Cecelia Ahern...

Begonnen von Steffi, 03. August 2007, 21:58:00

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Steffi

Hallo Ihr Lieben!

Ich habe Anfang letzten Jahres "Für immer vielleicht" von Cecelia Ahern gelesen und fand das ganz nett.

Nun habe ich zu ihrem Bestseller und Erstling "P.S. Ich liebe dich" gegriffen - hochgelobt, viel gekauft und selber schon oft verkauft!  :-)

Nun ja - ich hab jetzt 70 Seiten und ....  :gr: ... stell ich mich an oder ist das Teil furchtbar schlecht geschrieben. Der Schreibstil geht ja mal so gar nicht!  :umfall: Und so viele Unwichtigkeiten - ein ganzer Abschnitt für die Sitzreihenfolge der Leute bei Tisch, als Holly ihre Eltern besucht.

Ein paar Sätze fand ich trotz ihrer Einfachheit sehr berührend. Zum Beispiel, wie Holly den Tod ihres Mannes schildert. Ansonsten bisher sehr ernüchternd das Buch. Eine Aneinanderreihung von Klischees. Der gutbürgerliche steife Bruder, die hippe rothaarige Schwester, die nur Abenteuer im Sinn hat. Holly selbst irgendwie ein bisschen fad und langweilig.

Wird das noch oder bleibt das Buch so?

Wie fandet Ihr es und wie findet ihr die Autorin ansonsten? Wie gesagt "Für immer vielleicht" fand ich eigentlich ganz nett.

Liebe Grüße,
Steffi
Ich lese gerade:
Steve Cavanah: Zu wenig Zeit zum Sterben
Taylor Jenkins Reid: Daisy Jones and the Six
Heidi Furre: Macht
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Lea Stein: Altes Leid
Faith Jones: Ungehorsam


Susanne

Hallo Steffi,

Ich bin mit dem Buch auch nicht so richtig warm geworden. Zwar habe ich es zu Ende gelesen, aber das Buch war mir definitv zu klischeehaft und in der Lösung zu einfach.
Auch war mir die Hauptperson einfach zu abhängig von ihrem Mann.
Deshalb habe ich um die anderen Bücher dieser Autorin einen Bogen gemacht.

Liebe Grüße
Susanne

Steffi

Hi Suanne!

Also wie mir scheint haben Holly und Gerry ja sehr früh geheiratet und ich kann schon verstehen, wenn die beiden sich so sehr geliebt, dass es schwierig für sie ist, in einen Alltag ohne ihn zurückzukehren. Wahrscheinlich hat sie auch noch nie alleine gelebt. Sprich, zuerst bei ihren Eltern gewohnt und dann direkt mit ihrem Freund/Ehemann zusammen gezogen. Ich stelle mir das schon sehr schwer vor, wenn man noch nie komplett auf sich gestellt war.

Ich finde bisher ist sie eigentlich überraschend gut drauf - geht trinken auf ihrem Geburtstag, etc. Aber vielleicht kommt das auch noch, was Du meinst.

Liebe Grüße,
Steffi
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Susanne

Hallo Steffi,

Hast Du schon den Brief, den sie von ihrem Mann bekommen hat? Danach fand ich lebte sie nur noch "für ihren Mann".

Sie bekommt auch noch Tage an denen es ihr nicht wirklich gut geht und an denen sie auch wirklich um ihren Mann trauert und von seinem Tod berichtet. Die sind auch wirklich traurig und stellenweise empfindet man auch wirklich mitleid mit Holly. Aber insgesamt ist sie mir damals einfach nicht richtig ans Herz gewachsen und ich habe ihr ihre Rolle nicht so ganz abgenommen.

Natürlich ist ihre Situation schwer und ich möchte so etwas auch nie erleben. Aber an dem Buch merkt man einfach, daß es eine relativ junge Schriftstellerin geschrieben hat (zumindest habe ich das so empfunden).

Kennst Du Himmelblau und Rabenschwarz? Das Buch ist zwar stellenweise auch ein wenig sehr unrealistisch. Aber für mich um einiges besser als P.s. ... .

Liebe Grüße
Susanne

Steffi

Hallo Susanne!

Winston subbt noch, aber ich glaube Du hast schon recht - Ahern war einfach viel zu jung, um richtig eindringlich zu schreiben. Sie hat wohl auch definitiv dazu gelernt, denn "Für immer vielleicht" war schon viel  viel besser (sprachlich). Da ist wohl eher die Idee daran schuld, das alle das Buch lesen wollen.

Liebe Grüße,
Steffi
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Susanne

Hallo Steffi,

Damit könntest Du natürlich Recht haben.
Aber ich glaube auch einfach, daß manche Bücher von Verlagen super hochgepuscht werden (neuestes Beispiel "Ohne ein Wort").
Natürlich ist es beachtlich, daß so eine junge Frau überhaupt schon ein Buch schreibt und ich denke viele Menschen sind von dem Buch auch bestimmt begeistert. Aber Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.

Liebe Grüße
Susanne

Steffi

Hallo Susanne!

Also bei "Ohne ein Wort" ist es so, das es zwar gepusht wird, es aber vielen Leuten auch gefällt. Meine Kollegen, die es bereits gelesen haben, sind auch völlig begeistert und ich steh daneben und versteh es nicht!  :->

Aber wie Du schon sagtest - Geschmäcker sind GOTT SEI DANK verschieden.

Liebe Grüße,
Steffi
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Wuschl*

Hallo Steffi!

Also, das "Für immer vielleicht" hat mir auch ausgesprochen gut gefallen - Das "P.S. Ich liebe Dich" an sich auch, aaaaber:

Es sind wahnsinnig viele Fehler im Buch, die mich beim Lesen ganz narrisch gemacht haben. Beispielsweise daß es in Dublin einfach keine U-Bahn gibt, oder daß eine beschriebene Straße westlich und nicht östlich von einem best. Stadtteil liegt. Übersetzungsfehler, würd ich sagen, ich kenn das Buch auch auf Englisch gar nicht.
Aber es hat mir tatsächlich den Lesegenuß vergällt.

Und dann das vorletzte Buch, das mit dem Himmel und dem Engel.
Ein grauenhafter Quatsch. Da kam dann wieder die böse Stimme in meinem Kopf, daß Cecilia nur veröffentlichen konnte, weil Papa Bertie seine Pfoten im Spiel hatte. Sehr irisch...

Liebe Grüße,
Wuschl
uro nun luceo

Wuschl*

Zitat von: Susanne in 03. August 2007, 22:13:42

Kennst Du Himmelblau und Rabenschwarz? Das Buch ist zwar stellenweise auch ein wenig sehr unrealistisch. Aber für mich um einiges besser als P.s. ... .


Hallo Susanne,

ich hab das HuR grad fertiggelesen - und fand es im Gegensatz zu P.S. einfach nur grottenschlecht.

Nicht nur daß ich mir dem zerrissenen Schreibstil nichts anfangen konnte, mir blieb die Protagonistin während der ganzen Geschichte einfach fremd, viel zu unpersönlich. Der Charakter war irgendwie nicht ausgearbeitet, so schien es mir streckenweise. Ich konnte die angesprochenen Empfindungen nicht im Ansatz nachvollziehen.
Überhaupt bieb mir auch die Trauer um den geliebten Mann, was ja an sich die Grundlage der ganzen geschichte ist, fern. Ich hab es der Protagonistin nicht abnehmen könne.

Und dann fand ich alles wahnsinnig dick aufgetragen, sehr amerikanisch... Das Ausflippen in der Trauer, das Hochrappeln, die soziale Schiene, auf der sich die Witwe wieder ins Leben zurückholt, dieneue Liebe - und dann auch noch das unsägliche Thanksgiving  :schrei:
Da war mir doch das P.S. auf seiner guten alten europäischen Art wesentlich näher.

Ich würde das Buch niemandem empfehlen.

LG, Wuschl
uro nun luceo

Steffi

Hallo Wuschl!

Also über "Himmelblau und Rabenschwarz" kann ich jetzt nix sagen, weil das Buch noch subbt.

Aber war dir die Hauptperson in "P.S. Ich liebe dich" nahe? Ich fand sie war genauso schlecht gezeichnet und bis auf wenige Momente, war sie mir mit ihrer Trauer wirklich total wurst. Und das ist schon ein Kunsttück in so einem Buch, wenn einem die Trauernde egal ist. Und zumindest bis ein viertel vor Schluss (da bin ich momentan) ist das Buch voller Belanglosigkeiten.

