Lilly Lindner - Was fehlt wenn ich verschwunden bin

Begonnen von Xandi, 21. Juli 2017, 11:15:06

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Xandi

[isbn]3733500407[/isbn]

Inhalt
»Warum isst du nicht mehr, April?«

April ist fort. Seit Wochen kämpft sie in einer Klinik gegen ihre Magersucht an. Und seit Wochen antwortet sie nicht auf die Briefe, die ihre Schwester Phoebe ihr schreibt. Wann wird April endlich wieder nach Hause kommen? Warum antwortet sie ihr nicht? Phoebe hat tausend Fragen. Doch ihre Eltern schweigen hilflos und geben Phoebe keine Möglichkeit, zu begreifen, was ihrer Schwester fehlt. Aber sie versteht, wie unendlich traurig April ist. Und so schreibt sie ihr Briefe. Wort für Wort in die Stille hinein, die April hinterlassen hat.

Meine Meinung
ich bin entäuscht. Ehrlich!  Nachdem es fünf Sterne hat, hab ich mich auf das Buch gefreut und große Erwartungen gehabt.
Aber mich hat es einfach nur genervt.
Die ersten 200 Seiten sind die Briefe von der 9 Jährigen. Dann kommt einige Seiten lang nichts und dann die Antworten der kranken 16-jährigen
Schwester, die die Briefe aber nicht abschickt, weil sie nicht darf.

Und die kleine Schwester hat mich dermassen aufgeregt und genervt!! Auch wenn sie anscheinend hochbegabt ist und so viele Worte hat, ihr
Verhalten, ihre Briefe, ihr Umgang mit Mitmenschen, überhaupt mit ihren Eltern und Lehrern,  :doof:  ich habe NICHT die Worte dafür, wie sehr
es an meinen Nerven gezerrt hat. Wollte das Buch nach ca. 80 Seiten weglegen.
Hab dann zur großen Schwester gewechselt und dann abwechselnd einmal einen Brief von der kleinen, einmal einen von der großen Schwester gelesen.
Keine Neunjährige redet so. Keine Neunjährige hat diesen Wortschatz und Umgang damit. Manche Stellen lesen sich, wie wenn eine Erwachsene auf
kindisch macht.
Die Briefe von April sind zwar besser, vielleicht, weil mich ihre Geschicht interessiert hätte. Ihre Gründe, warum sie sich aus dem Leben verabschiedet hat.
Aber eben nicht um viel besser.

Und was mich auch sehr gestört hat waren die Namen aller Personen.
Das Buch spielt in Berlin! Sicher wird mal ein Kevin vorkommen, aber doch nicht ALLE?!
April, Phoebe, River, Devon, Jerry, Fork........ und dann heißt die Lehrerin Frau Neumann  :wuschig:
Ich hab nicht verstanden, warum die Autorin die Geschichte nicht einfach in einem anderen Land spielen läßt, wenn sie solche
Namen verwendet. Es ist doch egal, ob Berlin oder Chicago. Es sind nur Briefe.

Fazit
Es hat mich nicht berührt, zwar hat es mich nachdenklich gemacht, aber eigentlich ist nur Kopfschütteln und Seufzen geblieben.
[note4-]
Bücher, Schoko und Rock'n'Roll

Ich lese gerade:

Inge78

Ich habe das Buch letztes Jahr gelesen und weiß noch wie großartig ich es fand
Hab gerade mal meine Rezi gesucht



Rezension vom 27.06.2016 (1) 




Dies ist mein erstes Buch von Lilly Lindern, ihre Biographie habe ich nicht gelesen, ja, ich gebe zu, sie ist auch völlig an mir vorbei gegangen da ich solche Bücher so gut wie nie lese, auch auf dieses Buch bin nur aufgrund von Empfehlungen aufmerksam geworden.

Und das Buch hat Empfehlungen und vor Allem Leser verdient ...



Phoebe, 9 Jahre jung, vermisst ihre große Schwester April, diese wurde in eine Klinik für magersüchtige Jugendliche eingewiesen.

Da Phoebes Eltern ihr keine große Hilfe sind beginnt sie Briefe an April zu schreiben.

Und diese Briefe sind keine einfachen kindlichen Briefe sondern Wortgebilde voller Intelligenz und Fantasie ... Phoebe sieht die Welt durch ihre ganz besonderen Kinderaugen und hält damit den Erwachsenen einen erschreckenden Spiegel vor

Durch den Erzählstil in Briefform entwickelt sich keine richtige Handlung, es ist eher wie ein Tagebuch oder ein Bericht unter Freunden oder eben Schwestern.

Und die Erzählungen haben mich tief berührt , Phoebe ist einem so fern in ihrem Gedankenkarussel und doch mit ihren Gedanken so nah dass man sich oft fragt wieso nicht jeder Mensch diese einfachen Wahrheit wahrnimmt, versteht und übernimmt.

Dieses Buch ist Philosophie und Poesie

Es ist nicht ganz einfach zu lesen, aufgrund der Thematik schon nicht , und auch weil diese Wortgewalt, diese Wortwucht und die Klugheit der Worte mich als Leser total umgehauen haben

Ich bin tief beeindruckt von Lilly Lindners Sprachtalent und ihrem Umgang mit Worten und werden mit Sicherheit noch mehr Bücher von ihr lesen.


Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Steffi

WOW - wie unterschiedlich so ein Buch ankommt. Ich fand das Buch einfach großartig, berührend und es hat mich total umgehauen. Sicher eines der besten Bücher, die ich überhaupt jemals gelesen habe.

Meine damalige Rezi:
http://www.buchrebellin.de/rezensionen/lindner-lilly-was-fehlt-wenn-ich-verschwunden-bin/
Ich lese gerade:
Steve Cavanah: Zu wenig Zeit zum Sterben
Taylor Jenkins Reid: Daisy Jones and the Six
Heidi Furre: Macht
        als nächstes auf dem SUB
Lea Stein: Altes Leid
Faith Jones: Ungehorsam


Inge78

Ja wirklich spannend wie unterschiedlich die Meinungen sind
Aber wie gut dass sie über Geschmack nicht streiten lässt
Nur konnte ich Xandis Post hier nicht so unkommentiert stehen lassen
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf