Neuvorstellung

Begonnen von Susi, 09. August 2007, 17:51:47

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Kathrin

Hallo Susi,

hab grad gesehen, Dich hab ich ja noch gar nicht begrüßt  :rotwerd:, sorry.
Ich glaub ich war ein wenig von Deinen Texten davon abgehalten worden, das war so viel  :umfall:

Nichts desto trotz, herzlich willkommen hier im Forum und viel Spaß mit uns.
Sei mir nicht böse, Deine Texte werde ich nicht lesen, allein die Beschreibung zeigt mir, dass das nicht mein Genre ist, so ganz generell nicht. Aber ich bin mir sicher, dass außer behind noch der/ die ein oder andere das lesen wird und Dir was dazu schreibt.

viele grüße
kathrin
Rock the Night!

behind


Hallo nochmal Susi,

ZitatIch bedaure, dass ich mit meinen Textstreuseln absolut nicht Deinen Lesenerv traf.
Das habe ich nicht gesagt. In meinem Urteil habe ich bewusst fast nur Kritik geübt und wenig über die Sachen geschrieben, die mir gefielen.
Ich dachte einfach es würde dir helfen, wenn ich etwas konstruktives dazu schreibe.

ZitatDu wirst es vermutlich aufgrund meiner unlesbaren Texte nicht für möglich halten, aber ...
Also unlesbar sind sie keinesfalls und ich halte es sehr wohl für möglich, das deine Texte Begeisterung hervorrufen.
Ich bin mir sicher das mir die Bücher auch gefallen werden. Ich bin nur kein Fan von Kurzgeschichten. Ich lese auch nie Leseproben von den berühmten Autoren, das ist mir zu wenig für eine Beurteilung.
Vielleicht hätte ich Dir das auch nicht schreiben sollen, denn es war defenitiv auch zu wenig für eine komplette Beurteilung.

ZitatAllerdings waren sich alle einig, mein etwas anderer Schreibstil ist Anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Hatten sie sich dann eingelesen wollten sie einfach mehr. Gut, sie blätterten dann auch durch die ganzen Romane.
Wahrscheinlich wäre mir das auch so gegangen, wenn ich das ganze Buch zum lesen gehabt hätte.

ZitatAlso behind, danke für Deine Bemühungen, auch wenn es wohl ziemlich hart für Dich war zum Lesen.
Ich denke, du hast die Kritik doch zu hart aufgenommen. Das tut mir leid.
Es war natürlich keineswegs hart für mich, sonst hätte ich nicht zwei Abende mit deinen Texten verbracht.

ZitatKlapptexte - da hast du wohl Recht.
Das ist völlig egal, denn das übernimmt eigentlich der Verlag...


Ich hab ja schon befürchtet, das es falsch rüber kommt.  :heul:
Aber ich bin auch keine Autorin und ich kann meine Eindrücke wahrscheinlich nicht so gut transportieren, dass es so rüber kommt wie ich das möchte.
Da ich eher die Statistikerin bin, sag ich es mal so:
70% fand ich echt gut,
25% hätten noch Zeit gebraucht um mir eine richtige Meinung zu bilden und die restlichen
5% sind dein Schreibstil, an den ich mich gern noch ein paar Seiten länger gewöhnt hätte.

Hoffentlich klappt das jetzt mit der Kommunikation  :->

Liebe Grüße,
behind

Susi

Ach behind,

sorry -aber schon wirble ich wieder Staub in diesem Forum auf. Gibt es denn wirklich so viele Fettnäfpchen für mich??? Lach!

Du musst Dir wirklich keine Gedanken machen, ich habe das schon in die richtige Kehle bekommen und bin keinesfalls eine beleidigte Leberwurst - das entstpräche gar nicht meiner Mentalität.

Alles im grünen Bereich?

Übrigens, da ich meist wissen möchte, mit wem ich so kommuniziere, las ich Dein Profil.
Du führst weiterhin Deinen Bücherladen? Und bist Du immer noch Dein bester Kunde, oder ist das längst überholt und ich bringe einiges beim schnell lesen durcheinander?
Demnächst habe ich ja mehr Zeit und kann mich intensiver Eurem Kennenlernen widmen.

Also bis die Tage bedind,

ciao Susi.

Susi

Hallo Katrin,


danke für Deine nette, späte (schmunzeln) Begrüßung.

Also, Ihr seid doch absolute Liebhaber historischer Storys - stimmt`s ?????

Das widerrum ist nicht so meins. Aber - was nicht ist kann ja noch werden.

Meine Nachbarin ist nämlich auch ein Mittelalter-Freak - deshalb hab ich mir mal in meinem Schnäppchenladen, meist Exemplare für 1 €, paar "Schwarten"  gekauft - jetzt stehen sie in meinem Regal ... und vervollkommnen so meinen SuB.

Hand aufs Herz, was reizt so an der Vergangenheit. Sorry, ich bin halt eine neugierige Elster.

Bis dann,

Susi

Katha

Hallo Susi,

von Newbie zu Newbie auch mal ein herzliches Hallo!!

LG Katha  :welcome:
"Es gibt nur wenige Situationen jedes menschlichen Lebens, in denen man keine Bücher lesen kann, könnte, sollte...."
Kurt Tucholsky 1890-1935

Kati

Hallo Susi,

ich habe jetzt mal reingelesen, aber das Genre ist nicht unbedingt mein bevorzugtes Lesegebiet.
Aber auf Literaturschock wird doch fleissig diskutiert und auch konkrete Meinungen sind da.
Wieso hast du den Account gelöscht? Das wurde gerade interssant.

LG Kati

behind

Hallo Susi,

na da bin ich erleichtert, dass du es nicht falsch aufgenommen hast.

ZitatDu führst weiterhin Deinen Bücherladen? Und bist Du immer noch Dein bester Kunde, oder ist das längst überholt und ich bringe einiges beim schnell lesen durcheinander?
Ich habe einen Internetversandhandel (weshalb ich auch Zeit habe hier mehrmals am Tag reinzustöbern).
Ein Teil des Sortiment sind Bücher, ich bin aber gerade dabei das Sortiment umzustellen. Die meisten kaufen einfach bei den großen ein, da hat mein keine Chance.. auch wenn die Bücher bei mir genauso viel kosten und portofrei sind.
Im Bereich der Bücher, bin ich momentan wirklich mein bester Kunde.. deshalb kommen die Bücher jetzt raus.  :tempo:
Der Rest bleibt natürlich bestehen, wird nur umstrukturiert.

Liebe Grüße,
behind

Kathrin

Hallo Susi,

Zitat von: Susi in 14. August 2007, 20:08:42
Also, Ihr seid doch absolute Liebhaber historischer Storys - stimmt`s ?????
"Ihr" kann ich nicht sagen, ICH ja!

Zitat von: Susi in 14. August 2007, 20:08:42
Hand aufs Herz, was reizt so an der Vergangenheit. Sorry, ich bin halt eine neugierige Elster.
Gegenfrage: Was reizt so, das zu schreiben oder zu lesen, was ich täglich um mich rum habe, ständig selbst erleben oder mit ansehen muss? Ich möchte nicht von Frauen lesen, die Probleme mit ihrem Chef haben, oder deren Partner gestorben ist und die quasi meine Nachbarn sein könnten. Ich lese lieber von Menschen oder Charakteren, die von meiner Realität weit weg sind, sprich finsteres Mittelalter oder Fantasy, weil mich das ablenkt und in eine andere Welt versetzt, ich somit nicht an meinen Chef denken muss und auch nicht an verstorbene Freunde. Ich brauche keine Bücher, die mir sagen oder zeigen, wie andere Menschen in so einer Situation damit umgegangen sind. Das mach ich mit mir selbst aus oder über Gespräche mit Familie oder Freunde, aber nicht mit Büchern.

lg
kathrin
Rock the Night!

Susi

Ok. Kathrin,

jeder löst halt, wenn er von der "Schicksalspeitsche" getroffen wird, seine damit verbunden Probleme auf seine Weise.
Aber - meistens helfen dabei Freunde, Familie und Bekannte, so habe ich es auch in meinen"Büchern" geschrieben. Die sind keinesfalls als "Ratgeber" gedacht - aber, da hast Du Recht ziemlich nah am Leben - das ist halt widerrum meins. Sich in die Welt der Fantasie flüchten, wäre nicht so mein Ding, denn damit lösen sich ja eventulle Probleme auch nicht.
Dies ist wohl alles eine Mentalitätsfrage.
Aber leben und leben lassen, ist mein Motto und damit bin ich bisher relativ gut gefahren.


Hallo behind,

ist schon prekär mit den "Kleinen" auf allen Ebenen, die die "Großen" schlucken.
Ich wünsche Dir für Deine Umstrukturierung viel Glück und danach einen sensationellen Start, der Deinen Internethandel so
richtig zum Glühen bringen.

Ciao Ihr zwei Lesemäuse,

Susi.

Verena

Hallo Susi,

bin auch ganz neu hier, meine erste Begrüßung, also Halllloooo!

Ich finde es interessant, dass du hier deine Texte reingestellt hast, erstmal weil ich Leute bewundere, die nicht nur davon träumen, selber zu schreiben, und weil du offen Kritik wünscht. Also gehe ich davon aus, dass du sie auch ertragen kannst;-).
Hab es bis jetzt nur kurz überflogen und noch keine Meinung dazu, werde sie mir mal ausdrucken. Mal gucken, wie lange ich brauche, kann sdir dann auch per Mail schicken, was ich davon halte, falls das hier doch der falsche Platz ist....?
Warnung: Bin meistens ziemlich direkt und neige dazu, nur Kritik und wenig Lob zu verteilen, blöde Deutschlehrermacke! (Ich weiß, ist auch für meine Schüler nicht gut, ich arbeite ja dran. Aber du bist ja schon groß, ne;-)?)

