Inges Wanderbuch 2021: T.C. Boyle - Sprich mit mir

Begonnen von Inge78, 15. Februar 2021, 14:01:47

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Tara

Sometimes you just need to lay on the couch and read for a couple of years.

With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? Oscar Wilde

Kathrin

Rock the Night!

sisquinanamook

Das find ich auch ne gute Idee.

Vielleicht sollten wir das auch nochmal in den Hauptthread schreiben? Christiane liest es hier ja z.B. (noch) nicht.
Viele Grüße
Daniela

Tara

Das stimmt!
Ich finde auch ist wird langsam Zeit den Thread für die nächste Runde zu eröffnen. :dong:
Da können wir sowas dann auch erörtern.
Sometimes you just need to lay on the couch and read for a couple of years.

With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? Oscar Wilde

Kathrin

Zitat von: Tara in 31. August 2021, 15:44:13
Ich finde auch ist wird langsam Zeit den Thread für die nächste Runde zu eröffnen. :dong:
Das wird aber so was von Zeit  :-)
Rock the Night!

Kathrin

Ich bin durch mit Inges Wanderbuch. Rezi folgt in den nächsten Tagen, hoffentlich.
Bin sehr gespannt, ob Christiane es lesen wird und was sie sagt.
Rock the Night!

SilkeS.

Zitat von: Kathrin in 31. August 2021, 13:11:41
Zitat von: Tara in 31. August 2021, 12:19:39
Zitat von: SilkeS. in 31. August 2021, 10:50:23
Zitat von: Kathrin in 31. August 2021, 08:47:25
Zitat von: Tara in 15. März 2021, 14:40:21
Ich bin schon auf Seite 200!
Liest sich wirklich weg wie nix!

Ich hab jetzt noch nicht soooo wahnsinnig viel im Buch kommentiert - aber es gibt wahnsinnig viel darüber zu sinnieren - das Buch beschäftigt mich stark!
Das kann ich nach 40 Seiten schon bestätigen. Allerdings kommentiere ich wild drauf los, vor allem auch auf Silkes Kommentare.
ich finde es schade, dass ich die nicht zu lesen bekomme  :heul:



Oh ich fänds super, wenn wir zum Schluss die Seiten mit den Kommentaren abfotographieren würden zum nachlesen.
Vielleicht nicht alle Seiten, das wäre wohl ein bisschen viel, aber vielleicht ein paar wichtige, tolle Stellen oder so.
Bin da voll bei Euch! Gerade hier bei dem Buch. Mich würden auch Christianes Kommentare zu dem Buch so interessieren, wenn sie es denn lesen kann.

Ich bin jetzt gut 20 Seiten weiter und ziemlich fasziniert von dem Buch - was ich auch irgendwie befremdlich finde. Vor allem weil ich ja auch echt Angst davor hatte und bin befremdlich erstaunt, dass ich die Kapitel aus Sams Sicht verhältnismäßig gut verkrafte. Ich rege mich dann eher darüer auf, dass
Spoiler
der Prof. und sein Team ihm anscheinend regelmäßig Pizza zu essen und Wein zu trinken geben. Da könnte ich an die Decke gehen. Speedy hat zwar auch gerne Pizza geklaut ... oder hätte es gerne, wenn ich ihn gelassen hätte, aber ich gebe meinem Tier doch nicht freiwillig unsere stark gewürzten Speisen und erst recht kein Alkohol.
[Schließen]
ICh hatte mich dazu glaube ich geäußert
Spoiler
Nichts ind er Haltung von Sam war artgerecht. Mich hat es im Laufe des Buches auch sowas von Wütend gemacht, dass es überhaupt dazu kam, dass ein unschuliges Tier in so eine Lage geraten ist, aufgrund von Forschungs- und Geltungsdrang von Menschen.
ICh hatte mal ein Meerschweinchen, das ist immer durchgedreht, wenn wir Gummibärchen gegessen ahben. Hat geschrieben und gepfiffen und MUßTE immer ein Gummibärchen bekommen, sonst hat er sich nicht beruhigt... Er hat es komischerweise gut vertragen, keine gesundheitlichen Probleme oder ähnliches bekommen. Wohl habe ich mich damit aber nie gefühlt... 
[Schließen]

Spoiler
Was sagst Du zum Ende?
[Schließen]
Mein Blog
Mein Blog - Kommtar erwünscht

Kathrin

Wenn Snooky aus der Wanderbuchbox raus ist, werde ich das Buch in den nächsten Tagen an Christiane weiterschicken ... okay, ich müsste es auch noch einpacken und zur Post bringen, aber momentan ist Snooky der Meinung, dass das ihr Bett ist.

