Tereza Vanek

Begonnen von nirak, 13. Dezember 2016, 19:37:27

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nirak

[isbn]9783959730020[/isbn]

Interessante Geschichte über dem Kampf um die Freiheit der Wenden

Die Schwestern Neslin und Appolonia leben im 12. Jahrhundert in Braunschweig. Der Tod des Vaters zwingt die Mädchen dazu, sich ihrer Zukunft zu stellen. Für Neslin, sie ist die Ältere, bedeutet es den Goldschmied Oswald zu heiraten. Sie will diese Ehe nicht und ist überrascht, als sie merkt, wie sich die Beziehung entwickelt. Ihre Schwester verspürt mehr und mehr den Wunsch, in ein Kloster einzutreten. Doch auch hier ist sie nicht auf das vorbereitet, was dann geschieht. Ein Fremder taucht eines Tages vor den Klostermauern auf und stürzt Appolonia in schwere Zweifel. Dies Kennenlernen bleibt nicht ohne Folgen. Die angehende Nonne bekommt ein Kind. Der Fremde war eine Heide aus dem Wendenland und verschwindet so überraschend, wie er auch aufgetaucht ist. 

Die Geschichte der Heidentochter spielt sich über einen größeren Zeitraum ab. Zu Beginn wird die Geschichte der Schwestern erzählt. Von ihrem Leben in Braunschweig, von ihren Gefühlen, Träumen und Wünschen. Später dann kommen die Kinder zu Wort. Gerade für die Tochter von Appolonia wird es schwer. Sie begibt sich auf einen gefahrvollen Weg. Die Autorin erzählt von dem Leben, von den Menschen in diesem Jahrhundert. Zum einen davon, wie es in einer Goldschmiedefamilie zu ging.
Der zweite Handlungsstrang erzählt dann aus dem Reich der Wenden. Hier wird anschaulich geschildert, was es für diese Menschen bedeutet, als die Christen in ihr Reich eingefallen sind. Mir haben gerade die Einblicke in das Wendenreich gut gefallen. Ich fand es interessant zu lesen, wie dieser Kreuzzug zustande kam und wie die Menschen damit umgingen.

Neslin und ihre Schwester haben mich jetzt nicht so sehr berührt, wie erwartet. Auch fand ich das Leben von Neslin jetzt nicht so aufregend. (Obwohl sie wohl nicht das typische Leben dieser Zeit gelebt hat). Dafür hat mich aber der Teil in Bezug auf die Wenden voll entschädigt. Hier wird spürbar, dass sich Vanek intensiv mit dem Thema beschäftigt hat. Eindrucksvoll schildert sie von den Menschen dort, von ihren Bräuchen und Ritualen. 

Dass es in dieser Geschichte ein paar Zeitsprünge gegeben hat, hat mich eigentlich nicht gestört, es wäre aber schöner gewesen, diese mit Zeitangaben über den Kapiteln anzukündigen. So gab es hin und wieder doch Verwirrung. Ein kleines Nachwort zum Schluss klärt noch schnell Fiktion und Wahrheit, (finde ich ja immer sehr interessant) und eine Zeittafel, die den geschichtlichen Ablauf erklärt ist auch vorhanden.

Leider gab es hier einige Rechtschreib- und Grammatikfehler, die doch den Lesefluss gestört haben. Schade, dass das Lektorat hier nicht so gründlich gearbeitet hat.

,,Die Heidentochter" ist ein unterhaltsamer Roman aus dem 12. Jahrhundert. Hier ist der Kreuzzug gegen die Wenden Hauptbestandteil der Geschichte und wird spannend erzählt. Die Liebesgeschichten fügen sich wie von selbst in die Handlung ein. Sie sorgen ein wenig dafür, dass die Hoffnung nicht verloren geht.

[note2]