Liebe Grüße, und egal was andere oder ich sagne, weiter so!

Verena

Susi

Tschaka Verena,

auch von mir herzlich willkommen - etwas leise allerdings, denn ich bin ja selbst erst über diese Schwelle mit "Characho" - den Rucksack voller Buchstaben gestolpert - aber hier findet man sich eigentlich relativ schnell zurecht und - ich bleibe! Basta!

Dass Du Dir meine Szenstreusel reinziehen willst ist o.k.
Risikoooooo! Bei Beschwerden frage nicht Deinen Arzt oder Apotheker sondern mich. Aber, an wen wende ich mich, wenn die unbarmherzige Pädagogin zuschlägt - ich bin zwar schon groß, sogar eine Weile - aber auch erwachsene Kinder freuen sich über ein wenig Lob, wenn es denn berechtigt ist.

Huch! Urteilst Du nach Schulnoten???? Hast Du denn Deinen Rotstift schon gespitzt???
Da fühle ich mich ja jetzt fast so wie vor den großen Ferien ....

Allerdings ob dies hier der richtige Platz ist, kann ich selbst auch noch nicht sagen - Du weißt ich bin als Frischling lediglich seit ein paar Tagen hier mehr oder weniger aktiv.

Wenn Steffi uns keinen Eintrag, um im Schuljargon weiterzusprechen, wegen Fehlbenehmens erteilt, dann passt das möglicherweise schon.

Also, Du strenge Lehrerin habe Erbarmen mit einer Ur-Ur-Enkelin von Spitzwegs armen(r) Poeten(in)

Bis später,

Susi

Verena

Hallo Susi,
hatte jetzt mal die Muße, mir deine Texte durchzulesen, aber bevor ich dir dazu was was sage hab ich noch ein paar Fragen.

Sind das die Anfänge von ganzen Büchern?
Wie lang sind die jeweils?
Ändert sich der Stil wenn der Schicksalschlag kommt? (Ich vermute mal, da kommen welche...?)
Wie GENAU bezeichnest du dein/e Genre/s?
Hast du für die schon einen Verlag oder so?
Wie alt bist du?

Und keine Angst, mit dem Rotstift sitze ich hier nicht, ist nur ein Bleistift :zwinker:

Ich kann dir aber jetzt schon mal sagen, dass mir einige Sachen positiv aufgefallen sind, andere zeimlich negativ....sorry.
Ich hoffe, du fasst meine Kritik wirklich konstruktiv auf, denn ich weiß nicht so genau, wie ich dir das jetzt schreiben soll. Ich schreibe ja schließlich selber nicht, wie kann ich da an jemandem rummäkeln, der sich etwas traut, was ich mich selber nicht traue? Aber wenn du das wirklich willst und mir bittebitte versprichst es nicht persönlich zu nehmen dann schreib ich dir eine 100prozentik ehrliche Rezi. Mehr Text wäre da hilfreich, kannst du mir auch per Mail schicken(!!!), wie ich dir auch per Mail antworten kann, wie gesagt. Wird wohl wenn dann etwas länger...Aber jetzt nicht denken, ich fände alles schlecht, ich bezieh mich vor allem auf dem Aufbau und das subjektive Leserempfinden, und zu jeder Meiner Meinungen findest du garantiert mindestens einen Menschen, der es genau andersrum sieht!

Liebe Grüße und eine Antischreibblockadenschrirm sendet dir

Verena.

Susi

Hallo Verana,

huch, das sind ja gleich sieben Fragen aufeinmal!!!!!

Im Moment bin ich etwas konsterniert. Warum? Seit Freitag-Mitternacht kam ich nicht mehr in euer Forum - jetzt vor genau 3 Minuten habe ich wieder, ohn Wunder, Anschluss gefunden. Endlich! Hatte schon Entzugserscheinungen.
Bin aber momentan in Eile, ich melde mich bald wieder.

Tschüssi,

Susi.

Susi

#28
Hey Verna,

da bin ich wieder, um Deine Fragen im Telegrammstil zu beantworten.
In der Tat sind die Leseproben Anfangstexte von 4 Romanbabys, die bald das Laufen lernen sollen.
Musterbücher habe ich bereits gelesen - nach den Korrekturen sind alle demnächst in Amazon und Buchhandlungen erhältlich.
Seitenzahl: durchschnittlich 300 bis 350.
Genre: Familien-, Liebesroman, Teenager-Tragik-Komödie und unerhaltsamer Krimi,  so würde ich sie bezeichnen.
Stimmt, in der Tat ist mein Schreibstil anfänglich gewöhnungsbedürftig - eben anders - bestätigen auch Testleser, aber die meisten wollten danach mehr.
Kurz & bündig: ich lösche meine bisherigen Leseproben - zu viel auf einmal, das wollte ich eh tun und setze dafür etwas mehr Text von einem Buch nach und nach zur Diskussion ins Forum.
Un du schreibst mir, wie ausgemacht eine 100%-ige ehrliche Rezi, an der mir sehr gelegen ist. Trau Dich, ohne wenn und aber. Ist das in Ordnung für Dich - wir müssen das nicht geheimnisvoll über E-Mails machen.

Ich beginne mit "Liftgirl" (350 Seiten gesamt, Leseprobe 25)

,,Liftgirl"                   

Sommer 1998 am Bodensee. Jane, mit dem charmanten Software-Spezialisten Sa-scha liiert, radelt vergnügt zu Cora, sie ist weitaus mehr als ihre Freundin. Als sie in den Fahrstuhl betritt, begegnet sie dem attraktiven Architekten Peter Schneider. Ein knisterndes Flirtspiel, acht Etagen lang beginnt und wird nicht nur ihr bisheriges Le-ben total auf den Kopf stellen ...

,,Liftgirl",  ist ein warmherziger Roman über Liebe, Familien-, Freundesbande, Schick-sal und Hoffnung.
Mit viel Gefühl, prickelnd, spannend, einer erquickenden Prise Humor, Erotik, Selbstironie, konfliktreich, lebensnah und fri-scher, kecker Feder zu Papier gebracht. Durch den abrupten Wechsel von der Harmonie zur Tristesse der Schicksalsschläge, entsteht nicht dieser ,,Friede-Freude-Eierkuchen-Eindruck", den es ja auch im wirklichen Leben nicht gibt. Ein tolles Buch, das den Lesenerv trifft. Es regt zum Nachdenken an, was das eigene Umfeld,  die Beziehung zur Familie, zu Freunden, zum Lebenspartner angeht – ebenso was den Verlust eines geliebten Menschen, der so plötzlich kommen kann, anbelangt."
E i n e T e s t l e s e r i n


                   

Leseprobe aus ,,Liftgirl"



,,Hallo Cora-Maus. Ich posiere vorm Spiegel. In luftig weißen Hotpants und neuem Oberteil", meldet Jane gutgelaunt durch den heißen Draht.
,,Neu?"
,,Ja. Du wirst Augen machen. Das ist sexy geknotet. Für meine braun gebrutzelten, wohlgeformten Ohren ist hitzefreie Körbchenzeit. Sie sind über der Schulter um den Hals vorn, in einem feuerroten Top verbandelt und über die bauchfreie Zone am Nabel mit Schleife verbunden."
,,Hoooh! Dieses Stoff-Fitzelchen ist ja heiße Haut pur. Ich sehe dich vor mir. Auch ohne Bildtelefon."
,,Ich schwinge mich flugs auf den Drahtesel. Mit ein paar Pedaltritten bin ich in deiner Betonpalme zu unserem Frauenhock."
,,Du kleines Biest Baby-Jane. Meine vier Wände sind ein Penthouse. Bist du sicher, dass du in deinem Leibchen nicht schief gewickelt bist?"
Cora kichert spitzbübisch in die Muschel.
Jane ist an diesem letzten Septembertag in Bombenstimmung. Die alten Weiber machen ihrem Na-men alle Ehre. Eine geballte Sonne strahlt verheißungsvoll als Spätsommerschönheit vom azurblauen Himmel in ihr Badezimmerfenster. Janes letzte Handgriffe des Stylings gehören den Wimpern. Sie tuscht die Härchen an ihren Augenlidern mit besonderer Sorgfalt und erzielt damit einen erstaunlichen Effekt.
Nach Büroschluss wird sie zum Chamäleon. Statt zum geschäftlichen, femininen Hosenanzug, auch mal im Boyslook mit drapierter Krawatte auf dem Blusenhemd, oder Kostüm, greift sie zum haut-freundlichen T-Shirt und engen Shorts. Sie steckt ihre Damenfüße entspannt in die angesagten Brat-pfannen-Flachen-Ballerina-Schühchen und verlässt ihre Wohnung.


Cora freut sich wie immer auf Baby-Jane. Sie drückt die Hände in ihre Hüften und schwelgt mit prü-fendem Blick über ihr Buffet. Mit wenigen Handgriffen hat sie ein wahres Deko-Kunstwerk gezaubert. Die Palme steht in der Mitte der Tafel. Daneben eine Schale mit frischen Früchten aus aller Welt. Sie fügt Orchideen und Seidentücher in den Farben des Sommers hinzu. Gelb wie der Sand, blau wie das Meer und grün wie die Bäume. Dazwischen verteilt sie Muscheln und Porzellan mit Südseedekor.
Ihr Arrangement schaut aus wie eine Insel karibischer Träume. Ihre Kübelpflanzen Hibiskus, Olean-der, Engelstrompete, indisches Blumenrohr & Co. im Hintergrund, verbreiten ein exotisches Flair.
Sie will Baby-Jane mit einem Hawaii-Cocktail in der Hand begrüßen. Optisch ist ihr Glas eine Augen-weide. Mit der aufgesteckten Ananasscheibe und dem Pfefferminzblatt.
Ihre Kreation: 2cl Curacao Blue, je 6 cl Maracujanektar, Grapefruitsaft, Bananenbrei und Eiswürfel. Mixed Baby! Sie gießt vorsichtig den Inhalt ins bauchige Gefäß und zieht genüsslich am Strohhalm.
,,Mhmmm! Lecker", lobt Cora sich selbst.
Gegrillte Scampi, Hähnchenflügel und Reissalat, ein leichter sommerlicher Genuss für ihren obligato-rischen Frauenhock, sind angerichtet. Sie stellt noch kleine Teller mit diversen Dips dazu. Auch die Sektperlen blubbern bereits ungeduldig im Flaschenbauch. Janes Freundin dreht sich zufrieden ein-mal um die eigene Achse. Ein perfektes Tropenfeeling mitten über den Dächern der Bodenseecity.


