Helena, genannt die Schöne - Margaret George

Begonnen von Lannie, 05. Mai 2008, 21:56:30

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Lannie

Verlag: Lübbe
ISBN: 3-785-72299-0
Seiten: 896
Ausgabe: Hardcover
ET: 11.2007
Preis: € 24,95

[isbn]3785722990[/isbn]

Kurzbeschreibung

Sie gehört zu den aufregendsten Frauengestalten der Mythologie und inspirierte Legionen von Künstlern: die schöne Helena. Margaret George haucht ihr Leben ein, indem sie die griechische Prinzessin selbst erzählen lässt. Schon als Kind wird ihr prophezeit, sie werde den Untergang Asiens und Europas herbeiführen, ein Schicksal, das sich nicht abwenden lässt, obwohl Helena wie eine Gefangene aufwächst. Ihre überwältigende Schönheit schlägt den trojanischen Prinzen Paris in den Bann. Hin und her gerissen zwischen ihren Pflichten als Mutter und Herrscherin und ihren persönlichen Leidenschaften, entscheidet sich Helena für die Liebe und setzt damit Ereignisse in Gang, die den berühmten Trojanischen Krieg unausweichlich machen...

Meine Meinung

,,Kleopatra" und ,,Maria Stuart" habe ich bereits von Margaret George gelesen und ich frage mich nun, ob das nun von Vorteil oder von Nachteil ist, wenn man ,,Helena, genannt die Schöne" lesen möchte. Gut ist es vielleicht, weil ich durch die anderen Romane weiß, dass Margaret George viel besser erzählen kann als sie es in ,,Helena" zeigt und ich daher in Zukunft auch keinen Bogen um die Autorin machen werde; schlecht, weil ich wesentlich mehr von diesem Roman erwartet habe und letztendlich ganz schön enttäuscht bin. Das zeigt auch, das eine Autorin, von der man Qualität gewohnt ist, auch mal schwächeln kann, bleibt nur zu hoffen, dass Margaret George zu ihrer alten Form zurück findet. Vielleicht liegt es daran, dass sich die Autorin an einer mythologischen Figur versucht hat, denn ihre historisch belegten Romanbiographien haben mir bisher außerordentlich gut gefallen.

Sprachlich hatte ich anfangs leichte Schwierigkeiten. Mir kam die Erzählung zu kindlich rüber, aber nach einigen Seiten hatte ich mich gut eingelesen und störte mich nicht mehr daran. Nur leider unterlief dem Übersetzer so mancher, sehr störender Patzer. Dank einer Leserunde, in der eine Teilnehmerin das Buch im Original las, konnten wir sprachliche Mängel abgleichen und dabei wurde schnell deutlich, dass Margaret George sehr auf ihre Sprache geachtet hat und zu moderne oder umgangssprachliche Begriffe vermieden hat. In der deutschen Übersetzung häuften sich diese im Laufe der Handlung allerdings erheblich. Durch sprachliche Ausrutscher wie z.B.  ,,...vom Leder ziehen..." oder ,,... mit allen Wassern gewaschen...", entglitt mir die Atmosphäre recht häufig.