Aber ganz unabhängig von meiner Katzendame, hier jetzt erstmal meine Meinung zu dem Buch:

Spoiler
Buh, das Buch ,,Sprich mit mir" von TC Boyle hat es echt in sich. Ich bin mir auch 1,5 Monate, nachdem ich das Buch beendet habe nicht sicher, ob ich es ,,freiwillig" gelesen hätte, wenn es nicht Teil der Wanderbuch-Runde gewesen wäre, denn ich hatte richtig Angst vor dem Buch, demThema und was das mit mir machen würde.

Das Buch spielt Ende der 70er/ Anfang der 80er Jahre und erzählt die Geschichte von dem ca. 2-jährigen Schimpansen Sam, der direkt nach seiner Geburt seiner Mutter entrissen wurde, um bei Menschen aufzuwachsen. Er ist Teil eines Forschungsprojekt, in dem mehreren Schimpansen eine vereinfachte Form der Gebärdensprache beigebracht wird um zu zeigen, wie sie sich ohne Artgenossen, nur im Zusammenleben mit Menschen entwickeln, ob und wie sie denken, wie schlau sie sind, ob sie mit uns kommunizieren können. Sam wächst bei Prof. Guy Schermerhorn und dessen Team auf. Als seine Hauptbezugsperson, Guys Ehefrau, das Projekt verlässt, übernimmt die junge Studentin Aimee deren Aufgaben und wird sehr sehr schnell die wichtigste Bezugsperson für Sam. Aber auch Aimee hat eine ungesund enge Beziehung zu Sam, von dem nur allzu oft vergessen wird, dass er ein Tier ist.

Das Buch hat mich in ein absolutes Gefühlschaos gestürzt, es gab Szenen für das ich das Buch und den Autor gefeiert habe, aber es gab auch die Szenen und Figuren, die das genaue Gegenteil in mir bewirkt haben, die mich mehrfach an den Rand eines Lese-Abbruchs gebracht haben.

Aber fangen wir mal mit den handwerklichen, schriftstellerischen Werk und Können von T.C. Boyle an. Und da ist in erster Linie der gute und sehr flüssig zu lesende Schreibstil des Autors zu benennen. Ich bin wirklich fast schon atemlos durch die Seiten gerauscht, aber ganz rund war das Buch an manchen Stellen/ Kleinigkeiten für mich dennoch nicht. Und das fängt mit Ungenauigkeiten an, dass Sam als zweijährige Schimpanse bezeichnet wird, aber kurze Zeit auch erwähnt wird, dass schon 3 Jahre Arbeit in ihn geflossen sind und endet bei Beschreibungen, die ich komplett unglaubwürdig fand.

Meine zu Beginn der Rezension erwähnte Angst vor dem Buch und dem Thema hat sich nur teilweise als berechtigt erwiesen. Ich hatte Angst vor Szenen, wenn ein Tief Schmerzen zugefügt werden, aber zunächst einmal geht es Sam bei Guy und Aimee ja einigermaßen ,,gut", zumindest leidet er nicht in diesem Leben, denn er kennt es ja nicht anders, er weiß ja gar nicht, wie ein Schimpansenleben auch aussehen kann. Und dennoch hat mich die Art und Weise, wie Sam bei Guy gehalten wird, auf die Palme gebracht. Er bekommt Junkfood zu Essen und Alkohol zu trinken, weil er dann weniger anstrengend ist. Mir ist durchaus bewusst, dass der Autor hier dem ein oder anderen Haustierhalter einen Spiegel vorhalten wollte und auch ich gehöre sicherlich zu der Sorte, die ihre Katzen mitunter etwas zu sehr vermenschlicht, aber spätestens bei der Ernährung habe ich – sehr zum Leidwesen meiner inzwischen verstorbenen Kater – die Reißleine doch gezogen. Generell hatte ich mit den Menschen in diesem Buch ein großes Problem, ich empfinde sie als schablonenhaft und vor allem Guy hat sich für mich zu einer der widerlichsten unerträglichsten Buchcharaktere überhaupt entwickelt. Ich dachte wirklich, ich könnte das Buch nicht lesen wegen der Experimente, wegen Grausamkeiten gegenüber Sam und den anderen Schimpansen, aber Guy ist das Unerträglichste an diesem Buch!
.
Richtig schwierig fand ich aber vor allem die Szenen, die aus Sams Sicht erzählt worden sind und das nicht, weil ich so sehr mit ihm gelitten habe, sondern weil ich sie absolut unglaubwürdig und übertrieben fand. Und vermutlich macht genau dieses Unglaubwürdige diese Szenen für mich erträglich. Ich weiß, dass Tiere mehr sind als ,,einfach nur Tiere." Sie haben Gefühle, wissen genau was sie bei wem erreichen können, haben Stimmungsschwankungen und haben auch ein Gespür für unsere Stimmungen, zumindest wenn sie mit uns leben, aber so detaillierte Gedanken und so durchdachtes Handeln kann ich mir auch bei einem Affen nicht vorstellen. Gerade bei den ,,Gedanken" hätte es der Autor mit kurzen, prägnanten Sätzen, die vielleicht auch einfach nur aus einem Wort bestehen, deutlich glaubwürdiger, echter darstellen können. Sicherlich sind Schimpansen und auch andere Primaten uns Menschen deutlich ähnlich als Hund, Katze, Maus und ein Schimpanse, der nur Menschen kennt und keine Artgenossen, ist uns auch sicherlich – gerade bei der Förderung, wie Sam sie erlebt – näher, als ein Schimpanse, der in der freien Wildbahn lebt, aber was zu viel ist, ist zu viel.