Jane radelt vergnügt durch die Straßen. Ihre schwarzen langen Korkenzieherlöckchen wehen im Fahrtwind. Sie fährt an einen Biergarten vorbei. Die Gäste sitzen entspannt unter großen Kastanien-bäumen. Sie treffen sich hier gerne zum beliebten Suserfest. Suser so nennt man in Süddeutland den frischen Traubenmost, der am Anfang der Gärung noch süß ist und im Laufe einer Woche anfängt zu blubbern, auch als Federweißer bekannt. Dazu wird ein Stück herzhafter Zwiebelkuchen gereicht.
Kleine, kecke Spatzen hopsen aufgeregt auf dem Kiesboden und finden tatsächlich ein paar wohl-schmeckende Krümel.
Schon von weitem erkennt sie Coras Domizil, das sich im freundlichen Gelb an einen kleinen Hang schmiegt.
Ein angenehmer kühler Lufthauch umfächelt ihren Körper, als sie die Haustür von ihrer Freundin öff-net. Mit wenigen Schritten gelangt sie zum Fahrstuhl, der bereits auf sie wartet. Schwungvoll gleitet sie über die Schwelle. Es blitzt und donnert in ihren Pupillen. Zwei fremde Augenpaare begegnen sich. Im Plateau der rechten Ecke des Liftes steht ein Mann. Was bist du so verdutzt Jane? Ein männ-liches Wesen. Na und? Davon gibt's mehrere, außerdem bist du glücklich mit Sascha verbandelt, lästert ihre Bauchstimme.
Aaaaber was für einer! Jane beäugt diskret ihr Gegenüber. Ein Hüne. Dieses verschmitzte Lächeln um seine Mundwinkel! Ein Charmeur mit Niveau. Und seine BBP-Zone! Das sind personifizierte Mus-kelfasern.
Dunkle Haarkringeln umspielen sein attraktives Gesicht. Der Haarschnitt nicht in Business-Fasson. Formidable! Ab und an ein paar graue Strähnen, die sich im Nacken kräuseln. Über den Ohren ver-leiht ihm die präsente Länge einen Touch von gepflegter, verwegener Wildheit und gleichzeitiger Ar-roganz. Das macht die Ladys an. Seine Augen strahlen so exquisit tiefblau wie der Himmel überm Schwäbischen Meer. Und, sie können sprechen. Betörend! Ihr Sinn fürs Sehen schärft sich exorbitant. Sein schwarzer Schnauzbart unter der Nase ist das Tüpfelchen auf dem I. Dazu dieses Grübchen am Kinn. Mannomann!
Jane betätigt spontan das erste Quadrat. Was soll das? Deine Busenfreundin wohnt im achten Stock, faucht ihr zweites Ich.
Tür auf! Tür zu! Kein neuer Passagier?
Herr Sweety drückt auf die Zwei. Seine Füße stecken in Mokassins und das Beinfleisch blitzt unter den Stulpen der Jeans. Von seinem weißen Hemd hat er die oberen Knöpfe offen. Diese braune Haut!
Tür auf! Tür zu! Er bleibt?
Nummer Drei, signalisiert sie mit ihrem fein lackierten Zeigefinger.
Tür auf! Tür zu! Sie fahren allein weiter.
Schöne Menschen schauen Frauen und Männer gerne an. Je länger sie diesen Liftboy betrachtet, umso mehr kribbelt es unter ihrer jungen Haut.
Tür auf! Tür zu!
Der Smarty lächelt beim Fingerdruck auf das vierte Knöpfchen. Ihre beiden Augenpaare schaukeln sich im Anschauen und Sympathiesignale geben gegenseitig hoch.
Tür auf! Tür zu!
Fahren wir mit dem Aufzug ins Paradies? spricht sie kurz mit sich selbst.
Ihre Fühler aktivieren Nummer Fünf. Mit jedem weiteren Stockwerk rückt der schöne Fremde näher zu ihr heran.
Tür auf! Tür zu!
Das Kästchen Nummer sechs ist an der Reihe. Mr. Unbekannt berührt ihre Hand. Dieses Etagentap-pen ist irre. Ein Spiel der Emotionen, denkt Jane einen Moment im wachen Zustand, bis sie sich voll-kommen von dieser ungewöhnlichen Situation gefangen nehmen lässt.



Cora nimmt ihr Cocktailglas und setzt sich auf einen Gartenstuhl. Sie nippt am Trinkröhrchen und lässt ihren Gedanken freien Lauf. Ihr inneres Auge sieht zwei Kinder. Jane und Cora. Sie spielten bereits im Sandkasten miteinander. Wenn die eine Göre den wohlgeformtesten Kuchen buk, würgte die andere am Neidknödel und fing jämmerlich an zu plärren. Bis vier Kinderpatschehändchen ein neues Back-wunder gemeinsam produzierten, das sie voller Stolz ihren Mamas zeigten. Von da ab gingen sie unzertrennlich durch dick und dünn.
Jane, die absolute Gazelle. Braunes Schneewittchen riefen sie die Kids. Sie brauchte nur ein Sonnen-strahl streicheln und sie bekam Farbe. Das hat sich bis heute nicht geändert.
Ihre Freundin, die wilde rote Cora nannten sie die Spielgefährten. Pipi Langstrumpf die Anderen, als die gelockten Zopfpaare in Mode kamen. Beide sausten ungestüm über die Wiesen ihrer Heimatstadt. Für jeden Streich bereit, wippten ihre geflochtenen Haare im Takt.
Hatten sie wieder was angestellt und die Erziehungsberechtigten zogen sie zur Verantwortung, nah-men sich die Lausemädchen fest bei den Händen. Jane senkte entweder den Kopf, oder Cora scharr-te verlegen mit ihren Kinderfüßen. So outeten sie sich als Übeltäter. Gelassen nahmen sie ihre Strafe entgegen. Abwechselnd. Egal, ob die Eine oder die Andere schuldig war.
Aus den Frechdachsen wurden anziehende Backfische. Cora verlor ihren Babyspeck. Ihr hübschester natürlicher Gesichtsschmuck sind die lustigen Sommersprossen. In ihrer Sturm- und Drangzeit tourten sie nonstop durch die Discos. Jane spazierte bisher auf der Sonnenseite, während Cora über Fallstri-cke stolperte.
Kleine Schweißperlen bilden sich auf Coras Stirn. Sie stellt ihr Glas auf den Tisch, zieht ein Tempo aus der Lasche und tupft sich das Gesicht ab.
Nein, ruft sie sich selbst zur Räson. Sie will sich jetzt nicht nach diesem Vergangenen bücken, das immer noch schmerzt. Außerdem glaubt sie fest daran, eines Tages neu vom großen Glück geküsst zu werden. 


Jane gibt sich derweil völlig vergessen dem Moment dieses Augenblicks hin. Die Luft im kleinen elekt-romagnetischen Feldquadrat knistert fast hörbar. Ihr Puls rast, als wolle er ihr davon laufen.
Tür auf! Tür zu!
Kein weiterer Gast drängt in den Treppenlift. Bei diesem Bilderbuchwetter tummeln sich die Bewohner mit Kind und Kegel am Ufer des Bodensees.
Die siebte Etage.
Plötzlich spürt sie seine Hände, die sie mit ihrer glatten, straffen Haut erregen. Der Big Beau zieht sie voller Zärtlichkeit zu sich heran und schließt sie fest in die Arme. Er ist größer als sie. Ihr Kopf lehnt an seiner Schulter. Seine warme Zunge schlüpft über ihren Mund. Jane spürt den Stoff seines Oberhem-des, weich wie Seide. Sie saugt seinen angenehm herben Duft in sich auf.   
Tür auf! Tür zu!
Das achte Stockwerk. Immer noch sind ihre Lippen ineinander verschlungen. So eine gelenkige, neu-gierige Zunge. Wow, signalisiert ihr Unterbewusstsein. Beide lehnen an der Kabinenwand, geschützt vor fremden Blicken. Sie fährt mit ihren Fingerkuppen zögerlich durch seine Haare. Dabei versucht sie in die Wirklichkeit zurückzufinden. Stattdessen versinkt sie vollkommen in seiner erregenden Liebko-sung. Ein knisterndes Flirtspiel, acht Etagen lang.
Tür auf!


Sascha und seine Crew tüfteln an einem neuen Softwareprogramm. Seit Tagen stecken sie ohne Ende  im Stress. Janes Freund fühlt sich ausgepowert. Dennoch hoch motiviert, die optimale Lösung zu finden. Er stützt sich an der Schreibtischkante ab und rollt mit seinem Drehstuhl in die Mitte des Büroraums. Nachdenklich verschränkt er seine Arme hinterm Kopf. Er schaut durch das geöffnete Rundbogenfenster direkt aufs große Wasser. Die Skipper mit ihren weißen und bunten Segeln schau-keln auf dem Bodensee. 
"Du Marco, ich muss aber morgen unbedingt pünktlich Feierabend machen. Jane und ich haben Kar-ten für das Musical "Hair" in Stuttgart aufgetrieben."
"Die Hippie-Show? Für diesen angestaubten Stoff, der Jahre in der Schublade vor sich hin döste?" Marco wirft Sascha einen schrägen Seitenblick zu.
"Von wegen verstaubt. Dieser 68er Blumenkindertraum  von einer besseren Welt ist derzeit total in. Die neue Version von der Musical Company erntete bisher tosenden Applaus auf der Bühne."
"Naja. Ihr zwei Hübschen spannt mal für ein paar Stunden aus. Das weckt sicher neue kreative Kräfte. Aber heute wird es hundertpro weit nach Mitternacht, bis wir die letzten Mosaiksteinchen zusammen-setzen."
"Okay. Okay! Ich ruf` schnell an." Er trippelt mit den Füßen zurück zum Schreibsekretär und greift zum Telefon. "Hallo Cora. Jane übernachtet sicher bei dir. Unser Projekt nimmt uns stark in Anspruch. Sage meiner Süßen bitte, zum Theaterbesuch bin ich rechtzeitig daheim. Einen dicken Kuss für euch beide und einen schönen Abend", spricht Sascha auf ihren Anrufbeantworter.
,,Übrigens, wann steigt endlich eure Polterabendsause? Bei mir im Keller stapelt sich das Porzellan. Jane und Sascha. Misses und Mr. Perfekt. Ihr müsst eure genialen Gene unbedingt weitergeben." Marco schnippt überzeugt mit Daumen und Mittelfinger. ,,So ein kleiner Wurzel. Ein Klon von euch beiden", fügt er amüsiert hinzu. Im nächsten Moment erschrickt er, als er Saschas grimmige Miene wahrnimmt.
,,Jedes Mal, wenn ich das Thema Nachwuchs anspreche, hast du diesen Dämonblick. Warum, Sa-scha? Ich bin dein Freund und Kollege."
,,Lass gut sein, Kumpel."
Sascha wendet ihm den Rücken zu und drückt heftig die Entertaste, um den Bildschirmschoner zu löschen. Dass eine entscheide Sprosse in seinem Lebensgerüst zerbrochen ist, behält er weiterhin für sich.
Marco schüttelt den Kopf. Manchmal ist Sascha ihm direkt unheimlich. Wie in diesen Minuten. Er geht ein paar Schritte bis zur steinigen Außenterrasse. Vor ihm liegt die Flaniermeile von Bodensee City, die Uferpromenade der Seestraße. Das beliebte Spazierrevier mit seinen Edeladressen für Gourmets. Die Blumenbeete zwischen Rad-, Geh- und Uferweg sind bereits mit Herbstlaub übersät.

Herr Charmebolzen nimmt Jane galant an der Hand und führt sie aus dem Aufzug bis vor seine Woh-nung. Mit unüberhörbarem Klicken öffnet sich die Tür. Er stößt sie mit dem Fuß weit auf, schaut Jane tief in die Augen und hebt sie spontan hoch.
Er trägt sie gentlemenlike über die Schwelle direkt in seine Küche. Hier setzt er sie mit Geschmeidig-keit samt seiner Einkaufstüte auf den Tisch.
"Einen Moment, bitte!"
Oooooh! Er hat keinen Stimmkrampf. Sein sinnlicher Mund kann sprechen. Sogar seine Stimme hat Sex-Appeal. Was nun, fragt sich Jane.
Er steht vor ihr. Dieses Mannsstück! Mr. Spätsommer berührt mit den Handflächen ihre Unterarme. Seine Massagen sind reinste Freudenspender. Sie ist für diese reizvollen Fanfaren unerwartet emp-fänglich. Ihr Blut pocht aufgebracht in ihren Andern. Seine Finger begeben sich auf eine kleine Entde-ckungsreise. Janes Hormone sind vollkommen verwirrt. Sie schließt ihre Augen, als er sie sanft an ihrem oberen Innenarm streichelt. Plötzlich zieht er seine Verwöhnfühler zurück und sucht sich eine neue Stelle an Janes Körper. Seine Fingerspitzen nesteln erst am Amorbogen ihrer Oberlippe, bis sie an ihren Hals gleiten. Weich streichen sie von ihrem Dekolleté unter die überkreuzten Bänder des Tops. Dieser Big Man spielt mit ihrem Gleichgewicht.
Mit Zauberhänden löst er die T-Shirt-Schleife. Seine geschmeidigen Finger elektrisieren Jane so, dass sie mit ihrem Handteller durch sein Hemd huscht. Sein Oberkörper strahlt eine angenehme Wärme aus. Sie rutscht tiefer und merkt, wie sich seine Bauchmuskulatur anspannt. Verlangend. Fiebernd. Die Welt rundherum dreht sich. Ihre Gefühlswallungen schlagen tausend Purzelbäume. Wie mit Glücksstrahlen öffnet sie seinen Gürtel.
"Ein Intermezzo oder Crash?", haucht er busselnd an ihr Ohr. Seine flammenden Worte treffen auf ihr glimmendes Herz.
"Ein Intermezzo bitte", hört Jane sich in diesen aufregenden Sekunden leise sprechen.


Es ist bereits nach 18.00 Uhr. Jane müsste längst hier sein, kräuselt Cora besorgt ihre Stirn.
Die Hit-Clips der 80er Jahre als musikalischen Background hat sie für das heutige Treffen ausgewählt. Mit Vollgas in ihre Teenie-Vergangenheit. Sie lässt das Jahrzehnt von "Dallas", "E.T.", "Schwarzwald-klinik", Zauberwürfel et cetera Revue passieren. Der 80er Sound ihrer Discoära von "New Wave", vor allem den Bands wie Weather Girls mit "Raining Men", "Time After Time" von Cindy Lauper, Camouf-lage mit "The Great Commandent", weiter mit Nino de Angelo, C.C. Catch, Bad Boys Blue, Münchner Freiheit und so weiter. Logo, nicht ohne den karibischen Modetanz Lambada. Sie schwingt  vergnügt ihre Pobacken.
Heiliger Strohsack! Transpirierten sie damals in den trendy Fitness-Studios beim Aerobic mit Disco-Rhythmen. Und dieser Modeschnickschnack! Karottenhosen und Schulterpolster waren angesagt. Eine Stilverwirrung?
Sie ist so in den Fäden ihrer Vergangenheit verstrickt, dass sie die Zeit vergisst. Über eine Stunde vergeht. Wo bleibt Baby-Jane? Sie ist stets pünktlich und bereits überfällig. Cora stürzt zum Telefon.
Daheim hebt keiner den Hörer ab. Ihr Handy ist ausgeschaltet?
Enttäuscht zieht sie wie ein Wirbelwind von ihrer Terrasse in die Wohnung und wieder zurück.
Himmelherrgott! Da muss was passiert sein. Diese paar Minuten Radweg von Janes Zuhause bis zu mir? Am helllichten Sonnentag? Sie greift mit beiden Händen fest in ihre wallende Kastanienmähne und hebt den Kopf zum Himmel. Jetzt wird ihr angst und bange. Schicksal, bitte halte dich zurück. Dein zweiter Prankenhieb vor Jahren ist noch nicht verheilt, denkt sie und faltet ihre Hände vor die Brust zu einem Stoßgebet zusammen.


Jane dreht gerade etwas ungeschickt den Schlüssel im Schloss ihrer Wohnungstür, als Sascha ihr flott öffnet.
,,Da bist du ja, meine Süße." Er drückt sie galant und liebevoll an sich. Seine seidenweichen Locken kitzeln ihre Wangen. Formidabel wie immer sein Erscheinungsbild. Im weißen Sommeranzug mit schwarzem T-Shirt steht er vor ihr. ,,Ich bin ausgehfertig. Wir konnten früher als erwartet unser Projekt bis zur Perfektion ausklügeln." Die weißen Zähne ihres gelockten Strahlemanns blitzen. ,,Moment", sagt er und schreitet auf seinen langen Stelzen in die Küche.
Ihr großer Blonder mit den markanten Linien. Sie liebt seine muskulösen Schultern, Arme und die sehnigen Beine. Besonders, wenn er sich im anmutigen Latino-Hüftschwung bewegt. Diesen einen Moment ist sie voll auf ihn konzentriert. Seit ihrem Weggang aus dem Appartement des Fremden ab-solviert sie alles wie ein Automat, eben aus Gewohnheit. Sie hat den Eindruck, neben sich zu stehen. Als sei sie eine andere Person, die sich die letzten Stunden an ihrer Seite bewegt und für sie handelt. Fernab jeder Wirklichkeit. 
,,Prost auf unseren fulminanten Abschluss." Sascha reicht ihr einen Sektkelch. Sie verschluckt sich fast an den Perlen. Dutzende Bläschen explodieren mit Süßsäuerlichkeit prickelnd in ihrer Speiseröh-re.
,,Wie war`s bei Cora? Brauchst du lange zum Styling?", fragt er und führt mit der Hand sein Glas zum Mund.
,,Nein. Nein. Nur schnell unter die Dusche. Danach können wir losfahren", antwortet sie und stellt den halbvollen Kelch auf der Anrichte ab. Sie strafft entschlossen ihre Schultern und eilt ins Bad.
,,Oh! So schnell warst du noch nie", hört sie seinen perplexen Ausruf. Dabei strahlen seine großen, dunklen Augen mit dem ihr vertrauten zärtlichen Blick. ,,Du siehst umwerfend aus", sagt er.
Er geht auf sie zu und hebt ihre Arme. ,,Dieses Kleid!"
,,Gefällt dir das kleine Rote mit Spaghettiträgern und Rügen?"
,,Atemberaubend, vor allem der Inhalt. Das ist eben meine Süße. Deine Traummaße kommen in die-sem hauchdünnen Satainfummel wunderbar zur Geltung."
,,Passen die High-Heel-Sandaletten zum Hochschnüren dazu?"
,,Und ob. Feurig. Sexy. Elegant. Damit ist dein großer Auftritt garantiert."
,,Augenblick." Sie dreht ihren Lebensgefährten zu sich heran und steckt ihm ein rotes Tuch in seine obere Jackentasche.
,,Ah, ja. Ich weiß, ein winziger Farbklecks von deinem Outfit sollte sich auch in meinem Dresscode widerspiegeln. Perfekt." 
Er schreitet zügig zum Ausgang und hakelt den Schlüssel vom Brett.
,,Nimm deine Sonnenbrille mit. Wir fahren mit dem Cabrio", röhrt er ihr noch, bereits auf dem ersten Treppenabsatz, zu.
Der Schlitten passt zu ihm. Auch Openair rumgondeln. Das hat Stil.
Jane positioniert sich vorm Flurspiegel. Sie will noch etwas Lipgloss nachziehen. Autsch! Voll daneben. Sie starrt ihr Ebenbild an. Wer bist du? Was tust du?  Sie stützt sich mit beiden Armen auf der Kommode ab, senkt den Kopf und schließt ihre Augen. Aufwachen, Jane. Das ist kein Traum mehr. Du musst mit Sascha sprechen, das bist du ihm nach vielen Jahren voller Harmonie in der Zweisamkeit schuldig. Wie wird er reagieren? Wie konnte ich bloß in diesen Strudel der Verwerflich-keiten geraten. Es war wie Blitz und Donner auf einmal. Nicht geplant. Es passierte einfach. Das Glück schlug ein Ass. Für Stunden.