Natürlich geht es im Leben und auch in der Trauer um Belanglosigkeiten - keine Frage, aber doch nicht nur. Die Autorin verliert sich total in Nebensächlichkeiten (zum Beispiel, wer beim Familienessen neben wem sitzt und das über mehrere Absätze) und dann diese klischeehaften Figuren. Die resolute Mutter, der nachgiebige Vater, der steife Bruder, den keiner mag mit der schnippischen grantigen Frau.

Das für die Inseleuropäer so typische "saufen" - muss man mal darauf achten, in den britischen Chicklits und Frauenromanen wird unheimlich viel getrunken. Egal ob aus Langeweilie, Coolness, Erheiterung oder auch eben Trauer. Dann diese durchweg oberflächlichen nervigen Freundinnen, die mir mit ihrer ständigen Lustigkeit dermaßen auf den Keks gegangen sind. Ne...

Wirkich, ich kann mir den Erfolg des Romans nicht erklären. Die Idee ist gut, aber was hätte man alles daraus machen können. Ich bin wirklich froh, das ich vorher "Für immer vielleicht" gelesen habe, sonst würde ich womöglich nie wieder ein Buch von ihr anrühren, aber ich denke, ich werde die späteren Romane auch noch probieren.

Ich befürchte Ahern war einfach viel zu jung zum Schreiben und auch zu jung für das Thema. Das bedeutet nicht, das junge Menschen grundsätzlich dafür zu jung sind, aber sie war es.

Liebe Grüße,
Steffi
Ich lese gerade:
Steve Cavanah: Zu wenig Zeit zum Sterben
Taylor Jenkins Reid: Daisy Jones and the Six
Heidi Furre: Macht
        als nächstes auf dem SUB
Lea Stein: Altes Leid
Faith Jones: Ungehorsam


Lotte

Hallo ihr Lieben!

Ich hab den Weg zu euch hierher gefunden *freu*

Im letzten Jahr hatte ich, genau wie Steffi, zuerst den CA "Für immer vielleicht" gelesen. Fand den wirklich gut, obwohl die Form (e-mails, Notizen) etwas gewöhnungsbedürftig waren. Und ich hätte so manches Mal die Rosi und den Alex schütteln und würgen mögen, weil die einfach nicht erkannt haben, dass sie doch zusammen gehören.

Nun hatte ich vor ein paar Wochen den "P.S..." gelesen. Obwohl ich mich lange nicht überwinden konnte, den zu kaufen. Hatte befürchtet, dass der ganz schön traurig wird. Ich rührselige Tante mußte ein paar Mal heulen, so traurig fand ich die Beschreibung, wie ihr Mann starb. Dann gab es ein paar Seiten weiter wieder was zu lachen. Diese Liebe zueinander hat mich doch tief bewegt. Sonst konnte ich mit Holly nicht viel anfangen, da fehlte mir irgendwas. Die Beschreibung zur Freundschaft zwischen Holly und Daniel fand ich dann wieder herzerwärmend, wobei sie sich die Laura (?) hätten sparen können. Alles in allem eine sehr ergreifende Geschichte, aber ich fand es auch nicht so gut, daß Holly nur noch für ihren Mann lebt und sich so einigelt.

Liebe Grüße, Lotte!

Wuschl*

Salut Steffi!


Zitat von: Steffi in 16. August 2007, 09:55:53
Hallo Wuschl!

Aber war dir die Hauptperson in "P.S. Ich liebe dich" nahe? Ich fand sie war genauso schlecht gezeichnet und bis auf wenige Momente, war sie mir mit ihrer Trauer wirklich total wurst.

Nun, "menschlich" nahe war mir Holly an sich nicht. Abe rich hab ihre Art verstanden, die ist doch sehr irisch gewesen find ich. Ich fand sie auf jeden Fall nachvollziehbar.

ZitatDas für die Inseleuropäer so typische "saufen" - muss man mal darauf achten, in den britischen Chicklits und Frauenromanen wird unheimlich viel getrunken. Egal ob aus Langeweilie, Coolness, Erheiterung oder auch eben Trauer. Dann diese durchweg oberflächlichen nervigen Freundinnen, die mir mit ihrer ständigen Lustigkeit dermaßen auf den Keks gegangen sind.