Die Handlung ist an sich schön aufgebaut. Margaret George beginnt mit Helenas Kindheit, was mir wirklich gut gefallen hat. Ich mag es, wenn ich auch das Kind in der Figur kennen lernen darf. Dann geht es weiter über ihre Jugend zu ihrer Heirat mit Menelaos. Diese Ereignisse erfolgen zwar ohne großen Spannungsbogen, sind aber gut in Szene gesetzt und lassen sich angenehm und zügig lesen.  Erst mit Paris' Auftritt kommt langsam etwas Fahrt und Spannung in die Geschichte. Nur leider kann Margaret George das Tempo nicht dauerhaft halten, was ich vor allem darauf zurück führe, dass die gesamte Geschichte nur aus Helenas Perspektive erzählt wird. Der Leser erfährt von Ereignissen und Kämpfen nur durch Helenas Augen und Ohren, wodurch gerade bei der Belagerung Trojas und den Kämpfen zwischen den Kriegern äußerst viel Atmosphäre verloren geht, bzw. gar nicht erst aufkommt. Eine zweite Erzählperspektive hätte dem Roman gut getan, da dadurch vielleicht ein differenziertes Bild vom Trojanischen Krieg entstanden wäre. In dieser Fassung ist die Handlung äußerst einseitig und leider manchmal auch recht eintönig. Da man als Leser die ganze Zeit an Helenas Seite bleibt und sie weder an Kämpfen teil nimmt, noch eine wichtige Funktion im Kriegsrat inne hat, begleitet man sie oft in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Gerade wenn es im Trojanischen Krieg spannend würde, empfand ich dies als lästig und hinderlich. Die berühmten Zweikämpfe erfährt man als Leser oftmals nur aus zweiter Hand, was schließlich als langweilige Nacherzählung bei mir ankam. Emotionen kamen dabei keine auf. Auch haben sich in der Handlung so manche Logik- und Sinnfehler eingeschlichen, die bei mir einen schalen Nachgeschmack hinterlassen haben. Erst zum Ende hin findet Margaret George zu ihrem wirklichen Erzähltalent und ihrer alten Form zurück. Der Untergang Trojas ist wunderbar beschrieben. Die Atmosphäre ist derart dicht, dass man sich ihr nicht entziehen kann. Man wird nach Troja hinein gesogen, riecht den Rauch, hört die Schreie, fühlt die Hitze, sieht die fliehenden, panischen Menschen. Trojas Zerstörung hat mich tief bewegt und erschüttert. Hier erzählt eine Margaret George, die ich kenne und schätze. Fazit: Der Anfang ist gut, der Mittelteil schwach, das Ende großartig.

Natürlich fehlen die Götter in der Handlung nicht. Sie nehmen in der Mythologie großen Raum ein und das hat Margaret George respektiert. Zwar versucht sie, Zeus, Athene, Aphrodite & Co. dosiert einzusetzen, aber stellenweise ist es dann doch ein wenig zu viel geworden, vor allem weil die göttliche Magie ab und an etwas ausuferte und kaum noch nachzuvollziehen blieb. Leider hatten die Götter wenig Kontur, so dass sie für mich undeutliche Schemen blieben. Aber vielleicht war das auch durchaus beabsichtigt, Götter sind ja nicht unbedingt greifbar.
Auch nimmt die Mythologie der einzelnen Figuren viel Raum ein, dabei setzt die Autorin aber bedauerlicherweise zu viel eigenes Hintergrundwissen über den Trojanischen Krieg und seine Teilnehmer voraus. Viele ,,Biographien" werden nur angerissen oder angedeutet, so dass durchaus Fragen offen bleiben könnten, wenn man sich nicht so gut in diesem Thema auskennt.

Da Margaret George mit Helenas Kindheit beginnt, hatte ich große Hoffnungen, eine enge Beziehung zur Protagonistin aufbauen zu können. Leider wurde spätestens nach ihrer Ankunft in Troja deutlich, dass ich mich geirrt hatte. Ich konnte Helenas Denken und Handeln nicht im Entferntesten nachvollziehen. Ihre Gedanken sind sprunghaft und widersprüchlich. Nur selten konnte ich eine vernünftige, erwachsene Frau erkennen, die auch Verantwortung übernehmen kann.  Paris ist noch schlimmer. Über diesen Mann habe ich mich die meiste Zeit nur geärgert. Er ist naiv, oberflächlich, verwöhnt, selbstsüchtig und überheblich. Beide Figuren mag ich nicht als facettenreich bezeichnen (auch wenn Margaret George dies wohl mit ihren Charaktereigenschaften bezwecken wollte), wankelmütig würde einfach besser passen. Vielleicht urteile ich so hart, weil ich weder Paris noch Helena wirklich mochte. Und was ihre großartige Liebe ausmachte, habe ich bis zum Schluss nicht herausfinden können. Ihrer Beziehung fehlt es an Aufrichtigkeit und Vertrauen und sie wird in meinen Augen auf die körperliche Liebe reduziert. Am ehesten gefielen mir noch die Nebenfiguren wie z.B. die bewundernswerte, starke Andromache, Paris' Brüder oder der betrogene Menelaos, der mich mit am ehesten überzeugen konnte. Nur eine Figur konnte ich richtig ins Herz schließen: Helenas Berater Gelanor. Achille(u)s kommt in diesem Roman ganz schlecht weg und das ist noch untertrieben. Ich bin von dieser Figur der griechischen Mythologie schon immer fasziniert gewesen und war von seiner Darstellung in diesem Roman mehr als enttäuscht.

