Richard Schwartz - Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2

Begonnen von Kathrin, 08. Juni 2017, 14:54:26

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Kathrin

[isbn]3492268188[/isbn]
Die zweite Legion
Richard Schwartz
Fantasy
Seiten: 422
Verlag: Piper Taschenbuch

Inhalt:
Ein mysteriöser Wanderer aus dem legendären Reich Askir trifft im Gasthof »Zum Hammerkopf« ein. Er unterrichtet den Krieger Havald und die Halbelfe Leandra über die Zersplitterung des sagenhaften Reiches. Leandra, Havald und einige Gefährten machen sich auf zum magischen Portal, um die Bewohner Askirs davor zu warnen, dass der brutale Herrscher Thalak auch sie zu unterjochen droht. Das Portal soll die Gefährten unmittelbar nach Askir führen; doch stattdessen landen sie im gefährlichen Wüstenreich Bessarein

Meine Meinung:
,,Die zweite Legion" ist der zweite Teil der großen Askir-Reihe von Richard Schwartz und nicht nur für ,,Das erste Horn" ein würdiger Nachfolger sondern auch für mein Lesehighlight, welches ich direkt davor gelesen habe. Das Geheimnis scheint darin zu liegen, nach so richtig tollen Büchern, ein Buch zu finden, von dem man im Vorhinein weiß, dass man es mag, das aber ganz anders ist. Weshalb ich in solchen Fällen gerne auf erprobte Serien zurückgreife, denn da weiß ich ja, worauf ich mich einlasse.

Nichtsdestotrotz hatte ich zunächst ein wenig Probleme. mich wieder in Askir zurechtzufinden, weil ich das Gefühl habe, schon wieder die Hälfte des ersten Bands vergessen zu haben. Einige Figuren aus Band 1 sind komplett aus meinem Gedächtnis gelöscht, sei es weil ihre Rolle zu klein (wenn auch nicht unbedeutend) war oder weil ich ihnen von vorherein keine Bedeutung beigemessen habe. Oft sind diese Figuren auch nicht klar genug umrissen und vielleicht auch zu einseitig charakterisiert. Dafür entwickeln sich die Hauptfiguren rund um Havald und Leandra deutlich weiter und spätestens als mein Lieblingscharakter Zokora ins Geschehen eingreift, kann ich auch wieder voll und ganz in die Geschichte eintauchen. Zokora wird nicht nur menschlicher (wobei sie auch nicht zuuu menschlich werden soll), sondern ist auch immer für einen etwas anderen Lacher gut, den sie selbst gar nicht als lustig empfindet, weil sie gar nicht wirklich weiß, was Humor ist. Fast schon ein wenig wie Mr. Spock bei Raumschiff Enterprise. Sehr positiv fällt bei Richard Schwartz auch auf, dass er seinen Helden ganz normale menschliche Bedürfnisse zugesteht und sie auch nicht immer ungeschoren aus ihren Scharmützeln hinausgehen. Ebenso gefällt mir, dass es auch die leisen Figuren gibt, die sich nicht in den Vordergrund der Geschichte drängen, auf die man aber nicht verzichten mag und die für die Geschichte noch unheimlich wichtig werden.

Allerdings finde ich auch, dass Richard Schwartz (zumindest bis jetzt) aus einigen Figuren zu wenig rausholt. Ich hoffe sehr, dass die ein oder andere Figur, die bislang nur einen Kurzauftritt hinlegen durfte, nochmal auftauchen und wichtig werden wird. Sollte das nicht der Fall sein, dann wäre das ein sehr deutlicher Kritikpunkt. Aber ich setze da jetzt einfach mal auf die Idee, dass der Autor alles irgendwie mit einander verknüpft hat und dass nichts ohne Grund passiert.

Nachdem ,,Das erste Horn" komplett im Hammerkopf gespielt hat, wechselt Richard Schwartz in diesem Band die Szenerie und wir lernen neue Gegenden, Länder und dadurch auch neue Sitten und Bräuche kennen. Dadurch kommen spannende Figuren mit ins Spiel, so zum Beispiel  Faihyld und die ganze adlige Familie aus Bessarein, auf die ich im weiteren Verlauf der Serie sehr gespannt bin. Außerdem mag ich politische und taktische Intrigen und Geplänkel  bei den oberen 10.000 total gerne. Es werden auch etliche Legenden erzählt, sowohl aus der Geschichte des Landes wie auch über die Götter. Mit der Geschichte um die Entstehung der Menschen kommt zum Beispiel auch das Thema ,,Hoffnung" im Roman zum ersten Mal auf, was sich durch das ganze Buch zieht und voll in meine Leserherz trifft.

Allerdings hab ich auch das Gefühl, dass Richard Schwartz an der ein oder anderen Stelle nicht wirklich rund ist in seiner Erzählung. Wie die Torsteine funktionieren, habe ich nach wie vor nicht ganz verstanden. Hier habe ich das Gefühl, dass er seinen ursprünglichen Gedanken um die Torsteine weiterentwickelt hat und somit Aussagen aus Band 1 jetzt in Band 2 nicht mehr ganz rund wirken. Andere Szenen sind wiederum so gut erzählt, dass es einem das Herz zerreißt, wenn man ein weinendes, hungerndes Baby im Buch weinen hört.

Alles in allem ein schönes Buch, mit Highlights aber auch kleineren Schwächen, die mich aber nicht vom Weiterlesen abhalten können.

Bewertung:
[note2]
Rock the Night!