Ich denke, dieses Gefühlschaos, das die Geschichte bei mir entfacht hat, war pure Absicht des Autors. Er wollte, dass jemand wie ich an die Decke gehe, wenn ich das lese, aber  er hat mich halt auch zum Nachdenken gebracht. Trotzdem bin ich sicher, dass das Buch auch etwas reduzierter hätte funktionieren können. Es muss nicht immer mit der Holzhammer-Methode auf Dinge aufmerksam gemacht werden, die nicht richtig laufen oder auch in der Vergangenheit nicht richtig gelaufen sind. Das mag ich in anderen Büchern und Genres nicht wirklich

Ich schwanke immer noch in meiner Bewertung zwischen einer 2- und einer 3+. Aber da mich das Buch so zum Nachdenken und auch auf die Palme gebracht hat und somit lange nachhallt, tendiere ich zur besseren Bewertung, auch wenn ich den ein oder anderen Kritikpunk hatte.

Bewertung [note2-]
[Schließen]
Rock the Night!

Kathrin

Zitat von: SilkeS. in 06. September 2021, 10:51:17
Spoiler
Was sagst Du zum Ende?
[Schließen]

Sorry Silke, das hatte ich total vergessen zu beantworten:
Spoiler
Ich schwanke was das Ende angeht. Gefühlschaos auch hier. Ich bin traurig, dass Sam sterben musste, aber ich finde es auch gut, dass er das, was auf ihn zugekommen wäre, nicht hat erleben müssen. Und ich finde es auch gut, dass Aimee diese Entscheidung getroffen hat und ihn getötet hat. Es war ein halbwegs versöhnliches Ende für das arme Tier. Aber im Endeffekt hätte es niemals dazu kommen dürfen.
[Schließen]
Rock the Night!

Christiane

Snooky ist schließlich also doch nochmal aufgestanden  :->. Dann hoffe ich, dass Du ihr ein anderes weiches Bettchen zur Verfügung gestellt hast  :->.

Von dem Autor hab ich schon öfter gehört aber noch nichts gelesen. Gerade hab ich mal geschaut was Wikipedia so über ihn zu berichten weiß und er scheint ein Mensch mit einem nicht einfachen Werdegang zu sein, der etwas aus sich und seinem Leben gemacht hat und dabei sehr nonkonformistisch ist. Klingt sehr interessant.

Von dem Buch hatte ich allerdings noch nichts gehört. Sicher keine 'leichte Lektüre', aber soweit ich hier in den Beginn des Threads mal reingelesen hab, scheint es sich ja sehr gut zu lesen. So bin ich gespannt - auch darauf, wie viel Neues ich erfahre über das Thema. Oder ob ich mir bekanntes in Romanform lesen werde. Auf jeden Fall eine interessante Auswahl, die nach reichlich Kommentarmöglichkeiten und Stoff zum Nachdenken klingt.
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Kathrin

Zitat von: Christiane in 20. Oktober 2021, 12:27:18
Snooky ist schließlich also doch nochmal aufgestanden  :->. Dann hoffe ich, dass Du ihr ein anderes weiches Bettchen zur Verfügung gestellt hast  :->.
Ja, hat sie. Ich glaube die Kiste hat zu gut nach Danielas Hunden gerochen.
Rock the Night!

sisquinanamook

Viele Grüße
Daniela

Kathrin

Und hier noch das Beweisfoto ...
oh hups, das ist ja auf dem Kopf ... ich versuche das zu ändern
Technik die begeistert. In der Vorschau ist es auf dem Kopf, wenn man das Bild anklickt richtig rum ...
Rock the Night!

Inge78

Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Christiane

Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)