Jessie Burton - Die Magie der kleinen Dinge

[Annette B.]

[isbn]B00QZESM8C[/isbn]

Klappentext lt. Amazon

Wenn der Schein trügt, muss man zweimal hinsehen
Die junge Nella wird mit dem Amsterdamer Handelsmann Johannes Brandt verheiratet. Als sie sein herrschaftliches Haus an der Herengracht zum ersten Mal betritt, schlägt ihr kalte Abneigung von Seiten ihrer neuen Familie entgegen. Nur das Hochzeitsgeschenk spendet ihr Trost: ein Puppenhaus, das eine exakte Nachbildung ihres neuen Zuhauses ist. Doch bald werden Nella mysteriöse kleine Nachbildungen ihrer neuen Familienmitglieder geschickt – und Hinweise auf das, was diese verbergen. Nella beginnt zu ahnen, dass sich hinter der perfekten Fassade der Brandts tiefe Abgründe verbergen – und Geheimnisse, die sie alle in ihren Sog ziehen werden ...

Meine Meinung

Das Buchcover und der Klappentext versprechen eine spannende Handlung die im Mittelalter spielt.
Leider hat mich die Handlung nicht überzeugen können.

Obwohl der Schreibstil sehr flüssig und auch leicht zu lesen ist, blieb die Handlung sehr zäh. Durch viele, sehr lange Beschreibungen, die sich auch noch ständig wiederholten, war es für mich sehr mühsam überhaupt in die Handlung hinein zu finden.

Die Autorin hat sehr gut recherchiert was den Alltag und die Lebensbedingungen im siebzehnten Jahrhundert betreffen.
Auch das alte Amsterdam und die Furcht der Menschen vor dem Wasser, wurden genau beschrieben. Doch gerade diese vielen Informationen haben den Lesefluss empfindlich gestört.

Die Figuren, egal ob Petronella (Nella) oder Johannes und seine Schwester, blieben sehr blass. Ich konnte mit keiner der Figuren richtig warm werden.
Auch die Dialoge wirkten oft hölzern oder unpassend.

Was nun dieses Puppenhaus betrifft und die Magie, die sich mit den kleinen Dingen verbinden sollte, so habe ich diese Magie wirklich nicht finden können.
Im Gegenteil, mit ein wenig gesundem Menschenverstand lies sich diese Magie leicht ergründen. Die Autorin liefert die Erklärung zum ergründen sogar mit, indem sie immer wieder darauf hinweist das die Schlüssellöcher in den Türen sehr groß waren und die Häuser sehr zugig waren.
Lauschen und durchs Schlüsselloch schauen war sowieso die Hauptbeschäftigung der Hauptdarsteller und der Dienstboten.

Die Idee zu diesem Buch war nicht schlecht, aber leider ist die Handlung nicht in Schwung gekommen und obendrein auch noch sehr dunkel, fast deprimierend geblieben.
Das Klischee vom  >finsteren Mittelalter<  wird in diesem Buch zu hundert Prozent bedient. 
Aus dieser Idee hätte man mit etwas Humor und ein paar unerwarteten Wendungen viel mehr machen können.

Während der ganzen Handlung wurde immer wieder die Gesetzgebung im Mittelalter erwähnt, daher war das Ende der Handlung für mich auch keine Überraschung mehr. Nur weil ich darauf gehofft habe, dass die Autorin am Ende vielleicht doch noch eine andere Wendung, als diese, welche ich schon geahnt habe, einbringt habe ich weitergelesen.
Leider wurde ich aber auch in diesem Punkt enttäuscht.

Eine Empfehlung für dieses Buch kann ich nach dieser Enttäuschung nun wirklich nicht aussprechen.
Einen Stern vergebe ich für die gute Recherche und einen Stern für den flüssigen Schreibstil.

[note5+]

[Inge78]

Danke für die Rezi ,gut geschrieben
Mir fallen solche Rezis immer sehr schwer

[Annette B.]

Danke für die Rezi ,gut geschrieben
Mir fallen solche Rezis immer sehr schwer

Ich schreibe auch nicht gerne so eine niederschmetternde Rezi, aber in diesem Fall musste das sein, weil ich den Eindruck habe, dass da bei Amazon zu viele "Freundschafts-Rezis" stehen.
Da stimmt bei der Bewertung des Buches irgend etwas nicht!