Daniela Krien - Der Brand

Begonnen von Inge78, 22. Oktober 2021, 13:41:33

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Inge78

ZitatRahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie sind angekommen in ihrem Leben, sie schätzen und achten einander, haben zwei Kinder großgezogen. Erst leise und unbemerkt, dann mit einem großen Knall hat sich die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet. Ein Sommerurlaub soll bergen, was noch zwischen ihnen geblieben ist, und die Frage beantworten, wie und mit wem sie das Leben nach der Mitte verbringen wollen.

"Mit allem, was wir tun, mit jeder kleinsten Handlung formen wir unser Leben und unsere Persönlichkeit."

Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet, haben zwei erwachsene Kindern und haben sich  auseinandergelebt. Es gibt keine Leidenschaft mehr und auch ihre Interessen driften auseinander.
Als aufgrund eines Brandes der geplante Wanderurlaub ausfallen muss, fahren die Beiden auf einen alten Hof in die Uckermark, der Freunden von Rahels Mutter gehört. Dort arbeiten die Beiden an ihrer Beziehung und auch an Rahels Vergangenheit.

Das Buch "Der Brand" ist eher ein Buch der leisen Töne. Manchmal werden die Protagonisten zwar auch laut, es gibt einige Dramen, aber insgesamt geschieht viel im Inneren, gerade von Rahel. mir hat diese Entschleunigung, dieses "auf sich besinnen" sehr gut gefallen. Auch die Pandemie ist Thema, aber eher am Rande.
Ich mochte das Setting, ich fand viele der Personen interessante Charaktere, die manchmal nur zu kurz beleuchtet wurde. Am Ende fehlte mir etwas, auch wenn ich noch gar nicht genau bennen kann, was mir fehlt. Aber es ist, irgendwie unausgeglichen.
Die Sprache empfand ich nicht immer als ganze einfach aber trotzdem eindringlich.
Ein psychologisches Buch auf dessen langsames Tempo man sich einlassen muss

Interessanterweise hat mein Freund, als er den Titel las, gefragt, ob das Buch "Der Brand" in Dresden spielt. Und tatsächlich wohnen Rahel und Peter in Dresden und auch "der Brand" kommt zur Sprache. Und vielleicht geht es auch im die innerlichen Brände in den Personen, Gefühle, Gedanken, die schwelen und ausbrechen  :kopfkratz:


[note2]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Esmeralda

Klingt nach einem Buch, das mit gefallen könnte.  :flirt:
Ist mal auf meine WuLi gehüpft.
Danke für die Rezi.
Life is too short to read bad books. 

Esmeralda

Mein Leseeindruck:
Ein unaufgeregter Roman, jedoch mit vielen aus dem Leben gegriffenen, aktuellen Themen, wie z.B. die Coronakrise, der Klimawandel oder die Genderdiskussion.
Alles gekonnt in die Geschichte eingeflochten, ohne in die Tiefe zu gehen.

Sprachlich hat mir der Roman gut gefallen, denn die Autorin schafft mit wenigen Sätzen Figuren und Atmosphäre.
Und auch wenn mir nicht alle Figuren sympathisch waren, habe ich den Roman gerne gelesen.

[note2-]
Life is too short to read bad books.