Stefanie Margret - Tauerngold

Begonnen von nirak, 28. Juli 2020, 18:46:03

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nirak

Stefanie Margret - Tauerngold Band 1
ISBN: 979-8633507195
Seiten: 325
Verlag: Independently published
Ausgabe: ebook
ET: 04/20


Goldsuche im 16. Jahrhundert

Jacob hat den langen Weg nach Augsburg angetreten, um sein Recht bei einem Kaufmann durchzusetzen. Er trifft aber nur die Gattin Adelia in ihrem Heim an, von ihrem Mann ist weit und breit nichts zu sehen. Schließlich entdecken sie ihn gemeinsam, ermordet in einer Gasse. Nur die Flucht aus der Stadt kann das Leben von Adelia noch retten. Die Frage, in welche Geschäfte war ihr Mann involviert, drängt sich auf. Jakob ist Bergknappe und erzählt von einem Bergwerk in den Hohen Tauern. Adelias Mann wollte ihm helfen. Jetzt scheint alles, woran der junge Mann geglaubt hat, in Gefahr zu sein. Für Adelia beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, um ihr eigenes Leben und ihre Zukunft zu retten. Gemeinsam machen sich die beiden auf den Weg, um Antworten zu finden, aber die Flucht ist nicht einfach. Die Alpen sind verschneit und ihre Verfolger sind ihnen dicht auf den Versen.

Tauerngold ist der erste Band, der von einer Geschichte um Reichtum, Liebe und Gold erzählt. Die Geschichte beginnt im Jahre 1524 und erzählt von der jungen Witwe Adelia, die um ihr Erbe kämpfen muss. Ihr zur Seite steht Jacob, er ist ein Bergmannsknappe und hat eigentlich nur seine eigenen Ziele im Sinn. Ihre gemeinsame Reise und Suche zwingt die beiden Protagonisten dazu zusammen zuhalten und gemeinsam ihre Situation zu meistern.

Wird Adelia zunächst als verwöhnte Kaufmannsgattin beschrieben, zwingt ihre Reise sie dazu, ihr Leben zu hinterfragen. Sie macht während der Handlung eine Wandlung durch, die durchaus glaubwürdig daher kommt. Auch Jacob verändert diese Reise. Spannend wird die Handlung dadurch, dass es natürlich Widersacher gibt. Das Erbe regt Begehrlichkeiten bei anderen an. Den beiden Reisenden werden Steine in den Weg gelegt, denn es gibt noch einen Unbekannten, der ebenfalls hinter dem Gold her ist. Auch die Frage vom Beginn, wer tötete den Gatten, muss geklärt werden.

Geschickt hat die Autorin die Legende des Goldes in ihre fiktive Handlung verstrickt. Die Kaufmannsfrau und Jacob haben einiges zu bewältigen, um ihre Ziele zu erreichen. Gerade für Adelia ist es eine gewagte Reise, immer mit der Hoffnung verbunden, doch noch ihr Erbe antreten zu können. Stefanie Margret ist es gelungen, ihre Charaktere glaubhaft zu zeichnen. Beide Protagonisten verändern sich im Laufe der Handlung und gewinnen an Tiefe. Allerdings ist dieser Teil nur der Auftakt, eventuell zu einer Reihe, von daher ist auch hier noch Luft nach oben.

Das Leben zu Beginn des 16. Jahrhunderts schildert die Autorin zudem facettenreich und bildhaft. Die beschwerliche Reise über die Alpen lässt einen schon mal erschauern. So anschaulich schildert sie diese Reise. Gut gefallen hat mir, wie hier historische Details mit einer fiktiven Geschichte verwoben wurde. Wobei die Autorin sich bei den Legendensagen dieser Region bedient hat und daraus eine spannende Geschichte gemacht hat. Zudem war es interessant zu erfahren, wie der Abbau von Gold vonstattenging. Man erfährt durchaus Neues, wenn man, wie ich, in diesem Bereich noch nicht viel gelesen hat.

Fazit:

Der Auftakt dieser neuen historischen Saga ist der Autorin gelungen. Spannend und unterhaltsam schildert sie aus dem Leben der jungen Witwe. Historische Details hat sie gekonnt mit eingeflochten und so ein schönes Bild dieser Epoche entstehen lassen. Eine Karte, zu Beginn, zeigt den Weg, den die Protagonisten zurückgelegt haben. Das Glossar am Ende, klärt die fremden Begriffe rund um den Bergbau und ein Nachwort klärt Fiktion und Wahrheit. Und ganz zum Schluss ist sogar noch eine kleine Leseprobe von Band 2 vorhanden. Man darf gespannt sein, wie es mit Adelia und Jacob weitergeht.

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