Anna Johannsen - Der Tote im Strandkorb - Die Inselkommissarin Teil I

Begonnen von Annette B., 27. Oktober 2020, 20:47:35

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Annette B.

Anna Johannsen – Der Tote im Strandkorb

Die Inselkommissarin Lena Lorenzen Teil I
(LKA  Kiel / Flensburg)

Taschenbuch : 283 Seiten
ISBN-10 :       1542047900

Klappentext:

Auf Amrum, der kleinen nordfriesischen Insel, wird der Leiter eines Kinderheims tot am Strand aufgefunden. Die örtliche Polizei geht von einer natürlichen Todesursache aus, bis das Landeskriminalamt die Obduktion des Leichnams veranlasst und Ermittlungen einleitet. Hauptkommissarin Lena Lorenzen wundert sich darüber, dass Kriminaldirektor Warnke ausgerechnet ihr diesen Fall überträgt. Wenige Monate zuvor hatte er sie noch wegen eigenmächtiger Ermittlungen aus einer Sonderkommission abgezogen und ihre Herunterstufung beantragt.
Der Fall erweist sich als kompliziert. Nicht nur die Personen aus dem unmittelbaren Umfeld des Toten geraten unter Verdacht, sondern es tauchen auch mysteriöse Kontakte auf. Erst nach und nach wird Lena klar, warum ihr Chef ausgerechnet sie nach Amrum geschickt hat.
Lena, die auf Amrum geboren und aufgewachsen ist, holt die Erinnerung ein: Sie hat die Insel vierzehn Jahre zuvor im Streit mit ihrem Vater verlassen. Während der Tage auf Amrum trifft sie ihre herzliche Tante Beke wieder und läuft schon am ersten Tag Erck über den Weg, ihrer einstigen großen Liebe.
Der Fall erweist sich als kompliziert. Nicht nur die Personen aus dem unmittelbaren Umfeld des Toten geraten unter Verdacht, sondern es tauchen auch mysteriöse Kontakte auf. Erst nach und nach wird Lena klar, warum ihr Chef ausgerechnet sie nach Amrum geschickt hat.


Meine Meinung:

Dies ist der erste Teil einer Krimi Serie und dieser erste Fall hat mir ganz gut gefallen.

Die Inselkommissarin Lena Lorenzen aus Kiel war mir nicht so richtig sympathisch, aber der junge Kommissar Johann Grasmann, der war mir sofort sehr sympathisch.
Er wirkte irgendwie ,,echt" mit seiner zurückhaltenden Art und dem klaren Blick auf den Kriminalfall. Von seinen Kollegen in Flensburg hat er den Spitznamen >Yungstar<  bekommen und ich finde, der Name passt zu ihm. Bei den ganzen Ermittlungen leistet Johann oft mehr als die Kommissarin und kniet sich richtig rein in den Fall.
Auch wenn er sich dabei immer sehr zurück hält, spürt man beim lesen seinen Ehrgeiz und seine Neugier. Diese Figur hat die Autorin wirklich sehr gut charakterisiert.

Die Kommissarin Lena ist häufig abgelenkt, denn sie hat auf der Insel ihre große Jugendliebe wieder getroffen. Hinzu kommt das sie auch noch mit einem Kollegen in Flensburg was am Laufen hatte und in Kiel hat sie auch noch einen festen Freund, der gerne eine klare Antwort zu ihrer Beziehung hätte.

Dank Johanns penibler Recherche und der Hilfe eines Hackers kommt der Fall dann irgendwann mal in Fahrt. Jedoch werden dafür  auch noch sehr viele Befragungen durchgeführt von der Hauptkommissarin. Diese Befragungen ziehen die Handlung etwas in die Länge.
Irgendwann wurden die Wiederholungen bei den Befragungen auch zäh.

Dennoch schafft es eben Johann immer wieder den Leser bei der Stange zu halten, weil er interessante Details findet bei seiner Recherche. Oftmals hat er mir richtig leid getan, weil er wirklich die Sisyphusarbeit machen musste während die Kommissarin mit ihrer Jugendliebe am Strand saß.

Die Aufklärung am Ende des Krimis war für mich nicht so recht überzeugend, da sie mit nicht ganz legalen Methoden herbei geführt wurde.

Dennoch hat mich dieser erste Teil wunderbar unterhalten, denn der Schreibstil war sehr bildhaft und die Insel Amrum mit ihren Bewohnern wurde für mich lebendig.
Nordsee-Feeling Pur beim lesen. Da braucht man keinen Film und keine Postkarten, man riecht die Nordsee.

Darum bin ich der Autorin direkt mit dem zweiten Teil, auf die Insel Föhr gefolgt.

[note3+]
Liebe Grüße Annette