Hier noch einige Links, die vielleicht interessant sind:
Zum einen ein kurzer Wikipediabeitrag zu Washoe, der ersten Schimpansin, die die Gebärdensprache erlernte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Washoe_(Schimpansin)Hier findet sich auch der Hinweis, dass gerade diese Versuche mit den Menschenaffen dazu geführt haben, das 'Great Ape Project' in Gang zu setzen, bei dem es darum geht, die Menschenrechte auch auf unsere nächsten Verwandten im Tierreich anzuwenden.
Und dann - weil hier eigentlich jede betont, dass Tierversuche völlig abgelehnt werden - ein Seite der Uni Bremen. Dort wird nach wie vor an Makaken Hirnforschung betrieben. Die Uni beteiligt sich dabei an einer Initiative 'Transparente Tierversuche' und erklärt sehr genau, was gemacht wird, wie die Versuchstiere leben, warum diese Forschung für notwendig erachtet wird, etc.
Ich denke, wenn man etwas ablehnt sollte man sich darüber genau informieren (also nicht nur die Berichte der Tierschutzvereine lesen, sondern auch den Forschenden die Möglichkeit geben, ihr Tun zu erklären). Und dann muss man sich darüber klar sein, welche Konsequenzen das unter Umständen für einen selbst hat.
https://www.uni-bremen.de/forschung/tierversuche-in-forschung-und-lehreIch möchte damit ausdrücklich nicht jede Art von Tierversuchen rechtfertigen. Aber ich glaube, dass auch hier eine sachliche Diskussion wichtig ist. Meine Schwiegermutter z.B. hat seit einiger Zeit einen Herzschrittmacher. Ohne langjährige Grundlagenforschung zur Reizleitung (zB an Heuschrecken) und weiter Forschung gäbe es die Dinger nicht. Das bringt einen schon in ein Dilemma, finde ich. Selbstverständlich ist für mich, dass alle möglichen Alternativen vollumfänglich genutzt werden. Dass die Tiere bestmögliche Haltungsbedingungen haben. Darüber hinaus wäre es vielleicht eine Möglichkeit, an Tierversuche ähnliche ethische Kriterien anzulegen wie an klinische Studien mit menschlichen Probanden. Aber eine einfach Lösung für das Dilemma hab ich nicht. Ich finde, man macht es sich zu einfach, wenn man aus einer Emotionalität heraus vor allem 'dagegen' ist, ohne sich über die Konsequenzen klar zu sein und sich damit auch irgendwie darum drückt, zu diesen Konsequenzen Stellung zu beziehen.
Wie schwierig es ist, hier sachlich zu diskutieren zeigt auch ein Vergleich der Bremer Dastellung mit dem Artikel des Tierschutzbundes zu den Bremer Versuchen:
https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/tierversuche/affenversuche/affenversuche-in-bremen/Hier heißt es z.B. dass die Tiere dursten müssten, um dann für die Versuche motiviert zu sein. Klingt so echt übel. Andererseits ist es gängige Praxis, in der Hundeerziehung Teile der täglichen Futterration nicht in den Napf zu geben, sondern aus der Hand beim Training zu füttern. Wo ist da die Grenze?
Auch sagt man einerseits, dass Tiere in Gefangenschaft beschäftigt werden müssen, ausgelastet werden müssen. Andererseits werden hier die Aufgaben, die die Tiere erlernen, sehr negativ dargestellt. Die Uni dagegen argumentiert, dass sie schon deshalb dafür sorgen müssen, dass die Tiere bei den Versuchen nicht gestresst sind, weil sonst die Ergebnisse verfälscht würden. Sie sagen, dass sie auch über physiologische Parameter gezeigt haben, dass die Tiere im Versuch keinen besonderen Stress haben.
Ich fürchte, wenn man ins Detail geht ist vieles nicht so einfach wie es auf den ersten Blick scheint.
Dann noch ein interessanter Artikel zum Spracherwerb beim Menschen, auf den heute jemand im Hundeforum hingewiesen hat:
https://scilogs.spektrum.de/thinky-brain/sprache-ist-mehr-als-sprechen/