Für mich hatte es ein wenig den Anschein, als ob Canavan auf eine max. Seitenanzahl beschränkt war und sich vorher total verzettelt hat, so dass das Ende drunter leiden musste. Eine wirklich wichtige (und sympathische) Figur in einem Halbsatz sterben zu lassen, war ihrer absolut unwürdig und passt einfach nicht zu der Rolle, die diese Figur im Roman einnahm. Vieles vom Epilog hätte man sich auch ohne große Mühen selbst zurechtlegen können, das hätte die Autorin in meinen Augen nicht erzählen müssen. Das ergibt sich von selbst.

Es ist wirklich schade, dass diese schöne Idee in meinen Augen nicht so gut umgesetzt worden ist, aber wie gesagt, ich vermute, dass es sinnvoller (und auch reizvoller und spannender) ist, ,,Magie" vor der Trilogie um die Gilde der Schwarzen Magier zu lesen.

Bewertung
[note2-]

lg
kathrin
Rock the Night!