Lilly Bernstein - Findelmädchen: Aufbruch ins Glück

Begonnen von hexenaugen, 30. Juni 2022, 07:53:45

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hexenaugen



Klappentext:

Spoiler
Das Wirtschaftswunder und die Nachwehen des Krieges: Eine junge Frau erkämpft sich ihren Weg

Köln 1955: Die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen leben endlich wieder bei ihrem aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Vater. Von der Mutter fehlt seit Kriegsende jede Spur. Der Vater baut sich mit einem Büdchen eine neue Existenz auf, Jürgen beginnt bei Ford. Helga aber, die sich nichts sehnlicher wünscht, als aufs Gymnasium zu gehen, soll sich in der Haushaltungsschule auf ein Leben als Ehefrau vorbereiten. Während eines Praktikums im Waisenhaus muss sie entsetzt mitansehen, wie schlecht die Kinder dort behandelt werden. Schützend stellt sie sich vor ein sogenanntes »Besatzerkind«. Und sie verliebt sich. Doch die Schatten des Krieges bedrohen alles, was sie sich vom Leben erhofft hat ...
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Meinung:

Helga soll ein Praktikum im Waisenhaus machen, dass sie eigentlich aufs Gymnasium möchte, spielt keine Rolle.
Die Rollen von Frauen zu der Zeit wird nicht von Wünschen bestimmt, sondern es wird bestimmt, was diese machen sollen,
also fügt sich Helga, beginnt das Praktikum. Sie lernt dabei das farbige Mädchen Bärbel kennen, die dort wegen Rassismus
besonders schlecht behandelt wird und die besonders leiden muss.
Der Rassismus wird sehr gut beschrieben.
Helga ist ein mutiges und engagiertes Mädchen, was sich um andere kümmert.
Ein  tolle Geschichte mit großartigen und glaubwürdigenCharakteren

Fazit:

Zehn Jahre nach Kriegsende ist die Gesellschaft in Köln noch immer frauenfeindlich
was am Schicksal der kleinen Bärbel, eines sogenannten Besatzungskindes, kenntlich wird und es wird auch besonders deutlich,
wie weit die nationalsozialistische Weltanschauung zu dieser Zeit noch ging.
Ich konnte dieses Buch kaum aus der Hand legen, so sehr hat es mich berührt.
Ein bedrückend, eindringliches und hochemotionales Buch, für das eine Leseempfehlung eigentlich nicht reicht,
es müssten eigentlich mehr sein.
Dieses Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen.

[note1]
Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten,
aus den Stuben über die Sterne.

©Jean Paul