Kate Mosse: Der Kreis der Rabenvögel

Begonnen von Kathrin, 18. Februar 2020, 13:24:16

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Kathrin

Inhalt:
Ein historischer Spannungs-Roman mit Schauerelementen um eine faszinierende Heldin und ein dunkles Geheimnis.
England, 1912: Connie, die Tochter des Tierpräparators Gifford, lebt zurückgezogen mit ihrem Vater in der Nähe des kleinen Dorfes Fishbourne. Connie kann sich seit einem Sturz vor vielen Jahren nicht mehr an ihre Kindheit erinnern; ihr Vater verweigert jegliche Auskunft. Connie spürt, dass etwas nicht stimmt, denn erste Erinnerungsfetzen kehren zurück, sie fühlt sich beobachtet und verfolgt. Als man eine Leiche in den Sümpfen findet, holt die Vergangenheit Connie, ihren Vater und eine Reihe scheinbar unbescholtener Bürger auf grausame Weise ein.

Meine Meinung:
,,Der Kreis der Rabenvögel" von Kate Mosse ist im Juni 2019 eher zufällig während eines kleinen Kaufrauschs bei mir eingezogen und definitiv ein Cover-Kauf. Denn eigentlich hatte ich die Autorin, nach dem ich vor etlichen Jahren ,,Das verlorene Labyrinth" von ihr gelesen habe und davon nur semi-begeistert war, aus den Augen verloren. Aufgrund einer Lese-Challenge habe ich es inzwischen jedoch beendet und kann sagen, dass es mir deutlich besser gefallen hat, als mein erster Versuch mit der Autorin.

Dennoch ist mir der Einstieg in das Buch zunächst einmal schwer gefallen, was sicherlich auch an meinem vorherigen Buch gelegen hat, welches ein echtes Highlight war. Dennoch waren die ersten 120 Seiten für mich ziemlich undurchsichtig, zu viele Handlungsstränge, zu viele Personen und dadurch vielen, vielen Fragezeichen in meinem Kopf, was mich wirklich zunächst sehr irritiert und nicht wirklich zum begeisterten Weiterlesen getrieben hatte. Zumal mir trotz der Fragezeichen relativ schnell klar war, was in der Vergangenheit passiert sein muss, als Connie ihren Unfall hatte und das Gedächtnis verlor. Klingt paradox, ist aber so.

Was gerade zu Beginn zu meiner Verwirrung beigetragen hat, war eine kleine (fehlende) Übersichtskarte, denn für mich waren die Entfernungen zwischen den einzelnen Schauplätzen zu verwaschen und unklar, zumal die Charaktere die Strecken mal zu Fuß, mal mit Droschken oder Kutschen zurücklegten. Das mag sich durch finanzielle Möglichkeiten erklären lassen, aber das Buch ist wirklich schön aufgemacht, mit tollem Cover, Einschüben aus Fachbüchern über Taxiedermie, da wäre eine kleine Karte echt der ein schöner Bonus gewesen!

Auch mit den Hauptfiguren hatte ich zunächst meine Schwierigkeiten. Connie weiß mir zum Beispiel zu viel über Leichen und Todesursachen, was sich in meinen Augen durch ihre und ihres Vaters Arbeit als Tierpräparator nicht so ohne weiteres erklären lässt. Und dass ich mit den ach so schnellen Gefühlen ihrem Angebeteten gegenüber meine Probleme hatte, wird niemanden verwundern, der meine Abneigung gegen Liebesgeschichten kennt. Und dass, obwohl es sich hier um einen ,,Slow Burn" handelt, aber trotzdem ging es mir da mit den Gefühlen und Gedanken zu schnell.

Eisbrecher für die gesamte Geschichte war für mich der junge Davey, der irgendwann immer wichtiger für die Entwicklung der Story wird. Er ist ein absolut liebenswerter und cleverer Lausbub, der nicht nur mein Herz zum schmelzen bringt und mich mit dem Buch ausgesöhnt hat.

Trotz der beschriebenen Schwächen, war ,,Der Kreis der Rabenvögel" ein Wohlfühlbuch für mich, ein zwar nicht allzu spannender, aber dafür Cosy-Krimi, der sich gut liest und deshalb im Endeffekt auch die doch ziemlich positive Bewertung verdient.

Bewertung:
[note2-]
Rock the Night!