Der Transfer klappt perfekt. Von Bodensee City in den Regiozug ,,Seehas", umsteigen im schweizeri-schen Weinfelden und von da ab direkt in den Züricher Flughafen. Nach dem Check-in hebt der Sil-bervogel der ,,Swissair" von der Rollbahn ab.
Peter sitzt entspannt in den Polstern. Sein Reiseziel ist beinahe einem jugendlichen, übermütigen Gag vorausgegangen, denkt er über diesen Auftrag nach. Vor allem über das eventuell damit verbundene Risiko. Sein Kompagnon Stefan, der in Bangkok direkt von seinem Familienurlaub solo zusteigen wird, sieht das Unternehmen Indochina unter der Rubrik exotisches Experiment. Eben gelassen, wie es seiner Mentalität entspricht. ,,Mal schauen, was auf uns zukommt", hört er ihn noch sagen, als er ihm die Infos über das unerwartete Ausschreibungsergebnis mitteilt.
Ausgerechnet nach diesem Wochenende muss er nach Asien. Peter bewegt seinen Kopf entrüstet hin und her. Die adrette Stewardess beobachtet die empörte Gebärde ihres Fluggastes und schwebt so-fort herbei.
,,Kann ich ihnen behilflich sein?" ,,Nein, danke. Alles in Ordnung."
Warum muss ich auch mein stilles Grübeln durch Gesten unterstützen, kritisiert er sich selbst und setzt sich entspannt in seine Rücklehne. Stets darauf bedacht seine inneren Emotionen nicht durch Mienenspiele zu bekräftigen.



,,Kommst du", hört Jane, Sascha rufen.
Sie eilt durchs Treppenhaus. Ihr Charmeboy wartet ungeduldig vor der geöffneten Wagentür des Bei-fahrersitzes. Schnell steigt sie ein und lässt sich in die schwarzen Lederpolster des roten Cabrios fal-len. Schon drückt Sascha aufs Gaspedal.
"Oje. Mein Herr Bleifuß. Das gibt wieder ein Knöllchen", sagt sie amüsiert mit einem gequälten Lä-cheln. "Ach was. Ich muss die Kiste ausfahren."
Er gibt sich als PS-Proll dem Rausch der Geschwindigkeit hin.
"Woher kommt der Name deiner bevorzugten Automarke?" fragt sie spontan, um sich von ihrem quä-lenden geistigen Bekümmernis abzulenken.
"Wieso? Ich muss passen. Mir ist nur bekannt, dass es die älteste Automobilfirma der Welt ist."
"Typisch Mann. Der damalige Fabrikherr nannte seinen Betrieb seiner schönen spanischen Tochter zugunsten Mercedes."
"Das nenn ich Vaterliebe", antwortet er brummelnd wie Hummelsgesumm mit warmer Stimme und tätschelt ihr verwegen aufs Knie."
"Achte bitte auf den Verkehr, mein junger Wilder."
"Tauchen wir gedanklich schon mal ab in die Welt der Hippies und ihren schrillen Klamotten. Der Ära der Schlaghosen, Blümchen, Proteste gegen den Krieg und vor allem der langen Haare."
"Sicher trendy, zu Zeiten unserer Eltern, Mitte der Sechziger und Anfang der Siebziger. Sie schwär-men heute noch davon", entgegnet Sascha.
"Für diese Generation verkörperte Hair als Musical, das, was im Kino "Easy Rider" war", ergänzt Jane.
"Heute gibt es fast keine Hippies mehr. Dennoch hat die Botschaft, dieses Love & Peace Spektakels gerade extreme Relevanz."
"Exakt. Was sich damals in Vietnam abspielte wird weiterhin praktiziert. Staaten schicken ihre Jugend-lichen, ohne sie zu fragen per Marschbefehl in den Krieg."
"Das jüngste Beispiel ist Jugoslawien. Und genau das sind die Beweggründe des Rockmusicals. Ein junger Soldat lernt am Vorabend seiner Einberufung zum Vietnamkrieg eine Gruppe Hippies, Berger, Claude und Sheila kennen." Jane fällt es schwer sich auf diese Dialoge zu konzentrieren. Sie ist inner-lich abwesend. Ihr eigener Film über die letzten Stunden läuft ab und düst ständig durch ihren Mikro-kosmos, geplagt von Schuldgefühlen.



Auch Peter macht während seines Fluges immerfort abrupte Gedankenschlenker ins Gestern.
Nach Janes Aufbruch, so Hals über Kopf, überkam ihn Panik. Das war total überspitzt, wie als Teenie. Sein Gefühl fuhr Achterbahn. All inklusive. Schmetterlinge im Bauch und Herzklopfen. Jane? Jane? Und? Ihm wurde heiß und kalt. Er weiß nicht einmal ihren Nachnamen. Erst hastete er zu seinem Balkonfenster und schaute weit hinab auf die markierten Pkw-Abstellflächen. Über ihr Autokennzei-chen könnte er vielleicht  den Namen der Fahrzeughalterin erfahren, fiel ihm spontan ein. Aber kein dunkelhaariger Engel bewegte sich auf dem weitflächigen Parkplatzgelände. Dann sprintete er zum Fahrstuhl, stieg aus und strich wie ein rolliger Kater ums Wohnviertel. Dass Jane in diesem Moment die vielen Stufen des Wohnturmes nach ihrem Kurzplausch mit Cora abwärts tapste, konnte er nicht wissen. Dennoch fühlte Peter irgendwie ihre Nähe.
Vielleicht war lediglich der Wunsch, der Vater seiner Gedanken.
Er ist doch keine Narzisse. Allein verliebt in die Liebe, seiner Liebe zu Jane, krauste Peter seine Stirn, als er in sein Appartement zurückkehrte. 
Narzisse, die Selbstverliebte.
Eine Legende erzählt von dem griechischen, schönen Jüngling Narcissus, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte. Als er vor Sehnsucht nach sich selbst starb, verwandelten ihn die Götter in eine Blume. Seitdem steht die Narzisse für die Unfähigkeit, andere zu lieben.
Andererseits, denkt er jetzt im Flieger nach und erinnert sich an das Ende dieser Sage:
Narzisse verheißt auch Hoffnung, als Symbol des erwachenden Frühlings und der Wiedergeburt. Und weil sie eben so schön ist, sprach schon der Prophet Mohammed: "Brot ist die Nahrung des Leibes, aber Narzissen sind die Nahrung der Seele."
Peter schmunzelt innerlich gequält vor sich hin.
Dieses Rasseweib ist sicher in festen Händen. So einer Prinzessin laufen die Männer doch scharen-weise hinterher. Es ist besser, sie zu vergessen.