Das Buch ist keineswegs so schlecht, wie die Rezension vermuten lässt. Nur lassen sich die negative Aspekte bedauerlicherweise oft besser ausführen als die positiven. Ich hatte durchaus angenehme, wenn auch manchmal etwas langatmige, Lesestunden. Das Buch lässt sich wunderbar lesen und ermöglicht einen etwas anderen Einblick in den Trojanischen Krieg. Ich hatte tiefe emotionale Momente und auch eine Lieblingsfigur, eine Karte und ein Nachwort runden das Buch schön ab.

Meine Bewertung

[note3]
Liebe Grüße
Lannie aka Cait

The Viewfinder

Mobi

So, dann will ich auch mal...

Ich habe die englische Ausgabe gelesen:


[isbn]0330418912[/isbn]

Um es gleich mal vorwegzunehmen, mich hat selten ein Buch dermaßen genervt und gelangweilt. Das Hauptproblem war wahrscheinlich, dass die gesamte Geschichte aus einer Perspektive (noch dazu von einem Ich-Erzähler) geschildert wurde und man deswegen die Motivation und die Hintergründe der anderen Seite überhaupt nicht nachvollziehen konnte.
Man erfährt leider so gut wie garnichts über die Griechen und wie es ihnen während der langen Belagerung Trojas ergeht. Und da wäre es an einigen Stellen echt interessant gewesen, zu erfahren warum sie in einer bestimmten Art und Weise handeln.

Wenn man dann wenigstens die Motive von Helen nachvollziehen könnte, wäre das garnicht so tragisch gewesen. Aber Helen (und auch Paris) bleiben blass und ihre Handlungen erscheinen oft total wirr und unlogisch. Meistens macht es echt keinen Sinn, was diese Frau tut und ihre Gefühle konnte ich leider auch nicht nachvollziehen.
Genauso ging es mir mit der großen Liebe zwischen Helen und Paris, die leider auf eine Sexbeziehung degradiert wurde. Außerdem spielen die beiden abwechselnd beleidigte Leberwurst und reden tagelang wegen irgendwelchen Kleinigkeiten nicht miteinander.

Helen ist hellsichtig und leider macht das das Buch sehr langweilig. Sie weiß meistens schon vorher, was passiert, bzw. hat ein schlechtes Gefühl dabei. Dadurch sollte wahrscheinlich Spannung erzeugt werden, aber leider ist das Gegenteil der Fall.
Dazu kommt, dass die großen Ereignisse der Geschichte um Troja (die wahrscheinlich den meisten bekannt sind) seitenlang erzählt werden und als Leser weiß man natürlich schon, was passiert. Andererseits wird komplexes Hintergrundwissen über die griechische Mythologie vorausgesetzt und interessante Aspekte des Mythos werden nur angerissen. Zum Glück hatten wir in der Leserunde eine Expertin über Troja dabei, sonst hätte ich mir da einiges nicht erklären können.

Was die Handlung auch nicht unbedingt spannender und abwechslungsreicher macht, ist das ständige Eingreifen der Götter. Dieser 'Hokuspokus' passt natürlich zum Thema, allerdings kam es mir so vor, als ob Margaret George die Götter immer dann in die Handlung geholt hat, wenn ihr nichts anderes mehr eingefallen ist.

Was mich dazu bewogen hat, dieses Buch nicht abzubrechen, war die Sprache. Die Beschreibungen der Orte und Landschaften sind gut gelungen und teilweise konnte man fast mit den Figuren riechen und hören.
Auch der Stil hat mir sehr gut gefallen, ein etwas archaisches Englisch, das super zu diesem historischen Hintergrund passt. Leider haben wir festgestellt, dass die Sprache durch die Übersetzung ziemlich gelitten hat und viel zu modern ausgefallen ist.
Wenn also jemand das Buch nach dieser Rezension trotzdem noch lesen will, dann besser auf englisch.  :->

Ich war gottfroh, als ich dieses Buch endlich fertig gelesen hatte. Dies war mein erstes Buch von MG, aber nachdem die anderen mir versichert haben, dass Kleopatra viel besser ist, werde ich dieser Autorin noch eine Chance geben.

