Tara Isabella Burton - So schöne Lügen

Begonnen von Inge78, 06. Mai 2019, 09:27:00

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Inge78

ZitatAuch in einer Stadt, in der scheinbar alles möglich ist, muss man sich sein Glück leisten können: Louise ist Ende zwanzig und versucht, sich in New York durchzuschlagen. Eigentlich wollte sie Schriftstellerin werden – jetzt lebt sie in Brooklyn, hat mehrere miserabel bezahlte Jobs und wird von Selbstzweifeln geplagt.
Eines Tages begegnet sie Lavinia. Und die hat wirklich alles: Sie wohnt auf der Upper East Side, ist wild, frei und wunderschön. Doch vor allem ist sie reich. Ihr glamouröses Leben teilt sie gern – auf sämtlichen sozialen Netzwerken, aber auch mit Louise. Die beiden ungleichen Frauen werden Freundinnen. Louise wird auf Partys herumgereicht, lässt sich von Lavinia einkleiden, zieht bei ihr ein – sie verfällt Lavinia und ihrer Welt. Auch wenn sie nicht das Geld hat, um in ihr zu bestehen. Irgendwann beginnt sie, die Freundin zu bestehlen. Und um sich aus ihrer Ohnmacht zu befreien, wird sie noch viel weiter gehen. Muss Lavinia sterben, damit Louise leben kann?
Tara Isabella Burton erzählt von einer toxischen Freundschaft und von der Macht sozialer Abgründe: ein so intensiver wie spannender Roman über eine Welt der Eitel- und Oberflächlichkeiten, schnell, klug und unverwechselbar.

Louise ist nach New York gegangen um den amerikanischen Traum zu leben. Sie will Schriftstellerin werden und in der Stadt der Städte bekannt und beliebt werden. Die Realität ist jedoch bitter. Mit 29 ist sie immer noch nicht richtig in der Stadt angekommen, lebt von 3 Aushilfsjobs und hat kaum ein Sozialleben. Dies ändert sich als sie durch Zufall die lebenshungrige Lavinia kennenlernt. Sie ist reich und lebt in den Tag oder besser gesagt in die Nacht hinein, ohne Gedanken an die Konsequenzen. Louise wird immer mehr in die Welt der Reichen und Mächtigen hinein gezogen und versinkt in ihrem Strudel. Als ein Unglück passiert macht sie das vermeintlich Beste aus ihrer Situation, sie lebt eine Lüge.

Der Stil des Buches ist ungewöhnlich und sehr gewöhnungsbedürftig. Man hat das Gefühl, von schaut von oben herab auf die Personen und ist ihnen seltsam fern. Der Ton ist eher sachlich, es schwinkt aber auch ständig ein bedrohlicher Unterton mit und es werden Tatsachen mitgeteilt die handlungsmäßig noch in der Zukunft liegen. Man läuft also sehenden Auges in die Katastrophe hinein. Dies hat allerdings auch für mich als Leser eine seltsame Sogwirkung. Die Personen lassen mich eher kalt, aber das ganze Kontrukt in dem die beiden jungen Frauen leben ist so faszinierend und gleichzeitig so fragil, dass man sich die ganze Zeit fragt, wann alles zusammen bricht. Dieses glamouröse New York ist mir so fern und wird mir so nah gebracht. Oft wird das Buch eher wie eine Fabel , so unwirklich. Dann wieder ist die Realität viel zu nah. Das Alles ist so neu und andersartig dass man immer wissen muss wie es weiter geht. Die Autorin hetzt mit ihren Worten manchmal durch die Story , doch auch das passt zur Handlung.

Wer sich auf den Stil einlässt, wer sich in diese Welt, die mehr Schein als sein ist, einlassen kann, der findet hier eine ungemein spannend konstruierte Geschichte voller verrückter Ideen. Nicht immer konnte mich die Autorin damit abholen aber Alles in Allem wird mir das Buch lange im Gedächtnis bleiben
       

[note2-]

Das Buch ist hier in der "Unterhaltung" wohl nicht ganz richtig aber ich konnte es auch leider nirgendwo anders so richtig zuordnen
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

nala11

Hmm ...
Ich hab es ja schon länger auf meinem Wunschzettel ...
Neugierig bin schon ... jetzt wieder mehr ...
Lesen ist nicht nur ein Hobby, es ist eine Lebenseinstellung.
Du misst das Jahr nicht in Wochen und Monaten, sondern in Büchern.