Ihre Beckenknochen bebten, als sie dieser smarte Fahrstuhlbegleiter sacht im Schritt drückte, sieht Jane während der Autofahrt nach Stuttgart die Geschehnisse der vergangenen Stunden deutlich vor Augen, während  Sascha sich auf den Verkehr konzentriert.
Das Symbol von Peters Männlichkeit machte sie rasend. Amors Pfeile trafen voll ins Schwarze. Seine Zeigefinger kreisten gelinde um ihre Brüste. Ihre süßen Hütchen zeigten sich paarweise voller Stolz. Das reizte ihn in unheimlicher Erwartung. Er berührte die Brustkuppen, das erotisierte die Zwei total. Und wieder diese Gänsehaut!
"Den Crash?" "Jaaaa!"
Der Liftboy kompensierte all seine männliche Kraft und ließ sie sie vollkommen spüren. Er nahm ihren Kopf in seine Zauberhände und küsste in unsagbarer Leidenschaft ihr Gesicht. Sie verging vor Entzü-cken.
"Bleib bei mir", sagte er und zog sie völlig an sich.
Sie schwebten durch die Wohnung. Seine Augen sprühten blaue Funken.
Wieder Blitze und Donner gleichzeitig. Dieser Mann weckte in ihr Gefühle, Sehnsucht und tausend Träume. Das war total verrückt. Ein Wildfremder entfachte ein Feuer tief unter ihrer Haut, denkt sie und schüttelt  entrüstet ihren Lockenkopf.
"Was ist so ärgerlich?", fragt Sascha und streift unruhig ihre Hand.
"Ach. Diese Raser. Warum müssen sie stets mit Lichthupe den anderen Verkehrsteilnehmer zum Spurwechsel zwingen", stammelt sie verlegen. ,,Muss das denn sein?"
"Dagegen bin ich ja sportlich fair. Oder, meine Süße?" meint er und grinst überzeugend mit seinem sinnlichen Mund.
"Achtung, mein Fairplayer! Wir dürfen die Einfahrt nach Stuttgart nicht verpassen."
"Der aufkommende Stau signalisiert das Ende unserer Autobahnfahrt. Bleib cool. Ich hab alles im Griff."
Wenn sie das auch nur von sich behaupten könnte. Ihr lauter Seufzer geht im Motorengeräusch unter. Als sie ihr Ziel erreichen geht alles ziemlich schnell.
Der erste Theatervorhang ist längst gefallen.
"Das waren beeindruckende Szenen aus Musik, Tanz, gesprochenen Passagen und einer effizienten eingesetzten Lightshow", ereifert sich Sascha im Foyer in der Pause.
"Die Songs "Aquarins",  "Let the Sunshine in" und  "I got Life" sind bis heute weltbekannte Ohrwür-mer", äußert Jane sich zurückhaltend.
"Sag Liebling. Wo bist du ständig mit deinen Gedanken?", erkundigt Sascha sich fürsorglich.
"Ich habe leichten Gesäßmuskelkater vom vielen Sitzen. Außerdem beschäftigt mich die nächste Ar-beitswoche. Unser Management rotiert hektisch, wie stets am Monatsende ", hört sie sich wie durch eine Nebelwand sagen.
"Lass dir doch nicht den schönen Abend verderben. Den haben wir uns redlich verdient. Du könntest eine Stimmungsjustierung vertragen."
"Das ist in der Tat nicht von der Hand zuweisen", antwortet sie, in der Hoffnung alles Geschehene zu vergessen.
"Darf`s ein Glas gefüllter roter Perlen sein? Oder auch zwei? Oder drei?"
"Finito, wir müssen noch heimfahren."
"Müssen wir?",  fragt Sascha erneut verschmitzt, drückt ihr ein Küsschen auf die Stirn und bewegt sich in Richtung Bar.
Wohl wahr, dass am Montag ihr Arbeitstag mit doppeltem Stressfaktor beginnt, deshalb musste sie sich auch Hals über Kopf von Cora verabschieden, nachdem sie Peter verließ, nimmt sie inzwischen ihre innerliche Spurensuche der letzten verwegenen Nacht  wieder auf.



Sie waren weiterhin miteinander verbunden.
"Wartest du auf mich? Halte dich fest", flüsterte Peter berauschend an ihr Ohrläppchen. "Ja! Ja! Ja!"
Wieder sein kribbelndes Zeigefingerkreisen um ihr Kurvenpaar, dem auffälligsten körperlichen Frau-enetikett überhaupt. Erinnert diese zuckersüße Handvoll die erwachsenen Jungs an die Wärme und Geborgenheit ihrer  Mama als Baby? Wirken die weiblichen Körbchen deshalb so magnetisierend.
Ihre Hände glitten über seine Hüften und Pobacken. Dieses knackige Teil!
"Vorsichtig. Ich will dich nicht verlieren", hauchte er und sie sanken auf den weichen Teppich.
Behutsam drehten sie sich, immer noch eins. Er lag hinter ihr am Rücken.
Seine Hand liebkoste ihre erwartungsvollen Knospen. Dabei küsste er sie  auf den Hals und Rücken. Ihr Körperkontakt war allumfassend. Sein Hosenmatz freute sich spürbar. Das erlebte sie noch nicht mit ihren knapp dreißig Jahren, wie in ihr etwas zu allergrößter Macht heranwuchs.
Es füllte sie immer mehr aus. Der kleine Herr Peter war ein grandioser Macher. Ein Wahnsinnsgefühl. Sie hätte schreien können vor Wollust.
Was war mit ihr passiert? Diese Erfahrung war  vollkommen neu für sie. Aber nur für kurze Zeit. Schon wieder vorbei? Sie war noch nicht satt.
"Bleib bei mir. Ganz. Bitte", sagte er leise und kuschelte sich an sie.



"Hallo meine Süße", ruft Sascha leise und schmiegt sich durch das Gewusel der vielen begeisterten Theatergäste von hinten an sie heran. Seine vertraute Stimme weckt Jane abrupt aus ihren jüngsten Träumen.
"Leider hatten sie nur Piccolo."  "Oh, gleich zwei?" 
"Auf einem traurigen Bein kannst du doch nicht weiterhin stehen, oder? Skol."
Vielleicht helfen ihr in der Tat die Ploppeffekte auf die Sprünge. Und, die scheppernden Bläschen haben's wirklich in sich.
Irgendwann fällt der letzte Vorhang. Ende der Vorstellung. Sascha nimmt ihre Hand. "Lass dich füh-ren." "Wohin?"
"Hallo, Taxi", ruft er einem Fahrer mit dem Arm winkend zu.
"Wir wechseln in eine fremde Mobilität auf vier Rädern?" fragt Jane erstaunt.  "Üüüüberraschung."
Er lässt die Droschke vorm Hotel Interkontinental stoppen?
"Ich habe ein Doppelzimmer gebucht. Aber zunächst genießen wir das kalifornische Buffet im Hotel. Einverstanden, Janie? Ich dachte, du freust dich über einen kurzen Tapetenwechsel?"
"Sicher, ja. Ich bin nur nicht darauf vorbereitet."
"Morgen ist verkaufsoffener Sonntag auf der Königsstraße, der Stuttgarter Einkaufsmeile. Ich begleite dich und anschließend unternehmen wir einen Abstecher zur Wagenparade." "Wagenparade?"
"Ins Mercedes Benz-Museum im Stammwerk Untertürkheim",  ereifert sich Sascha beschwingt.
Jetzt reiß dich zusammen, poltert ihre innere Stimme und verderbe deinem sympathischen Langzeit-begleiter, den du liebst, nicht seinen Überraschungscoup. Gesagt, getan!
Das kalte Buffet wird zum exzellenten Schlemmererlebnis und zieht sich im niveauvollen Ambiente in die Länge. Fix und fertig schleichen sie sich nach einem kurzen Abendspaziergang im angrenzenden grünen Herz, der gutbürgerlichen Landeshauptstadt mit seiner weitläufigen Parkanlage und dem Schloss, das direkt hinter dem Gästehaus liegt,  in die Betten. Sascha schläft sofort ein. Jane liegt lange mit offenen Augen wach und sieht ihrem gelebten Leben der letzten vierundzwanzig Stunden über die Schulter. 



Der Samstagmorgen war noch frisch wie Tau, als sie in ihrem Körper mit voller Liebe begrüßt wurde. Sie zitterte vor Erregung. Dieser kleine große fremde Mann entpuppte sich als wahrer Genießer. Sein faszinierender Herr drehte sich und nahm sie mit.
"Intermezzo oder Crash?" "Vollcrash bitte."
Seine locker gekrümmten Hände ergriffen ihre nachgiebige Haut.
Ihre wohlproportionierten Paarliegenschaften vergingen in seinen Händen, als er sie mit seinen zärtli-chen Handflächen umfasste. Seine kleinen, kreisförmigen Bewegungen mit dem Ballen von Daumen und Finger berührten ihre Sinne. Ihr muskulöser Bettgefährte war ein erfahrener Stratege auf dem erotischen Feld. Er sah Sexualität aus der Sicht des Herzens. Seine Berührungen waren Energiequel-len für ihre Seele. Ihr wurde schwindelig von diesem betörenden, gefühlvollen Frauenflüsterer. Einmal Schmusebär. Einmal Macho-Lover.
Warum gerade er, ein Unbekannter, überlegte sie und machte ihre Augen zu. Jetzt gab es kein zurück mehr. Er ließ sie in seinen Armen wie auf Wolken schweben. Schon war er ihr ganz nah. Sie spürte seine Liebe. Ein atemloses Abenteuer, das am Spätnachmittag begann und sich in der Nacht bis in den Morgen fortsetzte.
"Einen Augenblick. Ich bin gleich wieder zurück."
Erst hörte Jane die Dusche, dann sein Klappern in der Küche, als sie schnell unter die Brause husch-te. Das Wasser perlte. Himmlisch!
"Guten Morgen. Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Peter Schneider. Hier ist der Zimmerservice mit Frühstück am Bett."
"Ich bin Jane ...", weiter kam sie nicht, weil er sie bereits herzlich züngelte.
Dieser Mann! Jane! Das ist alles nicht wahr. Nur eine Halluzination.
Peter Schneider, der absolute Haarkontrast zu Sascha. Schwarz und blond!  Jetzt löffelten sie ge-meinsam Honig. Er reichte ihr ein warmes Croissant. Wo hat er das leckere halbrunde Hörnchen so auf die Schnelle aufgetrieben? ging es ihr nur kurz durch den brennenden Kopf.
Das war ein Traum am Samstagmorgen.
Die Sonne blitzte auf ihr Kuschelnest. Ihr schöner Vis-à-vis schob das Tablett neben die Koje, nahm sie zärtlich in seine starken Arme und ließ sie bis zum Mittag nicht mehr los. Sie blieben vor der Öf-fentlichkeit verschollen.
"Ich werde alles dafür tun, dass die Sonne tief in dir drinnen scheint", strahlten seine fremden blauen Augen, und bereits doch so vertraut, voller wärmender Leuchtkraft. "In deinen Armen zu liegen ist ein Rausch für alle meine Sinne." Und, er tat viel dafür.
"Himmel, Peter! Wie spät ist es? Ich muss Cora anrufen. Sie macht sich sicher Sorgen. Seit gestern wartet sie auf mich."
Jesses, sie wurde rot über  beide Ohren.
"Nein. So etwas erlebte ich noch nicht", stellte sie fest und schlüpfte in ihre winzigen Kleidungsfetzen.
"Hast du es bereut Prinzessin?", fragte er verwegen und küsste sie innig.
"Tschüssiiii", hauchte sie voller Zärtlichkeit beim hektischen Verlassen seines Zuhauses.