[note4-]

LG, Mobi

Lannie

Hallo Mobi,

oha, eine harte Bewertung.  :-> So hart konnte ich nicht sein, da ich grad erst so ein richtig, richtig mieses Buch hatte und da war Helena einfach um Längen besser.  :->
Und mich hat das Thema ja noch interessiert. Vielleicht konnte ich mir dadurch auch paar Dinge zurechtbiegen.  :kopfkratz:

LG
Lannie
Liebe Grüße
Lannie aka Cait

The Viewfinder

Mobi

Hallo Lannie!

Ja da kommt es auch immer drauf an, welche Bücher man vorher oder nachher liest. Ich lese ja grad die Herrin der Päpste und die gefällt mir super. Da schneidet Helen einfach schlecht ab.

Und für dich als Troja-Fan ist es natürlich auch nochmal was anderes! Aber wie gesagt, ohne deine Hilfe wär ich ein paar Mal ganz schön dagestanden, danke nochmal!  :-B

LG, Mobi

Lannie

Immer wieder gerne, war eine schöne Leserunde, auch wenn das Buch nicht so der Hit war.  :-B

LG
Lannie
Liebe Grüße
Lannie aka Cait

The Viewfinder

Kathrin

Meine Meinung:
Nachdem ich nun in den letzten Jahren insgesamt drei der vier veröffentlichten Romanbiographien von Margaret George gelesen habe, war ich wirklich sehr gespannt, wie die Autorin mit einer Legende aus der griechischen Mythologie umgehen würden. Von meinem letzten Margaret George-Roman (Kleopatra) war ich wirklich sehr angetan, und grundsätzlich hat die Autorin auch diese Geschichte in einen historischen Rahmen gefasst, aber leider konnte sie mit "Helena, genannt die Schöne" nicht daran anknüpfen.

Der Einstieg in das Buch jedoch ist mir sehr leicht gefallen. Helena blickt als ältere Frau am Tag der Bestattung ihres Gatten Menelaos auf ihr Leben in Sparta und Troja zurück und solche Rückblicke, wenn der Ich-Erzähler seine eigene Geschichte erzählt mag ich eigentlich immer recht gern.

Grundsätzlich hat mir der erste Teil des Romans, der Helenas Kindheit als griechische Prinzessin beleuchtet, sehr gut gefallen, auch wenn ich mit Helena als Persönlichkeit eigentlich von Anfang an meine Schwierigkeiten hatte und mir ihre Schwester Klytämnestra viel sympathischer und näher war. Die Bräuche und Sitten in Sparta 1200 v. Chr. sind in meinen Augen sehr gut und glaubwürdig rübergebracht worden, vor allem auch die Brautwerbung, die wir bei Klytämnestra und Helena miterleben durften hat mir gut gefallen. Und selbst der von mir so oft bemäkelte HokusPokus, hier in Gestalt des Zeus, der Helenas Mutter in Gestalt eines Schwans verführt und Helena mit ihr gezeugt hat, finde ich mit viel Atmosphäre erzählt, zunächst auch mit Bedacht gestreut und irgendwie passt dieses Bild ja auch zum Stoff, zumal wir es so aus der Legende kennen. Zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich echt noch recht wohl mit dem Buch, allerdings änderte sich das relativ abrupt mit dem Auftauchen von Paris und der gemeinsamen Flucht nacht Troja. Das Buch wird von da an in meinen Augen immer schlechter und schlechter und ich hab mir mehr als einmal überlegt, ob ich das Buch nicht doch lieber abbrechen und beiseite legen solle. Helenas und Paris Verhalten ist in so vielen Fällen für mich einfach nur kindisch, unlogisch und nicht nachvollziehbar...allein die Tatsache, dass Helena ihre Tochter in Sparta zurücklässt für diese unsägliche Liebe zu Paris...neee, das ging so gar nicht in meinen Kopf...gut die Legende will es so und Margaret George kann diese Tochter schlecht weglassen, trotzdem war dies eine von mehreren Szenen, die die Autorin nicht gerade glücklich gelöst hat.

Helenas Herzallerliebster, Paris, ging für mich überhaupt nicht! Es mag ja sein, dass Helena mit Menelaos nicht glücklich und wohl auch sexuell frustiert war, nur leider kommt zu dem arroganten Schnösel, der Paris für mich ist, hinzu, dass er und Helena für mich eine Beziehung führen, die rein auf Sex basiert. Ihre ach so große Liebe kam bei mir leider überhaupt gar nicht an. Und wenn bei mir die Hauptfguren eines Romans so gar nicht ankommen, dann schneidet meist auch der ganze Roman nicht wirklich gut be mir ab. Natürlich ist es schon öfter vorgekommen, dass mich Randfiguren/ Nebenfiguren mehr fasziniert haben, als die Hauptfigur/en, aber dann war die Hauptfgur wenigstens nicht total unsympathisch, so wie Helena und Paris.

