Magma - Thomas Thiemeyer

Begonnen von Tintagel, 06. März 2008, 19:04:47

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Tintagel





Ein italienischer Geologe entdeckt 1954 bei einer Wanderung durch die Alpen eine seltsame Kugel, die er nicht zuordnen kann. Während er die Kugel untersucht kommt es zu einem Zwischenfall, der ihn das Leben kostet.

Rund fünfzig Jahre später kommt es im Sternbild des Orion zu einer Supernova, die eine junge Astophysikerin zufällig als erste entdeckt. Kurz darauf rund um den Pazifik seismische Bewegungen wahrgenommen, die sich Geologen Weltweit nicht erklären können. Die Erdbebewellen habe eine vollkommen untypische Eigenschaft, die dazu führt, dass eine geheime Organisation Dr. Ella Jordan, ihres Zeichens eine der führenden Geologen und Vulkanologen weltweit, um Hilfe bei diesem ganz besonderen Fall bittet.

Gemeinsam mit einem Team, bestehend aus diversen Wissenschaftlern und Militärs, beginnt Ella, sich dem Problem anzunehmen. Ihre erste Aufgabe führt sie etwa elftausend Meter tief in den Marianengraben, wo sie unverhofft auf eine riesige Kugel trifft, die scheinbar der Auslöser für die seismischen Bewegungen ist.

Doch Thomas Thiemeyer denkt gar nicht daran, es Ella leicht zu machen. Auf ihrem Tauchgang lässt er sie schon gegen die ersten Wände laufen und wirft ihr Steine in Form von Gegenspielern aus den eigenen Reihen in den Weg. Der Art boykottiert und desillusioniert muß Ella erstmal um ihren guten Ruf in Fachkreisen als auch um ihren Lebensunterhalt fürchten. Doch schon taucht ein weiteres Angebot, einer weiteren dubiosen Organisation auf, das sie bereitwillig annimmt. Ihre folgenden Aufträge schicken sie rund um den Globus, wo sie auf immer mehr Kugeln trifft.

Theimeyers Protagonisten entstammen fast allen Bereichen der Wissenschaft. Geheimagenten und Militärs spielen ebenso eine Rolle wie Auftragskiller und Zivilpersonen. Seinen Hauptcharakteren gesteht der Autor ausgeprägte Charaktereigenschaften zu, dafür bleiben seine Nebenfiguren etwas auf der Strecke – auch solche, die für Handlung an sich recht wichtig sind.

Ella zum Beispiel ist eine charismatische Wissenschaftlerin, die sich nicht vor brisanten Aufgaben und Herausforderungen fürchtet und sich auch gerne mal in Lebensgefährliche Situationen bringt. Ihr Kollege Konrad Martin hingegen ist ein schweigsamer und recht seltsamer Kauz, mit dem es Ella nicht leicht hat und deren Zusammenarbeit von vorneherein zum scheitern verurteilt scheint, hat sie ihn doch im Verdacht nicht mehr und nicht weniger als ein mittelprächtiger Hochstapler zu sein. Und auch von ihrer neuen Chefin, Heléne Kowarski, weiß man nicht, was man halten soll. Nicht zu vergessen, Esteban, der Geheimagent, der Ella erst in diese verzwickte Situation gebracht hat. Alle samt scheinen sie etwas zu wissen, das sie vor der Geologin geheim halten wollen.

Thomas Thiemeyer lässt verheerende Erdbeben entstehen, die nicht selten die Geburt eines neuen Vulkans zur Folge haben. Ein Ereignis, das zwar vorkommt, meistens jedoch unterhalb der Meeresoberfläche. Auf dieses Detail beschränkt sich der Autor in diesem Buch nicht. Weltweit gibt es immer größere Probleme mit den Feuerspuckenden Bergen und den daraus resultierenden Problemen für Klima und Umwelt. Die Zeit wird allmählich knapp für Ella und ihre Kollegen, und eine Lösung des Problems scheint auch nicht in erreichbarer Nähe.

Wissenschaftliche Probleme und Begriffen werden im Verlauf des Romans mit einfachen Worten erklärt, die es auch unbedarften Lesern möglich machen, mit dem Wissenschaftsteam mithalten zu können. Dank des eingängigen Stils des Autors, macht dieses Buch Spaß und bereitet ein mitreißendes Lesevergnügen für alle Liebhaber von Science Fiktion, Thriller- und Endzeitromanen. 


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