Die Aufenthaltsdauer der beiden Architekten Peter und Stefan im bisher fremdländischen asiatischen Land Vietnam ist für zwei Wochen geplant. Vor Ort ist  dann ausreichend Zeit die Lage zu lokalisieren, hat sich Stefan vorab zuversichtlich geäußert. Ob sie in der Tat zu einem unterschriftsreifen Vertrags-abschluss gelangen, stellt sich Peter während seines Fluges die Frage. Dabei ermahnt er sich, nicht wieder durch gestikulierende Zeichensprache seine inneren Überlegungen zu unterstreichen. Die charmante Flugbegleiterin scheint ihn ins Herz geschlossen zu haben. Sie beäugt ihn permanent lä-chelnd und servicefreudig.
Stichwort Saigon. Eine Stadt zwischen Wellblech und Beton in Vietnam. Dieses Land verbindet man sofort mit dem Vietnamkrieg. Der ist gewesen? 1967-1971? Mit Ho Chi Minh, dem Revolutionär, Den-ker und Poet, den Vietkong und der amerikanischen Offensive.
Hhmm. Mekong Delta ist ein geläufiger Begriff für Interessierte am Weltgeschehen. Eine Flussland-schaft, würde Peter spontan antworten. Darin liegt für ihn und seinen Kompagnon der berühmte Hase im Pfeffer, präziser im Wasser.
Die Quelle des Mekong entspringt im östlichen Tibet. Auf einer 5000 Kilometer langen Reise schlän-gelt er sich durch sechs Staaten, bis ins Südchinesische Meer. Während seines 230 km langen We-ges durch Vietnam, fächert er sich in acht Arme auf. Für Einheimische eine Unglückszahl, nennen sie den Mekong lieber Song Cuu Long, Strom der neun Drachen. Mit über 50000 qkm ist der Mekong die drittgrößte fächerartige Flussmündung der Welt. Peter nickt erstaunt. Und sicher besteht ein enormer Bedarf im Brückenbau.
Warum fällt es ihm so schwer, sich auf diese Reisefibel zu konzentrieren?
Jane, dieses temperamentvolle, natürliche, rassige Teufelsweib kreiselt immerfort durch einen Teil seines Gehirns. Obwohl er mehr auf den Typ Frau mit blonden langen Haaren steht. Dieser Gegen-satz!
Sakrament! Am liebsten würde er in Bangkok in den Flieger zurück nach Germany umsteigen und mit Siebenmeilenstiefeln zu Jane rennen.
Aber, wie soll er diese anmutige Kätzin ausfindig machen? Dem Lächeln des Schicksals vertrauen?
Im Bord-TV läuft ein Film. Peter schweift über die Broschüreseiten des Reiseführers Vietnam zum Fernsehgeschehen. Er ist ziemlich groggy.
Ach ja, die letzten Stunden machen sich bemerkbar. Aber er fühlt sich nicht kaputt im üblichen Sinne. Eher beschwingt. Mit einem warmen Gefühl im Körper. Lange hat er gedacht, dass er nach all den Ereignissen der vergangenen Jahre nie mehr zu derartigen Herzsprüngen in der Lage ist. Wen die Schicksalspeitsche trifft, der braucht eben ein dickes Fell. Das ist ihm inzwischen klar geworden.
Unversehens leuchtet ein Geistesblitz in seinem Kopf auf. Als Jane mit ihrer Freundin von seinem Apparat aus telefoniert hat, hat sie sich lässig einem süßen Dialekt hingegeben. Das könnte bedeu-ten, dass sie erst jüngst nach Bodensee City gezogen ist? Sein alter Kumpel arbeitet im Einwohner-meldeamt. Für ihn müsste es ein Leichtes sein, Neubürger der letzten Jahre zu identifizieren. Ein paar Knöpfchen am PC drücken und das Geheimnis um ihren Familiennamen ist gelüftet. Mit diesem win-zigen Hoffnungsschimmer genießt er seine Mahlzeit im Flugzeug, die ihm die fesche Stewardess e-ben serviert hat. Danach schläft er ein.



"Guten Morgen, meine Süße", begrüßt Sascha seine Jane liebevoll.
"Sag mal. Du bist schon angezogen? Auch geduscht?"
"Ja. Ja. Ich habe mich um unseren Wagen gekümmert. Er steht unten."
"Woher hast du deine frischen Klamotten?" fragt sie erstaunt und reibt sich schlaftrunken das linke Augenlid.
"Aus der Reisetasche", antwortet er und zeigt verwegen lächelnd aufs Bett.
"Habe ich lange geschlafen. Tut mir leid." Sie gähnt.
"Ach, was. Das waren ja auch aufregende turbulente Stunden."
"Gewiss. Vor allem der Gute-Nacht-Drink an der Bar."
Der? Die vieeelen." Er gluckst heiter. "Wir haben mächtig mit unseren Tischnachbarn abgetanzt."
"Nicht nur das. Auch ordentlich geflirtet."
"Das war ein rundum gelungenes Wochenende."
"Es ist noch nicht zu Ende. Pendeln wir beim Citybummel unseren Turbo etwas aus."
"Soso, du willst heute deine Pretty in Pink", erwidert sie und schaut auf sein für sie bereitgelegtes Out-fit. "Du hast ja wirklich an alles gedacht."
"Das weiße T-Shirt mit dem tiefen V-Ausschnitt und die pinkfarbene Stretchhose mit Tigerkopf sind doch deine derzeit topaktuellen Lieblingsstücke?", fragt er leicht verunsichert. ,,Oder?"
"Hast du auch die passenden Sandalen auch dabei?"
"Sogar den Tanga, die Ohrclips und die Armreifen. Bin ich nicht ein phänomenaler Modeberater?"  antwortet er und klopft sich an seine stolz geschwellte Männerbrust.
,,Dein Hemd im schwarz-pinkfarbenen Streifendesign passt dazu."
"Optisch bilden wir wie immer eine harmonische Einheit. Aber auch unsere Herzen klopfen im Gleich-klang. Ich glaube, das sieht man uns an." 
"Daran könnte ich mich gewöhnen."  "An was?" 
,,Täglich von meiner attraktiven, männlichen Amme die Garderobe bereit gelegt zu bekommen." Jane schlingt fest ihre Arme um seinen Hals, als er sich auf ihre Bettkante setzt. Sie umfächelt eine sanfte Brise, die der Ventilator durch den Hotelraum wehen lässt.
"Ich auch. An diese Anerkennung", flüstert er betörend an ihre Ohrmuschel.
Nach dem exzellenten Frühstück spazieren sie durch die Stuttgarter Fußgängermeile. Beide sind ir-gendwie nicht so richtig bei der Sache. Sie schauen links und rechts in die Schaufenster und kom-mentieren deren Auslage. Dabei werden sie oft von hektischen Konsumenten, beide Hände mit Ein-kaufstüten vollgepackt, angerempelt. Die Sonne, heute absolute Herrscherin am Firmament, heizt zusätzlich ein. Sascha ist schon aufgefallen, dass sein Herzblatt oft abwesend ist. Was sie wohl be-drückt? Nicht bedrängen in solch einer desolaten Phase. Der Partner muss von allein darüber spre-chen wollen, ist ihre Devise von Anbeginn ihrer Beziehung. Außerdem pocht die Schläfe an seiner Stirn gleichfalls. Sein ,,Big Boss" Mister Miller, hat ihn erneut auf seinen halbjährigen Einsatz in der Firmenzentrale in Arizona vergangene Woche am Telefon angesprochen. Jane sieht das eigentlich locker. Aber Sascha ist nicht überzeugt, dass es eben nur sechs Monate sein werden. Das ist seine momentane Zwickmühle. Zumal Jane definitiv nicht auf Zeit mit in die Staaten  ziehen will. Und ohne sie? Niemals! Seine Schulter verkrampft sich leicht.
Als sie das Ende der Einkaufspassage erreichen, steigen sie ins Cabrio ein und fahren wie ausge-macht ins Automuseum.
"Begegnet man der Landeshauptstadt bei Tageslicht, sieht diese Region sofort anders aus. Vor allem glänzend und edel", bemerkt Sascha so lapidar nebenbei, um auf andere Gedanken zu kommen.
"Warum?", erkundigt  Jane sich interessiert.
"Das liegt doch wohl nahe meine Süße. Der Papst, das höchste Oberhaupt der katholischen Kirche fährt sie ebenso wie der Tenno."
"Der Japanische Kaiser?"
"Eben, die Mercedes-Limousinen. Jene Luxuskarossen, nach der schönen spanischen Mercedes ge-nannt, wie ich indessen erfahren habe." Amüsiert hebt er seinen rechten Zeigefinger.
"Inzwischen befördern diese Glanzschlitten, aus dem Geburtsort des Automobils Stuttgart, wie ich unterdessen weiß, die obersten Zehntausend in aller Welt", bemerkt Jane.
Die blankpolierten Museumsstücke, rund 100 Meilensteine aus mehr als 100 Jahren Autogeschichte im Benz-Museum sind einen Abstecher wert. Die Daimler-Motorkutsche und der Benz-Patent-Motorwagen, die ersten Automobile der Welt von 1886. Wie auch die legendären Silberfpeile, Renn-wagen der dreißiger und fünfziger Jahre, üben als Wunderwerke auf die Menschen, besonders den Männern eine eigene Faszination aus.
Im Rennkino erfahren sie von der Begeisterung der Fans für die berühmten Rennfahrer wie Caraccio-la, Juan Manuel Fangio und Stirling Moos.
Der Highway nach Hause ist frei. Der azurblaue Himmel bewölkt sich von Westen her bedenklich. Sascha donnert konzentriert über die Autobahn-Piste. Derweil spult Jane eine weitere Rolle  in ihrem letzten Stunden-Live-Kino rückwärts ab.



