Ingrid Ganß: Die Kristallkugel

[Kathrin]

Autorin: Ingrid Ganß
Titel: Die Kristallkugel
Verlag: Frauenzimmer Verlag
Veröffentlicht: Mai 2019
Seiten: 498
Preis: 16,00 Euro

Inhalt:
,,Es war einmal eine Zauberin, die hatte drei Söhne, die sich brüderlich liebten; aber die Alte traute ihnen nicht unddachte, sie wollten ihr ihre Macht rauben. Da verwandelte sie den Ältesten in einen Adler ..."
Die Zauberin Megynde herrscht mit eiserner Hand über ein kleines Inselreich im hohen Norden. Ihr jüngster Sohn Morten ist ein verträumter, schmächtiger Junge, den seine älteren Brüder noch fürein Kind halten und nicht sonderlich ernst nehmen. Vor der grauen, kühlen Ereignislosigkeit seiner abgelegenen Heimat flüchtet Morten sich in Fantasien vom Schloss der goldenen Sonne in einenwarmen, lebendigen Süden, in dem er mit einer wunderschönen Prinzessin leidenschaftliche Nächte erlebt.
Die Lage der drei Brüder ändert sich dramatisch, als Megynde ihren ältesten Sohn in einen Adler verwandelt. Als auch der zweite Sohn in einen Wal verwandelt wird, muss Morten Hals über Kopffliehen. Zum ersten Mal völlig auf sich gestellt, zieht Morten in eine neue, aufregende Welt hinaus, die nicht immer bereit ist, ihn mit offenen Armen zu empfangen ...

Aus dem Grimm'schen Märchen vom dritten Sohn, der auszieht, sein Glück zu finden, webt der Roman ,,Die Kristallkugel" eine Geschichte von der Suche nach sich selbst, von Rivalität und Liebe unter Geschwistern, von Magie und Verwandlung in einer zeitlosen, vom Mittelalter inspirierten Welt.

Meine Meinung:
,,Und es sind nur Bücher drin? Keine Schätze?", fragte Morton und versuchte seine Enttäuschung zu verbergen. Ein kleines Lächeln zeigte sich auf Sjörs müdem Gesicht. ,,Sind Bücher keine Schätze, kleiner Bruder?"
Meine Antwort auf Sjörs Frage wäre deutlich anders ausgefallen, als Mortons leises ,,Schon." Auch wenn sicherlich nicht jedes Buch ein Schatz ist, so gehört zumindest ,,Die Kristallkugel" von Ingrid Ganß eindeutig dazu!

Neun lange Jahre habe ich auf einen neuen Roman von Ingrid Ganß warten müssen und da dieses bei einem eher kleinen Verlag, dem Frauenzimmer-Verlag, erschienen ist, hätte ich es fast nicht mitbekommen. Im Endeffekt bin ich nur durch Zufall über eine Suche beim großen A.... darauf gestoßen und habe es sofort gekauft und auch relativ schnell gelesen.

Ingrid Ganß erzählt in ,,Die Kristallkugel" wieder ein Märchen der Gebrüder Grimm in Langfassung und zwar das ,,Märchen vom dritten Sohn, der auszieht, sein Glück zu finden," mit der Geschichte der Zauberin Megynde und ihren drei Söhnen Arnar, Sjör und Morton. Als die Mutter zunächst den Ältesten in einen Adler und kurze Zeit später auch den Zweitgeborenen in einen Wal verwandelt, entflieht Morton den Fängen seiner Mutter und zieht in die Welt, nicht nur um sein Glück, sondern auch seinen Vater  zu finden, wie auch nach der Möglichkeit, die Brüder zu erlösen.

Für alle, die ,,Der Spielmann" (basierend auf dem Märchen ,,König Drosselbart") und ,,Der König" (Fortsetzung zu ,,Der Spielmann") geliebt haben, möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ,,Die Kristallkugel" zwar auch in einer mittelalterlich angehauchten Welt spielt, die an Norwegen oder Island erinnert, aber aufgrund der Zaubereien und Verwandlungen eher zum Genre Fantasy zu zählen ist und als zu hist. Romanen. Und nicht nur Megynde zaubert, auch Ingrid Ganß zaubert. Es ist eine Geschichte von der Liebe und Rivalität von drei Brüdern, eine Geschichte  von der Suche nach sich selbst und des Erwachsenwerdens, eine Geschichte von Liebe und Freundschaft, in einer liebevollen aber auch humorvollen Sprache, die atmosphärisch unglaublich dicht und zugleicht bezaubernd märchenhaft ist.