Ja, ds war doch grad das Echte an dem Buch  :->
So gern ich Irland mag *flüster*... alles Suffkis  :rollen: Und wie die Zickentussenfreundinnen beschrieben sind: Das sind echte Irinnen. Wobei C.A. eines elegant wegläßt: Etwa 85 % aller Irinnen sind stark übergewichtig. Das paßt doch abrundend noch gut ins Bild dieser Schnecken oder?

ZitatIch befürchte Ahern war einfach viel zu jung zum Schreiben und auch zu jung für das Thema. Das bedeutet nicht, das junge Menschen grundsätzlich dafür zu jung sind, aber sie war es.

Da hast Du schon recht, wobei es auch nicht uninteressant ist, wie gerade ein junger Mensch an diese brisante Thematik herangeht.

Liebe Grüße,
Wuschl
uro nun luceo

Susanne

Hallo Wuschel,

Ich glaube fast es gibt keinen Menschen der beide Bücher gut fand  :-).
Schade, daß Dir das Buch nicht gefallen hat, aber ... zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden.
Mir ging es z.B. ähnlich mit P.s..

Liebe Grüße
Susanne

Angie


Es überrascht mich jetzt, dass hier PS Ich liebe dich eher schlecht aussteigt. Bisher hatte ich eigentlich nur gute Kritik gehört. Es ist zwar schon ein oder zwei Jahre her, seit ich das gelesen habe, aber mir hat es damals ganz gut gefallen!

Normalerweise bin ich nicht gerade nahe am Wasser gebaut, aber das Buch hat mich stellenweise doch zu Tränen gerührt. Ich konnte Hollys Einstellung und alles eigentlich sehr gut nachvollziehen. Aber ich bin auch noch recht jung sag ich mal, vielleicht habe ich deswegen diese "jüngere Sicht" auch anders verstanden.

Ich habe danach erst "Für immer vielleicht" angefangen und fand das eher schrecklich. Zuerst fand ich die E-Mails interessant, aber die Geschichte hat sich so schrecklich hingezogen. Und das Ende hat mich dann zusätzlich unglaublich geärgert...

"Zwischen Himmel und Liebe" hat mich eher an ein Märchen für Kinder erinnert. Ich fand es irgendwie sweet. Eigentlich hatte ich aber bei dem, wie auch den neuen "Vermiss mein nicht" mehr Gefühl erwartet. Das ist gar nicht rübergekommen.


Vielleicht sollte ich ja PS Ich liebe dich nochmals lesen... irgendwie wunderts mich jetzt, dass es mir so gut gefallen hat  :->


littlebird

Ich schließ mich Angie an. Ich fand "P.S..." viel besser als "Für immer Vielleicht". Liegt bei mir aber nicht am Alter ;) Ich konnte mich recht gut in holly reinversetzen, weil wir einen ähnlichen Fall im Freundeskreis hatten. Die Frau hat mit angesehen, wie ihr Freund später Mann krank wurde und dann gestorben ist. Sie hat auch eine wirklich lange Zeit gebraucht um aus der Trauer rauszukommen. Ich glaub, das ist mit das schlimmste was einem passieren kann. Ich musste bei dem Buch oft an sie denken. Und was ich am Buch gut fand, war einfach, dass viele nicht diese tiefe Trauer verstehen können und das es ganz natürlich ist, erstmal darin zu versinken. Holly hat sich einsam gefühlt und stand unter Druck wieder "leben" zu müssen, aber sie war noch nicht so weit. Und im echten Leben ist es meist auch so. Viele wollen gar nicht mehr die Trauer der anderen erleben und vor Augen haben. Ich habs jetzt nicht mehr ganz im Kopf, weil es schon eine Weile her ist, dass ich es gelesen habe, aber das Buch zeigt doch ihren Weg aus dieser Einsamkeit. Was Steffi sagt, zwecks des Schreibstils, kann ich leider nichts mehr dazu sagen, weil ich es nicht mehr weiß. Aber gestört hat es mich damals nicht so sehr. War wohl eher in die Geschichte vertieft  :zwinker:

"Für immer vielleicht" gehört zu den wenigen Büchern, die ich bis kurz vor Schluß gelesen habe und dann nicht weiter, weil es mich einfach zu sehr genervt hat. Diese ewigen Briefe, E-mails... und im Endeffekt immer dasselbe. Macht mich immer wahnsinnig, wenn zwei nicht zueinander finden. Aber eigentlich klar ist, das Beide das Gleiche wollen. Naja und die weiteren Bücher hab ich mir dann einfach mal gespart  :->