Arme Cora. Sie war vollkommen aufgelöst, nachdem Jane kurz mit ihr von Peter aus telefonierte und Sekunden später vor ihrer Wohnungstür stand.
,,Jane", sagte Cora verstört, als sie nach ihrem Läuten öffnete. Oh! Ohne Babe in der Anrede, das bedeutete strenge schulmeisterliche Maßregelung.
"Sorry. Sorry. Sorry, Cora. Ich war vollkommen versunken in eine andere Welt." Sie umarmte ihre Freundin und küsste sie herzlich auf die Wange.
"Und ich war völlig außer mir vor Sorge", antwortete sie schwer atmend. Cora zog sie rasch in ihre Diele. "Hat man dich entführt? Vergewaltigt?"
"Nein! Nein! Ich tat es freiwillig und ließ es geschehen."
"Ich war nahe dran die Polizei zu rufen. Was denn? Wo kommst du überhaupt so schnell her?", fragte sie und rieb sich hektisch an ihrer Nasenwurzel.
"Über den großen Hauskorridor. Ich war zwar wie ausgemacht nicht bei dir. Dennoch, die ganze Zeit in deiner unmittelbaren Nähe. Fast Tür an Tür."
"Wooooo?" Coras Pupillen wurden immer flattriger.
"Am anderen Ende deines langen Ganges."
"Was erzählst du für einen Unsinn? Hast du einen Sprung in der Schüssel?" Verächtlich blies sie ihre Wangen auf.
"Dein Fahrstuhl fuhr mich direkt in ein Liebescarrée."
"Oh Baby-Jane! Die heißen Spätsonnenstrahlen machen dir aber arg zu schaffen", rief sie und winkel-te ihre Ellenbogen vorwurfsvoll an.
"Nix da! Das war Realität. Meine Hormone tanzten Quickstepp."
"Heh, Jane. Hat dich das Glück geküsst?"
"Sein Anblick erfüllt mich mit Sonne und guter Laune. Klingt schnulzig, gell?"
"Cool. Traumfrau trifft Traummann. Aus welchem Groschenroman ist das denn?", erwiderte sie frot-zelnd. "Gibt's denn überhaupt eine Steigerung zu Sascha? Außerdem wäre das voll fies ihm gegen-über."
"Wie du siehst, kann ich durchaus mit berechtigter Kritik am frühen Tag umgehen." Jane senkte be-troffen ihren Lockenkopf. "Dieser Fremde für mich. Nicht für dich."
"Stopp! Ich kenne den Märchenprinzen?", unterbrach sie Jane abrupt. "Ich glaube, ich verliere meinen späten Mittagsverstand." Sie lief aufgeregt ihm Flur auf und ab. Ihre langen, kastanienbraunen Lo-ckenwellen federten im Takt.
"Dein Nachbar, Typ Casanovaverschnitt, verleitet mich zum Stakkato der Superlative."
"Mein Nachbaaaar? Deine Geschichte wir ja immer dubioser. Jetzt hat's klick gemacht. Das Corpus Delicti heißt Mr. Schwarzlocke mit Silbersträhnchen?"
"Exakt! Das ist ein Mannsbild! Der wedelt sicher jede Frau vom Hocker. Dich auch Cora-Maus?"



Peter wird durch die Stimme des Flugkapitäns aus seinem wohltuenden Nickerchen geweckt.
"Bitte anschnallen. Wir setzen in wenigen Minuten zur Landung an."
"Wie war dein Flug?" Stefan begrüßt ihn freudestrahlend am Airport.
"Schläfrig. Mein Visier ist jetzt noch halb geschlossen."
"Genial. Dann bist du ein ausgeruhter Verhandlungspartner", antwortet Stefan ironisch.
"Heh, du meinst im Gegensatz zu dir, Grandpa."
"Gewiss. Der Oppa war in der Tat voll in Aktion. So viele sandige Kuchen und spielende Bälle hielt ich lange nicht mehr in meinen Männerhänden. Oh. Sorry, ich sollte in deiner Gegenwart nicht so von unserem Familienurlaub schwärmen", erwidert er und zupft sich verlegen an seiner Oberlippe.
"Das ist okay. Die Welt dreht sich weiter. Wie ging`s Stefanie?"
"Unsere Enkel hielten auch sie mächtig auf Trab. Aber es machte Spaß mit den quirligen Jungs. Vor allem dem Knirps Ben. Der Große, Tino schliddert allmählich in die schwierige pubertäre Phase. Hast du endlich etwas von deinem Kind gehört?"
"Als es sich nach der Tragödie nach Kanada absetzte, wie du weißt, trudelten ein paar briefliche Infos ein. Mittlerweile leider eine Rarität. Natürlich bin ich in Sorge."
"Du meinst, die Schuldgefühle haben sich verstärkt?"
"Anzunehmen. Wenn man in diesem Fall überhaupt von Schuld sprechen kann. Aber, mein stures Kind davon abzubringen, war bereits nach dem Desaster aussichtslos. Dass du und Stefanie mich seelisch und moralisch unterstützt habt, half mir sehr."
"Alter Spezi. Das war selbstverständlich in deiner prekären Lage. Deshalb bist du uns nicht zu ewigem Dank verpflichtet. Lass gut sein." Sein Kompagnon klopft Peter aufmunternd auf die Schulter.
"Lenken wir unseren Blickwinkel auf die geschäftlichen Dinge."
"Dieser Supergau! Einmal beteiligen wir uns an einer asiatischen Ausschreibung. Uff! Haben wir die-sen Joker auf dem Reißbrett", meint Stefan. Er schüttelt  seine Hand vielsagend durch die Luft.
"Wir? Obwohl, mittlerweile betrachte ich dieses Vorhaben als extreme Herausforderung."
"Du meinst, zwei Oldies zeigen der New Economy, was sie noch so auf der Pfanne haben? Herrje! Peter und Stefan. Wenn uns während unseres Studiums eine Wahrsagerin orakelt hätte, dass wir ein Architekturbüro zusammen führen, was hättest du geantwortet?"
"Gar nix. Ich hätte ihr nur den Vogel gezeigt", erwidert Peter und lacht geradeaus.
"Tja, der Haudegen und der Smarty. Sie sind inzwischen ein Dreamteam. Das Leben ist doch das größte Abenteuer."
"Stimmt. Und du hast es faustdick hinter den Ohren."
Das ist ein wunder Punkt in meiner Seele. Stefanie verletzte ich mit meinen seitenspringenden Aus-rutschern. Während du, der permanent Umschwärmte, stets auf deine Auserwählte fixiert warst. Du besitzt eben das absolute Treuegen."
"Das waren Zeiten. Unsere wilden Siebziger. Ein paar Stichworte, alter Freund", entgegnet Peter. Dabei kichert  er euphorisch.
"Plateausohlen. Schlaghosen. Lange Haare. Flower Power Zeit. Moon Boots. Jesus Latschen. Do you remember?"
"Und ob! Otto! Nonstop Nonsens."  "Oje! Die Kuh Elsa!"
"Oder, Saturday Night Fever. Licht, aus Spot an. Discoära. Ekel Alfred. Montagsmaler, Klimbim. Tat-ort. Daktari. Muppets. Louis de Funes. Expander. Bodybuilding. Müller, Netzer, Beckenbauer¸ Mitter-meier, Stecher, Rosendahl, Spitz."
"Kojak. Entzückend. Fehlt nur noch der Lolli." Stefan kringelt sich fast vor Gelächter.
So herzhaft ausgelassen sind die Freunde lange nicht mehr gewesen. Jedes ihrer spontanen Schlag-worte weckt Reminiszenzen und lässt ihr Zwerchfell auf- und niederhüpfen.
"Dass Petra so relativ früh schwanger wurde, war allerdings ungeplant." Peter wendet sich ein paar Sekunden zur Seite. "Trotz der bunten Sträuße von Sicherheiten. Diese Verhüterli in allen Variatio-nen", fährt er fort.
"Peter und Petra. Ich wart das Traumpaar. Ihre langen blonden Haare. Endlose Beine. Pfirsichhaut. Ihre Modelfigur. Die großen, braunen Augen. Entschuldige. Aber, wir verbrachten so viele Jahrzehnte zusammen, das führt unweigerlich dazu, auch von ihr zu erzählen. Man kann sie nicht tot schweigen." Stefan ahnt, welche Dämonen augenblicklich durch Peters vernarbte Seele toben.
"Nein. Das verlangt keiner. Außerdem ist sie tot. Seit fünf Jahren ....

Ich hoffe, Du hast Spaß beim Lesen. Druckst es Dir vielleicht aus, dass ich löschen kann, um nicht alles hier zu blockieren.

Apropos löschen: habe bereits mehrmals versucht die Texte vom 10.8. zu löschen, bisher ist es mir  leider nicht gelungen.
Vielleicht kann mir jemand helfen ....

Viele liebe Grüße

Susi























































Verena

Alles klar, gespeichert und ausgedruckt.
Diskutieren wir dann hier weiter? Ich meinte wegen Email vor allem den Platz, 300 Seiten sind ja kein Pappenstil+Antworte;-) :zwinker:

Oder hab ich hier irgendwo nicht auch ein Forum für eigenes Geschreibsel gesehn? Hab grad keine Zeit zum suchen.
LG
Verena.