Max Frisch: Homo Faber

Begonnen von Wuschl*, 17. August 2007, 07:33:09

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Wuschl*


[isbn]3518368540 [/isbn]

Taschenbuch
Verlag: Suhrkamp; Auflage: 73., Aufl. (2002)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3518368540
ISBN-13: 978-3518368541

Der Inhalt:
Die Hauptfigur, der Ingenieur und Entwicklungshelfer Walter Faber, geht unwissentlich eine Liebesbeziehung zu seiner eigenen Tochter ein. Im Laufe des Romans muss er durch verschiedene unvorhersehbare Ereignisse innerhalb weniger Monate feststellen, dass seine technische Weltsicht nicht ausreichend für die Erfassung der Wirklichkeit ist und ihn viel Lebensgenuss gekostet hat

Meine Einschätzung, meine Ausführung und weitere Gedanken:
Faber ist ein Technokrat, ein ach so typischer Vertreter der neuen Generation nach dem Krieg. Weltverbesserung durch Technikgläubigkeit, keine Gefühle auskommen lassen, alles in logische Schablonen sortieren. Eine sehr wirksame Art, sicherlich, um über die menschlichen Gräuel des zweiten Weltkriegs zu kommen und sich gleichzeitig davon zu distanzieren. Frisch spricht das allerdings nie so aus, es ist immer nur zwischen den Zeilen zu lesen.
Trotzdem, Faber (was ja auf Leatein "Handwerker, Arbeiter heißt - Walter Faber ist also ein Mensch, der arbeitet und werkelt und alles ganz furchtbar  rational sieht) hat seine eigene Vergangenheit zu Zeiten des Dritten Reichs. Seine halbjüdische Freundin war schwanger, er hat sich von ihr getrennt, wobei für ihn klar war, daß das Kind abgetrieben wierden würde. War ihm die Trennung gefühlsmäßig näher als er bei aller Technisierung zugeben mag? Jedenfalls hat Faber danach scheinbar keine feste Beziehung mehr gehabt, die Freundin vn der er sich zu Beginn des Buchs trennt heißt auch bezwichnenderweise Ivy - Efeu auf Englisch.

Im Laufe des Buchs wird dann auch klar, daß Faber eigentlich ein sehr gefühlvoller Mensch ist. Wodurch hat er diese Fähigkeit verloren? Frisch hat die Fähigkeit, das ganz tiefgründig mit seiner Wortwahl und den Bildern, die er für den Leser zeichnet zu beschreiben.

Ein enormes Buch, das ich immer wieder gerne lese. [note1], was anderes geht ja gar nicht ;-)
Allein die Sprache ist ein Genuß für sich.

Liebe Grüße,
Wuschl
uro nun luceo

Steffi

Hallo Wuschl!

Das ist ja so ein Alptraumbuch für mich. Wolfgang liebt es, ich finde es einfach furchtbar. Mir geht diese kühle, technisch gehaltene Sprache total ab. Die Geschichte finde ich gelinde gesagt...abstoßend. Den Film fand ich genauso schnarchig, obwohl ich z.B. Sam Shepard total gerne mag.

Also ich glaube, bevor ich Max Frisch noch mal lese, muss viel Zeit vergangen sein. In der Zwischenzeit gibt es so viele andere Autoren, die ich gerne mal ausprobieren möchte.

Aber so isses eben - die Geschmäcker sind verschieden und das ist ja auch gut so!

Liebe Grüße,
Steffi
Ich lese gerade:
Steve Cavanah: Zu wenig Zeit zum Sterben
Taylor Jenkins Reid: Daisy Jones and the Six
Heidi Furre: Macht
        als nächstes auf dem SUB
Lea Stein: Altes Leid
Faith Jones: Ungehorsam


Wuschl*

Hi Steffi!

Zitat von: Steffi in 17. August 2007, 09:35:18
Den Film fand ich genauso schnarchig, obwohl ich z.B. Sam Shepard total gerne mag.

Wenn Du mich jetzt noch bidde aufklärst, wer der Herr ist  :->

LG, Wuschl
uro nun luceo

Steffi

Hallo Wuschl!

Der Schauspieler, der Faber gespielt hat! *G*

Liebe Grüße,
Steffi
Ich lese gerade:
Steve Cavanah: Zu wenig Zeit zum Sterben
Taylor Jenkins Reid: Daisy Jones and the Six
Heidi Furre: Macht
        als nächstes auf dem SUB
Lea Stein: Altes Leid
Faith Jones: Ungehorsam