Recht spannend von den Figuren her fand ich Paris' Familie, seine Eltern, seine Brüder und Schwestern. Die hatten in meinen Augen weit aus mehr Profil in den kurzen Passagen, in denen sie auftauchen durften, als Helena und Paris, nur sind sie mir einfach zu kurz gekommen. Das mag aber daran liegen, dass Margaret George Helenas Geschichte auch rein aus deren Sicht erzählt, wodurch meiner Meinung nach viele interessante Aspekte verloren gehen können (die Sicht der anderen Trojaner oder auch die der Griechen). Wenn man bedenkt, wie viele bekannte Figuren in der Troja-Geschichte eine Rolle spielen, dann wird ene reine Ich-Sicht von Helena der Geschichte einfach nicht gerecht, zumal sie ja nicht immer und überall vor Ort war, z.B. bei den Schlachten. An diesen Stellen kam dann wieder der HokusPokus-Aspekt ins Spiel, der mir dann irgendwann doch zu viel eingesetzt wurde: Helena ist hellsichtig und macht zusammen mit Aphrodite Ausflüge als Geisterwesen an vorderste Front, hauptsache, sie kann als Ich-Erzähler alles berichten, was es zu berichten gibt. Das hätte die Autorin auch anders lösen können, wenn sie eine andere Sichtweise zugelassen hätte. Aphrodites Spielchen und ihr Auftauchen mochte ich an sich aber schon recht gern: ein unsympathisches, intrigantes, aber eben extrem fasznierendes Miststück, nur finde ich es halt schade, dass es scheint, die Autorin hätte sich gerade dann der Götter bedient, wenn sie etwas aus Helenas Sicht schreiben wollte und nicht wusste, wie Helena das miterlebt haben konnte.

Die Geschichte um den trojanischen Krieg fand ich ziemlich verwirrend, auch wenn es dann zum Schluss hin, bei den entscheidene Momenten besser wurde. Viele Figuren, z.B. Achilles scheinen sehr eindimensional dargestellt zu sen und viele Aspekte aus der griechischen Legende kommen gar nicht gut rüber. Ich hatte das Gefühl, dass mir entscheidendes Hintergrundwissen fehlt. Wie gut, dass wir in der Leserunde jemanden dabei hatten, der ein paar Rätsel lösen konnte und sich schon länger intensiver mit Troja befasst hat.  :knuddel:

Der Erzählstil einer Margaret George hat mir bislang eigentlich immer sehr gut gefallen, auch wenn sie mir oft zu wenig emotional ist, hier jedoch scheint der Roman ziemlich an der deutschen Übersetzung gelitten zu haben. Da sind schon arg viele Rechtschreibfehler und auch Sinnfehler/ Logikfehler drin wie beispielsweise: "Du wirst mir fehlen" und dann als Antwort "Ich Dich auch". Hallo, das geht gar nicht!!! Entweder heißt die erste Aussage "Ich werde Dich vermissen" oder eben die Antwort "Du mir auch". Bei so was werde ich echt grantig und wenn sich solche Sachen wie gesagt häufen und dann noch Rechtschreibfehler häufen, nee, dann kann ich echt richtig sauer werden.

Das Ende des Romans mit dem Kriegsende und Helenas Rückkehr nach Sparta hat mir wieder besser gefallen. Ich fand das Ende auch recht rund, mt der Aussöhnung zwischen Menelaos und Helena und auch Hermione und dann auch Helenas Tod als sie nach Troja zurückkehrt, und das hat mich einigermaßen mit dem Buch wieder ausgesöhnt. Wäre Helena in Sparta geblieben und hätte man Troja weggelassen, dann hätte es ein gutes Buch werden können, tja, aber Troja war nun mal das Thema *schulterzuck*

Bewertung:
[note3]

lg
kathrin
Rock the Night!

Lannie

Kathrin, dann  :knuddel: ich Dich mal zurück.

LG
Lannie
Liebe Grüße
Lannie aka Cait

The Viewfinder