Nathan Filler - Nachruf auf den Mond

Begonnen von Inge78, 12. November 2021, 13:42:00

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Inge78

ZitatDer preisgekrönte Überraschungserfolg aus Großbritannien endlich im Taschenbuch!

Matthew Homes ist ein begnadeter Erzähler und Patient der Psychiatrischen Klinik in Bristol. Um dort dem trostlosen Alltag zu entfliehen, schreibt er seine Geschichte auf – und die seines Bruders Simon, der im Alter von elf Jahren während des Campingurlaubs in Cornwall starb. Selbst nach zehn Jahren gibt sich Matthew immer noch die Schuld am Unfalltod seines Bruders. Doch eigentlich ist Simon für ihn gar nicht tot – und Matthew auch kein gewöhnlicher 19-Jähriger. Denn Matthew leidet an Schizophrenie ...


"Sie sollten wissen, dass ich kein netter Mensch bin."

So beginnt das Buch von Nathan Filler. Erzählt vom Ich-Erzähler Matthew, der seinen Bruder Simon bei einem tragischen Unfall verloren hat und sich dafür die Schuld gibt. Matthew leidet unter eine psychischen Störung, Simon hatte das Down-Syndrom. Also wahrlich besondere Menschen.
Matthew beginnt in einer seiner Therapie seine Lebensgeschichte zu schreiben, die fast komplett von Simon geprägt ist.
Autor Nathan Filler lässt Matthew seine Geschichte in seiner Art erzählen, was extrem anstrengend aber auch sehr einprägsam ist. Matthew ist ein unzuverlässiger Erzähler, springt in den Zeiten, in der Geschichte, lässt sich ablenken, lenkt uns damit ab von der eigentlichen Story. Oft wusste ich erstmal nicht, wo ich beim Lesen gerade war oder gar wann. Dadurch, dass man erst recht spät erfährt, was Simon zugestoßen ist, baut sich ein kleiner Spannungsbogen auf. Aber viel wichtiger sind die Gefühle, die während der Lektüre transportiert werden.
Ein Buch über Schuld und Sühne, über Trauer, über psychische Erkrankungen. Manchmal wirr, schwer zu lesen, schwer zu ertragen. Ich hatte etwas anderes erwartet und bin erst nicht so gut ins Buch gekommen, man muss sich einlassen auf die Charaktere, auf die Art, wie die Geschichte erzählt wird. Aber dann lohnt es sich, in Matthews Kopf und die Geschichte einzutauchen.

[note2-]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf