'Die Petrusakte' von Andreas Englisch

Begonnen von Christiane, 07. September 2008, 20:57:36

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Christiane


[isbn]3548247792[/isbn]

Der Klappentext:
In Ariccia, der Schlßstadt in den albaner Bergen vor Rom, gerät nach der Ankunft eines jungen Vikars das beschauliche Leben der Kirchengemeinde aus den Fugen. Der Vikar wird schon bald zum Vertrauten einer Übersetzerin, Marion Meiering, die das Buch eines anonymen Autors ins Deutsche übertragen soll. Ein Buch, das rätselhafterweise ihre eigene Lebensgeschichte erzählt und ihren baldigen Tod voraussagt. Bis Marion und der Vikar das Geheimnis der Kirche in Ariccia und des Buches, das auf der so genannten Petrusakte basiert, lösen können, gehen sie durch Himmel und Hölle.

Meine Eindrücke:

Das Cover finde ich bestenfalls durchschnittlich (Wobei mein Exemplar anders aussieht als das, das es bei Amazon gibt. Meines ist eine Club-Ausgabe). Die Skulptur sieht so furchtbar jammervoll aus – das animiert nicht gerade dazu, das Buch in die Hand zu nehmen. Und einen Thriller, der einem im Kleingedruckten versprochen wird, würde man dahinter auch nicht vermuten.

Der Prolog kommt ein bisschen zäh, mit langatmigen Beschreibungen der Umgebung, der Stimmung,... rüber. Inhaltlich ist es ziemlich verworren, man versteht erstmal wenig.
Das Buch liest sich auch im weiteren Verlauf immer wieder passagenweise sehr zäh. Teilweise haben mir die Exkurse zu Stimmungen, etc. ja durchaus gefallen und da waren wirklich amüsante Abschnitte dabei. Aber der Autor verliert sich da öfter mal in seinem ,SmallTalk Talent' – das bringt die Geschichte kein Stück voran und nervt dadurch bald. Die Spannung, die ich mir von einem ,Thriller' erwarte will da nun so gar nicht aufkommen. Dafür schreitet alles viel zu langsam voran. Und nur ein irrer Protagonist, dem man so ziemlich alles zutrauen könnte, reißt es nicht raus. Schade.

Der Plot ist reichlich verworren. Man kapiert eigentlich bis fast zum Schluß nicht mal im Ansatz, wie alles zusammenhängt und dann ist die Geschichte reichlich an den Haaren herbei gezogen. Am Ende kann man über die Auflösung des ganzen eigentlich nur leicht verwundert den Kopf schütteln. Einzig die kleine Lovestory ist einigermaßen nachvollziehbar, aber die ist ja eigentlich nur ein Nebenschauplatz in diesem Thriller, dem der Thrill fehlt.

Die Personen, insbesondere die Nebenfiguren, bleiben fast alle flach, stellen Stereotype dar, denen eine individuelle Note fehlt. Alessandro ist so schräg drauf – das ist so einfach  unglaubwürdig.
Einzig der Vikar Vincenzo Peo wird als Person lebendig und glaubwürdig. Er hat mir gefallen. Aber auch diesen Charakter hätte man weiter ausbauen können.

Insgesamt ist das Buch für mich ein Flop. Keine Katastrophe, die man nach einigen Seiten aus der Hand legen muss, aber meilenweit von einem literarischen Highlight entfernt. Das gute ist, dass das Buch nicht dick ist und so kann man es ohne weiteres schnell fertig lesen um die Neugier zu befriedigen ,wie es ausgeht'.

Note:
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Liebe Grüße,
Christiane
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)