Der Thron der sieben Königreiche (Lied v. Eis +Feuer 03) - George R. R. Martin

[Kathrin]

[isbn]3442268222[/isbn]

Das Lied von Eis und Feuer 03 - Der Thron der sieben Königreiche George R. R. Martin Fantasy Seiten: 576 Verlag: Blanvalet Preis: 15,00 Euro

Inhalt:
Eddard Stark, der Herrscher über den Norden des Reiches, ist tot. Sein Sohn Robb muss bereits im Alter von fünfzehn Jahren die Verantwortung für Winterfell und die zugehörigen Lehen übernehmen. Robbs Schwestern Sansa und Arya sehen ebenfalls einem ungewissen Schicksal entgegen: Sansa kauert im Schatten des wahnsinnigen Thronfolgers in King's Landing und muss täglich um ihr Leben bangen. Arya ist es gelungen, aus der Hauptstadt zu fliehen, doch es ist ungewiss, ob sie jemals nach Winterfell zurückkehren wird.

Auf dem Thron der Sieben Königreiche sitzt der dreizehnjährige Joffrey Baratheon, der bösartige und unberechenbare Sohn von Robert I. Selbst Königin Cersei, seine Mutter und die eigentliche Regentin, kann ihn kaum noch im Zaum halten. Überall herrscht Bürgerkrieg. Die Fürsten bekennen sich zwar der Form halber zu den verschiedenen Königshäusern, doch jeder verfolgt seine eigenen Ziele.

Meine Meinung:
,,Der Thron der sieben Königreiche" ist der dritte (deutsche) Band der erfolgreichen Fantasy-Serie ,,Das Lied von Eis und Feuer" von George R. R. Martin und mit jedem Band liebe ich diese Reihe mehr. Ich bin wirklich komplett im Winterfell-Fieber! So müssen Bücher sein! So und nicht anders. So und nicht anders müssen auch die Figuren sein. Selbst die Bösen haben irgendwie noch ihre grandiosen Seiten. Cersei ist da nur ein Beispiel. Sie ist mir wirklich nicht sympathisch, aber sie ist so schlau, so durchtrieben und irgendwie kann ich sie bei all der Rumhurerei ihres (inzwischen verstorbenen) Gatten fast schon verstehen. Ihr Gespräch z.B. mit Tyrion war einfach nur grandios. Da merkt man deutlich, dass auch diese beiden Geschwister sind, an Intellekt und Schläue sind sich die beiden echt ebenbürtig. Einfach nur genial. Tyrion ist und bleibt mein Liebling. Ich glaube, wenn uns der Autor diesen Charakter irgendwann mal nehmen sollte, dann lese ich nicht mehr weiter.

Der Erzählstil des Autors ist wunderbar und intensiv. Auch ohne die TV-Serie zu kennen, läuft alles wie ein Film vor mir ab. Das fiel mir vor allem bei der Beschreibung des Kometen und von Drachenstein mit all seinen Reliefs und Skulpturen auf (das Drachenmaul am Eingang zum großen Saal oder der Tisch in Form von Westeros) - das ist Kopfkino pur! Ich tauche total in die Welt unserer Helden ein und bekomme von meiner eigenen Umwelt gar nichts mehr mit. Auch wenn der Autor weitere Figuren immer näher an den Mittelpunkt rückt (Theon und seine Familie, er selbst und sein Vater nicht gerade sympathisch, die Schwester dagegen ist der Hit) und ihnen mehr Gewicht in der Gesamtstory gibt, verliere ich nicht den Überblick und kann mich kaum entscheiden, welche Erzählabschnitte mir die Liebsten sind. Viele der neuen Figuren sind auch noch nicht ganz greifbar, aber man merkt, dass sie gefährlich werden könnten (z.B. die rote Frau an Stannis Seite). Trotzdem hatte ich zwischenzeitlich kurz den Eindruck, dass es etwas ruhiger in der Geschichte wird, in keiner Weise langweilig, nur halt ruhiger. Als wolle uns der Autor all seine Figuren wieder ins Gedächtnis zurückrufen will und dennoch deutlich machen, dass es überall unter der Decke brodelt, der Sturm aber selbst noch nicht richtig ausgebrochen ist. Es wird immer deutlicher, dass hier ein großer Kampf um den Thron von Westeros ansteht und der Kontinent auch noch von anderen Seiten bedroht ist.

Auch die Fantasy-Elemente werden immer mehr, Brans Wolfsträume z.B. oder auch was oberhalb der Mauer abgeht. Und trotzdem finde ich das nicht übertrieben und ich denke auch Nicht-Fantasy-Leser können mit der Serie gut zurecht kommen. Meine Schwester habe ich inzwischen schon fast soweit, dass sie es mit Band 1 versuchen will und außer Harry Potter und die Tintenwelt-Bücher von Cornelia Funke liest sie eigentlich keine Fantasy, aber ich denke, das hier könnte ihr einfach durch die Dichte und Tiefe der Figuren und der Geschichte gefallen. Keine noch so kleine Begebenheit oder Szene scheint umsonst geschrieben zu sein, sondern wird irgendwann noch relevant und wichtig werden. Dies gilt z.B. für die drei Schwerverbrecher, die mit Yorens Zug zur Mauer sollen und letztlich durch Aryas Hilfe befreit werden. Dass wir auf diese Männer wieder treffen werden ist klar, nur das Wie, Wo und Wann ist noch unklar....aber soooo spannend.

Eine Geschichte und Figuren die absolut süchtig nach mehr machen.

Bewertung:
[note1]************