Ingrid Ganß hat es wieder geschafft, dass ich ihren Figuren verfallen bin. Selbst der bösen Zauberin und dem jugendlichen Morton, der nicht gerade in meinem Lieblingsalter für Roman-Protagonisten ist. Dennoch kamen mir ein paar Figuren zu kurz und auch das Ende wirkte auf mich irgendwie zu übereilt, nicht richtig fertig erzählt. So 100 bis 150 Seiten mehr, hätten dem Buch bestimmt noch gut getan und wäre dem ein oder anderen Nebencharakter gerecht geworden. Aber grundsätzlich können Bücher von Ingrid Ganß für mich auch ruhig 1000 Seiten dicke Schinken sein, denn eins ist klar: Das Erzählen hat sie in den letzten 9 Jahren definitiv nicht verlernt.

Das Cover ist übrigens so gar nicht meins. Ohne den Namen der Autorin darauf hätte ich im Buchladen niemals zu dem Buch gegriffen. Aber grundsätzlich passt es extrem gut zur Geschichte und somit kann ich damit leben, solange der Inhalt stimmt und das tut er.

Bewertung:
[note2+]

[Inge78]

Ich finde das Cover immer noch grottig schlecht
Schade, dass es das Buch nicht als ebook gibt, denn was Du schreibst macht mich sehr sehr neugierig

[Kathrin]

Ich habe gestern beim Rezi-Schreiben direkt wieder Lust auf einen Re-Read bekommen. Das ist echt einfach ein Märchen in Langform, von der Sprache, vom Setting, von der Geschichte. Du spürst in jeder Zeile, ja, das ist ein Märchen, aber halt 500 Seiten lang und nicht 10 Seiten oder so.

[leseschnecke]

Danke, Kathrin, für den Tipp!
Das hat mich daran erinnert, dass ich immer mal "Der Spielmann" von ihr lesen wollte.

Schade, dass es das Buch nicht als ebook gibt, denn was Du schreibst macht mich sehr sehr neugierig

Es gibt "Der Spielmann" und "Der König" von ihr auf Kindle.

[Inge78]

Danke, Kathrin, für den Tipp!
Das hat mich daran erinnert, dass ich immer mal "Der Spielmann" von ihr lesen wollte.

Schade, dass es das Buch nicht als ebook gibt, denn was Du schreibst macht mich sehr sehr neugierig

Es gibt "Der Spielmann" und "Der König" von ihr auf Kindle.

Die Bücher kenne und liebe ich

[leseschnecke]

Die Bücher kenne und liebe ich

Sehr gut - dann kann ich mich ja darauf freuen! 

[Kathrin]

Die Bücher kenne und liebe ich

Sehr gut - dann kann ich mich ja darauf freuen! 

Kannst Du!!!! Aber ich sag Dir gleich, Andreas ist meiner ... also der in den Büchern 

[Inge78]

Die Bücher kenne und liebe ich

Sehr gut - dann kann ich mich ja darauf freuen! 

Kannst Du!!!! Aber ich sag Dir gleich, Andreas ist meiner ... also der in den Büchern 

Ach ja ? 

[Kathrin]

Ja, Inge, ich habe das zuerst gesagt. Und ich habe so gar (glaube ich) eine entsprechende Widmung in meinem Buch! So!

[Inge78]

Ja, Inge, ich habe das zuerst gesagt. Und ich habe so gar (glaube ich) eine entsprechende Widmung in meinem Buch! So!

Mist, damit kann ich nicht mithalten

Nehme ich halt Ashe 

[Kathrin]

Den will ich eh nicht. Da ganz eindeutig eher Anborn. Oder mit Elynsynos kuscheln, wer braucht schon Männer, wenn es ein so tolles Drachenweibchen gibt 

[Inge78]

Den will ich eh nicht. Da ganz eindeutig eher Anborn. Oder mit Elynsynos kuscheln, wer braucht schon Männer, wenn es ein so tolles Drachenweibchen gibt 

Wo Du recht hast, hast Du recht 

[leseschnecke]

Ich glaube, ich behalte einfach meinen 
Der ist klasse und hat sich bewährt 

[Kathrin]

Den will ich eh nicht. Da ganz eindeutig eher Anborn. Oder mit Elynsynos kuscheln, wer braucht schon Männer, wenn es ein so tolles Drachenweibchen gibt 

Wo Du recht hast, hast Du recht 

Die Rhapsody-Bücher wären echt auch mal wieder einen Re-Read wert, aber wenn ich da einmal anfange, höre ich so schnell nicht wieder damit auf und was wird dann aus meinem SUB?

[sisquinanamook]

Das klingt wirklich schön und wandert somit auf mein Wunschliste (die ich wohl niemals nie nicht "abgearbeitet" bekomme...  )